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Paunsdorf – Wikipedia

Paunsdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Alt-Paunsdorf, im Hintergrund die Kirche
Alt-Paunsdorf, im Hintergrund die Kirche
Paunsdorf nach der Völkerschlacht (1813)
Paunsdorf nach der Völkerschlacht (1813)

Paunsdorf war bis 1922 eine nordöstlich von Leipzig gelegene selbständige Gebietskörperschaft und ist heute ein Stadtteil der Messemetropole.

Die Geschichte des im Jahre 1335 erstmalig als Bansdorf urkundlich erwähnten Ortes ist eng mit der Entwicklung des Rittergutes verbunden, das ab 1410 dem Lehnherrn Pflugk und in der Folge – mit einer Unterbrechung von 1621 bis 1645 – der Familie Thümmel gehörte. Ihr fiel auch das Gut Schönefeld zu. 1783 wurde das noch heute existierende Kirchenschiff der Dorfkirche (heute Genazarethkirche) auf dem Feldsteinsockel des Vorgängerbaus durch Johann Carl Friedrich Dauthe errichtet. Der Kirchturm wurde erst 1875 hinzugefügt. Das Dorf litt stark unter der Völkerschlacht im Oktober 1813. Nachdem sich zunächst sächsische Teile der napoleonischen Truppen im Ort verbarrikadierten, wurde Paunsdorf von den Verbündeten gestürmt. Diese eroberten 19 Geschütze, mehr als 3.000 Sachsen wechselten die Fronten. Noch heute erinnert ein nahe der Kirche gelegenes Denkmal von 1913 an die Erstürmung. Von den 66 Häusern des Dorfes waren nach Ende der Kampfhandlungen 33 vollkommen niedergebrannt, viele andere stark beschädigt.

Herrenhaus des Paunsdorfer Rittergutes (um 1840)
Herrenhaus des Paunsdorfer Rittergutes (um 1840)

Nach 1820 setzte in Paunsdorf eine rege Bautätigkeit ein, wodurch die Einwohnerzahl von 552 im Jahre 1834 auf 805 im Jahre 1852 anstieg. Die Ausläufer der Industrialisierung erreichten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch Paunsdorf: Als erster Industriebetrieb siedelte sich 1863 die Schriftgießerei Johann Gottfried Böttger an. In den gründerzeitlichen Jahren 1874-1876 dehnte sich der Ort mit dem Bau zahlreicher Wohnhäuser nach Osten aus. 1880 lebten in Paunsdorf bereits 1.604 Personen. Zwei Jahre später, am 18. August 1882, wurde hier der SPD-Politiker Hermann Liebmann geboren.

Paunsdorfer Dorfkirche um 1850
Paunsdorfer Dorfkirche um 1850

1837 wurde das Teilstück Leipzig–Althen der südlich am Ortskern vorbei führenden Leipzig-Dresdner Eisenbahn eröffnet und 1839 bis Dresden verlängert. Seit der Einsetzung des ersten berufsmäßigen Gemeindevorstands im Januar 1887 bemühte sich das Dorf vergeblich um die Eingemeindung in das nahe gelegene Leipzig. Im gleichen Jahr erhielt Paunsdorf Anschluss an die Eisenbahnstrecke Leipzig-Geithain (Haltepunkt Paunsdorf-Stünz, ab 1905 Bahnhof, heute wieder Haltepunkt), die bis Paunsdorf parallel zur Dresdner Strecke verläuft. Dies hatte die Entwicklung eines langgestreckten Industriegebietes längs der Bahnlinien zur Folge. In den Folgejahren nahm Paunsdorf durch die Ansiedlung weiterer Industriebetriebe (darunter ab 1898/1899 die Hugo Schneider AG (HASAG)) mehr und mehr den Charakter eines Industrievorortes an. Als im April 1912 das neobarocke Rathaus eingeweiht wurde, zählte der Ort 5.000 Einwohner. Die Eingemeindung nach Leipzig erfolgte schließlich – mit Ausnahme der zum Rittergut gehörenden Gebiete – 1922. Zu diesem Zeitpunkt zählte Paunsdorf 5.700 Einwohner.

1897 und 1898 wurden in Paunsdorf die ersten Marathonläufe auf deutschem Boden durchgeführt. Die 40 km lange Strecke verlief vom Neuen Gasthof in Paunsdorf nach Bennewitz und zurück.[1]

Von 1966 bis 1969 sendeten einige Paunsdorfer Jugendliche während der Sendepause des Soldatensenders auf dessen Frequenz ein selbstgemachtes Programm aus Lokalnachrichten und verbotener, westlicher Musik, dass sie in Anlehnung an den Sender Freies Berlin Sender Freies Paunsdorf nannten.[2]

Die Stadt Leipzig unterhält in Paunsdorf vier Schulen: die Mittelschule Paunsdorf, die 24. (Grundschule) am Paunsdorfer Gutspark, die Brüder-Grimm-Schule (Grundschule) sowie die Theodor-Körner-Schule (Grundschule). Das oft als Gymnasium Paunsdorf bezeichnete Gustav-Hertz-Gymnasium liegt nicht in Paunsdorf, sondern gehört bereits zum benachbarten Ortsteil Heiterblick.

Heute besteht Paunsdorf aus zwei Teilen: Alt-Paunsdorf und dem ab 1987 erbauten Neubaugebiet Neu-Paunsdorf. Die städtebauliche Planung für Neu-Paunsdorf lag in den Händen Leipziger Architekten und Ingenieuren unter der Leitung von Horst Siegel, Georg Eichhorn und Angelika Vámos - basierend auf einem mit dem ersten Preis ausgezeichneten Wettbewerbsentwurf der Bauakademie Berlin (Achim Felz).

Koordinaten: 51° 20' 54" N, 12° 27' 8" O

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Frank Gottert: Marathon-Mekka Leipzig. 30 Jahre Leipzig Marathon. 1977 bis 2006. Rückblick auf 30 Jahre Leipzig-Marathon. Akteure, Läufe, Gegebenheiten und Statistiken. Leipzig-Marathon e.V., Leipzig 2007, ISBN 978-3-00-021486-8, S. 6 ff. (PDF; 14,9 MB)
  2. Zeitzeuge Karl-Heinz Krause in der Serie Damals in der DDR (Teil 3: Utopie hinter Mauern) des MDR


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