George C. Marshall
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George Catlett Marshall, Jr. (* 31. Dezember 1880 in Uniontown, Pennsylvania; † 16. Oktober 1959 in Washington D. C.) war ein US-amerikanischer General of the Army und Staatsmann. Am bekanntesten wurde er durch den nach ihm benannten Marshallplan, für den er 1953 den Friedensnobelpreis und 1959 den Karlspreis erhielt.
[Bearbeiten] Leben
Marshall wurde 1880 in Uniontown, Pennsylvania als Sohn des Geschäftsmannes George Catlett Marshall und dessen Frau geboren. Nach seiner Jugend in einer Mittelklasse-Familie absolvierte er eine Ausbildung am Virginia Military Institute und trat dann 1902 in die US Army ein. Im Februar desselben Jahres heiratete er seine Jugendliebe Elizabeth Carter Coles. In der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg bekleidete er verschiedene Positionen in den USA und auf den Philippinen. Während des Ersten Weltkrieges plante er sowohl die Ausbildung als auch militärische Operationen. 1917 kam er nach Frankreich und arbeitete ab 1918 im Hauptquartier der US-amerikanischen Expeditionsstreitkräfte. Er war maßgeblich an Planung und Organisation der Meuse-Argonne-Offensive im Herbst 1918 in der Nähe von Verdun beteiligt, die Deutschland zu einem Friedensangebot zwang.
1919 wurde er Adjutant von General of the Armies of the United States Pershing. Zwischen 1920 und 1924 arbeitete er in verschiedenen Positionen in der US Army und konzentrierte sich dabei auf Ausbildung und Lehre in moderner mechanisierter Kriegführung. Von 1924 bis 1927 war er in Tientsin (China) stationiert und lehrte anschließend an der Infantry School in Fort Benning, Georgia. 1927 stirbt seine Frau unerwartet nach 25 Ehejahren. Elizabeth und er hatten sich immer Kinder gewünscht, sie haben jedoch nie welche bekommen. 1930 heiratet er in zweiter Ehe Katherine Boyce Tupper Brown, die aus erster Ehe bereits drei Kinder hat und ihm damit seinen sehnlichen Wunsch nach einer Familie erfüllt. 1936 beförderte man ihn zum Brigadier General.
Präsident Franklin D. Roosevelt machte ihn 1939 zum Chief of Staff of the Army, eine Position, die er bis 1945 innehatte. Marshall reorganisierte die US Army und machte sie bereit für den Krieg. Er schrieb ein Dokument, das die zentrale Strategie für alle alliierten Operationen in Europa werden sollte. Er machte Dwight D. Eisenhower zum Oberbefehlshaber in Europa und plante die Operation Roundup, die die Vorstufe zur späteren Operation Overlord, der Invasion in der Normandie war. Während des Zweiten Weltkrieges koordinierte Marshall alle alliierten Operationen in Europa und im Pazifik. Winston Churchill nannte ihn den „Organisator des alliierten Sieges“, im Time Magazine wurde er „Mann des Jahres“ 1943. Am 16. Dezember 1944 wurde er zum General of the Army ernannt. Nach Kriegsende wurde er nach China entsandt, um einen Waffenstillstand zwischen den dortigen Bürgerkriegsparteien (Nationalisten und Kommunisten) auszuhandeln. Diese Mission blieb ohne Erfolg und Marshall wurde 1947 in die USA zurückgerufen.
Marshall war 1945 in den Ruhestand getreten, 1947 wurde er US-amerikanischer Außenminister unter Präsident Truman. Am 5. Juni 1947 umriss er in einer Rede das „European Recovery Program“ der amerikanischen Regierung, zur Wiederherstellung Europas beizutragen. Dieser Plan wurde später als Marshallplan bekannt. Das Time Magazine erkor ihn 1948 zum zweiten Mal zum „Mann des Jahres“, 1953 erhielt er den Friedensnobelpreis.
Aus dem Außenministerium zog er sich 1949 zurück und wurde nun Präsident des Amerikanischen Roten Kreuzes. 1950 wurde er zum Verteidigungsminister ernannt, zog sich jedoch 1951 für immer aus der Politik zurück, nachdem er von Senator McCarthy als Verräter und „Helfer der Kommunisten auf ihrem Weg zur Weltherrschaft“ beschimpft worden war.
George C. Marshall starb am 16. Oktober 1959 im Walter Reed Hospital, Washington (D.C.) und wurde am Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.
Ihm zu Ehren begann am 9. August 1994 in Garmisch-Partenkirchen das George-Marshall-Center für strategische Studien (GMC) den Studienbetrieb. In Frankfurt am Main wurde am 27. Oktober 1963 im Beisein der Witwe Marshalls ein Brunnen zum Gedenken an den General und seine Hilfe enthüllt. Der von Toni Stadler gestaltete Brunnen befindet sich in der Nähe der Alten Oper im Anlagenring.
Das Marshall Space Flight Center in Huntsville (Alabama) wurde nach ihm benannt. Seine Enkeltochter ist die 1944 geborene Schauspielerin Kitty Winn.
[Bearbeiten] Literatur
- Reinold Schleifenbaum, Christof Dahm, Hans J Tebarth, Jürgen Heideking, Jack D. Hoschauer, Kurt Jürgensen, Boris Meissner, Alfred M. de Zayas: George Marshall, Deutschland und die Wende im Ost-West-Konflikt, Kulturstiftung d. dt. Vertriebenen 1997, ISBN 3885571706
- Larry Bland, Roger B. Jeans, Mark F. Wilkinson: George C. Marshall's Mediation Mission to China, December 1945-January 1947, Marshall George C Research 1998, ISBN 0935524045
- Ed Cray: General of the Army: George C. Marshall, Soldier and Statesman, Cooper Square Press 2000 (Neuauflage), ISBN 0815410425
The Papers of George Catlett Marshall der George C. Marshall Stiftung:
- Larry Bland, Fred L. Hadsel: The Papers of George Catlett Marshall: The Soldierly Spirit, December 1880 - June 1939, Johns Hopkins University Press 1982, ISBN 0801825520
- Larry Bland, Clarence E. Wunderlin: The Papers of George Catlett Marshall: We Cannot Delay, July 1, 1939-December 6, 1941, Johns Hopkins University Press 1986, ISBN 0801825539
- Larry Bland, Sharon R. Ritenour: The Papers of George Catlett Marshall: The Right Man for the Job, December 7, 1941-May 31, 1943, Johns Hopkins University Press 1991, ISBN 0801829674
- Larry Bland, Sharon R. Ritenour: The Papers of George Catlett Marshall: Aggressive and Determined Leadership, June 1, 1943-December 31, 1944, Johns Hopkins University Press 1996, ISBN 0801853680
- Larry Bland, Sharon R. Ritenour: The Papers of George Catlett Marshall: The Finest Soldier, January 1, 1945--January 7, 1947, Johns Hopkins University Press 2004, ISBN 0801878713
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über George C. Marshall im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- George Marshall beim Deutschen Historischen Museum
- George C. Marshall – Europäisches Zentrum für Sicherheitstudien
- The Marshall Foundation (englisch)
- The Marshall Films Collection (englisch)
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1953 an George Marshall (englisch)
Vorgänger |
Chief of Staff of the Army 1939–1945 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Vorsitzender der American Battle Monuments Commission 1949-1959 |
Nachfolger |
Jefferson | Randolph | Pickering | Marshall | Madison | Smith | Monroe | Adams | Clay | Van Buren | Livingston | MacLane | Forsyth | Webster | Upshur | Calhoun | Buchanan | Clayton | Webster | Everett | Marcy | Cass | Black | Seward | Washburne | Fish | Evarts | Blaine | Frelinghuysen | Bayard | Blaine | Foster | Gresham | Olney | Sherman | Day | Hay | Root | Bacon | Knox | Bryan | Lansing | Colby | Hughes | Kellogg | Stimson | Hull | Stettinius Jr. | Byrnes | Marshall | Acheson | Dulles | Herter | Rusk | Rogers | Kissinger | Vance | Muskie | Haig | Shultz | Baker | Eagleburger | Christopher | Albright | Powell | Rice
Personendaten | |
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NAME | Marshall, George |
KURZBESCHREIBUNG | amerikanischer General of the Army und Staatsmann |
GEBURTSDATUM | 31. Dezember 1880 |
GEBURTSORT | Uniontown, Pennsylvania |
STERBEDATUM | 16. Oktober 1959 |
STERBEORT | Washington (D.C.) |