Haltestelle
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Für den Begriff Haltestelle gibt es zwei Definitionen:
- die Haltestelle an einer Bahnstrecke
- die Haltestelle im Straßenbereich.
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[Bearbeiten] Eisenbahn
Im Bahnbetrieb ist eine Haltestelle in Deutschland eine Abzweigstelle oder Anschlussstelle, die mit einem Haltepunkt örtlich verbunden ist (§ 4 Abs. 9 Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO)). In Österreich, der Schweiz und Südtirol ist im Bahnbetrieb eine Haltestelle das, was in Deutschland ein normaler Haltepunkt ist.
[Bearbeiten] Straßenverkehr
Im Straßenbereich ist eine Haltestelle in Deutschland eine mit dem Verkehrszeichen 224 der Straßenverkehrsordnung (StVO) markierte Einrichtung im Straßenverkehrsnetz, an dem ein öffentliches Verkehrsmittel fahrplanmäßig (unaufgefordert oder als Bedarfshalt) oder auf Anforderung hält.
Jeweils 15 m vor und hinter dem Verkehrszeichen besteht Parkverbot.
Verkehrstechnisch handelt es sich um einen Verknüpfungspunkt zwischen ÖPNV und Fußverkehr.
Moderne Haltestellen sind behindertengerecht ausgeführt. Beim Ein- und Aussteigen ist keine Stufe zu überwinden. Hierzu gibt es drei Möglichkeiten:
- konventionelle Haltestelleninsel
- Die Fußgänger müssen zum Erreichen der Insel die Fahrbahn überqueren, was teilweise Ampeln und Absperrgitter an der Bahnsteigrückseite erfordert.
- Kaphaltestellen
- Der Gehweg ist bis an die Gleise vorgezogen bzw. die Gleise verschwenkt. Dies ist die sicherste Haltestellenform, da Fahrbahnen von den ein- und aussteigenden Fahrgästen nicht überquert werden müssen.
- überfahrbare Kaphaltestelle/überfahrbares Haltestellenkap
- Die sich zwischen Gleis und Gehweg befindliche Fahrbahn wird angehoben, so dass ein niveaufreier Übergang vom Gehweg zum Fahrzeug entsteht. Oft wird der Fahrbahnbelag im Haltestellen- und/oder Rampenbereich Hinblick auf die Erkennbarkeit der Haltestelle und einer Geschwindigkeitsreduzierung gewählt. Wird eine Ampel zur Sicherung des Fahrgastwechsel gegen den übrigen Straßenverkehr verwendet, so wird auch von einer dynamischen Haltestelle (Zeitinsel) gesprochen
Überdachte Haltestellen werden auch unter den Begriff Wartehallen und dem Oberbegriff Stadtmöbel oder street furniture geführt. In größeren Städten befinden sich an vielen Haltestellen Fahrkartenautomaten. Auch ein Fahrplan und Informationstafeln zum Betrieb an der Haltestelle sind dort in der Regel angebracht, so dass für den potentiellen Fahrgäste Netz- und Tarifinformationen sowie die An- und Abfahrzeiten der dort haltenden Verkehrsmittel ersichtlich sind. Doch auch Vandalismus zeigt sich besonders oft an Haltestellen und führt oft zu erheblichen Schäden. Wartehäuschen von Haltestellen werden oft über Plakatwerbung finanziert.
Bedarfshaltestellen werden nur nach Anforderung angefahren - Terminals mit Benutzerschnittstellen erlauben auch Personen ohne Telefon eine Fahrt anzumelden. Die Terminals können mit Lichtstrom oder photovoltaisch versorgt werden. Die Benutzerschnittstelle besteht aus vandalenresistenten alphanumerischen oder Grafik-Displays und einem oder mehreren Druckknöpfen (Tasten).
Doppelhaltestellen können von zwei oder mehr Fahrzeugen angefahren werden. Dadurch wird das wechselseitige Umsteigen möglich, erfordert aber lange Wege, wenn mehr als zwei Fahrzeuge halten. Früher war hierfür in Deutschland ein Schild mit zwei H im Kreis des Haltestellenschildes üblich
Liegen Haltestellen von Bus oder Straßenbahn direkt an der Straße, greifen besondere Verkehrsvorschriften für alle Fahrzeuge, insbesondere beim Vorbeifahren und Parken.
Bushaltestelle mit Wartehäuschen auf Barbados |
Bushaltestelle mit Wartehäuschen in DDR-Bauweise |
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Haltestelle "Kölner Tor"; Erkelenz |
ländliches Ein-Personen-Wartehaus mit Solarleuchte, Westkapelle (NL) |
Bushaltestelle im nordöstlichen Niedersachsen, Schnee (Ortschaft) |
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Haltestellenschild in Ilmenau |
Straßenbahnhaltestelle in Wien |
Bushaltestellenschild in Manchester |
[Bearbeiten] siehe auch
- Register Bahn
- Busbahnhof
- Linie (Verkehr)
- Pedibus