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Blinky Palermo – Wikipedia

Blinky Palermo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Blinky Palermo (* 2. Juni 1943 in Leipzig; † 17. Februar 1977 in Kurumba, Malediven, ursprünglich Peter Heisterkamp), war ein deutscher Maler, Environment- und Objektkünstler.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Kindheit und Ausbildung

Blinky Palermo wurde als Peter Schwarze geboren und im selben Jahr zusammen mit seinem Zwillingsbruder Michael von Erika und Wilhelm Heisterkamp adoptiert. Am 9. November 1944 wurde seine Schwester Renate geboren. Seit 1952 lebte er in Münster (Westfalen), wo sein Vater für Mannesmann arbeitete. Palermo besuchte 1953, bis zur Untersekunda, das Schiller-Gymnasium in Münster, ab 1959, bis zur Obersekunda, das Gymnasium Arnoldinum in Burgsteinfurt. Ab 1961 besuchte er die Werkkunstschule in Münster und belegte Grafik- und Bildhauerkurse. Ab 1962 studierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Bruno Goller. 1964 wechselte er in die Klasse von Joseph Beuys. Dort gab sich Peter Heisterkamp den Namen Blinky Palermo, adaptiert nach dem gleichnamigen italienisch-amerikanischen Mafioso und Boxpromotor. Angeblich brachte ihn sein späterer Freund und Künstlerkollege Anatol Herzfeld auf den Namen[1], da der Künstler in seinem Beatnik-Outfit mit Lederjacke, Hut und Sonnenbrille eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Manager des Boxers Sonny Liston hatte. Anderen Quellen zufolge war der Namenswechsel die Reaktion auf eine Aussage des Kunstlehrers Beuys: „Mit dem Namen Heisterkamp kannste nie was werden als Künstler.“[2]

Am 4. Juni 1965 heiratete Palermo Ingrid Denneborg. 1966 ernannte ihn Joseph Beuys zu seinem Meisterschüler. Im Sommersemester 1967 beendete Palermo das Studium an der Kunstakademie.

[Bearbeiten] Düsseldorf, New York, Düsseldorf

Nach seinem Studium arbeitete Palermo zunächst als Barkeeper im Düsseldorfer Szenenlokal „Creamcheese“. Im gleichen Jahr trennte er sich von Ingrid Denneborg und heiratete am 10. Juni 1969 Kirsin Hanigk, die er im Jahr zuvor durch Sigmar Polke kennenlernte. 1969 zog Blinky Palermo nach Mönchengladbach, wo er, durch die Hilfe von Johannes Cladders, eine Arbeit in einer ehemaligen Schreinerei erhielt. Gemeinsam mit Ulrich Rückriem unterhielt er eine Ateliergemeinschaft. Zusammen mit Henning Christiansen kooperierte er zeitweise in dessen Aktionen mit.

1970 unternahm er gemeinsam mit dem Freund und Künstlerkollegen Gerhard Richter eine Studieneise nach New York, wo er sich ab 1973 ein Studio einrichten sollte. Zusammen mit Imi Knoebel unternahm er im September eine Autorundreise durch Amerika, bei der er die neueröffnete „Rothko-Kapelle“ in Houston und das „Las Vegas Piece“ von Walter de Maria besuchte. Im gleichen Jahr befreundete er sich mit dem Maler Brice Marden.

Im Februar 1975, während eines Besuches in Deutschland, trennte Palermo sich von seiner Frau Kristin. In New York lebte er mit der Malerin Robin Bruch zusammen. Anfang 1976 kehrte der Künstler nach Düsseldorf zurück und lernte Babette Polter kennen und bezieht im Herbst desselben Jahres das frühere Atelier von Gerhard Richter.

Im Februar 1977 verstarb Blinky Palermo, während einer Urlaubsreise mit Babette Polter, überraschend auf der Malediven-Insel Kurumba. Es ist von Herzversagen, an anderen Stellen von „ungeklärten Umständen“ die Rede. Er wurde auf dem städtischen Zentralfriedhof in Münster bestattet.

[Bearbeiten] Werk

Schon in der Studienzeit bildeten sich enge Freundschaften zu den Künstlerkollegen Sigmar Polke, Gerhard Richter und Imi Knoebel. Blinky Palermo arbeitete im Laufe seiner kurzen Karriere mit unterschiedlichen Medien und Techniken. Eine erste Abweichung vom üblichen Tafelbild waren seine Wandobjekte und Stoffbilder. Letztere fertigte er von 1966 bis 1972 an. Diese „Bilder“ bestanden aus zusammengenähten, auf Rahmen gespannten, handelsüblichen Textilstoffen. Rothkos aus dem Textilkaufhaus“ meinten manche Kritiker hier zu erkennen. Dieser gewissermaßen respektlose Ansatz, schrieben andere, „hätte Marcel Duchamp gewiss sehr gefallen“.

Ab 1968 und bis 1973 widmete sich Palermo auch der Wandmalerei und Wandzeichnerei. Unter anderem in Kunstgalerien entstanden mehr als 20 Arbeiten dieser Art, von denen heute keine mehr erhalten ist. Palermo fertigte derartige Werke auch im Ausland, zum Beispiel in Edinburgh und Brüssel an. „Blinky Palermos ortsbezogene Arbeiten machen Raumbezüge anschaulich“ (Hamburger Kunsthalle).

Ab 1974 fertigte der Künstler seine sogenannten Metallbilder an. Acrylfarben wurden auf Aluminium- und Stahlplatten aufgebracht. Wie bei seiner Wandmalerei blieben auch bei den Metallbildern Raumbezüge wichtig: nicht das einzelne Bild steht im Mittelpunkt, sondern Gesamtwirkung und Interaktion mehrerer Werke im Raum. Bei fast allen Palermo-Schöpfungen ist die Präsentation und Hängung der Bilder/Objekte sehr wichtig und Teil des Werks.

[Bearbeiten] Einschätzung

Nicht zuletzt wegen seines frühen und nicht eindeutig geklärten Todes ist Blinky Palermo eine „mythische Figur der Nachkriegs-Kunst“ (Laura Cummings) geworden, eine Art James Dean der Kunstszene“. Seine Arbeiten würden auch Zeugnis geben von einem großen, nicht ganz realisierten Talent und Potential. Vor allem Palermos Farbfeld-Wandmalereien werden als Erweiterung der Malerei in den Raum begriffen; die sonst unsichtbare architektonische Umgebung wurde mit ihrem Beitrag zur Wirkung des Kunstwerkes sichtbar gemacht. Andere sehen hier die Mystifizierungsmaschinerie des Kunstmarktes am Werk, welche einen Künstler verklären will, der im Grunde nur ein „Innenarchitekt mit hochfliegenden Ideen“ (Jonathan Carter) gewesen sei.

Auf jeden Fall bleibt Palermo ein schwer einzuordnender Künstler: er steht weder für die einfach darstellende, noch für die rein abstrakt-konzeptuelle Kunst. Manche interpretieren ihn als Minimalisten, andere sehen dafür zu viele sinnliche und taktile Qualitäten am Werk. „Den Konflikt zwischen Klecks und scharfer Kante löste er nie auf“ (Adrian Searle). Bei Palermo treffen Zitate der Wirklichkeit, wie zum Beispiel das Design eines Flipperautomaten, auf konzeptuelle Aspekte. Die Werke wirken gleichzeitig „mönchisch und schalkhaft“.

Palermos „frühe Ausrichtung an konstruktivistischen Bildelementen und Farbfeldmalerei blieb für sein ganzes Werk bestimmend“ (Prestel-Künstlerlexikon). Die Distanz der materialen und reduzierten Kunst Palermos zum Stil seines transzendentalistisch-tiefgründelnden Lehrers Joseph Beuys wurde oft vermerkt. Seine Bilder hängen inzwischen auf den Fluren der Deutschen Bank, sie wurden mit theoretischen Analysen überzogen. Dabei scheinen sie „viel zu fragil zu sein, um so viel angestrengte Theorie auszuhalten“ (Laura Cummings).

[Bearbeiten] Ausstellungen und Retrospektiven (Auswahl)

Isgesamt fanden 70 Palermo-Ausstellungen zu Lebzeiten des Künstlers statt.

  • 1972: documenta 5 in Kassel.
  • 1975: vertrat zusammen mit Baselitz und Polke Deutschland auf der XIII.Bienal de Sao Paulo. Gezeigt wurden seine Metallbilder.
  • 1993: Kunstmuseum Bonn; (Retrospektive).
  • 1983: Museum of Modern Art (MoMA); (Gruppenausstellung).
  • 1984: Kunstmuseum Winterthur; (Retrospektive).

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

  • 1960: Winterwald, Monotypie auf Papier, 12,5 × 9 cm, Deutsche Bank, Frankfurt am Main.
  • 1964: Selbstporträt, Aquarell und Bleistift auf kariertem Papier, 14,8 × 10,4 cm, Sammlung Olga Lina und Stella Liza Knoebel, Düsseldorf.
  • 1965: Kreuz Rot-Blau, Gouache, collagiert, 46,5 × 23,5 cm, Museum Ludwig, Köln.
  • 1966: Füße, Aquarell und Bleistift auf kariertem Papier, 19,6 × 12,7 cm, Sammlung Dr. Bernd Mittelsten Scheid, München.
  • 1967: Hymne an die Nacht, Aquarell, Silberbronze und Bleistift auf Papier, 25,0 × 20,0 cm, Sammlung Bernd und Verena Klüser, München.

[Bearbeiten] Blinky Palermo Stipendium

Seit 2001 vergibt die Ostdeutsche Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig ein Blinky Palermo Stipendium. Palermos Stil inspirierte u.A. den Künstler Günther Förg, sein überraschendes Ende thematisierte Julian Schnabel in seiner Malerei.

[Bearbeiten] Literatur

  • Susanne Küper, Ulrike Groos und Vanessa Joan Müller (Hrsg.): Palermo. Katalog zur Ausstellung, Kunsthalle Düsseldorf und Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen 2007-2008, Köln 2007.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Brinkmann, H.: Anatol - Lebenszeiten Arbeitszeiten, S. 102
  2. Die Palermo Legende, bei art.net

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


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