Bad Bergzabern
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südliche Weinstraße | |
Verbandsgemeinde: | Bad Bergzabern | |
Höhe: | 170 m ü. NN | |
Fläche: | 10,71 km² | |
Einwohner: | 7808 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 729 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 76887 | |
Vorwahl: | 06343 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÜW (vorher: BZA) | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 37 005 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Königstraße 61 76887 Bad Bergzabern |
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Webpräsenz: | ||
Stadtbürgermeister: | Harald Bratz (CDU) |
Die Kleinstadt Bad Bergzabern ist ein Kurort im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz (Deutschland). Sie ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde Bad Bergzabern.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Bad Bergzabern liegt an der Deutschen Weinstraße und am westlichen Rand des Rheingrabens zum Pfälzerwald hin.
[Bearbeiten] Geschichte
1286 verlieh Rudolf von Habsburg Bergzabern das Stadtrecht. 1394 gingen Burg und Stadt Bergzabern in den Besitz der Kurpfalz über. Am 10. November 1792 beantragten die Bergzaberner Bürger ihren Anschluss an die Französische Republik. 1815 trat Frankreich den Landstrich zwischen Lauter und Queich ab. 1848 gründeten die Bürger von Bergzabern einen demokratischen Verein. 1849 kamen viele Teilnehmer des Pfälzer Aufstandes aus Bad Bergzabern. Der Bergzaberner Friedrich Schüler wurde anschließend als einer der fünf Reichsregenten vom Stuttgarter Parlament gewählt. 1875 wurde Bergzabern Luftkurort. Am 1. Januar 1922 ließ sich die Jüdin Edith Stein in der katholischen Kirche St. Martin taufen (am 11. Oktober 1998 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen). In der Reichspogromnacht am 10. November 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge zerstört. 1964 wurde Bergzabern Kneippkurort und darf sich seitdem Bad Bergzabern nennen. 1969 wurde der Landkreis Bergzabern aufgelöst. Bad Bergzabern wurde in den neu geschaffenen Landkreis Landau-Bad Bergzabern (ab 1978: „Landkreis Südliche Weinstraße“) eingegliedert.
[Bearbeiten] Religionen
2007 waren 40,1 Prozent der Einwohner evangelisch und 33,9 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[1]
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
- 2359 (Volkszählung, 1. Dezember 1885)
- 2696 (Volkszählung, 1. Dezember 1910)
- 8053 (Stat. Bundesamt, 31. Dezember 2004)
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat setzt sich neben dem Bürgermeister aus 24 Mitgliedern zusammen. Bei der Wahl 2004 gab es folgendes Ergebnis:
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: Von Gold und Silber geteilt, oben ein schreitender blaubewehrter und -bezungter roter Löwe, unten ein gestürzter schwebender roter Zwillingssparren.
Der Löwe verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Grafschaft Zweibrücken.[2]
[Bearbeiten] Partnerstädte
Partnerstädte von Bad Bergzabern sind seit 1939 Amberg und Lichtenfels.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Im Schloss Bergzabern residierten einst die Herzöge der Wittelsbacher-Linie Pfalz-Zweibrücken. Es ist das Wahrzeichen der Stadt.
In einem ehemaligen Bunker präsentiert sich ein Westwall-Museum, in einem der ältesten Barockhäuser der Stadt am Marktplatz präsentiert die Buch- und Kunsthandlung Wilms ein Zinnfiguren-Museum mit 10.000 Exponaten.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Als Heilklimatischer Kurort und Kneippheilbad lebt Bad Bergzabern zu einem Großteil vom Kurbetrieb. Das Thermalbad wurde 2006 nach langer und aufwändiger Renovierung wiedereröffnet.
Die Stadt verfügt über folgende Fachkliniken:
- Biomedklinik, Klinik für komplementäre Krebstherapie
- Edith-Stein-Fachklinik für Orthopädie und Neurologie
- Parkklinik (Psychosomatik und Verhaltenstherapie)
[Bearbeiten] Verkehr
- ÖPNV
Bad Bergzabern ist in den Karlsruher Verkehrsverbund integriert. Die Kurbadlinie über Kapellen-Drusweiler nach Winden verbindet Bad Bergzabern mit Landau und Karlsruhe. Zudem besteht eine Busverbindung von Landau über Klingenmünster und Bad Bergzabern nach Wissembourg im Elsass.
- Straßenverkehr
In Bad Bergzabern beginnt die Bundesstraße 48, die nach Bingen führt. Die B 427 führt von Kandel durch Bad Bergzabern nach Dahn. Die B 38 (Landau–Wissembourg) führt heute nicht mehr durch die Stadt, sondern als Ostumgehung daran vorbei.
Das Autokennzeichen des Kreises Bergzabern war bis zu seiner Auflösung 1969 BZA. Bis 1979 galt dann für Bad Bergzabern das LD des Kreises Landau, seither heißt es SÜW (Kreis Südliche Weinstraße).
[Bearbeiten] Behörden
Das Schloss Bergzabern ist Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung. In der Stadt besteht eine Bundespolizeiabteilung, die dem Bundespolizeipräsidium West in Sankt Augustin unterstellt ist.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Konrad Hubert (1507–1577), Theologe und Komponist
- Tabernaemontanus (eigentlich: Jakob Theodor; 1522–1590), Arzt und Professor
- Johann II. von Pfalz-Zweibrücken-Veldenz der Jüngere (1584–1635), Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Zweibrücken
- Friedrich Schüler (1791–1873), Jurist und demokratischer Politiker
- August Ferdinand Culmann (1804–1891), Jurist, Unternehmer und Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
- Georg Weber (1808–1888), Philologe und Historiker
- Karl Culmann (1821–1881), Bauingenieur, Statiker
- Ludwig Döderlein (1855–1936), Zoologe und Universitätsprofessor
- Oskar Bolza (1857–1942), Mathematiker
- Friedrich Schmitthenner (1876–1945), Entwickler in der Filtertechnik für Lebensmittel
- Hans Hoffmann (1893–1952), SPD-Politiker, Landesminister in Rheinland-Pfalz
- Jakob Sanwald (1899–1985), Bürgermeister und Ehrenbürger von Pfaffenhofen
- Irmgard Mohler (1937–1981), Deutsche Weinkönigin 1955/56
- Ulrich Battis (* 1944), Rechtswissenschaftler
- Heinz Schott (* 1946), Medizinhistoriker
- Kurt Beck (* 1949), SPD-Politiker (seit 12/2006 Bundesvorsitzender), seit 1994 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz
- Rouven Roessler (* 1980), deutscher Basketball-Nationalspieler
[Bearbeiten] Personen, die in Bad Bergzabern gewirkt haben
- Jakob Ludwig Beuther (1573–1625), Landschreiber und Sohn des Michael Beuther
- Jonas Erikson Sundahl (1678–1762), schwedischer Baumeister und Architekt der Bergzaberner Bergkirche
- Edith Stein (1891–1942), katholische Nonne jüdischer Herkunft, die 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet und 1998 heilig gesprochen wurde
- Otto Stabel (1898–1970), kommissarischer Oberbürgermeister und Stadtkämmerer von Ludwigshafen am Rhein
- Martha Saalfeld (1898–1976), Lyrikerin und Romanschriftstellerin
- Rainer Wagner (* 1951), Evangelikaler und Träger des Bundesverdienstkreuzes
- Jürgen Tomicek (* 1957), Karikaturist
- Peter Schappert (* 1962), ehemaliger Generalvikar des Bistums Speyer
- Volker Wissing (* 1970), deutscher Politiker (FDP) und Bundestagsabgeordneter
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ KommWis, Stand: 30.11.2007
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
[Bearbeiten] Weblinks
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