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Der brave Soldat Schwejk – Wikipedia

Der brave Soldat Schwejk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der brave Soldat Schwejk ist der Titel eines antimilitaristisch-satirischen Romans von Jaroslav Hašek. Der tschechische Originaltitel des Buches lautet: Osudy dobrého vojáka Švejka za světové války (Die Schicksale des braven Soldaten Schwejk während des Weltkrieges). Schwejk (tschechisch: Švejk) ist der Name der Hauptfigur, eines Soldaten in der österreichisch-ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg, der sich mit Chuzpe vor dem Kriegseinsatz zu drücken versucht.

Schwejk ist eine literarische Satire, die einen typischen Prager Charakter darstellt, der sich mit List und Witz durchs Leben schlägt. Dabei ist er nicht immer ganz moralisch.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Inhalt des Buches

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Schwejk-Figur von Adam Przybysz in der polnischen Stadt Sanok
Schwejk-Figur von Adam Przybysz in der polnischen Stadt Sanok

Der Prager Josef Schwejk verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Hunden, indem er die Stammbäume dieser in Wirklichkeit meist hässlichen, nicht reinrassigen „Ungeheuer“ fälscht. Einige Monate nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird er als Reservist in die österreichisch-ungarische Armee einberufen. Er durchläuft mehrere Stationen, mitunter auch Gefängnisse. Als Ordonnanz einer Marschkompanie gerät er als vermeintlicher Russe in die eigene, also österreichisch-ungarische Kriegsgefangenschaft. Der Roman bricht ab, denn Hašek konnte ihn wegen seines frühen Todes nicht mehr vollenden.

Stets schafft Schwejk sich neue Freunde oder bringt lächerliche Autoritäten, die weder sich selbst noch andere ausstehen können, zur Weißglut. Dabei hilft ihm sein unerschöpfliches Repertoire an Anekdoten, sein Mut zu handeln und seine treuherzige und stoische Gelassenheit.

Schwejk wurde mit seiner Art der „Pflichterfüllung“ zum Vorbild für unzählige Autoren, Kabarettisten, Darsteller und Lebenskünstler, die die Bürokratie, die Monarchie, die Armee, den Krieg, das Krankenhaus oder einfach den „alltäglichen Wahnsinn“ zum Ziel ihrer satirischen Federzüge und Sprachübungen machen wollten.

Deutsche Erstausgabe Band III 1926
Deutsche Erstausgabe Band III 1926

Hašek schilderte in seiner speziellen Sprache den Widersinn der Kriegshetze und Mobilisierung in der Donaumonarchie vor und nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs und die Stimmung der meisten „Untertanenvölker“, die keine große Lust hatten, in die Schlacht für den „Herrn Kaiser und seine Familie“ zu ziehen. Er zeichnet dabei kein idyllisches Bild von der „guten alten Zeit“ in einer liebenswürdig-gemütlichen Donaumonarchie. Statt dessen nimmt er die Schattenseiten dieser oft in Filmen romantisierten Zeit und Gesellschaft aufs Korn: Bürokratismus, Denunziantentum, dumpfen Untertanengehorsam und stupide Befehlserfüllung. Außerdem die Zurücksetzung, teilweise auch brutale Unterdrückung der Tschechen (in abgestufter Form auch der anderen nicht-deutschen Nationalitäten Österreich-Ungarns) durch die deutsch-österreichische Führungsschicht in Staat und Armee.

Schwejk gelingt es in der Geschichte immer wieder, durch natürliche Einfalt und eigensinnige Findigkeit drohenden Gefahren zu entgehen. Im direkten Dialog karikiert er Hinterlist, Strebertum und Vorurteile.

[Bearbeiten] Rezeption

Schwejks Verhalten schenkt den Lesern Trost für erlebte Ungerechtigkeit und bietet ihnen die hoffnungsvolle Perspektive, dass eine gut gemeinte Absicht wichtiger sei als Ansehen oder vernunftbetonte Intelligenz, und ausreiche, um alles gut zu überstehen.

Die junge Republik Tschechoslowakei feierte nach 1918 ihren Antihelden mit gemischten Gefühlen, denn Schwejk lässt nichts anbrennen; seine Schlauheit macht auch vor Diebstahl oder Betrug nicht halt - und damit wollte man dann als Nation doch nicht identifiziert werden.

Während der Nazi-Okkupation im Zweiten Weltkrieg war die Schwejk-Lektüre im besetzten Böhmen und Mähren so etwas wie ein nationaler Trost für die unterdrückte Nation, während gleichzeitig mancher Wehrmachtssoldat seine deutsche Schwejk-Ausgabe im Tornister an die Front trug.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die offiziellen Kulturkreise zunächst auf Distanz zum „Schwejk“ und dessen Schöpfer. Erst als das Buch in den 1950er Jahren in der Sowjetunion erschien, wurde es trotz vieler schlüpfriger Stellen sogar zur Pflichtlektüre für die Schule erklärt. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 wurde Schwejk noch einmal zum Symbol des nationalen Widerstands. Die Prager Schwejk-Kneipe U kalicha („Zum Kelch“) ist ein Touristenmagnet, denn dort begann die Geschichte und dort hätte sie auch einmal enden sollen, da sich Švejk dort mit allen Kumpanen verabredet hatte: „Nach dem Krieg ab sechs im Kelch!“

Die Schwejk-Romanfolge ist unvollendet, denn der todkranke Autor konnte die letzten Kapitel nur noch von seinem Sterbebett diktieren, es gab und es gibt zahlreiche Versuche, Schwejks Geschichte fortzusetzen oder nachzuahmen, kaum eine ist gelungen und kaum eine verdient ernsthafte Erwähnung an dieser Stelle.

[Bearbeiten] Rezeption in Deutschland

Die Umsetzung aus dem Tschechischen der Prager Unterschicht bereitete vielen Übersetzern große Probleme. Kongenial gelang 1926 die deutsche Übersetzung von Grete Reiner. Sie schuf damit gleichsam in der Literatur die berühmt gewordene Sprachform des Böhmakelns.

Große Bekanntheit erlangte Jaroslav Hašeks satirischer Weltkriegsroman in Deutschland durch Erwin Piscators Inszenierung an der Berliner Piscator-Bühne von 1928. Aufgrund einer anspruchsvollen Bühnentechnik mit Laufbändern, satirischen Trickfilmsequenzen aus der Feder von George Grosz, einer episodischen Dramaturgie und einem Darstellungsstil zwischen Knock-about und Varieté wurde die von Piscators dramaturgischem Kollektiv unter Mitwirkung Bertolt Brechts erarbeitete szenische Fassung zum großen Bühnenerfolg.[1]

In der DDR war der Schwejk ein Kultbuch: Hašeks anarchischer Humor spendete Trost, und Schwejks passiver Widerstand gegen die repressive Obrigkeit machte Hoffnung und mag auch für manchen DDR-Bürger vorbildhaft gewesen sein.

[Bearbeiten] Verfilmungen und Theaterstücke

1927 entstand nach dem tschechischen Original eine Bühnenfassung des Romans von Jaroslav Hašek „Der brave Soldat Schwejk“, die der sächsische Satiriker Hans Reimann zusammen mit dem Schriftsteller Max Brod verfasste. Bertolt Brecht schrieb 1943 in Anlehnung an Hašeks Buch das Stück Schweyk im Zweiten Weltkrieg.

Das Schwejk-Material wurde mehrfach verfilmt, unter anderem mit Heinz Rühmann (1960) und Peter Alexander (1963) in der Titelrolle. Als die gelungenste Verfilmung gilt aber der 13-teilige Film Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk von Wolfgang Liebeneiner (1972) mit Fritz Muliar in der Hauptrolle. In der Tschechoslowakei wurde der Stoff im Jahre 1955 von Karel Steklý verfilmt.

In der Schweiz diente der Roman dem politischen Kabarettisten Alfred Rasser in stark vergröberter Form als Vorbild für seine Figur des Schweizer Soldaten HD Läppli.

[Bearbeiten] Textausgaben und Übersetzungen

  • Jaroslav Hašek: Osudy Dobrého Vojáka Švejka. 3 Bde. Praha (Československý Spisovatel) 1967.

und viele Ausgaben davor und danach. Die erste und wichtigste Übersetzung in eine andere Sprache war die von Grete Reiner-Straschnow (1926), die als Basis für zahlreiche Übersetzungen in andere Sprachen diente, z.B. für die erste russische Übersetzung (1926, G. A. Zukkau), aber auch noch 1958 für die Übersetzung ins Norwegische (O. Bang-Hansen), vgl. V. Ulrich, Zur Rezeption Hašeks im deutschen Sprachraum. in W. Schamschula (ed.): Jaroslav Hašek 1883–1983. Proceedings …. - Die Reiner´sche Übersetzung liegt vor als Rowohlt-Taschenbuch:

  • Jaroslav Hašek: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk. Reinbek bei Hamburg (Rowohlt) (166.-180. Tausend 1970; 246.-250. Tausend 1979 usw.). ISBN 3499104091

Die erste vollständige Übersetzung ins Englische durch Hašeks Biographen Sir Cecil Parrott erschien erst 1973:

  • Jaroslav Hašek: The Good Soldier Švejk and his Fortunes in the World War. London (Penguin) 1974. ISBN 0-14-018274-8
  • Josef Lada: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk in Bildern.
  • Demetz/Grusa/Kosta: Jaroslav Hašek, Der Urschwejk und anderes aus dem alten Europa und dem neuen Russland, DVA 1999, ISBN 3-421-05231-X

[Bearbeiten] Literatur

  • George Grosz: Hintergrund: 17 Zeichnungen zur Aufführung des „Schwejk“ in der Piscator-Bühne. Berlin: Malik 1928.
  • Gustav Janouch: Jaroslav Hasek. Der Vater des braven Soldaten Schwejk. Francke Verlag, Bern und München 1966.
  • Herbert Knust (Hrsg.): Materialien zu Bertolt Brechts Schweyk im zweiten Weltkrieg, Vorlagen (Bearbeitungen), Varianten, Fragmente, Skizzen, Brief- und Tagebuchnotizen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1974 (enthält Piscators/Brechts 1928er Bühnenfassung von Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk, S. 33-113).
  • Frank J. Marlow: Rejstřík Jmenný, Mísní a Věcný ke knize Jaroslava Haška Osudy Dobrého Vojáka Švejka za Světové Války. Toronto (Sixty-Eight Publishers) 1985. ISBN 0-88781-162-0
  • Cecil Parrott: Jaroslav Hašek. A Study of Švejk and the Short Sories. London etc. (Cambridge University Press) 1982. ISBN 0-521-24352-1.
  • Pavel Petr: Hašeks „Schwejk“ in Deutschland. Berlin (Rütten&Loening), 1963 (Neue Beiträge zur Literaturwissenschaft, Bd. 19).
  • W. Schamschula (ed.): Jaroslav Hašek 1883–1983. Proceedings of the First International Hašek-Symposium Bamberg, June 24-27, 1983. Frankfurt etc. (Peter Lang) 1989.

[Bearbeiten] Weblinks

Wikisource
 Wikisource: Der brave Soldat Schwejk – Quellentexte (tschechisch)
Commons
 Commons: The Good Soldier Švejk – Bilder, Videos und Audiodateien

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dazu ausführlicher: Klaus Völker: Haseks „Schwejk“-Roman auf der Bühne – Die Piscator-Inszenierung von 1928: Von Brod zu Brecht und die Folgen. In: Margarita Pazi, Hans Dieter Zimmermann (Hrsg.): Berlin und der Prager Kreis. Würzburg 1991, S. 225-241. und: Tamara Barzantny: Erwin Piscators Bilder des Ersten Weltkriegs – Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk zum Beispiel. In: Forum Modernes Theater, Bd. 13 (Tübingen: Gunther Narr 1998), Heft 2, S. 148-165.


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