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Frank Billings Kellogg – Wikipedia

Frank Billings Kellogg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Frank Billings Kellog 1912
Frank Billings Kellog 1912

Frank Billings Kellogg (* 22. Dezember 1856 in Potsdam, N.Y.; † 21. Dezember 1937, St. Paul, Minnesota) war ein US-amerikanischer Jurist und Diplomat. Als Verhandlungspartner des Briand-Kellogg-Paktes, einem gegenseitigen Verzicht auf Krieg zwischen Staaten, erhielt er den Friedensnobelpreis für 1929, der aber erst 1930 verliehen wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Frühe Jahre und Ausbildung

Frank Billings Kellogg wuchs in Minnesota auf und genoss eine eher oberflächliche Schulausbildung in einer Landschule. Neben seinem Studium der Rechtswissenschaften an der University of Rochester in Rochester, NY arbeitete er als Landarbeiter. Bereits mit 21 Jahren machte er 1877 sein Examen und wurde als Anwalt zugelassen. Er praktizierte in Saint Paul als Anwalt mehrerer Industrieunternehmen und Banken. Bekannt wurde er durch ein Verfahren im Auftrag des U.S.-Präsidenten Theodore Roosevelt, in dem die Regierung eine Entrechtung des Rockefeller Standard Oil Trust forderte und über eine Bundesgerichtsentscheidung auch Recht bekam. 1912 wurde er Präsident der Vereinigung amerikanischer Anwälte und unterstützte Roosevelt in der Präsidentschaftswahl.

[Bearbeiten] Politische Laufbahn

Im Jahr 1916 wurde Frank Billings Kellogg für die Republican Party als Senator für Minnesota in den amerikanischen Senat gewählt und verblieb dort eine Wahlperiode bis 1923. Dort formulierte er seine Bedenken gegen den Plan zur Bildung eines Völkerbundes. Er lehnte diesen zwar nicht ab, hatte jedoch massive Bedenken an der Form der Realisierung. Er unterstützte die Kriegserklärung gegen das Deutsche Reich im Jahr 1917 durch den Präsidenten Thomas Woodrow Wilson.

Ab 1923 wirkte Kellogg als Diplomat in Südamerika und Großbritannien. 1924 unterstützte er die Durchführung des Dawes-Planes und erzielte eine Einigung bei der umstrittenen Ruhrgebietsfrage zwischen Deutschland und Frankreich, die in der Ruhrbesetzung gipfelte. 1925 wurde Kellogg Außenminister der Vereinigten Staaten von Amerika unter Präsident Calvin Coolidge und blieb dies bis 1929. In dieser Position versuchte er die Beziehungen zu Mexiko zu entschärfen, und gegenüber China pflegte er eine Form der Politik, die auf Nichteinmischung basierte. Die Regierung der Partei Kuomintang wurde jedoch durch den Abschluss eines Zollvertrages zur Zollautonomie bestätigt.

[Bearbeiten] Der Briand-Kellogg-Pakt

Im Jahr 1927 schlug der französische Außenminister Aristide Briand Frank Billings Kellogg einen amerikanisch-französischen Vertrag zur Ächtung des Krieges als Mittel der internationalen Politik. Dieser Briand-Kellogg-Pakt wurde in modifizierter Form am 27. August 1928 von 15 Staaten unterzeichnet und angenommen. Kellogg mahnte in diesem Zusammenhang die zunehmende internationale Bewaffnung an. Mit der Unterzeichnung des Vertrages verpflichteten sich die Staaten dem Verzicht des Krieges als politisches Mittel und waren angehalten bei Konflikten friedliche Lösungen zu suchen. Bis 1929 schlossen sich 63 Staaten dem Pakt an und es wurden Grundlagen für das internationale Völkerrecht geschaffen, die später bei der Gründung der Vereinten Nationen in die Satzung aufgenommen wurden. Die praktische Durchsetzbarkeit des Vertrages erwies sich allerdings als untauglich, so konnten weder die Besetzung der Mandschurei 1931 durch Japan, die Besetzung Äthiopiens durch Italien 1935 und schließlich auch der Zweite Weltkrieg nicht verhindert werden. Es gab in dem Pakt weder eine Definition für einen Angriffskrieg noch Sanktionsmöglichkeiten gegen Staaten, die den Pakt brachen.

Von 1930 bis 1935 war Kellogg Mitglied des Ständigen Internationalen Gerichtshofes in Den Haag. Er starb 1937 in Saint Paul im Alter von 81 Jahren.

[Bearbeiten] Literatur

  • Bernhard Kupfer: Lexikon der Nobelpreisträger, Patmos Verlag Düsseldorf 2001

[Bearbeiten] Weblinks


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