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Straßenbahn Leipzig – Wikipedia

Straßenbahn Leipzig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Netzplan
Netzplan

Die Straßenbahn Leipzig wird von den Leipziger Verkehrsbetrieben betrieben. Das Streckennetz, auf dem 14 Straßenbahnlinien fahren, ist mit 148,3 km Streckenlänge und 515 Haltestellen[1] das zweitgrößte in Deutschland hinter dem Netz der Straßenbahn Berlin[2]. Die Verkehrsleistung der Straßenbahn Leipzig lag im Jahr 2007 bei 12,9 Mio. Nutz-Zug-Kilometern.[3] Die Straßenbahnbetrieb in Leipzig begann 1872.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Animation der Entwicklung des Gleisnetzes
Animation der Entwicklung des Gleisnetzes

Hauptartikel: Geschichte des Straßenbahnnetzes Leipzig

Der Straßenbahnbetrieb in Leipzig begann am 18. Mai 1872 mit der Eröffnung des Linienbetriebs der Leipziger Pferde-Eisenbahn (LPE). Diese hatte in Reudnitz ihren ersten Straßenbahnhof, der gleichzeitig Sitz der Direktion war. Ende 1895 verfügte die LPE über 46 km Streckennetz, 1.013 Pferde, 172 Wagen und fünf Depots.[4]

Im April 1896 ging die LPE in die Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) über, die bis 1897 komplett von Pferde- auf elektrischen Betrieb umstellte. Im selben Jahr wie die GLSt eröffnete die Leipziger Elektrische Straßenbahn (LESt) den Betrieb und im Jahre 1900 folgte die Leipziger Außenbahn AG (LAAG).[4]

Während des ersten Weltkriegs fusionierten die Große Leipziger Straßenbahn und die Leipziger Elektrische Straßenbahn unter dem Dach der GLSt. Die Gesellschaft verfügte zu diesem Zeitpunkt über 685 Triebwagen, 546 Beiwagen und ein Streckennetz von 127,4 km Länge.[4]

Im Juli 1938 bekam die GLSt ihren heutigen Namen und wurde in Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) umbenannt. Ab Dezember 1943 musste der Straßenbahnbetrieb aufgrund von Schäden durch Bombenangriffe immer wieder unterbrochen werden und wurde im April 1945 nach dem Einmarsch der Amerikaner für neun Tage komplett eingestellt.[4]

1951 ging die Leipziger Außenbahn in den LVB auf, die damals VEB Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig hießen. Im selben Jahr wurden erstmals seit 20 Jahren wieder neue Straßenbahnfahrzeuge beschafft. 1965 wurden die Schaffner in den Straßenbahnen abgeschafft. 1969 wurde das erste von über 700 Tatra-Straßenbahnfahrzeugen geliefert.[4]

[Bearbeiten] Liniennetz

Das Leipziger Liniennetz wurde zum 26. Mai 2001 grundlegend umstrukturiert und besitzt seitdem eine radiale Struktur.

Linie Verlauf Haltestellen Fahrzeit Takt
01 Lausen – Grünau – Adler – Westplatz – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Eisenbahnstraße – Schönefeld – Mockau 34 50 min 10 min
02 Lausen – Grünau – Adler – Westplatz – Wilhelm-Leuschner-Platz – Bayrischer Platz – Deutsche Nationalbibliothek – Naunhofer Straße (– Meusdorf) 25 38 min 10 min
03 Knautkleeberg – Großzschocher – Adler – Felsenkeller – Jahnallee – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Eisenbahnstraße – Heiterblick – Paunsdorf – Sommerfeld 38 56 min 20 min
04 Gohlis, Landsberger Straße – Coppiplatz – Waldplatz – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Reudnitz – Stötteritz, Holzhäuser Straße 27 42 min 10 min
07 Böhlitz-Ehrenberg – Leutzsch – Jahnallee – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Reudnitz – Sellerhausen – Paunsdorf – Sommerfeld 38–39 58 min 10 min
08 Miltitz – Grünau – Lindenau – Westplatz – Wilhelm-Leuschner-Platz – Augustusplatz – Eisenbahnstraße – Sellerhausen – Paunsdorf-Nord 38 59 min 10 min
09 Thekla – Mockau – Hbf./Westseite – Goerdelerring – Wilhelm-Leuschner-Platz – Bayrischer Platz – Südvorstadt – Connewitz – Markkleeberg-West 30 47 min 10 min
10 Wahren – Möckern – Gohlis – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Wilhelm-Leuschner-Platz – Südvorstadt – Connewitz – Lößnig 24–25 41 min 10 min
11 Schkeuditz – Lützschena – Stahmeln – Wahren – Möckern – Gohlis – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Wilhelm-Leuschner-Platz – Südvorstadt – Connewitz – Dölitz, Straßenbahnhof – Markkleeberg-Ost 38–39 61 min 10 min
12 Gohlis-Nord – Zoo – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Johannisplatz (– Prager-/Riebeckstraße) 13 18 min 10 min
13 Knautkleeberg – Großzschocher – Adler – Felsenkeller – Jahnallee – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Taucha 36 55 min 20 min
14 Eutritzsch, Krankenhaus – Eutritzsch – Hbf./Westseite – Goerdelerring – Westplatz – Felsenkeller – S-Bahnhof Plagwitz 20 32 min 20 min
15 Miltitz – Grünau – Lindenau – Jahnallee – Goerdelerring – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Prager Straße – Probstheida – Meusdorf 36 52 min 10 min
16 Messegelände – Wiederitzsch – Eutritzsch – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Augustusplatz – Wilhelm-Leuschner-Platz – Bayrischer Platz – Deutsche Nationalbibliothek – Lößnig 26 38 min 10 min

Alle Taktangaben beziehen sich auf den Tagverkehr an Wochentagen. Neben einigen weiteren Änderungen wird abends und am Wochenende anstatt eines 10-Minuten-Grundtaktes ein 15-Minuten-Grundtakt gefahren, aus dem 20-Minuten-Takt wird dementsprechend ein 30-Minuten-Takt.

An den Farben der Linien ist erkennbar, an welchen der zentralen Haltestellen auf dem Innenstadtring die Bahnen halten:

Farbe Haltestellen
rot Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz und Augustusplatz, nicht Goerdelerring
grün Goerdelerring und Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz, nicht Augustusplatz und Wilhelm-Leuschner-Platz
dunkelblau Goerdelerring, Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz und Augustusplatz/Goethestraße, nicht Wilhelm-Leuschner-Platz
gelb Wilhelm-Leuschner-Platz, nicht Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz
hellblau weder Wilhelm-Leuschner-Platz noch Hauptbahnhof/Willy-Brandt-Platz

[Bearbeiten] Linie 1

Die Linie 1 verläuft von Lausen im Südwesten nach Mockau im Nordosten durch Leipzig. Dabei endet in der Woche jeder zweite Zug als Linie 1E bereits in Schönefeld.

[Bearbeiten] Linie 2

Die Linie 2 ist eine Ergänzungslinie und die einzige Linie im Leipziger Netz, die weder über die zentrale Haltestelle „Hauptbahnhof“ noch über weitere Haltestellen in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs verläuft. Sie beginnt im Westen in Lausen und führt in Richtung Osten zur Naunhofer Straße. An Wochentagen fahren früh morgens und am Nachmittag einzelne Bahnen bis nach Meusdorf.

Die Linie 2 verkehrt abends nur bis circa 20 Uhr und Sonntags auf voller Länge erst ab 12 Uhr mittags. Sonntags vormittags findet auf dem östlichen Ast in Richtung Wilhelm-Leuschner-Platz Wagendurchlaufbetrieb zur Linie 8E in Richtung Sportforum statt. Die Züge der 8E wechseln in Gegenrichtung am Wilhelm-Leuschner-Platz wieder zur Linie 2.

An Wochentagen wird die Linie 2 fast ausschließlich mit NGT8 bedient, am Wochenende mit einzelnen Leolinern.

[Bearbeiten] Linie 3

Die Linie 3 ist neben den Linien 11 und 15 eine von drei Linien im Leipziger Netz, die bereits vor der Netzumstellung im Mai 2001 in heutiger Form verkehrten.[5] Sie teilt sich den größten Teil der von Knautkleeberg im Südwesten nach Nordosten durchs Stadtgebiet laufenden Strecke mit der Linie 13. Sie trennt sich in Heiterblick von der Linie 13 und endet in Sommerfeld. Da die Linien 3 und 13 zu einem großen Teil auf der selben Strecke verlaufen und zwischen Großzschocher und Heiterblick einen 10-Minuten-Takt bilden, werden sie im Liniennetzplan und in manchen Fahrplänen als eine einzelne Linie dargestellt.

Zwischen Mai 2001 und dem 2. April 2006 endete die Linie 3 nicht in Sommerfeld, sondern in Taucha.[6]

In der Woche verkehrt sie vormittags zwischen 8 und 12 Uhr nicht bis Knautkleeberg sondern nur als Linie 3E bis nach Großzschocher.

In der Woche findet man auf der Linie 3 vorrangig die modernisierten Tatrawagen des Types T4D. Am Wochenende dominieren die Niederflurbahnen NGT8.

[Bearbeiten] Linie 4

Die Linie 4 verläuft zwischen Gohlis, Landsberger Straße im Norden und Stötteritz im Südosten.

Im Berufsverkehr findet Wagendurchlaufbetrieb mit der Linie 12 statt. Morgens fahren Züge von der Linie 12 kommend ab Riebeck-/Stötteritzer Straße als Linie 4E zum Johannisplatz und wechseln wieder zur Linie 12. Nachmittags verkehren Züge der Linie 12 ab Goerdelerring als Linie 4E bis Riebeck-/Stötteritzer Straße und wechseln dort wieder zur Linie 12 stadteinwärts.

Auf der Linie 4 werden fast ausschließlich NGT8 eingesetzt.

[Bearbeiten] Linie 7

Die Linie 7 verläuft von Westen nach Osten durch das Leipziger Stadtgebiet und verbindet Böhlitz-Ehrenberg und Sommerfeld. Die Haltestelle Philipp-Reis-Straße wird nur in stadtauswärtiger Richtung bedient. Die Linie 7 wird fast ausschließlich mit Leoliner-Traktionen bedient.

[Bearbeiten] Linie 8

Die Linie 8 ist eine Ergänzungslinie und verläuft von Miltitz im Westen nach Paunsdorf-Nord im Osten von Leipzig. Dabei fährt sie nicht über die Zentralhaltestelle am Hauptbahnhof, sondern passiert den Innenstadtring südlich und hält am Hauptbahnhof lediglich an der Haltestelle Wintergartenstraße/Hauptbahnhof.

Zwischen Mai 2001 und dem 2. April 2006 endete die Linie 8 nicht in Paunsdorf-Nord, sondern fuhr bis Sommerfeld weiter. Da mit der Fahrplanumstellung 2006 die Endstelle der Linie 3 von Taucha nach Sommerfeld verlegt wurde, wurde die Linie 8 bis Paunsdorf-Nord eingekürzt.[6]

Die Linie 8 verkehrt abends nur bis circa 20 Uhr und Sonntags auf voller Länge erst ab 12 Uhr mittags. Sonntags vormittags findet Wagendurchlaufbetrieb zwischen den Linien 8E und 2E statt. Dabei verkehren Züge der Linie 2E in Richtung Westen ab Wilhelm-Leuschner-Platz als Linie 8E zum Sportforum. In Gegenrichtung wechseln Züge der Linie 8E vom Sportforum kommend am Wilhelm-Leuschner-Platz zur Linie 2.

[Bearbeiten] Linie 9

Die Linie 9 durchquert Leipzig von Thekla im Norden nach Markkleeberg im Süden und verläuft wie die Linien 2, 8 und 14 nicht über die Zentralhaltestelle am Hauptbahnhof, sondern hält lediglich an dessen Westseite. Außerdem ist sie die einzige Linie, die vom Goerdelerring bis zum Wilhelm-Leuschner-Platz über die komplette westliche Seite des Innenstadtrings verkehrt.

[Bearbeiten] Linie 10

Die Linie 10 ist eine Verstärkerlinie für die Linie 11 und verläuft daher beginnend in Wahren weitgehend parallel zu dieser. Sie knickt südlich des Connewitzer Kreuzes ab und endet in Lößnig. Die Linie 10 rückt abends früher ein als die meisten anderen Linien und verkehrt auf dem Abschnitt nördlich des Hauptbahnhofs ab circa 21 Uhr und auf dem südlichen Abschnitt ab circa 22 Uhr nicht mehr. Sonntags verkehrt sie auf dem Nordabschnitt erst ab 12 Uhr mittags. Die Haltestelle Arno-Nitzsche-/Arthur-Hoffmann-Straße wird nur in stadteinwärtiger Richtung bedient.

Auf der Linie 10 werden sowohl in der Woche als auch am Wochenende größtenteils NGT8 eingesetzt.

[Bearbeiten] Linie 11

Linie 11
Linie 11

Die Linie 11 durchquert das Leipziger Stadtgebiet von Schkeuditz im Norden nach Markkleeberg im Süden und ist eine von drei heutigen Linien, die bereits vor der Netzumstellung im Jahr 2001 unverändert verkehrten[5]. Mit 22,1 km ist sie die längste Linie[1] des Leipziger Netzes. Mittelfristig ist für die Linie 11 ein stadtbahnmäßiger Ausbau geplant, wie dies für die Linien 15 und 16 bereits in großen Teilen erfolgte.

Nur alle 20 Minuten fährt ein Zug bis nach Schkeuditz beziehungsweise Markkleeberg-Ost. Jede zweite Bahn verkehrt verkürzt als 11E zwischen den Endstellen Wahren und Dölitz, Straßenbahnhof. Die Haltestelle Am Eichwinkel wird nur in stadteinwärtiger Richtung bedient.

An Wochentagen werden Tatra-Großzüge eingesetzt, nach Möglichkeit mit Niederflur-Beiwagen. Außerdem befindet sich der Leoliner-Prototyp (Traktion aus 1301 und 1302) im Einsatz auf der Linie 11/11E. Am Wochenende werden auch NGT12 eingesetzt.

Eine Linie mit der Nummer 11 gibt es im Leipziger Netz seit 1925. Damals verkehrte sie zwischen Connewitz und Möckern, Huygensstraße. Ab 1932 wurde Wahren bedient und ab 1951 verkehrte die Linie 11 zwischen Wahren und Markkleeberg-Ost. 1984 folgte der Ausbau bis nach Schkeuditz.[7]

[Bearbeiten] Linie 12

Die Linie 12 ist mit 5,5 km die kürzeste Linie des Leipziger Netzes.[1] Sie verläuft von Gohlis-Nord vorbei am Zoo und endet am Johannisplatz fast direkt in der Innenstadt.

Im Berufsverkehr verkehren vormittags Züge der Linie 12 als Verstärker für die Linie 15 bis zur Haltestelle Prager-/Riebeckstraße. Dort findet Wagendurchlaufbetrieb zur Linie 4E statt. Nachmittags wechseln Züge der Linie 12 in Richtung Osten am Goerdelerring zur Linie 4E bis Riebeck-/Stötteritzer Straße und wechseln dort wieder zur Linie 12 stadteinwärts.

Auf der Linie 12 werden fast ausschließlich NGT8 eingesetzt.

[Bearbeiten] Linie 13

Die Linie 13 existiert erst seit dem 2. April 2006[6] und verläuft zu großen Teilen gemeinsam mit der Linie 3 von Knautkleeberg im Südwesten in Richtung Nordosten durch die Stadt. In Heiterblick trennt sie sich von der Linie 3 und endet in Taucha. Da die Linien 3 und 13 zu einem großen Teil auf der selben Strecke verlaufen und zwischen Großzschocher und Heiterblick einen 10-Minuten-Takt bilden, werden sie im Liniennetzplan und in manchen Fahrplänen als eine einzelne Linie dargestellt.

[Bearbeiten] Linie 14

Die Linie verläuft von Eutritzsch nach Plagwitz und hält wie die Linien 2, 8 und 9 nicht direkt an der Zentralhaltestelle am Hauptbahnhof. Stattdessen wird an der Westseite des Hauptbahnhofs gehalten.

Aufgrund der geringen Nachfrage verkehrt die Linie 14 nicht im üblichen 10-Minuten-Takt, sondern nur alle 20 Minuten. Durch die geringe Nachfrage war die Linie 14 von der Einstellung bedroht, dies wurde jedoch abgewendet.

In Messezeiten wird die Linie 14 bis zum Messegelände verlängert.

[Bearbeiten] Linie 15

Die Linie 15 verläuft von Miltitz im Westen nach Meusdorf im Osten durch das Leipziger Stadtgebiet und ist eine von drei Linien, die vor der Netzreform im Jahr 2001 bereits in der heutigen Form existierten[5]. Die Linie ist zu großen Teilen stadtbahnmäßig ausgebaut und wird ausschließlich mit NGT12 bedient.

[Bearbeiten] Linie 16

Die Linie 16 bindet das neue Messegelände im Norden der Stadt an und endet in Lößnig. Sie ist nach der Linie 15 die zweite Linie, die (außer zu Messezeiten) ausschließlich mit NGT12 bedient wird. Außerdem ist sie zu großen Teilen stadtbahnmäßig ausgebaut und fährt im eigenen Gleisbett.

Zu Messezeiten verkehren je nach Bedarf zusätzliche Züge als Linie 16E auf dem nördlichen Ast und wenden am Wilhelm-Leuschner-Platz durch die so genannte Messekehre.

[Bearbeiten] Streckennetz

Das Leipziger Streckennetz hat 148,3 Streckenkilometer und insgesamt 319,4 km Gleise mit einer Spurweite von 1.458 mm. 8,9 km der Strecken sind eingleisig ausgeführt. Im Netz gibt es 21 Gleiskreuzungen, 44 Gleisschleifen und sechs Gleisdreiecke.[1]

[Bearbeiten] Haltestellen

Das Netz verfügt über 515 Haltestellen. Der durchschnittliche Haltestellenabstand beträgt 524,3 m.[1] Die vier Haltestellen Augustusplatz, Goerdelerring, Hauptbahnhof und Wilhelm-Leuschner-Platz auf dem Innenstadtring stellen zentrale Umsteigepunkte im Netz dar. Jede Straßenbahnlinie hält an mindestens einer dieser Haltestellen.

[Bearbeiten] Augustusplatz

Die Haltestelle Augustusplatz liegt direkt auf dem Augustusplatz zwischen Georgiring und Roßplatz. Sie ist als viergleisige Doppelhaltestelle ausgeführt, wobei zwei Gleise in Nord-Süd-Richtung auf dem Innenstadtring verlaufen und zwei weitere in Ost-West-Richtung auf der Goethestraße und dem Grimmaischen Steinweg. Die Bahnsteige an den Gleisen in Ost-West-Richtung liegen in der Goethestraße. Im Haltestellenbereich befindet sich eine Verbindungskurve zwischen den Gleisen auf dem nördlichen Innenstadtring und denen auf dem Grimmaischen Steinweg. So ist der Verkehr auch dann gewährleistet, wenn die Goethestraße blockiert oder gesperrt ist.

Am Augustusplatz halten Züge der Linien 4, 7, 8, 10, 11, 12, 15 und 16. Dabei halten die Züge der Linien 4, 7, 12 und 15 in der Goethestraße.

[Bearbeiten] Goerdelerring

Die Haltestelle Goerdelerring liegt am Nordende des Goerdelerrings auf dem Tröndlinring. Sie ist viergleisig ausgeführt, dabei ist jedes Gleis eine Doppelhaltestelle. Am westlichen Ende sind sowohl der Goerdelerring als auch die Jahnallee und die Pfaffendorfer Straße angebunden.

Im Sommer 1997 wurde die Haltestelle modernisiert, dabei wurden sämtliche Gleise ausgetauscht und Hochbahnsteige errichtet.[8]

Am Goerdelerring halten die Züge der Linien 1, 3, 4, 7, 9, 12, 13, 14 und 15.

[Bearbeiten] Hauptbahnhof

Die Haltestelle Hauptbahnhof liegt direkt südlich des Leipziger Hauptbahnhofs auf dem Willy-Brandt-Platz. Sie ist viergleisig ausgeführt, dabei ist jedes Gleis eine Doppelhaltestelle – bei den abendlichen Sammelanschlüssen halten aber auch durchaus drei Bahnen in jedem Gleis. Am westlichen Ende sind die Kurt-Schumacher-Straße und der Tröndlinring angebunden. In östlicher Richtung verlaufen zwei Strecken zum Augustusplatz (eine über den Georgiring und eine weitere Strecke durch die Goethestraße) und eine Strecke zur Wintergartenstraße.

Die Haltestelle wurde bis 2006 umfassend modernisiert. Seitdem werden Flächen unmittelbar neben der Haltestelle für einen Zugang zum unterirdischen S-Bahn-Haltepunkt im City-Tunnel freigehalten.

Am Hauptbahnhof halten Züge der Linien 1, 3, 4, 7, 10, 11, 12, 13, 14, 15 und 16 sowie diverse Buslinien. Die Linien 9 und 14 halten an der Haltestelle Hauptbahnhof/Westseite und die Linie 8 an der Haltestelle Wintergartenstraße/Hauptbahnhof. Einzig die Linie 2 verläuft nicht in der Nähe des Hauptbahnhofs.

[Bearbeiten] Wilhelm-Leuschner-Platz

Die Haltestelle Wilhelm-Leuschner-Platz liegt südlich der Innenstadt auf dem Innenstadtring zwischen den Abzweigungen Peterssteinweg und Grünewaldstraße. Die Haltestelle ist eine zweigleisige Doppelhaltestelle und westlich an den Martin-Luther-Ring und den Peterssteinweg (im weiteren Verlauf Karl-Liebknecht-Straße) sowie östlich an den Roßplatz und die Grünewaldstraße angebunden.

Südlich der Haltestelle befindet sich eine Wendeschleife durch die Windmühlenstraße, die so genannte Messekehre.

Im Zuge des Baus des City-Tunnels wurde die Haltestelle 2005–2006 zeitweilig einige Meter nach Westen auf den Martin-Luther-Ring westlich des Peterssteinwegs verlegt und die alte Haltestelle musste der Baugrube der City-Tunnel-Station weichen. Die heutige Haltestelle am alten Ort wurde anschließend komplett neu errichtet.

Am Wilhelm-Leuschner-Platz halten Züge der Linien 2, 8, 9, 10 und 11. Zu Messezeiten endet außerdem die Linie 16E vom Messegelände am Wilhelm-Leuschner-Platz und wendet durch die Messekehre.

[Bearbeiten] Fahrzeuge

Am 31. Dezember 2007 befanden sich insgesamt 338 Fahrzeuge[3] der folgenden Fahrzeugtypen im Linieneinsatz:[9]

  • Triebwagen Tatra T4D-M
  • Beiwagen Tatra-B4D-M/B4D-NF
  • Niederflur-Beiwagen NB4
  • Niederflur-Gelenktriebwagen NGT8
  • Niederflur-Gelenktriebwagen NGT6WL Leoliner aus Leipziger Produktion
  • Niederflur-Gelenktriebwagen NGT12-LEI classicXXL

[Bearbeiten] Tatra T4D-M/B4D-M/B4D-NF

Zug aus zwei Tatra T4D-M mit B4D-NF
Zug aus zwei Tatra T4D-M mit B4D-NF

Die Tatra T4D bildeten bereits zu DDR-Zeiten das Rückgrat der Leipziger Straßenbahnflotte. Zwischen 1969 und 1986 wurden 598 Triebwagen und 273 Beiwagen nach Leipzig geliefert. Nach der Wende waren diese Fahrzeuge nicht mehr zeitgemäß und wurden teilweise modernisiert. Die ältesten Fahrzeuge wurden ausgemustert und verschrottet.[10]

Ab 1991 wurden in zwei Serien insgesamt 167 Triebwagen und 45 Beiwagen in der Hauptwerkstatt Heiterblick grundlegend modernisiert. Dabei wurde neben vielen Änderungen an der Technik die Inneneinrichtung inklusive der Fahrerkabine, die nun klimatisiert ist, erneuert. Auch außen an den Fahrzeugen gab es diverse Änderungen, so wurden die Zielschildkästen deutlich vergrößert und die Bahnen erhielten neue Scheinwerfer. Außerdem wurden die Fahrzeuge mit einem Heckfahrschalter ausgerüstet und die Stromversorgung wurde von einem rotierenden Umformer auf Elektronik umgestellt. Auch die Beschleuniger wurden ersetzt. In der zweiten Modernisierungsserie wurde auf viele Änderungen verzichtet, so die Klimaanlage für den Fahrer, Änderungen an den Drehgestellen sowie die neuen Umformer. Die Fahrzeuge der zweiten Serie laufen daher meistens im Zug hinter einem Fahrzeug der ersten Serie.[11]

Bei vier Beiwagen wurde 2002 der Boden im mittleren Fahrzeugteil auf das Niveau moderner Niederflurfahrzeuge abgesenkt. Ursprünglich waren diese, als B4D-NF bezeichneten, Beiwagen für den Transport von Fahrrädern vorgesehen, dies wurde jedoch bald wieder aufgegeben.

Die Tatra T4D-M/B4D-M bilden bis heute den größten Teil der Leipziger Straßenbahnflotte und sind auf fast allen Linien regelmäßig im Einsatz.

[Bearbeiten] NB4

NB4
NB4

Da die Benutzung der Tatra T4D-M/B4D-M für Behinderte oder Personen mit Kinderwagen, Fahrrädern usw. nur schwer oder überhaupt nicht möglich ist, wurden in den Jahren 2000–2001 38 Niederflur-Beiwagen NB4 des Herstellers Bombardier beschafft, um das Niederflurangebot zu erweitern.[12]

Die Beiwagen sind technisch sowohl mit den Tatra T4D-M als auch mit den Tatra T6A2 kompatibel, werden aber in Leipzig ausschließlich an den T4D-M eingesetzt.

[Bearbeiten] NGT8

NGT8 am Augustusplatz
NGT8 am Augustusplatz

Die 56 achtachsigen Niederflur-Gelenktriebwagen NGT8 waren die erste Neuanschaffung seit der Wende und die ersten Niederflurfahrzeuge in Leipzig. Die von einem Konsortium aus Duewag, Waggonbau Bautzen, ABB und Siemens für Leipzig entwickelten Fahrzeuge wurden zwischen 1995 und 1998 geliefert.[13]

Nachdem sie auf ihrer anfänglichen Stammlinie 16 mittlerweile von den NGT12-LEI verdrängt wurden, sind die Fahrzeuge heute tagsüber vor allem auf den Linien 2, 4, 9 und 12 im Einsatz. Abends werden sie auch auf fast allen anderen Linien eingesetzt.

[Bearbeiten] NGT6WL Leoliner

Leoliner-Prototyp
Leoliner-Prototyp

Hauptartikel: Leoliner

Da sich die NGT8 im Leipziger Einsatz für die meisten Linien als zu klein erwiesen hatten und die Anschaffung neuer Fahrzeuge sehr teuer gewesen wäre, wurde entschieden, selbst eine Straßenbahn zu entwickeln, den Leoliner genannten, teilweise niederflurig ausgeführten NGT6WL. Das sechsachsige Fahrzeug wurde von der Leipziger Fahrzeugbau GmbH (heute HeiterBlick GmbH) entwickelt und gebaut.[14]

Um im Einsatz flexibler zu sein (nicht wie NGT8 oder NGT12-LEI) sind die Leoliner kuppelbar ausgeführt und sind im Leipziger Netz meistens als Zweitertraktion unterwegs.

Im Jahre 2004 wurde die ersten zwei Prototypen auf der Straßenbahnlinie 11E eingesetzt. Nachdem nach der Testphase einige Änderungen an der Konstruktion stattfanden, erhalten die Leipziger Verkehrsbetriebe seit Dezember 2005 nach und nach Serienfahrzeuge.

Die Linie 7 wird fast ausschließlich mit Leoliner-Doppeltraktionen bedient, auf der Linie 14 sind einzelne Leoliner anzutreffen. Am Wochenende bedient ein einzelner Leoliner auch die Linie 2.

[Bearbeiten] NGT12-LEI classicXXL

NGT12-LEI am Messegelände
NGT12-LEI am Messegelände

Hauptartikel: Gelenktriebwagen NGT12-LEI

2005 und 2006 wurden insgesamt 24 der 45 m langen Niederflur-Gelenktriebwagen NGT12-LEI geliefert. Die in Leipzig auch unter dem Namen classicXXL bekannten Fahrzeuge gehören zur Baureihe Flexity Classic XXL des Herstellers Bombardier Transportation.[15]

Die Fahrzeuge begannen ihren Linieneinsatz zunächst auf der Linie 15. Mittlerweile werden die beiden größtenteils stadtbahnmäßig ausgebauten Linien 15 und 16 an Wochentagen ausschließlich mit NGT12 bedient, am Wochenende auch die Linien 7 und 11.

[Bearbeiten] Technik

[Bearbeiten] Weichensteuerung

Mit der Lieferung der Tatra-Straßenbahnen standen die Verkehrsbetriebe der DDR vor einem Problem: Erstmals gab es nun Doppeltraktionen, bei denen zwei Stromabnehmer angelegt werden mussten. Da außer in Halle die Weichen über Oberleitungskontakte gesteuert wurden, hätte der zweite Stromabnehmer die Weiche unter dem Zug umgestellt. Die Umrüstung fast aller Kontakte hielt man für die zunächst wenigen Tatra T4D für zu aufwändig und stattete stattdessen die Tatras mit stromführenden Kupplungen aus.

Mit der Einführung der induktiven Weichensteuerung wurde dies überflüssig, bei den Leoliner-Prototypen allerdings zunächst beibehalten. Da über die Traktionsstromverbindung beim Befahren von Streckentrennern zwei Speiseabschnitte verbunden würden, aber keines der fahrzeugseitigen Teile für die dabei auftretenden Spannungsunterschiede ausgelegt war, durfte immer nur ein Stromabnehmer angelegt werden.

Für die Serien-Leoliner konnten keine mit Strom führenden und einklappbaren Kupplungen geliefert werden, weshalb diese Leipziger Besonderheit aufgegeben wurde und die Leoliner-Doppeltraktionen mit zwei angelegten Stromabnehmern fahren. Da kein moderner Straßenbahnwagen mit stromführenden Kupplungen lieferbar ist, stellt dies mit Sicherheit eine Erleichterung für künftige Fahrzeugbeschaffungen dar.

[Bearbeiten] Betriebshöfe

Straßenbahnhof Angerbrücke
Straßenbahnhof Angerbrücke
  • Straßenbahnhof Angerbrücke
  • Straßenbahnhof Dölitz
  • Hauptwerkstatt Heiterblick
  • Abstellanlage Lausen
  • Straßenbahnhof Paunsdorf
  • Betriebshof Wittenberger Straße

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b c d e Broschüre „Zahlen und Fakten der Leipziger Verkehrsbetriebe“, 2007
  2. Artikel über die Straßenbahn im Leipzig-Lexikon, abgerufen am 6. Mai 2008
  3. a b Pressemitteilung vom 29. Mai 2008 auf der LVB-Website, abgerufen am 1. Juni 2008
  4. a b c d e Geschichte auf der LVB-Website, abgerufen am 6. Mai 2008
  5. a b c Netz vor 2001 auf l-nv.de, abgerufen am 5. Mai 2008
  6. a b c Pressemitteilung vom 2. März 2006 auf der LVB-Website, abgerufen am 6. Mai 2008
  7. Linienchronik auf www.linie11.de, abgerufen am 5. Mai 2008
  8. Bildergalerie zur Modernisierung der Haltestelle „Goerdelerring“ auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
  9. Fahrzeugübersicht auf der LVB-Website, abgerufen am 5. Mai 2008
  10. Tatra T4D auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
  11. Tatra T4D-M auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
  12. NB4 auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
  13. NGT8 auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
  14. NGT6WL auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008
  15. classicXXL auf l-nv.de, abgerufen am 6. Mai 2008

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Straßenbahn Leipzig – Bilder, Videos und Audiodateien


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