Bahnpark Augsburg
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Der Bahnpark Augsburg ist ein Eisenbahnmuseum in Augsburg auf einem Teilbereich des ehemaligen Bahnbetriebswerkes Augsburg der Deutschen Bahn AG. Zurzeit befindet sich der Bahnpark Augsburg noch im Aufbau und ist deshalb für Besucher nur zu bestimmten Veranstaltungen (siehe Homepage) geöffnet. In Zukunft sollen dort neunundzwanzig historische Lokomotiven, aus den Mitgliedsländern der EU einschließlich der Schweiz, im denkmalgeschützten Ringlokschuppen mit Drehscheibe dem sog. „Rundhaus Europa“ ausgestellt werden. Zu den Gebäuden im Bahnpark Augsburg zählen neben dem „Rundhaus Europa“ drei historische Dampflokhallen mit Werkstatt-Atmosphäre und eine historische Schmiede.
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[Bearbeiten] Museumsprojekt und Veranstaltungen
Der Bahnpark Augsburg bietet den Staatsbahnen aller EU Länder an jeweils eine historische Lokomotive (sog. Botschafterlokomotive) im „Rundhaus Europa“ auszustellen. Das jeweilige Herkunftsland steht an bestimmten Veranstaltungen kulturell im Mittelpunkt. Dazu werden die historischen Lokomotiven den Besuchern zur Besichtigung auf dem Freigelände zugänglich gemacht oder auf der Drehscheibe präsentiert. Von Zeit zu Zeit finden auch sogenannte Länderwochen (z. B. Österreichische Woche) statt mit teilweise zusätzlichen Sonderausstellungen zu bestimmten Themengebieten. Im Rahmen einiger Veranstaltungen finden Jazz-Konzerte in der großen Dampflokhalle und Vorführungen in der Schmiede statt, die Gastronomie ist fester Bestandteil und sorgt für das Leibliche Wohl. Reguläre Jazz-Konzerte (Jazz im Bahnpark) finden an jedem ersten Sonntag von Mai bis November statt. Außer den Botschafterlokomotiven zählen noch weitere Museumslokomotiven zur Sammlung, welche bisher nur teilweise besichtigt werden können. Die gesamte Fahrzeugsammlung wird kontinuierlich erweitert. In der Adventszeit werden Dampfzugsonderfahrten organisiert, die zu Fahrten in winterlicher Landschaft einladen.
[Bearbeiten] Das Gelände
Um 1906 errichtete die Königlich Bayerische Staatsbahn südlich vom Augsburger Hauptbahnhof zwei Ringlokschuppen mit Drehscheiben. Auf dem weiteren Areal neben dem Bahnpark befinden sich weitere Gebäude (Werkstätten, Reinigungsanlagen, Radsatzausbesserunswerk und Unterkünfte für das Lokpersonal) des ehemaligen Ausbesserungswerkes samt Gleisanlagen und Stellwerk. Im Zweiten Weltkrieg blieb das Areal weitgehend von Bombenangriffen verschont, so auch in der verheerenden Bombennacht, vom 25. auf den 26. Februar 1944 auf Augsburg, in der Hauptbahnhof und Bahnhofsgelände schwer getroffen und zerstört wurden. Nach dem Krieg nutzte die Deutsche Bahn AG das Gelände bis ca. 1990. Seit 1996 stehen die Ringlokschuppen unter Denkmalschutz. Eigentümer des Geländes ist die Aurelis Real Estate GmbH & Co.KG.
[Bearbeiten] Werkstätten
In den Werkstätten im Bahnpark Augsburg findet eine museumsgerechte Aufarbeitung und Restauration von Fahrzeugen statt. Für das Verkehrszentrum (Zweigstelle des Deutschen Museums auf der Teresienhöhe/Schwarntalerhöhe) wurde ein historischer Postwagen in diesen Werkstätten restauriert. Die Wartung und Erhaltung der betriebsbereiten und denkmalgeschützten Dampflokomotive 41 018 der Dampflok-Gesellschaft München e.V. wird ebenfalls in diesen Werkstätten vorgenommen.
[Bearbeiten] Fahrzeuge im Rundhaus Europa
- Triebwagen ET 91 01 „Gläserne Zug“ (Deutschland)
- E-Lok CC 6503 „Aquitaine“ (Frankreich)
- E-Lok BB 3600 „Das großherzogliche Krokodil“ (Luxemburg, die SNCF BB 12000 ist die französische Version dieser Baureihe)
- E-Lok Ae 4/7 „Gotthard-Lok“ (Schweiz)
- Dampflok 06-013 „Gebirgs-Schnellzug-Dampflok“ (Slowenien)
- Dampflok 93.1410 „Die Dampfbier-Lok der Privatbrauerei Ustersbacher“ (Österreich)
- Waldbahn-Dampflok 764.449 Cozia-2 (Rumänien, Schmalspurlokomotive steht auf eigenem Potest auf dem Museumsgelände)
- E-Lok E 636 147 (Italien)
Geplant für das Frühjahr 2008 sind noch weitere Botschafterlokomotiven.
[Bearbeiten] Museums-Lokomotiven
- Dampflok 41 018 (Dampflok-Gesellschaft München e.V.)
- Mehrzweck-Damplok 41 364
- Güterzug-Lok 44 606 „Jumbo“ (Dampflok-Gesellschaft München e.V.)
- Einheits-Schnellzuglok 01 1081 (wird museal aufgearbeitet)
- E-Lok E 16 09 “Bayerns Edelrenner“
- E-Lok E 18 08
- E-Lok E 63 05 und E 63 08
- Lokalbahnlok E 69 02
- Güterzug-Lok E 91 99 (Leihgabe des DB-Museums Nürnberg)
- E-Lok 1141.03
- Köf II 6311 und 6580 (betriebsfähig, verrichten Rangierarbeiten im Bahnpark)
- E-Lok 120 003 (Leihgabe des DB-Museums Nürnberg)
- E-Lok E 71 19 (Leihgabe des DB-Museums Nürnberg)
- Draisinensammlung „Schienenflöhe“
- Historischer Bahnpostwagen von 1926 und weitere Bahnpost-/Postfahrzeuge (Museum für Kommunikation Nürnberg, Fahrzeuge können in der Dampflokhalle besichtigt werden)
[Bearbeiten] Draisinensammlung „Schienenflöhe“
Neben den Botschafter- und Museums-Lokomotiven beheimatet der Bahnpark Augsburg auch eine kleine Sammlung Draisinen der Draisinenfreunde Bayern e.V. Diese Art von Schienenfahrzeugen wurden früher von den Bahnmeistern zur Inspektion und Wartung von Gleisanlagen und Signalanlagen benutzt. Zur Sammlung zählen insgesamt fünf Fahrzeuge, eine Bereisungsdraisine KLV 11, zwei Bahnmeisterei-Draisinen KLV 12 und 82, eine ungarische Draisine MAV Pft-P401, ein Schienenfahrrad und ein Schienenmoped. Zu den Veranstaltungen werden oft Mitfahrgelegenheiten in der KLV 11 angeboten und sind bei Kindern sehr beliebt. Die Draisinen KLV 12, KLV 82 und MAV Pft-P401 sind zur Zeit nicht betriebsfähig und werden aufgearbeitet.
[Bearbeiten] Raupach-Dampfmaschine
Die stationäre Heißdampf-Ventildampfmaschine wurde 1911 von der Maschinenfabrik „Richard Raupach“, nach dem System von R. Lenke, in Görlitz gebaut. Sie verfügte über eine Leistung von 75 PS. Einst wurden von diesem Maschinentyp mehr als 1000 Exemplare gebaut, die in vielen Betrieben vor allem zur Herstellung elektrischer Energie eingesetzt wurden. Ursprünglich wurde die Maschine an die Brauerei Schaaf in Niedermending bei Koblenz geliefert, wo sie bis 1932 im Einsatz war. Noch im selben Jahr wurde die Maschine an die Brennerei-Genossenschaft in München-Großhadern verkauft. Dort wurde sie zum Antrieb diverser Aggregate genutzt. Erst mit der Schließung der Brennerei-Genossenschaft im Jahre 2001 wurde die Dampfmaschine nach einer Betriebszeit von 90 Jahren (!) endgültig stillgelegt. Die Mitglieder der Dampflok-Gesellschaft München e.V. konnten einen Kontakt zur Brennerei-Genossenschaft herstellen und die Überlassung der Dampfmaschine erreichen. Am 26. Juli 2003 wurde sie nach einigen Vorarbeiten, aus den sich bereits im Abbruch befindlichen Gebäuden, demontiert und mittels LKW-Tieflader in den Bahnpark Augsburg gebracht. Dort wurde sie erst im nördlichen Ringlokschuppen zwischengelagert und restauriert. Nachdem die Voraussetzungen zur Aufstellung der Dampfmaschine in der „Mittleren Montierung“ getroffen waren, konnte sie Ende Oktober 2003 dorthin umgesetzt werden. Nach weiteren Arbeiten konnte die Dampfmaschine am 16. Juli 2007 wieder in Betrieb gehen. Diesmal jedoch nicht mehr unter Dampf, sondern zur Schau von einem Elektromotor angetrieben und von Scheinwerfern stimmungsvoll angestrahlt.
[Bearbeiten] Jubiläum 150 Jahre Rudolf Diesel
Anlässlich des 150. Geburtstags von Rudolf Diesel im Jahre 2008 veranstaltete der Bahnpark Augsburg am Ostermontag eine große Fahrzeugausstellung zum Thema „Diesellokomotive“. Zu besichtigen gab es nicht nur Diesellokomotiven, sondern auch historische LKWs, Busse, Feuerwehrfahrzeuge, Traktoren und Schlepper. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Fahrzeuge die auf der Schiene oder Straße von Dieselmotoren angetrieben werden“. Für die kleinen Besucher bot der Bahnpark Augsburg ein reichliches Kinderprogramm mit Ostereiersuche, Traktor-Rennen und vielem mehr. Zu Gast war auch der Dieseltriebzug VT 12.5 „Stuttgarter Rößle“ der DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB), zusammen mit 220 Fahrgästen. An diesem Tage verzeichnete der Bahnpark Augsburg erstmals einen Besucherrekord von über 5000 Besuchern.
[Bearbeiten] Verschiedenes
Zurzeit befindet sich eine TEE (Trans-Europ-Express) Zuggarnitur VT 601 mit neun Mittelwagen, dem sogenannten Blue Star Train, neben dem Bahnpark Augsburg auf dem ehemaligen DB-Grundstück.
Von Mitte November 2006 bis Ende November 2006 war der Orient-Express Museumszug (Nostalgie Istanbul Orient-Express) im Bahnpark Augsburg stationiert und konnte im Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung besichtigt werden. Die Möglichkeit einer Besichtigung stieß beim Publikum auf große Resonanz. Begleitet wurde die Veranstaltung von einem Jazz-Konzert und Gastronomie sowie einer Sonderausstellung zur Geschichte des Orient-Express. Am 6. Dezember 2006 startete der Museumszug zur einer Sonderfahrt von Augsburg Hauptbahnhof nach Salzburg. Bespannt wurde der Zug mit einer E-Lok, nicht wie angekündigt mit der Dampflok 41 018.
Beliebtes Anfahrziel von Nostalgiezügen ist der Bahnpark Augsburg. Grund hierfür sind die bei den Fahrgästen beliebten Sehenswürdigkeiten in Augsburg und im Bahnpark selbst. Außerdem können dort Gastlokomotiven, beispielsweise die 01 1066 der Ulmer Eisenbahnfreunde, für die Rück- und Weiterfahrten gewartet und gedreht werden.
Hinterstellt sind in der Lufthalle, die nicht im Bereich des Bahnpark liegt, historische Bahnpostwagen sowie weitere Fahrzeuge des Verkehrsmuseums Nürnberg z. B. die E 18 09 und andere Fahrzeuge, die früher in Garmisch Partenkirchen von Angehörigen der dortigen BSW Gruppe betreut wurden sowie seit September 2007 die 01 1081.
Eine Betreuung der Eisenbahnsammlung des Deutschen Museums bzw. eine Vermietung an ebendieses konnte nicht realisiert werden.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage des Bahnpark Augsburg mit Informationen zu aktuellen Veranstaltungen
- Homepage des Nostalgie Istanbul Orient-Express
- Homepage des „Blue Star Train“
- PDF-Dokument von SBB Historic
- Homepage der Dampflok-Gesellschaft München e.V. in deren Besitzer ist die Dampflokomotive 41 018
- Homepage der Draisinenfreunde Bayern e.V.
- Geschichte der Raupach Dampfmaschine
- Panoramabilder vom Bahnpark Augsburg
Koordinaten: 48° 20' 54" N, 10° 53' 39" O