Westerkappeln
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Wappen | Deutschlandkarte | ||||
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Basisdaten | |||||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | ||||
Regierungsbezirk: | Münster | ||||
Kreis: | Steinfurt | ||||
Höhe: | 60 m ü. NN | ||||
Fläche: | 85,78 km² | ||||
Einwohner: | 11.377 (30. Juni 2007)[1] | ||||
Bevölkerungsdichte: | 133 Einwohner je km² | ||||
Postleitzahl: | 49492 | ||||
Vorwahlen: | 05404 (Westerkappeln) 05456 (Velpe) | ||||
Kfz-Kennzeichen: | ST | ||||
Gemeindeschlüssel: | 05 5 66 092
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Adresse der Gemeindeverwaltung: | Große Straße 13 49492 Westerkappeln |
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Webpräsenz: | |||||
Bürgermeister: | Ullrich Hockenbrink (SPD) |
Westerkappeln ist eine Gemeinde im Kreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im Tecklenburger Land, etwa acht Kilometer westlich von Osnabrück.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Westerkappeln liegt am nördlichen Rand des Tecklenburger Landes. Richtung Norden erstreckt sich das Norddeutsche Tiefland, im Süden grenzt der Teutoburger Wald an.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Im Westen grenzt die Gemeinde Mettingen (von wo übrigens ein Fürst vor 500 Jahren über Westerkappeln herrschte) an, im Süden Ibbenbüren und Tecklenburg, im Osten die Gemeinde Lotte. Im Norden liegen die Gemeinde Neuenkirchen und die Stadt Bramsche im Landkreis Osnabrück (Niedersachsen).
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Das Westerkappelner Gemeindegebiet umfasst neben dem eigentlichen Ortskern einen großflächigen Außenbereich mit den neun Bauernschaften Seeste, Osterbeck, Westerbeck, Metten, Düte, Sennlich, Handarpe, Hambüren und Lada. Die drei letzt genannten Bauernschaften bilden zusammen mit der Siedlung Ortfeld den Ortsteil Velpe. Velpe hat eine eigene Telefonvorwahl, einen Golfplatz, zwei Kirchen und ein umfangreiches Gewerbegebiet entlang der A 30.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Name Westerkappeln geht zurück auf die Gründung einer Kapelle (capellun) oder Kirche im Westen des Bistums Osnabrück, zur Unterscheidung von einer anderen Kapelle im Osten (Ostercappeln). Die Kirche muss in der Zeit nach dem Jahre 800 unter Karl dem Großen entstanden sein. Wahrscheinlich besaß das Kloster Corvey an der Weser bereits seit 816 Grundrechte in Westerkappeln. Erstmalige Erwähnung findet Westerkappeln dort in einem Einkünfteregister im 11. Jahrhundert. Bis 1939 wurde noch als offizielle Schreibweise „Westercappeln“ gepflegt. Auf dem Wappen von Westerkappeln ist Reinhild von Westerkappeln zu sehen.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Die Sitzverteilung im Rathaus nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004:
[Bearbeiten] Städtepartnerschaft
Seit dem 19. Mai 1984 besteht eine offizielle Partnerschaft mit der Gemeinde Bathmen in den Niederlanden. Bathmen liegt in der Provinz Overijssel, etwa zehn km vor Deventer. In der 28 km² großen Gemeinde leben rund 5.150 Einwohner.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Die evangelische Stadtkirche
Der Turm hat ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 7,80 m als Grundriss mit einer Wandstärke von 1,60 m bis 1,80 m. Ursprünglich war der Turm als Zufluchtstätte konzipiert und verfügte daher nur über einen Eingang in 4,5 m Höhe. Später wurde ein spitzbogiger Eingang an der Westseite des Turmes hinzugefügt. Anhand eines umlaufenden Absatzes im Mauerwerk lässt sich vermuten, dass der Turm eine ursprüngliche Höhe von 17 m hatte. Später, vermutlich im 13. Jahrhundert, wurde das Mauerwerk auf mehr als 29 m erhöht. Mit der spätgotischen Dachhaube (15. Jh.) und dem Hahn misst der Turm heute exakt 43,09 m.
Der Bau des ältesten Teiles des Turmes wird allgemein auf das 12. Jh. datiert, da das Kirchspiel Westerkappeln erstmals 1188 im Osnabrücker Urkundenbuch erwähnt wird. Hierbei wird aber nicht berücksichtigt, dass die Architektur des Baus vor allem durch den Osnabrücker Bischof Benno II. (1067 - 1088) beeinflusst wurde (u.a Bau der Klosterkirche Iburg, Gertrudenkloster Osnabrück). So lässt sich vermuten, dass der Turm bereits im späten 11. Jahrhundert errichtet wurde.
Das Kirchengeläut besteht aus zwei Bronzeglocken. Die ostwärtige Glocke, "Anna" genannt, wurde 1519 durch Herbert Bippen gegossen und hat einen Durchmesser von 1,43 m; die westliche Glocke wurde 1641 durch Peter Hemoni gegossen und misst 1,26 m im Durchmesser. Im Zweiten Weltkrieg wurde die "Anna" als kriegswichtiges Gut beschlagnahmt und sollte eingeschmolzen werden. Dazu kam es aber nicht. 1947 wurde die Glocke auf einem Lagerplatz in Geseke wiederentdeckt und nach Westerkappeln zurückgeführt.
Das Kirchenschiff basiert auf einer romanischen Basilika aus dem 12. Jahrhundert (dunkles Mauerwerk bis in eine Höhe von 5 m). Die späteren Teile wie das obere Mauerwerk, das Gewölbe, das Querschiff sowie der Chorabschluss entstammen der Spätgotik (mehrfache Umbauten).
1527 wurde in der Grafschaft Tecklenburg, zu der das Kirchspiel Westerkappeln gehörte, durch Graf Otto VII. die Reformation eingeführt. Treibende Kraft war Ottos Sohn Konrad. Zu dieser Zeit breiteten sich mit der Reformation auch die Bilderstürmer aus, die gegen Malereien und Statuen in den Kirchen waren (erste Bilderstürmer in der Grafschaft bereits 1525). Eine zweite Welle des Bildersturms erfolgte im Zusammenhang mit den Wiedertäufern, die 1534/35 im Münster die Macht übernahmen. In diese Zeit fallen auch Zerstörungen in und an der Westerkappelner Stadtkirche. So büssten die Figuren am Südportal, "Ecclesia" und "Synagoge", ihre Köpfe ein. Im Innern wurde das Relief an der Südwand des Kirchenschiffs schwer beschädigt.
Bei Renovierungsarbeiten 1896 und 1923 wurden Fresken entdeckt, so die Kreuztragung Christi und eine Darstellung des Christopherus.
Wer sich die Kirche genauer von außen ansieht, dem werden zwei Merkwürdigkeiten auffallen. So steht der Turm nicht mittig zur Längsachse des Kirchenschiffes, sondern ist seitlich versetzt (oder vielmehr wurde das Kirchenschiff leicht nach Nord versetzt zum Turm errichtet). Außerdem steht das Südportal der Kirche nach Westen versetzt zur darüberliegenden Fensterrose.
[Bearbeiten] Brunnen im Ortskern
Im Jahr 2002 beschäftige sich eine Findungskommission mit der Aufgabe, eine geeignete Brunnenanlage für den Ortskern auszuwählen. Die Bürger Westerkappelns blieben dabei außen vor. Die Kommission entschied sich für das Kunstwerk „Brunnen mit Hase und Blumen“ von Professor Heinrich Brummack und setzte sich so gegen den Vorschlag „Brunnen mit Kochtopf und Eule“ durch. Die Anlage besteht aus einer gusseisernen Schale mit einem Durchmesser von 2,40 Meter und einem mittig darin platzierten Natursteinsockel mit aufgelegter Drehscheibe. Auf dieser Drehscheibe sind ein aus Bronze gegossener blattvergoldeter Hase und aus Aluminium hergestellte Blumen befestigt. Die hydraulische Drehscheibe lässt den darauf platzierten Hasen nach dem Zufallsprinzip seine Richtung ändern. Im Winter, wenn der Brunnen außer Betrieb ist, wird der Hase von einem blauen Gitter eingeschlossen, „damit er nicht weglaufen kann“ (Prof. Brummack). Der Brunnen ist nicht unumstritten. Nach Ansicht von Gegnern dieser Anlage sei das Projekt „kitschiger Müll“ und „herausgeschmissenes Geld“. Tatsächlich hat der Brunnen einen fünfstelligen Betrag gekostet (Spende der Kreissparkasse an den Kultur-und Heimatverein Westerkappeln). Andere drückten ihren Protest dadurch aus, dass sie Waschpulver in den Brunnen schütteten.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Gewerbe
Westerkappeln verfügt über zwei größere Gewerbegebiete. Im ortsnahen Westerkappelner Gewerbegebiet Gartenkamp haben sich mittelständische Unternehmen angesiedelt, zum Teil von überregionaler Bedeutung. So ist dort z. B. der größte Automatenaufsteller Deutschlands im public vending-Bereich, die Firma Geile, ansässig. Ebenfalls im Gewerbegebiet Gartenkamp finden sich die Zentrale der Firma Foto Erhardt, Menke-Spezialtransporte, tvs, Aqua - Living, ELOS, TAAC, Kamphermann & Opfermann, Düsing, Oberschmidt, LBW, Iborg, Kroog, Konstruktionsbüros Möller, Gedes, Confiserie Rabbel, Fa. Essing an der Kreuzstraße u. a. Seit dem 4. Quartal 2005 gibt es in Westerkappeln das holländische Kinderspielparadies "Ballorig", zu finden ebenfalls im Gewerbegebiet Gartenkamp.
Im Ortsteil Velpe befindet sich ein weiteres, größeres Gewerbegebiet. Es liegt direkt an der Abschlussstelle Lotte der A 30. Zu den größten Unternehmen dort gehören die Logistikzentrale und Regionalgesellschaft von Lidl, die Bauunternehmen Echterhoff, Zentrallager Bauking/Hagebau-Weser-Ems, Poppensieker und Derix (Holzleimbinder) und ein ABC-Keramik Werk. Weiterhin sind hier Logistikzentren von Trans-O-Flex , GLS und der WM-Group angesiedelt. Alle diese Unternehmen befinden sich im Industriegebiet Velpe. Darüber hinaus sind die Verzinkerei Heinemann (Seppeler-Gruppe), die Speditions-und Logistikfirma City-Trans sowie Hellos Stahlbau und Velper-Fenster ansässig. Daneben findet sich noch ein Lager der Firma Wulff-Farben, eine Scania LKW-Niederlassung u. a. Besonderheit des Industriegebiets Velpe ist ein sich anschließender am Fuße des Teutoburger Waldes gelegener Golfplatz.
[Bearbeiten] Verkehr
Das Gebiet der Gemeinde Westerkappeln liegt unmittelbar an den Autobahnen A 1 und A 30 und wird von zwei untergeordneten Bahnlinien durchquert. Im Norden des Gemeindegebiets befindet sich der Mittellandkanal. Über die A 1 ist der Flughafen Münster-Osnabrück schnell zu erreichen.
Die Tecklenburger Nordbahn führt durch den Ortskern von Westerkappeln. Diese Nebenstrecke von Osnabrück nach Rheine wird jedoch nur noch für den Güterverkehr benutzt. Bis vor wenigen Jahren verfügte auch der Ortsteil Velpe über einen Regionalbahn-Haltepunkt der Verbindung Osnabrück-Rheine.
[Bearbeiten] Literatur
- Friedrich E. Hunsche: Westerkappeln. Chronik einer alten Gemeinde im nördlichen Westfalen. Westerkappeln, Gemeinde Westerkappeln, 1975
- Heinz Weyer: Die evangelische Stadtkirche in Westerkappeln, Kultur- und Heimatverein Westerkappeln e.V., 1991
- Gertrud Althoff: Jüdische Westerkappelner, auf den Spuren ihrer Geschichte, Westerkappeln, Bd. 9, Gemeinde Westerkappeln, 2005
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der Gemeinde Westerkappeln
- Westerkappeln NET Informationen zu Sehenswürdigkeiten und Geschichte
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