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Kampfbund für deutsche Kultur – Wikipedia

Kampfbund für deutsche Kultur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Kampfbund für deutsche Kultur (KfdK) war eine NSDAP-nahe Organisation in der Zeit des Nationalsozialismus unter der Leitung von Alfred Rosenberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die Anfänge des Kampfbundes gehen auf den Reichsparteitag der NSDAP von 1927 zurück, auf dem die Gründung einer Nationalsozialistischen Wissenschaftlichen Gesellschaft erwogen wurde, die das Image der NSDAP aufbessern sollte; insbesondere bildungsbürgerliche Kreise fühlten sich vom radikalen Gestus der Partei abgestoßen. Die Wissenschaftliche Gesellschaft wurde nie realisiert. Stattdessen beauftragte Hitler Alfred Rosenberg mit dem Aufbau einer Kulturorganisation mit denselben Zielen.

Am 4. Januar 1928 unterzeichneten Rosenberg, Heinrich Himmler, Reichsorganisationsleiter Gregor Strasser, Reichsgeschäftsführer Philipp Bouhler, Reichsschatzmeister Franz Xaver Schwarz und Fabrikant Wilhelm Weiß das Gründungsmemorandum der neuen Organisation, die anfänglich unter dem Namen „Nationalsozialistische Gesellschaft für deutsche Kultur“ firmierte.

Der Mai 1928 veröffentlichte Gründungsaufruf des Kampfbundes verlautbarte, man wolle nun im Kampf gegen Verbastardisierung und Vernegerung unseres Daseins willensstarke und opferbereite deutsche Männer und Frauen an sich binden, um artbewußte Zeitungen und Zeitschriften, bisher unterdrückte Gelehrte und Künstler zu fördern, Ausstellungen zu veranstalten und auf die Theaterspielpläne Einfluss zu nehmen. Eine Liste von wohlbekannten Namen, die sich bereit erklärten, die Gründung öffentlich zu unterstützen, zeigt die bildungsbürgerliche Ausrichtung: Acht der achtzehn Förderer waren Hochschullehrer, die übrigen, meist aus dem Richard-Wagner-Kreis, waren Verleger, Theaterintendant, Schriftsteller, Pfarrer.

Seit Oktober 1928 trug die Organisation offiziell die Bezeichnung „Kampfbund für deutsche Kultur“. Rosenberg gelang es nicht, einen parteiamtlichen Status für den Kampfbund zu erlangen. Allerdings führte das Hauptarchiv der NSDAP den Kampfbund als Organisation innerhalb der NSDAP und nannte ihn eine rein nationalsozialistische Gründung [1].

An der ersten öffentlichen Veranstaltung des Kampfbundes in der Münchner Universität am 23. Februar 1929, bei der Othmar Spann über Die Kulturkrise der Gegenwart einen Vortrag hielt, nahm Hitler mit zahlreichen Anhängern teil.

Nach dem nationalsozialistischen Regierungsantritt im Januar 1933 wurden dem Kampfbund der „Verband der freien Volksbühne“ und der „Bühnenvolksbund“ unter dem Namen „Deutsche Bühne e. V.“ als Nebenorganisation angegliedert. Ab 1934 wurde der Kampfbund in „Nationalsozialistische Kulturgemeinde“ umbenannt.

[Bearbeiten] Kulturpolitische Aktivitäten

[Bearbeiten] Deutsche Heimatkunst

Karlsruhe wurde durch die Hans-Thoma-Schule zum Zentrum deutschtümelnder Strömungen. Es handelte sich um völkisch gesinnte Kreise, die zu ihrer antisemitischen Tradition nach 1918 auch eine antikapitalistische Ausrichtung angenommen hatten. Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal, Max Liebermann galten ihnen als "internationalistisch", Vorbild war der wiederentdeckte Romantiker Caspar David Friedrich. Die ersten nationalsozialistischen Bilderstürme sollten von der Kampfbund-Gruppe in Karlsruhe unter der Führung des Thoma-Nachfolgers Hans Adolf Bühler und von Weimar ausgehen.

[Bearbeiten] Tempel und Altar

Ein weitere Gruppe innerhalb des Kampfbundes pflegte nationalistische Ideale. "Ewige" und "unveräußerliche" Werte sollten der Jugend Richtbilder für ihre nationalen Tugenden geben, Deutschland sollte deutsch bleiben. Expressionismus, proletkultische Kunstexperimente, Jazz, sozialkritische Kunst galt ihr als gezielte Schwächung des Staates.

[Bearbeiten] Alldeutschland

Pangermanische Tendenzen vertraten die in und um den Alldeutschen Verband konzentrierten Anhänger eine großdeutschen Kulturimperialismus, die eine stark ausgeprägte antisemitische Tradition hatten. Die nordischen Völker besäßen einen Führungsauftrag, ihr Volkstum sollte die kulturellen Kolonisationsfaktoren liefern. Die Expansionsbestrebungen richteten sich vor allem nach Osteuropa. Paul de Lagarde, Houston Stewart Chamberlain, Othmar Spann waren die Autoren dieser Kreise, deren Chauvinismus im gebildeten Bürgertum weit verbreitet war.

[Bearbeiten] "Zeichen der Zeit"

Von 1929 bis 1931 gab der Kampfbund die Zeitschrift „Mitteilungen des Kampfbundes für deutsche Kultur“ heraus. In der Rubrik Zeichen der Zeit wurden Feinde zitiert: Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Thomas Mann, Bertolt Brecht, Walter Mehring, das Berliner Institut für Sexualwissenschaft, weiterhin Paul Klee, Wassily Kandinsky, Kurt Schwitters, das Bauhaus, Emil Nolde, Karl Hofer, Beckmann, George Grosz zählen zu den meistgenannten. Die Bücher von Ernst Toller, Arnold Zweig, Jakob Wassermann, Lion Feuchtwanger, Arnolt Bronnen, Leonhard Frank, Emil Ludwig, Alfred Neumann sollten die Bezeichnung "deutsch" nicht führen dürfen. Eine Kulturoffensive von 1930 richtete sich gegen Ernst Barlach und gegen die sog. "Hetzkunst" von Käthe Kollwitz.

Im Oktober 1932 wurde unter der Schriftleitung von Hans Hinkel die „Deutsche Kultur-Wacht. Blätter des Kampfbundes für deutsche Kultur“ publiziert, die jedoch schon 1933 wieder eingestellt wurde.

[Bearbeiten] Kampfbund-Aktionen

Zwei überregionale Aktionen erregten Aufmerksamkeit.
Pfingsten 1930 veranstaltete der Kampfbund in Weimar seine erste große Jugendtagung, die unter der Schirmherrschaft des ersten nationalsozialistischen Ministers, Wilhelm Frick, stand. Erstmalig wurden hier mit dem Hinweis auf Weimars unsterbliche Geistesheroen die neuen politischen Führer vorgestellt: Baldur von Schirach, Goebbels, Göring, Darré. Eine gemeinsame Entschließung forderte vor allem die Stärkung des deutschen Wehrwillens, und für die Künste hieß es: Wir rufen auf zum Widerstand gegen alle volksschädigenden Einflüsse auf dem Gebiet des Theaters...in Literatur und bildender Kunst...gegen eine wesensfremde Baukunst.

Unter dem Motto Es ist nicht nötig, daß ich lebe, wohl aber, daß ich meine Pflicht tue! veranstaltete der Kampfbund Pfingsten 1931 eine Jugend- und Kulturtagung in Potsdam, auf der Rosenberg einen Vortrag über "Blut und Ehre", Rasse und Persönlichkeit hielt und Fliegerhauptmann Göring zum Thema Wehrwille sichert die Kultur sprach.

[Bearbeiten] Mitglieder und Förderer

Die Zahl der Mitglieder, die in 450 so genannten Stützpunkten (Ortsgruppen) organisiert waren, stieg vom April bis Oktober 1929 von ca. 300 auf ca. 38.000.
Nachweisbare Aktivitäten, zunächst Vortragsreihen, entwickelten die Ortsgruppen München und Weimar, ab Herbst 1929 Dresden und Bonn, ab Frühjahr 1930 Düsseldorf und Karlsruhe.

Unter den Förderern des Kampfbundes war alles vertreten, was im extremen Flügel der völkischen Bewegung Rang und Namen hatte, z. B. Adolf Bartels, Hugo Bruckmann, Houston Stewart Chamberlains Witwe Eva Chamberlain, der Komponist Paul Graener, der Dichter und spätere Präsident der Reichsschrifttumskammer Hanns Johst, Erwin Guido Kolbenheyer, Julius F. Lehmann, der Physiker und Einstein-Gegner Philipp Lenard, der Architekt Paul Schultze-Naumburg, der die Schrift "Kunst und Rasse" herausgab und besonders häufig auf Veranstaltungen sprach, Gustav Havemann (Gründer und Leiter des Kampfbund-Orchesters), Fritz Stein und Hitlers Förderin Winifred Wagner.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Hildegard Brenner, Die Kunstpolitik des Nationalsozialismus, Hamburg 1963

[Bearbeiten] Literatur

  • Reinhard Bollmus: Das Amt Rosenberg und seine Gegner. Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Stuttgart (Deutsche Verlags-Anstalt) 1970
  • Brenner, Hildegard: Die Kunstpolitik des Nationalsozialismus , Reinbek bei Hamburg 1963.
  • Jürgen Gimmel: Die politische Organisation kulturellen Ressentiments. Der "Kampfbund für deutsche Kultur" und das bildungsbürgerliche Unbehagen an der Moderne. Münster (Lit) 1999
  • Lönnecker, Harald, „... Boden für die Idee Adolf Hitlers auf kulturellem Felde gewinnen“. Der „Kampfbund für deutsche Kultur“ und die deutsche Akademikerschaft, in: Friedhelm Golücke, Peter Krause, Wolfgang Gottwald, Klaus Gerstein, Harald Lönnecker (Hg.), GDS-Archiv für Hochschul- und Studentengeschichte, Bd. 6, Köln 2002, S. 121-144
  • "Nationalsozialistische Propaganda in der Münchner Universität"; in: Frankfurter Zeitung, Abendblatt, vom 25.2.1929, 2
  • Alfred Rosenberg: "Aufruf!"; in: Der Weltkampf 5 (1928), Mai-Heft, S. 210-212
  • Frank Wende (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte der Parteien in Europa. Stuttgart (Kröner) 1981

[Bearbeiten] Weblinks

  • www.polunbi.de Rolf Düsterberg, Kampfbund für deutsche Kultur (KfdK)


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