Rainer Wagner

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Rainer Wagner (* 1951 in Weißenfels) ist Diplom-Religionspädagoge (FH). Wagner gilt als Evangelikaler.

Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Theologische Positionen 3 Weitere kirchliche Tätigkeiten 4 Politische Tätigkeit 5 Werke 6 Weblinks 7 Quellen

[Bearbeiten] Leben

Wagner war von 1967 bis 1969 in der DDR in politischer Haft ^[1] , weil er im Alter von 15 Jahren aus dem Land flüchten wollte^[2] und glaubte, die DDR sei ein von Gott nicht gewollter Staat, außerdem - laut Haftbefehlen und Urteilen - den Dienst in der Volksarmee nicht mit seinem Glauben vereinbaren konnte und zu der Auffassung gelangt war, er könne in der DDR nicht frei leben, Westdeutschland sei der einzig legitime Staat in Deutschland, weil er auf der Grundlage von freien Wahlen hervorgegangen sei. Aus einem Protokoll der Eisenacher Volkspolizei und seinem Haftbefehl geht hervor, dass er unter dem Einfluss westdeutscher Fernsehsendungen zu dem Schluss gekommen war, nach Westdeutschland zu gehen, wo eine „wahrhaft christliche Partei“, die CDU, als einzig legitime Regierungspartei die Macht innehabe.

Von 1970 bis 1974 besuchte er das Theologische Seminar des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftswerkes (Landeskirchliche Gemeinschaft) in der DDR in Falkenberg. Danach war er bis 1984 Prediger des „Gemeinschaftsverbandes Sachsen-Anhalt - innerhalb der Evangelischen Kirche (Landeskirchliche Gemeinschaft)“ in der Lutherstadt Wittenberg und Tangermünde und engagierte sich in der Jugendarbeit und der Arbeit unter Suchtgefährdeten. Seit 1984 ist er Stadtmissionsleiter der Landeskirchlichen Gemeinschaft in Bad Bergzabern und Neustadt an der Weinstraße.^[3]

Die offizielle Anerkennung als politischer DDR-Häftling wurde ihm mit Bescheid vom 23. Mai 1984 - nach dem Häftlingshilfegesetz (HHG 10,4) - von der Bezirksregierung Rheinhessen erteilt. Außerdem existiert ein Rehabilitierungsbescheid nach dem Beruflichen und Verwaltungsrechtlichen Rehabilitierungsgesetz, §§ 17,22 des Regierungspräsidium Halle vom 23. November 1995 sowie ein Rehabilitierungsurteil des Bezirksgerichts Halle 2. Senat vom 27. Mai 1992. Der „ungesetzliche Grenzübertritt“ oder der Versuch dazu gehörte zu den politischen Kerndelikten in der DDR. ^[4]

1995 erfolgte die Gleichstellung der Ausbildung mit der eines Diplom-Religionspädagogen (FH), 1999 Ordination zum Prädikanten durch die Evangelische Kirche der Pfalz.

[Bearbeiten] Theologische Positionen

Rainer Wagner ist ein biblizistischer Pietist und Kreationist. Mit dieser Position steht er konservativen evangelikalen Gruppen nahe. Wagner betrachtet die 2006 auf der Frankfurter Buchmesse eingeführte Bibelübersetzung „Bibel in gerechter Sprache“ als „gotteslästerlich“ und vom „Satan aufgebrachte Irrlehre“, da sie sich bezüglich Gottesbegriff nicht nur am Urtext orientiert, sondern bewusst weltanschauliche Motive einfließen lässt. .^[5] Zudem sei Allah ein „heidnischer Götze“, hinter ihm ständen die „Mächte der Finsternis“.^[6]

[Bearbeiten] Weitere kirchliche Tätigkeiten

• 1986-1999 Obmann der Evangelischen Notgemeinschaft in Deutschland e.V.
• seit 1997 Vorsitzender der Regionalgruppe Südwestdeutschland des Bibelbund e.V.
• seit 1998 Mitglied im ständigen Ausschuss des Bibelbund e.V.
• Wagner ist Vorsitzender der Evangelischen Allianz in Neustadt/W.

[Bearbeiten] Politische Tätigkeit

• seit 1986 Mitglied des Landesvorstandes der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU Rheinland-Pfalz (seit 1998 Stellvertreter des Landesvorsitzenden, des Präsidenten der schlesischen Bundesdelegiertenversammlung - Schlesische Landesvertretung, Prof. Dr. Michael Pietsch, Landsmannschaft Schlesien im Bund der Vertriebenen).^[7]
• seit 2004 Mitglied des Bundesvorstandes der „Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG“ e.V. (seit 2007 Vorsitzender).^[8]
• 2004 Bundesverdienstkreuz am Bande

[Bearbeiten] Werke

• Praxisbuch Kurzbibelschule, Hänsslerverlag Neuhausen Stuttgart 1991, Neuauflagen 1998 und 2005, ISBN 3-933372-83-6.
• Arbeitsbuch Heilsplan Glaubenslehre,Lahr 1995, ISBN 3-88002-554-1; Übersetzung ins Russische 2004 und ins Ungarische 2006
• Alle in einem Boot - Ökumene und der Preis der Einheit, Bielefeld 2000, ISBN 3-89397-455-5 , als download hier: [2].
• Gemeinde Jesu zwischen Spaltung und Ökumene- 2000 Jahre Kirchengeschichte aus bibeltreuer Sicht, Wuppertal 2002, ISBN 3-87857-314-6 [3].
• Mit 15 im Knast, Nürnberg 2006, ISBN 3-937965-32-7

Wagner ist Mitautor verschiedener weiterer Bücher.

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Rainer Wagner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Umfangreiche biographische Informationen zu Wagner (S. 50 ff.) (PDF) (aus Der Weg ins Leben - DDR-Strafvollzug im Jugendhaus Dessau, hg. vom Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Sachsen-Anhalt
• Webauftritt der Evangelischen Stadtmission Neustadt
• Bundesministerium der Justiz Häftlingshilfegesetz HHG

[Bearbeiten] Quellen

1. ↑ Abdruck des Wortlauts der Gerichtsurteile in : Rainer Wagner Mit 15 im Knast. Eine Jugend zwischen politischem Druck und christlichem Glauben, VTR-Verlag, 2006 , ISBN 3937965327
2. ↑ Der Weg ins Leben - DDR-Strafvollzug im Jugendhaus Dessau, hg. vom Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Sachsen-Anhalt, S 59
3. ↑ http://www.stadtmission-neustadt.de.
4. ↑ [1] Wilhelm H. Schröder/Jürgen Wilke, Zentralarchiv für empirische Sozialforschung, Abt. Zentrum für Historische Sozialforschung, Universität Köln
5. ↑ Vorwort Wagners zum Informationsbrief der Stadtmission Neustadt; Ausgabe November 2006, Seite 3
6. ↑ Vorwort Wagners zum Informationsbrief der Stadtmission Neustadt; Ausgabe November 2006, Seite 2
7. ↑ http://www.cdu-rlp.de/omv/
8. ↑ http://www.uokg.de

Personendaten
NAME	Wagner, Rainer
KURZBESCHREIBUNG	Religionspädagoge
GEBURTSDATUM	1951
GEBURTSORT	Weißenfels