Büchen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Deutschlandkarte | ||
---|---|---|---|
|
|||
Basisdaten | |||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | ||
Kreis: | Herzogtum Lauenburg | ||
Amt: | Büchen | ||
Höhe: | 20 m ü. NN | ||
Fläche: | 16,85 km² | ||
Einwohner: | 5548 (31. Dez. 2007) | ||
Bevölkerungsdichte: | 329 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl: | 21514 (alt: 2059) | ||
Vorwahl: | 04155 | ||
Kfz-Kennzeichen: | RZ | ||
Gemeindeschlüssel: | 01 0 53 020
|
||
Adresse der Amtsverwaltung: | Amtsplatz 1 21514 Büchen |
||
Webpräsenz: | |||
Bürgermeister: | Uwe Möller (SPD) |
Büchen ist Gemeinde Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Gemeinde liegt an der Mündung der Steinau in die Delvenau (heute in den Elbe-Lübeck-Kanal). Sie entstand 1937 aus den historischen Gemeinden Büchen (-Dorf) (östlich der Delvenau), Pötrau (südlich der Steinau) und Nüssau (nördlich der Steinau). Schon im Mittelalter war Büchen wegen seiner zentralen Lage im Herzogtum Lauenburg Tagungsort von Ritterversammlungen.
Das Amt Büchen liegt zwischen den Ämtern der Städte Schwarzenbek im Westen, Mölln im Norden und Lauenburg im Süden. Im Osten grenzt das Land Mecklenburg-Vorpommern an. Umgeben von natürlichen Seen aus der letzten Eiszeit und vielen Kiesseen (mit dem Kies dieser Region wurde Hamburg neu aufgebaut) und Mischwäldern bietet es eine ruhige, ländliche Gegend.
[Bearbeiten] Geschichte
Folgendes bezieht sich auf das heutige Büchen-Dorf, das erstmals 1230 als "Boken" (Buche) im Ratzeburger Zehntregister erwähnt wird. Die Marienkirche (erbaut um 1200) war wegen des prächtigen Marienbildes, das im Dreißigjährigen Krieg verschwand, ein berühmter Wallfahrtsort.
- Hauptartikel: Marienkirche (Büchen)
Während seiner Dienstzeit im Freikorps der Lützower Jäger soll Theodor Körner hier kreativ tätig gewesen sein, als er sich von einer Schlacht ausruhte. Die Bedeutung als Wallfahrtsort verlor die Marienkirche nach dem Dreißigjährigen Krieg.
Büchen (-Dorf) war von jeher ein Grenzort, denn schon um 800 n. Chr. verlief hier der Limes Saxoniae (Sachsenwall), nach 1945 die innerdeutsche Grenze. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges war der Ort Ziel alliierter Bomber, da sich hier ein Bahnhof, ein Flugfeld und eine Munitionsanstalt befanden.
Von 1391 bis 1398 wurde der Delvenau-Stecknitz-Kanal als erste wasserscheidenüberwindende Schifffahrtsstraße Nordeuropas gebaut, um den Transport von Salz zwischen den Salinen in Lüneburg und der Hansestadt Lübeck zu erleichtern. Mit der Eröffnung des Stecknitz-Kanals verlor die Alte Salzstraße an Bedeutung für den Warentransport. 1900 wurde der auf seiner Trasse gebaute Elbe-Lübeck-Kanal eröffnet, der die Elbe mit der Ostsee verbindet. 1846 wurde die Eisenbahnlinie zwischen der Hansestadt Hamburg und Berlin durch Büchen gebaut, weit geschichtsträchtiger ist jedoch die Lübeck-Büchener Eisenbahn (LBE). Ab 1851 verband sie Lübeck mit Büchen und stellte so die erste Eisenbahnverbindung zwischen Hamburg und Lübeck dar, da ein direkter Weg durch das seinerzeit dänische Holstein vermieden wurde. Ab 1900 siedelten sich um den Bahnhof, der damals zur Gemeinde Pötrau mit 72 Einwohnern gehörte, immer mehr Menschen an und so wuchsen die weit auseinander liegenden Dörfer Nüssau, Pötrau und Büchen (-Dorf) zusammen. Wegen der sehr viel höheren Einwohnerzahl in Büchen-Bahnhof wurde der Zusatz weggelassen, dafür bekam das damalige Büchen den Zusatz "-Dorf". Heute hat der Büchener Bahnhof eine eher geringe Bedeutung, ist aber immer noch der Knotenpunkt zwischen Hamburg, Berlin, Lübeck und Lüneburg. Als letzter Bahnhof vor der innerdeutschen Grenze war er nicht nur ein großer Güterumschlagsplatz, sondern auch die Bahnhofsmission erlangte eine große Bedeutung.
Durch das Arbeiten des schwedischen Physikers Alfred Nobel in Krümmel bei Geesthacht lag Büchen als Bauort für eine Sprengstofffabrik im Jahre 1915 sehr nahe. Es lag an der Bahnstrecke nach Lübeck in der damaligen Gemeinde Nüssau. 1925 wurde das Unternehmen von Dynamit Nobel aufgekauft. Das Werk wurde 1931 stillgelegt, die Anlagen verkauft oder gesprengt.
Als grenznahes Gebiet gefördert und im äußeren Rand des Hamburger Speckgürtels gelegen, konnten sich hier einige kleine Firmen etablieren und halten. Heute hofft man auf die „weiße Industrie“, den Tourismus, für den die Umgebung durch immer besser ausgebaute (Rad-)Wanderwege attraktiver werden soll. Neben den Wäldern bieten auch die ehemaligen Übungsplätze des mittlerweile geschlossenen Stützpunktes des Bundesgrenzschutzes in Schwarzenbek eine abwechslungsreiche Wanderlandschaft, da hier durch den Einsatz schwerer Fahrzeuge die Landschaft teilweise versteppte und es zur Ausprägung von kleinen Heide-Inseln inmitten von Kiefernwäldern kam.
[Bearbeiten] Politik
Büchen besitzt eine hauptamtliche Verwaltung. Als amtsangehörige Gemeinde führt sie die Verwaltungsgeschäfte des Amtes durch.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „In Gold eine bewurzelte Buche mit schwarzem Stamm und grünen Blättern.“[1]
[Bearbeiten] Gliederung
Büchen ist die größte Gemeinde des gleichnamigen Amtes. Es besteht aus den vor dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 souveränen Dörfern Pötrau, Nüssau, Büchen-Dorf und dem relativ jungen Ortskern Büchen (früher: Büchen-Bahnhof).
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
- 179 Einwohner (1885)
- 186 Einwohner (1925)
- 1.529 Einwohner (1933)
- 1.586 Einwohner (1939)
- 5.516 Einwohner (2007)
[Bearbeiten] Partnergemeinden
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
Kunstausstellungen finden häufig in der Priesterkate (ältestes ehemals landwirtschaftlich genutztes und denkmalgeschütztes Gebäude im Kreis) statt. Zudem befindet sich dort eine historische Dauerausstellung zum Thema „Innerdeutsche Grenze“. Der Eintritt ist frei, sofern keine Sonderveranstaltung stattfindet.
- Hauptartikel: Priesterkate
[Bearbeiten] Veranstaltungen
Benefizveranstaltung des „Löwenkinder“-Fördervereins „schwerstkranker und behinderter Kinder“ e. V., bei der die Lüneburger Band Booze, Beer & Rhythm auftritt, um so Spenden für behinderte Kinder und die betroffenen Familien zu sammeln.
Seit dem Jahr 2005 wird das Waldschwimmbad Büchen einmal im Sommer zum Schauplatz eines Open-Air-Konzertes unter dem Motto "Rock am Pool".
Jedes Jahr veranstaltet die Marschband Müssen in der Mehrzweckhalle der Büchener Schule ihr Osterkonzert. Dabei wird ein vielseitiges und anspruchsvolles Programm zusammengestellt, um den Konzertbesuchern einen unterhaltsamen Abend mit viel Musik und Humor zu bieten. Neben den traditionellen Werken für Blasorchester, den Vorträgen der Solisten und den Big Band-Arrangements, kommen die Liebhaber der volkstümlichen Klänge natürlich auch auf ihre Kosten.
Die Freiwillige Feuerwehr Büchen veranstaltet am Stichkanal jährlich wiederkehrend am Tag vor Himmelfahrt das "Canale Grande", wobei sie die Besucher mit illuminierten und musikalisch hinterlegten Wasserspielen begeistert.
Im August findet auf dem Bürgerplatz das traditionelle "Bürgerfest" statt.
Kulturelles Highlight mag wohl der kleine, aber "echte" Weihnachtsmarkt am 2. Adventswochenende sein, bei dem es noch handgearbeitete Waren zu kaufen gibt.
Alljährlich findet am 3. Advent das traditionelle Adventskonzert des VHS-Chores unter Leitung von Peter Winkler statt. Auf dem Programm stehen immer 1-2 Kantaten der Renaissance- sowie Barockzeit. Außerdem unterstützt das Collegium Musicum Büchen den Chor, der in der letzten Zeit viele Konzerte gemeinsam mit der Lütauer Kantorei bestreitet.
[Bearbeiten] Schulen
Schulträger ist der Schulverband Büchen mit seinen Mitgliedsgemeinden Besenthal, Bröthen, Büchen, Fitzen, Gudow, Güster, Klein Pampau, Langenlehsten, Roseburg, Siebeneichen, Tramm und Witzeeze.
- Schulzentrum Büchen mit Förderschule, Grundschule mit Außenstelle Siebeneichen, Realschule mit Hauptschulteil Büchen, Grundschule Gudow
- Offene Ganztagsschule
- Betreute Grundschule
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
- Büchen ist Knotenpunkt der Eisenbahnstrecken Lübeck–Lüneburg und Hamburg–Berlin. Der Bahnhof ist EuroCity-Halt der Linie Hamburg–Berlin–Prag.
- Anschlussstelle zur A 24 in acht Kilometern Entfernung
- Elbe-Lübeck-Kanal
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- Erich Drewes (Altbürgermeister)
- Günter Mund (Altbürgermeister)
- Otto Tuchenhagen (Unternehmer und Firmengründer)
[Bearbeiten] Siehe auch
- Eisenbahn-Trajekt Lauenburg–Hohnstorf
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
Albsfelde | Alt Mölln | Aumühle | Bäk | Bälau | Basedow | Basthorst | Behlendorf | Berkenthin | Besenthal | Bliestorf | Börnsen | Borstorf | Breitenfelde | Bröthen | Brunsmark | Brunstorf | Büchen | Buchholz | Buchhorst | Dahmker | Dalldorf | Dassendorf | Düchelsdorf | Duvensee | Einhaus | Elmenhorst | Escheburg | Fitzen | Fredeburg | Fuhlenhagen | Geesthacht | Giesensdorf | Göldenitz | Göttin | Grabau | Grambek | Grinau | Groß Boden | Groß Disnack | Groß Grönau | Groß Pampau | Groß Sarau | Groß Schenkenberg | Grove | Gudow | Gülzow | Güster | Hamfelde | Hamwarde | Harmsdorf | Havekost | Hohenhorn | Hollenbek | Hornbek | Horst | Juliusburg | Kankelau | Kasseburg | Kastorf | Kittlitz | Klein Pampau | Klein Zecher | Klempau | Klinkrade | Koberg | Kollow | Köthel | Kröppelshagen-Fahrendorf | Krukow | Krummesse | Krüzen | Kuddewörde | Kühsen | Kulpin | Labenz | Langenlehsten | Lankau | Lanze | Lauenburg/Elbe | Lehmrade | Linau | Lüchow | Lütau | Mechow | Möhnsen | Mölln | Mühlenrade | Müssen | Mustin | Niendorf/ Stecknitz | Niendorf bei Berkenthin | Nusse | Panten | Pogeez | Poggensee | Ratzeburg | Ritzerau | Römnitz | Rondeshagen | Roseburg | Sahms | Salem | Sandesneben | Schiphorst | Schmilau | Schnakenbek | Schönberg | Schretstaken | Schulendorf | Schürensöhlen | Schwarzenbek | Seedorf | Siebenbäumen | Siebeneichen | Sierksrade | Sirksfelde | Steinhorst | Sterley | Stubben | Talkau | Tramm | Walksfelde | Wangelau | Wentorf (Amt Sandesneben) | Wentorf bei Hamburg | Wiershop | Witzeeze | Wohltorf | Woltersdorf | Worth | Ziethen