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Aids-Leugnung – Wikipedia

Aids-Leugnung

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Elektronenmikroskopische Aufnahme von HI-Viren. AIDS-Leugner bezweifeln entweder die Existenz von HIV oder dessen Rolle bei der Entstehung von Aids.
Elektronenmikroskopische Aufnahme von HI-Viren. AIDS-Leugner bezweifeln entweder die Existenz von HIV oder dessen Rolle bei der Entstehung von Aids.

Der Begriff Aids-Leugnung (im Englischen AIDS denialism) wird von Virologen und Infektiologen für das Phänomen verwendet, dass manche Personen HI-Viren (HIV) als Ursache der Immunschwächekrankheit Aids bestreiten.[1][2][3] Diese Gruppe bezeichnet sich oft selbst als „Aids-Dissidenten“.[4]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] HIV und AIDS

HIV ist als Ursache von AIDS eindeutig belegt, ebenso wie die Zuverlässigkeit von HIV-Tests und der Nutzen von HIV-Medikamenten.[5][6][7] Die Wissenschaftsgemeinde wirft den Aids-Leugnern vor, aktuelle Forschungsergebnisse zu ignorieren, Studiendaten falsch zu zitieren oder sogar frei zu erfinden, und zumeist keine eigene klinische oder experimentelle Erfahrung mit HIV/Aids zu besitzen.[1][8] Die Aussagen der Aids-Leugner werden als gefährliche Verschwörungstheorie angesehen, da hierdurch Laien überredet werden, auf Schutzmaßnahmen gegen HIV zu verzichten und erwiesenermaßen wirksame Medikamente abzulehnen. Zahlreiche Menschen sind deshalb bereits infiziert worden und gestorben. Insbesondere in Afrika und hier vor allem in Südafrika, wo rund ein Fünftel der erwachsenen Bevölkerung mit HIV infiziert ist, wird den Aids-Leugnern vorgeworfen, durch ihre Beeinflussung der Mbeki-Regierung für den Aidstod hunderttausender Menschen mitverantwortlich zu sein.[9][10][11][7][12][3][13]

In der Erklärung von Durban fassten einige Tausend Wissenschaftler ihre Auffassung zu der Position der AIDS-Leugner wie folgt zusammen:

„HIV verursacht AIDS. Es ist unglücklich, dass einige wenige weiter die Beweise leugnen. Diese Position wird unzählige Menschenleben kosten.“[10]

[Bearbeiten] Ideologie und Argumentation der Aids-Leugner

Die Bewegung der Aids-Leugner setzt sich aus unterschiedlichen Individuen und Gruppen zusammen, deren Argumente und Argumentationsweisen sich im Einzelfall stark unterscheiden. Die von Aids-Leugnern vorgebrachten inhaltlichen Argumente sind sämtlich wiederholt von anerkannten wissenschaftlichen Institutionen als falsch, überholt oder irreführend entkräftet worden. Trotz der Uneinheitlichkeit der Gruppen bestehen häufig gemeinsame ideologische Positionen und Argumentationsmuster.[13]

Aids-Leugner verbinden ihre Theorie häufig mit Misstrauen gegenüber wissenschaftlichen und medizinischen Institutionen und Autoritäten. Sie nehmen für sich eine antiautoritäre Haltung in Anspruch. Wissenschaftlern wird vorgeworfen, den wissenschaftlichen Konsens zu vertreten, um Forschungsmittel und wissenschaftliche Anerkennung zu erlangen. Die Zuschreibung persönlicher Interessen und die Ablehnung der wissenschaftlichen Autorität erfolgt selektiv bei Wissenschaftlern, die den wissenschaftlichen Konsens vertreten. Wissenschaftlern wie Duesberg hingegen, die Zweifel am Konsens geäußert haben, werden solche Interessen nicht zugeschrieben und die Autorität nicht aberkannt.[13]

Der Konsens der Wissenschaftsgemeinde über HIV/Aids wird als ein „wissenschaftliches Dogma“ kritisiert. Die wissenschaftliche Methode, auf der dieser Konsens beruht, wird als ein „religiöser Diskurs“ eingeordnet, gegen den die Aids-Leugner als „Skeptiker“ vorgingen und den sie als solchen entlarven würden. Die Aids-Leugner würden von der wissenschaftlichen „Orthodoxie“ abgewiesen und verfolgt werden. Alternative Hypothesen zur Ursache oder Behandlung von Aids würden nicht in Erwägung gezogen werden. Trotz des Fehlens von Hinweisen für eine Wirksamkeit alternativer Therapien (beispielsweise Behandlung mit Vitaminen oder der Verzicht auf eine antiretrovirale Medikation) werden diese propagiert. Den Vertretern dieser Therapieformen wird – im Gegensatz zur Wissenschaftsgemeinde und HIV-Ärzten – kein finanzielles Interesse unterstellt.[13]

Ein weiteres wiederkehrendes Argumentationsmuster von Aids-Leugnern besteht darin, die Kriterien einer Anerkennung des Zusammenhanges von HIV und Aids zu verändern (wenn diese Kriterien durch wissenschaftliche Arbeiten erfüllt worden sind) oder so zu formulieren, dass sie nicht erfüllt werden können. Beispielsweise begründeten Aids-Leugner in den 1980er Jahren ihre Zweifel an HIV/Aids mit der relativen Wirkungslosigkeit der damaligen antiretroviralen Therapie. Als in den 1990er Jahren neue antiretrovirale Wirkstoffe zum Einsatz kamen, die zu einer signifikanten Verlängerung der Überlebensraten führten, wurde dies nicht als Beleg für einen Zusammenhang von HIV/Aids anerkannt, sondern stattdessen dieses Kriterium verworfen. Auch andere in der Wissenschaft verbreitete Evidenzkriterien werden von Aids-Leugnern nicht anerkannt. So werden genetische und tierexperimentelle Befunde, die durch die Erforschung des SI-Virus erhoben wurden und einen ursächlichen Zusammenhang von HIV und Aids nahelegen, missachtet oder als irrelevant eingeordnet. Auch epidemiologische Kriterien für einen ursächlichen Zusammenhang von HIV und Aids wie multiple voneinander unabhängige Korrelationen, die auf eine gemeinsame Ursache – das HI-Virus – verweisen, werden nicht anerkannt.[13]

Als alternative Hypothese zur Ursache von Aids wurde von Duesberg in den 1980er Jahren zunächst ein Missbrauch des in der homosexuellen Szene verwendeten Poppers angenommen. Nachdem bekannt wurde, dass Aids-Fälle auch bei Personen auftraten, die kein Poppers zu sich genommen hatten, wurde behauptet, dass auch der Missbrauch anderer Drogen wie Crystal Meth, Heroin und Kokain zu Aids führen könne. Nachdem die Anti-HIV-Substanz AZT in der antiretroviralen Therapie etabliert worden war, wurde sie von Aids-Leugnern als eine Ursache von Aids angesehen. In Afrika werden von Aids-Leugnern vor allem Unterernährung und altbekannte Erkrankungen als Ursache behauptet. Diese seien zu „AIDS“ umklassifiziert worden.[13]

[Bearbeiten] Der Personenkreis der Aids-Leugner

Thabo Mbeki, südafrikanischer Präsident und Aids-Leugner
Thabo Mbeki, südafrikanischer Präsident und Aids-Leugner

Einer der ersten Aids-Leugner war der Molekularbiologe Peter Duesberg, Institutsleiter an der Universität Berkeley. Er war im Jahr 2000 Mitglied der vom südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki eingesetzten Aids-Kommission, der sowohl Verfechter als auch Kritiker der viralen Aids-Erklärung angehörten. Mbeki ist selber ein vehementer Aids-Leugner.[14] Zu den bekannteren Vertretern dieser Position gehört außerdem Kary Mullis. Dieser hat 1993 den Chemie-Nobelpreis für die Entdeckung der Polymerase-Kettenreaktion bekommen und fiel seitdem vor allem dadurch auf, dass er den wissenschaftlichen Konsens über Klimawandel, Ozonloch und AIDS in Zweifel zog und Sympathien für Astrologie bekundete.[15] Die Wissenschafter haben sich in der Group for the Scientific Reappraisal of the HIV-Aids Hypothesis (Gruppe für die wissenschaftliche Überprüfung der HIV-Aids-Hypothese) zusammengefunden.

Andere Personen wie Stefan Lanka leugnen generell, dass es krankmachende Mikroorganismen gibt. Der umstrittene Vitaminverkäufer Matthias Rath sieht die Ursache der AIDS-Erkrankungen in einem Vitaminmangel. Auch viele „Impfkritiker“ schließen sich diesen Behauptungen an. Die Erklärungen werden häufig mit Verschwörungstheorien verknüpft. Beispielsweise wird in einem Beitrag des rechtslastigen Esoterik-Magazins Zeitenschrift behauptet, dass Aids eine Erfindung der Pharmaindustrie sein soll; Vertreter der HIV-Forschung würden die korrekte Forschung von Aids hintertreiben und durch die Gabe von AZT Aids selbst hervorrufen.[16]

[Bearbeiten] Belege

  1. a b Nathan Geffen et al.: Errors in Celia Farber’s March 2006 article in Harper’s Magazine, 25. März 2006.
  2. : Denying science. In: Nature Medicine. 12, Nr. 4, 2006, S. 369. PMID 16598265. doi:10.1038/nm0406-369 (Text ist unter diesem Link frei zugänglich.)
  3. a b James Watson: Scientists, activists sue South Africa's AIDS 'denialists'. In: Nature Medicine. 12, Nr. 1, 2006, S. 6. PMID 16397537. doi:10.1038/nm0106-6a
  4. John S. James: AIDS Treatment Improves Survival: Answering the "AIDS Denialists.", zuletzt eingesehen am 11.05.2008
  5. niaid.gov: The evidence that HIV causes AIDS
  6. Galea P, Chermann JC.: HIV as the cause of AIDS and associated diseases. In: Genetica. 104, Nr. 2, 1998, S. 133-142. PMID 10220906
  7. a b Jon Cohen: The Duesberg Phenomenon. In: Science, 266:5191, 1994, S. 1642-1644, PMID 7992043
  8. http://www.aidstruth.org/AndrewManiotis.pdf
  9. Mortal Combat: AIDS Denialism and the Struggle for Antiretrovirals in South Africa
  10. a b The Durban Declaration. In: Nature. 406, Nr. 6791, 2000, S. 15-6. PMID 10894520 — Website des Volltextes: hier.
  11. Discredited doctor's 'cure' for Aids ignites life-and-death struggle in South Africa, von Sarah Boseley. The Guardian 14. Mai 2005. Zugegriffen am 27. November 2007.
  12. Alexander von Paleske: Das Ende einer tödlichen HIV-Behandlungs-Irrfahrt, Indymedia, 10. November 2006
  13. a b c d e f Smith TC, Novella SP: HIV Denial in the Internet Era.. In: PLoS Medicine. 4, Nr. 8, 2007, S. e256. PMID 17713982. doi:10.1371/journal.pmed.0040256
  14. Marco Evers: Seuche der Ignoranz, Spiegel Wissen.
  15. G. Johnson: Bright Scientists, Dim Notions In: New York Times Ausgabe vom 28. Oktober 2007.
  16. Aids: nur eine lukrative Lüge. In: Zeitenschrift Nr. 37, 2003

[Bearbeiten] Literatur

  • David M. Knipe, Peter M. Howley (Hrsg.): Fields’ Virology. 5. Auflage. Lippincott Williams & Wilkins, Philadelphia 2007. 2 Bände. ISBN 0-7817-1832-5
  • C. Hoffmann, J. Rockstroh, B. Kamps (Hrsg.): HIV.NET 2007. 15. Auflage. Steinhäuser Verlag 2007. ISBN 978-3924774561 Text online frei einsehbar, zuletzt eingesehen am 04.05.2008
  • Peter Duesberg, Kary Mullis (Vorwort): Inventing the AIDS Virus. Regnery Publishing, 1997, ISBN 0895263998

[Bearbeiten] Weblinks

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