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Paul Newman – Wikipedia

Paul Newman

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Paul Newman bei einem politischen Treffen in Menomonee Falls, Wisconsin (1968)
Paul Newman bei einem politischen Treffen in Menomonee Falls, Wisconsin (1968)

Paul Leonard Newman (* 26. Januar 1925 in Shaker Heights, Ohio) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Rennfahrer und Unternehmer. Er ist in zweiter Ehe mit Joanne Woodward verheiratet und hat fünf Töchter aus seinen beiden Ehen. Sein Sohn Scott starb 1978. Zwischen den 1950er und 1980er Jahren zählte Newman zu den populärsten Hollywood-Stars. Er spielte in vielen Filmklassikern die Hauptrolle.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Paul Newman wurde 1925 in Shaker Heights (einem Vorort von Cleveland) in Ohio geboren. Sein Vater, zu dem er ein gespanntes Verhältnis hatte, starb früh. Bereits in jungen Jahren sammelte er erste schauspielerische Erfahrungen in einem Clevelander Kindertheater. 1943 meldete er sich freiwillig bei der US Navy und wollte Pilot werden. Aber er war auf Grund seiner Farbenblindheit nicht geeignet, ein Flugzeug zu steuern. Daraufhin verrichtete er drei Jahre Dienst als Funker an Bord eines Torpedobombers im pazifischen Raum.

Wieder in Amerika, lernte Newman 1947 die Schauspielerin Jacqueline Witte kennen, die er zwei Jahre später heiratete. Seinen Lebensunterhalt verdiente sich das junge Paar mit einem ererbten Sportgeschäft.

Als Paul Newman 1949 sein Studium am Kenyon College abschloss, verkaufte er kurz darauf seine Anteile an dem Geschäft und schrieb sich in New York an der Yale Drama School ein, um Schauspielunterricht zu nehmen. Nach nur einmaligem Vorsprechen wurde er 1953 an Lee Strasbergs legendärem Actors Studio zugelassen. Er begann sein Studium in einer Klasse mit Eli Wallach, Rod Steiger, Julie Harris und Geraldine Page. Mit Jobs in Fernseh-Livesendungen und mit Engagements am Broadway verdiente er sich seinen Lebensunterhalt. In dieser Zeit lernte er Joanne Woodward kennen, die wie er am Broadway als zweite Besetzung engagiert war. Die erste Aufmerksamkeit erregte er mit seiner Rolle als Alan Seymour im Stück Picnic - es wurde ein Erfolg und brachte ihm seinen ersten Filmvertrag bei der Warner Brothers Company in Hollywood ein.

1954 spielte er den griechischen Sklaven Wassili in der Produktion Der silberne Kelch - seine erste Filmrolle. Rückblickend bezeichnet Newman diese Rolle als Katastrophe. Die Kostümierung war ihm derart peinlich, dass er sich nicht traute in die Kamera zu schauen. Zur selben Zeit drehte er Probeaufnahmen mit James Dean für Jenseits von Eden unter der Regie von Elia Kazan, erhielt aber die Rolle des Aron nicht. Da sein Vertrag es ihm einräumte, ging er an den Broadway zurück und trat als Hauptrolle gemeinsam mit Karl Malden in The Desperate Hours auf.

Erst 1956 wagte er sich erneut vor die Filmkamera. Diesmal als Box-Champion Rocky Graziano in Die Hölle ist in mir. Die Ähnlichkeit mit Marlon Brando, sein sportlicher Körper und seine stechend blauen Augen waren bald darauf in Hollywood gefragt. 1957 erhielt er für seine Leistung in Der silberne Kelch an der Seite von Pier Angeli den Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller.

1958 heirateten Paul Newman und Joanne Woodward, nachdem er von seiner ersten Frau, der Schauspielerin Jacqueline Witte, 1956 geschieden worden war.

Geschäftlich erfolgreich zählt er schon bald zur engeren Riege der Hollywoodstars. Sein Geschick bei der Drehbuchauswahl und sein Kämpfertypus mündeten schon bald in dem begehrten beruflichen Erfolg. Egal ob Western-Held oder cooler Verlierer-Typ, nie ließ er sich auf ein Rollenprofil endgültig festlegen, und so spielte er sich in unzähligen Filmen quer durch alle Genres Hollywoods. Allein 14 Filme dreht er mit seiner Frau Joanne Woodward.

Aus seiner Leidenschaft zu kochen entstand die eigene Lebensmittelkette Newman's Own, die weit über 200 Millionen Dollar erwirtschaftet hat, welche umgehend in mehrere soziale Projekte reinvestiert wurden. So gründete Newman mit seiner Frau das The Hole in the Wall Gang Camp (ausgezeichnet mit dem Lego-Preis 1996) für krebskranke Kinder und Kinder mit anderen lebensbedrohenden Blutkrankheiten. In Gedenken an seinen 1978 verstorbenen Sohn aus erster Ehe rief er die nach ihm benannte Scott Newman Foundation ins Leben, die sich dem Kampf gegen den Drogenmissbrauch von Jugendlichen verschrieben hat.

Auch politisch ist Newman seit den 1960er Jahren außerordentlich engagiert. Er war aktiver Teilnehmer der Bürgerrechtsbewegung, unterstützte die Abrüstungskampagnen während des Kalten Krieges und nutzte sein Image um Spendengelder zu sammeln. Unter Präsident Nixon stand er auf dessen berüchtigter „Feindesliste“ auf Rang Nummer 19 - was er einmal als eine seiner besten Auszeichnungen pries.

Bei den Dreharbeiten zum Film „Winning“ („Indianapolis - Wagnis auf Leben und Tod“) im Jahre 1969 fand er Geschmack am Rennsport, wie auch seine Kollegen James Garner und Steve McQueen.

Im Mai 2007 gab er in der US-amerikanischen Nachrichtensendung Good Morning America nach fünf Jahrzehnten seinen Rücktritt aus dem Schauspielfach bekannt. Grund dafür seien sein immer schlechter werdendes Gedächtnis sowie sein geschwundenes Selbstvertrauen.[1]

Anfang Juni 2008 berichteten Medien, dass Newman schon mehrere Monate an Lungenkrebs leide und stationär im New Yorker Sloan-Ketterin-Krebszentrum behandelt wird. Der Schauspieler, der als Kettenraucher gilt, ließ Krankheitsberichte wie auch in der Vergangenheit offiziell dementieren.[2][3]

[Bearbeiten] Motorsport

Im Jahre 1979 wurde Newman im Team mit Rolf Stommelen im Alter von 54 Jahren auf einem Porsche 935 Zweiter bei den 24 Stunden von Le Mans, wobei man korrekterweise klarstellen muss, dass Stommelen den Porsche fast im Alleingang auf Platz 2 fuhr. Im Alter von fast 70 Jahren war er 1995 sogar Mitglied im Siegerteam beim 24-Stunden-Rennen von Daytona. Auch in den Folgejahren war er noch mehrfach am Start - mit fast 80.

Paul Newman gründete 1983 zusammen mit dem damaligen Lola-Generalimporteur Carl Haas das Newman/Haas-Team, das siegreichste Champ-Car-Team nach Penske Racing sowie Meisterteam von:

[Bearbeiten] Filmografie

  • 1951: Tales Of Tomorrow (Fernsehserie)
  • 1952: The Aldrich Family (Fernsehserie)
  • 1953: The Web (Fernsehserie; Episode)
  • 1953: You Are There (Fernsehserie)
  • 1954: Armstrong Circle Theatre (Fernsehserie)
  • 1954: Danger (Fernsehserie; Episode 5.14)
  • 1954: Der silberne Kelch (The Silver Chalice)
  • 1954: Goodyear Television Playhouse (Fernsehserie)
  • 1954: The Mask (Fernsehserie)
  • 1955: Appointment With Adventure (Fernsehserie)
  • 1955: Playwrights '56 (Fernsehserie; Episode 1.2)
  • 1955: Producer's Showcase (Fernsehserie)
  • 1955: The Philco Television Playhouse (Fernsehserie)
  • 1956: Anklage: Hochverrat (The Rack)
  • 1956: Die Hölle ist in mir (Somebody Up There Likes Me)
  • 1956: The Kaiser Aluminium Hour (Fernsehserie)
  • 1956: The United States Steel Hour (Fernsehserie)
  • 1957: Ein Leben im Rausch (The Helen Morgan Story)
  • 1957: Land ohne Männer (Until They Sail)
  • 1958: Die Katze auf dem heißen Blechdach (Cat on a Hot Tin Roof)
  • 1958: Der lange heiße Sommer (The Long, Hot Summer)
  • 1958: Einer muß dran glauben (The Left Handed Gun)
  • 1958: Keine Angst vor scharfen Sachen (Rally 'Round the Flag, Boys!)
  • 1958: Playhouse 90 (Fernsehserie; Episode 2.19)
  • 1959: Der Mann aus Philadelphia (The Young Philadelphians)
  • 1960: Exodus
  • 1960: Von der Terrasse (From the Terrace)
  • 1961: Haie der Großstadt (The Hustler)
  • 1961: Paris Blues
  • 1962: Hemingways Abenteuer eines jungen Mannes (Hemingway's Adventures of a Young Man)
  • 1962: Süßer Vogel Jugend (Sweet Bird of Youth)
  • 1963: Der Preis (The Prize)
  • 1963: Der Wildeste unter Tausend (Hud)
  • 1963: Eine neue Art von Liebe (A New Kind of Love)
  • 1964: Immer mit einem anderen (What a Way to Go!)
  • 1964: Carrasco, der Schänder (The Outrage)
  • 1965: Lady L.
  • 1966: Der zerrissene Vorhang (Torn Curtain)
  • 1966: A Year Toward Tomorrow
  • 1966: Ein Fall für Harper (Harper)
  • 1967: Der Unbeugsame (Cool Hand Luke)
  • 1967: Man nannte ihn Hombre (Hombre)
  • 1968: Der Etappenheld (The Secret War of Harry Frigg)
  • 1969: Indianapolis - Wagnis auf Leben und Tod (Winning)
  • 1969: Zwei Banditen - Butch Cassidy und Sundance Kid (Butch Cassidy and the Sundance Kid)
  • 1970: WUSA
  • 1970: America Is Hard To See
  • 1970: Machenschaften
  • 1971: Sie möchten Giganten sein (Sometimes a Great Nation)
  • 1972: Das war Roy Bean (The Life and Times of Judge Roy Bean)
  • 1972: Zwei glücklose Cowboys (Pocket Money)
  • 1973: Der Clou (The Sting)
  • 1973: Der Mackintosh-Mann (The MacKintosh Man)
  • 1974: Flammendes Inferno (The Towering Inferno)
  • 1975: McCarthy: Death Of A Witch Hunter
  • 1975: Unter Wasser stirbt man nicht (The Drowning Pool)
  • 1976: Mel Brooks’ letzte Verrücktheit: Silent Movie (Silent Movie)
  • 1976: Buffalo Bill und die Indianer (Buffalo Bill and the Indians)
  • 1976: Dance In America (Fernsehserie; Episode 2.1)
  • 1977: Schlappschuss (Slap Shot)
  • 1977: An All-Star Tribute To Elizabeth Taylor (TV-Special)
  • 1978: A Salute To American Imagination (TV-Special)
  • 1979: Quintett (Quintet)
  • 1980: Der Tag an dem die Welt unterging (When Time Ran Out)
  • 1980: The Barbara Walters Special (Fernsehserie; Episode 5.1)
  • 1981: The Bronx (Fort Apache the Bronx)
  • 1981: Die Sensationsreporterin (Absence of Malice)
  • 1982: Come Along With Me (TV-Film)
  • 1982: The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (The Verdict)
  • 1984: Harry und Sohn (Harry & Son)
  • 1986: Die Farbe des Geldes (The Color of Money)
  • 1987: Hello Actors Studio (TV-Special)
  • 1988: John Huston: The Man, The Movies, The Maverick
  • 1988: The Racing Experience (Video)
  • 1989: Blaze - Eine gefährliche Liebe (Blaze)
  • 1989: Die Schattenmacher (Fat Man and Little Boy)
  • 1990: Mr. & Mrs. Bridge
  • 1991: Miracle On 44th Street: A Portrait Of The Actors Studio
  • 1992: The Kennedy Center Honors (TV-Special)
  • 1994: Nobody's Fool
  • 1994: Baseball (Fernsehserie; nur Stimme)
  • 1994: Hudsucker – Der große Sprung (The Hudsucker's Proxy)
  • 1994: Inside The Actors Studio (Fernsehserie)
  • 1995: The Kennedy Center Honors (TV-Special)
  • 1997: Super Speedway (nur Stimme)
  • 1998: Im Zwielicht (Twilight)
  • 1998: Magic Time For Piotr (TV-Special)
  • 1999: Message in a Bottle
  • 1999: Ein heißer Coup (Where the Money Is)
  • 2002: Road to Perdition
  • 2003: Our Town (TV-Film)
  • 2005: Empire Falls (Fernsehfilm)
  • 2006: Cars (nur Stimme)

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Seit er 1958 mit Elizabeth Taylor in Die Katze auf dem heißen Blechdach vor der Kamera stand, machte man Paul Newman in regelmäßigen Abständen Hoffnung auf einen Oscar. Acht mal zählte er zu den Favoriten. Und doch musste er bis 1985 warten, bis er den Ehren-Oscar für sein Gesamtwerk entgegennehmen durfte. Im Jahr darauf, 1986, erhielt er dann für die Rolle des alten Billardprofi Eddie in Martin Scorseses Die Farbe des Geldes den lang ersehnten Oscar für seine schauspielerische Leistung.

Insgesamt ist Newman bislang mit folgenden Filmpreisen ausgezeichnet worden:

Oscar

Golden Globes

  • 1957 Golden Globe in der Kategorie Meistversprechender Neuling
  • 1964 Henrietta Award
  • 1966 Henrietta Award
  • 1968 Henrietta Award
  • 1969 Golden Globe in der Kategorie Bester Filmregisseur (für Die Liebe eines Sommers)
  • 1984 Cecil B. DeMille Award
  • 2006 Golden Globe in der Kategorie Bester Nebendarsteller/TV-Serie (für Empire Falls)

Berlinale 1995

  • 1995 Silberner Bär in der Kategorie Bester Schauspieler (für Nobody's Fool)

BAFTA Awards

  • 1962 BAFTA Film Award in der Kategorie Bester ausländischer Schauspieler (für Haie der Großstadt)

Cannes Film Festival

  • 1958 Preis für den besten Schauspieler (für Der lange heiße Sommer)

David di Donatello

  • 1983 David di Donatello in der Kategorie Bester ausländischer Schauspieler (für The Verdict - Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit)

Festival Internacional de Cine de Mar del Plata

  • 1962 Preis in der Kategorie Bester Schauspieler (für Haie der Großstadt)

National Board of Review

  • 1986 NBR Award in der Kategorie Bester Schauspieler (für Die Farbe des Geldes)

National Society of Film Critics Awards

  • 1995 NSFC Award in der Kategorie Bester Schauspieler (für Nobody's Fool)

New York Film Critics Circle Award

  • 1986 NYFCC Award in der Kategorie Bester Regisseur (für Die Liebe eines Sommers)
  • 1994 NYFCC Award in der Kategorie Bester Schauspieler (für Nobody's Fool)

Screen Actors Guild Awards

Außerdem diverse Nominierungen für die oben genannten und andere Filmpreise.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. vgl. dpa-Meldung vom 26. Mai 2007 bei nord-click.de
  2. vgl. Paul Newman hat vermutlich Lungenkrebs bei welt.de, 9. Juni 2008 (aufgerufen am 10. Juni 2008)
  3. vgl. Paul Newman reagiert auf Medienberichte. In: Berliner Morgenpost, 13. Juni 2008, Ausg. 160/2008, S. 19


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