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Kommunistischer Bund – Wikipedia

Kommunistischer Bund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Kommunistische Bund (KB) war eine in den 1970er Jahren im Verhältnis zu anderen im linksradikalen Spektrum organisierten Gruppen relativ starke, zunächst maoistisch orientierte sogenannte K-Gruppe. Sie ging aus dem Hamburger Sozialistischen Arbeiter- und Lehrlingszentrum (SALZ) hervor und war vor allem in Norddeutschland, insbesondere in der Hamburger Schüler- und Studentenbewegung tätig. Der Kommunistische Bund bestand bis 1991.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Struktur

Der KB grenzte sich deutlich vom Kommunistischen Bund Westdeutschlands (KBW) und der KPD/ML ab und gab sich in der Diktion weniger dogmatisch. Die Hamburger Grün-Alternative Liste (GAL bzw. AL) wurde in ihren ersten Jahren von KB-Aktivisten unterstützt. Mit dem Aufstieg der GAL verlor der KB an Bedeutung. Eine Abspaltung war die Gruppe Z, aus der viele spätere Politiker der Grünen wie Thomas Ebermann, Rainer Trampert, Jürgen Reents und Jürgen Trittin hervorgingen.

Die KB-Zeitung Arbeiterkampf (kurz AK genannt) erzielte ihre höchsten Auflagen in der Blütezeit des Kampfs gegen Kernkraftwerke in den späten 1970er Jahren. Zu dieser Zeit hatte der KB schätzungsweise 2500 Mitglieder, davon etwa 1500 in Hamburg. Von den Zentralorganen anderer kommunistischer Organisationen unterschied der AK sich dadurch, dass in ihm nicht bloß eine „Parteilinie“ propagiert, sondern auch kontrovers diskutiert wurde. So spielte AK in Hamburg die Rolle einer linken Gegenpresse. Ein weiteres Aushängeschild des KB war der 1980 gegründete Buntbuch Verlag, dessen Sachbuch- und Belletristik-Programm die zunehmende Öffnung gegenüber den Neuen Sozialen Bewegungen dokumentierte.

[Bearbeiten] Positionen

Das theoretische Herzstück der KB-Positionen, das zugleich den Kern der Differenzen zu den konkurrierenden „K-Gruppen“ markierte, war die These einer fortschreitenden „Faschisierung“ von Staat und Gesellschaft in der BRD. Während andere marxistisch-leninistisch inspirierte Gruppen annahmen, die fortschreitende ökonomische Krise des Kapitalismus werde zu einer allgemeinen linken Politisierung und einer revolutionären Massenbewegung führen, vertrat der KB die oft als „pessimistisch“ und „defätistisch“ gescholtene Auffassung, aufgrund der historischen Besonderheiten Deutschlands werde die Krise eher zu einer Entwicklung nach rechts und zu einem neuen Faschismus führen.

Eine weitere Differenz zu anderen maoistischen Organisationen bestand darin, dass der KB der Sowjetunion und ihren Verbündeten trotz aller Kritik an deren innenpolitischen Zuständen eine weltpolitisch eher fortschrittliche Rolle zubilligte und die chinesische Theorie vom „sowjetischen Sozialimperialismus“ ablehnte. So verteidigte der KB die Existenz der DDR, während viele andere Maoisten die deutsche Einheit forderten, und wies die von Konkurrenzorganisationen vertretene Linie der „Vaterlandsverteidigung“ gegen den „Sozialimperialismus“ scharf zurück.

[Bearbeiten] Spaltungs- und Zerfallsprozesse

Im Laufe der 1980er Jahre traten innerhalb der schrumpfenden Gruppierung Differenzen zutage, die sich zunächst auf den Nahostkonflikt bezogen. Insbesondere auf Initiative jüdischer KB-Mitglieder wurde der in der Linken damals gängige und auch von Teilen des KB vertretene „Antizionismus“ und der Vergleich der Politik Israels mit derjenigen der Nazis (AK-Schlagzeile: „Endlösung der Palästinenserfrage“) scharf zurückgewiesen. Diese Position wurde besonders energisch von der Frankfurter KB-Gruppe vertreten, die auf die Existenz eines unterschwelligen Antisemitismus in Teilen der Linken aufmerksam machte.

Als mit dem Zusammenbruch der DDR das Thema der Wiedervereinigung Deutschlands auf die Tagesordnung gelangte, erwiesen sich die Differenzen im KB als unüberbrückbar. Die KB-Mehrheit zog aus der Unaufhaltsamkeit der Tendenz zur deutschen Einheit die Schlussfolgerung, nunmehr müsse die soziale Frage im Zusammenhang mit der Restauration des Kapitalismus in der vormaligen DDR im Mittelpunkt stehen, und strebte eine Zusammenarbeit mit der PDS an. Die Minderheit dagegen setzte auf Fundamentalopposition gegen die Wiederherstellung des deutschen Nationalstaats, wirkte an dem Bündnis Radikale Linke mit und unterstützte die Demonstration „Nie wieder Deutschland“ in Frankfurt am Main (Mai 1990). Aus der Minderheit bildete sich die Gruppe K, welche die „antideutsche“ Zeitschrift Bahamas herausgab. In dieser setzten sich allerdings bald von außerhalb kommende Kräfte durch, die die Ex-KB-Mitglieder verdrängten.

[Bearbeiten] Auflösung

Der KB löste sich im April 1991 auf. Die Monatszeitung AK erschien bis Mitte 1992 noch als Dachorgan beider KB-Strömungen weiter und wurde dann, in ak – analyse + kritik umbenannt, von der ehemaligen Mehrheitsfraktion allein mit zunächst PDS-freundlicher Linie weitergeführt. Ab Mitte der 1990er Jahre entwickelte ak sich, redaktionell verjüngt, zu einem pluralistischen Debattenorgan der undogmatischen radikalen Linken ohne Parteibindung.

Der Politologe Georg Fülberth nannte den KB das „Trüffelschwein“ der deutschen Linken, da der KB frühzeitig neue Themen der radikalen Linken abseits des Arbeiterbewegungs-Traditionalismus aufspürte. Von konkurrierenden Organisationen innerhalb der Linken wurde der KB wegen seines geographischen Schwerpunktes und seiner Schwäche im Süden und Westen der BRD auch als KB (Nord) bezeichnet.

[Bearbeiten] Auswahl ehemaliger KB-Mitglieder

  • Bettina Hoeltje, 1980-1981 im Bundesvorstand der Grünen, 1982 und 1985-1986 Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete der GAL, feministische Psychologin und Autorin
  • Thomas Ebermann, in den 1980er Jahren führender Vertreter des ökosozialistischen Flügels der Grünen
  • Kai Ehlers, Journalist, Russland-Experte, Transformations-Forscher (Website)
  • Jürgen Elsässer, Journalist
  • Claudia Gohde, von 1991 bis 1997 im PDS-Bundesvorstand
  • Ulla Jelpke, 1990-2002 und seit 2005 Bundestags-Abgeordnete der PDS, Redakteurin der Tageszeitung junge Welt
  • Matthias Küntzel, Publizist
  • Andrea Lederer (Andrea Gysi), saß 1990-1998 für die PDS im Bundestag, seit 1996 mit Gregor Gysi verheiratet
  • Knut Mellenthin, Journalist
  • Jürgen Reents, Chefredakteur der Tageszeitung Neues Deutschland
  • Rainer Trampert, in den 1980er Jahren führender Vertreter des ökosozialistischen Flügels der Grünen
  • Jürgen Trittin, von 1998 bis 2005 als Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen Bundesminister für Umwelt

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks


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