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Seemannskultur – Wikipedia

Seemannskultur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Ein QS-Fall, der nicht zum Abschluss gebracht werden konnte, alles weitere in der QS-Diskussion --seismos 18:04, 19. Sep. 2007 (CEST)


Als Seemannskultur bezeichnet man speziell in der Seefahrt etablierte, historisch gewachsene kulturelle Eigenheiten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Traditionen

[Bearbeiten] Schiffstaufe

Die Schiffstaufe ist ein feierlicher Akt vor dem Stapellauf von Schiffen. Dabei wird eine Flasche Sekt oder Champagner am Schiffsrumpf zerschlagen und dem Schiff sein Name verliehen. Häufig wird auch eine Rede gehalten. Der Begriff Schiffstaufe rührt allerdings von einem Missverständnis der christlichen Taufe her. Durch die Praxis der Säuglingstaufe gerieten Namensgebung und Taufe in einen engen zeitlichen Zusammenhang. Getauft wird im biblischen Sinne nicht auf den Namen des Täuflings, sondern auf den Namen des dreieinigen Gottes.

[Bearbeiten] Der Seemannsgruß

Der Gruß heißt dippen. Er besteht im Niederholen und Wiedervorheißen der Nationalflagge. Sämtliche Handelsschiffe haben gegenüber den Kriegsschiffen aller Staaten die Verpflichtung zum ersten Gruß. Handelsschiffe pflegen sich nur dann zu grüßen, wenn sie zur eigenen Reederei oder Linie gehören, oder wenn ein Freundschaftsverhältnis der Kapitäne zueinander besteht. Die Pflicht zum ersten Gruß bei der Vorbeifahrt hat:

Das überholende Schiff gegenüber dem überholten
Das in Fahrt befindliche gegenüber dem vor Anker liegenden
Das auf der Ausreise befindliche gegenüber dem heimkehrenden. Hier wird der Heimkehrer, der in früherer Zeit das Ungemach einer langen, beschwerlichen Segelschiffsreise hinter sich gebracht hatte, von dem Ausreisenden geehrt.

Kriegsschiffe der eigenen Nation halten untereinander nichts von dieser Art der Höflichkeit. Der Dippgruß wird unter Kriegsschiffen nicht erwiesen, weil er sich aus dem Streichen der Segel, dem Zeichen für der Unterordnung und der Unterwerfung, herleitet.

[Bearbeiten] Salut

Treffen Kriegsschiffe verschiedener Nationen aufeinander, dann wird (bei offiziellen Anlässen) Salut geschossen. Die Anzahl der Schüsse entspricht dabei dem Rang des zu Grüßenden. Bei Alleinfahrern sind es vier Schuss, für einen Flottenverband und dessen Befehlshaber sind es bis zu sieben Schuss. Die Höchstzahl von 21 Schuss empfangen nur Staatsoberhäupter und der Inhaber des Apostolischen Stuhles in Rom. Das Salutschießen ist ein Zeichen friedlicher Gesinnung: Beim Anlaufen von fremden Häfen tat man in früheren Zeiten damit kund, dass die eigenen Geschütze abgebrannt waren, da es damals etwa 20 bis 30 Minuten dauerte, bis die Vorderladergeschütze wieder geladen waren.

[Bearbeiten] Hausflagge

Die Hausflaggen (Reedereiflagge) der Reedereien, sie tauchen erstmalig im dritten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts auf, dienten zuerst als Unterscheidungssignal da die Segler sich oft glichen wie ein Ei den anderen. In diesen Reedereiflaggen sind meist die Anfangsbuchstaben der Reederei zu finden, Bildsymbole haben Seltenheitswert.

[Bearbeiten] Schornstein

Als weiteres wichtiges, plakatives Unterscheidungsmerkmal zur Hausflagge ist der Schornstein getreten, nachdem jemand den kühnen Gedanken hatte, dass das Schwarz der Ofenrohre kein unabdingbarer Bestandteil der Schiffsschornsteine sein müsse. Motorschiffe benötigen wie Kraftfahrzeuge keinen Schornstein, man könnte sich mit einen Auspuff begnügen. Die ersten Motorschiffe, die damals gebaut wurden, führten ihre Abgase durch den Mast ab. Aber irgend etwas fehlte und bald baute man wieder Schornsteine. Möglicherweise hängt das Empfinden, dass ein Schornstein fehlt, mit der Tatsache zusammen, das der Schornstein zum Symbolträger des Schiffes geworden ist. Bei vielen heute gebauten Schiffen wird der Schornstein nur noch als optischer Massenausgleich gebaut, auf vielen Passagierschiffen wird der Schornstein zweckentfremdet und man baut dort Bars oder Gesellschaftsräume ein.Auf großen Seeschiffen sind in den Schornsteinen abgasbeheizte Dampfkessel sowie Schalldämpfer u.a. untergebracht

[Bearbeiten] Flaggenparade

Segelschiff in Sack und Asche
Segelschiff in Sack und Asche

Die Flaggen richten sich gemäß eines alten Brauchs nach dem Lauf des Tagesgestirns. Sie werden bei Sonnenaufgang vorgeheißt und bei Einbruch der Abenddämmerung niedergeholt. Die Ausnahmen bilden Standarten der Staatsoberhäupter, Admiralsflagge und Kommandantenwimpel, sie werden von Mond und Sonne beschienen. Das Heißen wie Niederholen der Flagge wird auf Kriegsschiffen mit einer feierlichen Flaggenparade gewürdigt. Sie wird musikalisch untermalt, wenn ein Musikkorps zur Verfügung steht, anderenfalls tritt ein Instrument in Aktion, die Bootsmannspfeife. Die Flagge auf Halbmast ist ein Überbleibsel aus der Zeit, in der man an Bord in Sack und Asche trauerte (beispielsweise wenn der Kapitän verstorben war).

Die Rickmer Rickmers mit über die Toppen geflaggt
Die Rickmer Rickmers mit über die Toppen geflaggt

Dann wurden auch Rahen und Tauwerk bewusst in Unordnung gebracht. Die Flaggengala (auch Flaggenschmuck) – über die Toppen flaggen, Schmuck des Schiffes bei festlichen Gelegenheiten, indem man die Signalflaggen aneinandergereiht längsschiff über die Toppen setzt. Das Abschiedssignal auf ein Schiff, das binnen 24 Stunden den Hafen verlässt, ist die Signalflagge P, genannt Blauer Peter.

[Bearbeiten] Seemannsgarn

Das Seemannsgarn, hergeleitet von Schiemannsgarn, sind Erzählungen der Seeleute über deren (angebliche) Erlebnisse.

[Bearbeiten] Kleidung

Marinesoldat in Ausgehuniform mit Exkragen
Marinesoldat in Ausgehuniform mit Exkragen

Die Trauerfarbe der Seeleute ist die Farbe Blau.

Der Exkragen (Wäsche achtern) ist ein großer Kragen auf Matrosenblusen, der an die Zeit erinnert, als Mannschaften und Unteroffiziere noch geteerte oder geölte Zöpfe trugen. Er sollte verhindern, dass der Zopf die Oberbekleidung beschmutzte (siehe Bändermütze). Viele Handels- und Marinenationen übernahmen die britische Tradition, den Exkragen mit drei weißen Streifen zu versehen. Sie sollten an die drei großen Seeschlachten Nelsons bei Aboukir (1. August 1798), Kopenhagen (2. April 1801) bzw. Kap Finisterre und Trafalgar (21. Oktober 1805) erinnern. Zum Exkragen wurde ein schwarzes Halstuch zur Trauer um den bei Trafalgar gefallenen Nelson getragen, das in einigen Flotten einen kunstvollen Knoten erhielt oder als schmale schwarze Schleife ausgebildet ist. Die weiße Schleife auf dem Knoten hob die Trauer später wieder auf.

Die Bändermütze ist die Bezeichnung für eine flache Kopfbedeckung mit zwei hinten frei herabhängenden dunklen Bändern für Matrosen. Die Bänder sollen daran erinnern, dass sich in den vergangenen Jahrhunderten Mannschaft und Unteroffizier geteerte oder geölte Zöpfe ansteckten und mit einem schwarzen, geteerten Band umwickelten.

[Bearbeiten] Schiffsnamen

„Nach altägyptischen Quelle und Glauben, das die weibliche Bezeichnungen für ein Schiff es mit Glück segnen sollte. Es war früher eine ausnahmslose männliche Domäne zur See zu fahren, so könnte es auch sein, dass sie das Bedürfnis hatten, eine weibliche Begleitung zu haben. Schiffe hatten im Mittelalter vorzugsweise „echte“ weibliche Namen. In der engl. Seeschifffahrtsgeschichte ist es selbstverständlich Schiffe als weiblich zu bezeichnen und könnte so nach Deutschland gelangt sein. Schiffsrümpfe früher wie heute, haben oft an weibliche Formen erinnert, besonders die während des Mittelalters z. B. Achtersteven wird oft die weibliche Rückenpartie bezeichnet.“

– Ein bisher ungeschriebenes Schifffahrtsgesetz

Es gibt aber auch Ausnahmen von dieser Regel. Ein Schiff, welches einen Tiernamen trägt oder bekommen soll, heißt durchaus z. B. „Der Falke“, „Der Löwe“ oder es wurde von der Besatzung oft als männlich bezeichnet, hier als Beispiel, die Prinz Eugen, die von ihrer Mannschaft nur als der „Prinz“ oder „Eugen“ bezeichnet wurde. Ferner setzten sich auch Namensgeber oft über das ungeschriebene Gesetz hinweg; so ließ die HAPAG auf Wunsch von Kaiser Wilhelm II. die „Imperator“ auf „Der Imperator“ taufen. Auch gibt es Schiffe, wo ein „heiliger“ Pate stand, der nicht unbedingt als „die“ bezeichnet wird.

[Bearbeiten] Seefahreralltag

  • Die Kapitänskajüte (in der Seemannssprache heißt es "Kammer" des Kapitäns) liegt immer an Steuerbord, denn diese gilt als die „gute“ Seite. Hier gibt es eine Ausnahme in der portugiesischen Marine: Dort liegt sie backbords, weil Vasco da Gama das Kap der guten Hoffnung an Backbord peilte.
  • Der Seemannssonntag ist der Donnerstag, an dem es ein sehr gutes Essen gibt (und meistens auch einen Kuchen am Nachmittag).
  • Grog – Seit dem 17. Jahrhundert bis 1970 wurde auf den Schiffen der Royal Navy Rum als Proviant an die Mannschaft ausgegeben. Disziplinlosigkeit und Trunkenheit waren nicht selten die Folge. 1740 ließ daher – und auch aufgrund steigender Knappheit auf den oftmals langen Kriegsfahrten – der englische Vize-Admiral Edward Vernon (1684–1757) seine Matrosen den Rum nur noch mit heißem Wasser verdünnt trinken. Später wurde das Getränk auch mit Zucker und Limettensaft versetzt. Vernons Spitzname war „Old Grog“, da er meist einen warmen Umhang aus Grogram trug, einem groben Stoff aus Seide und Wolle. Dieser Name wurde bald auf das neue Getränk übertragen. In dem kälteren Klima Großbritanniens wurde der Grog dann heiß getrunken. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts ist das Getränk auch in Deutschland bekannt. Der Begriff "groggy" bezeichnete ursprünglich das Gefühl, wenn man zu viel Grog getrunken hat und wird heute auch häufig benutzt, um einen erschöpften Zustand zu beschreiben. Nach einer anderen Interpretation steht das Wort Grog für „Grand Rum Of Grenada“ und wurde von den Engländern nach der Eroberung der Karibischen Insel im 18. Jahrhundert geprägt. Diese Version beruht vermutlich auf einem nachträglichen Erklärungsversuch, ähnlich der falschen Interpretation für SOS als „Save Our Souls“.
  • Eine Bootsmannpfeife, je nach Anwendung auch Maaten- oder Bootsmannsmaatenpfeife (nach den Unteroffiziersgraden der Bundesmarine) ist eine Signalpfeife, die in der Zeit der Segelschifffahrt seit dem Mittelalter als Mittel zur Weitergabe von Befehlen an die Mannschaft diente, als bessere Kommunikationsmittel wie Bordfunk noch nicht existierten. Heute spielt sie in den meisten Fällen nur noch bei zeremoniellen Anlässen wie Empfängen an Bord („Seite pfeifen“) oder auf Ausbildungsschiffen wie dem deutschen Segelschulschiff Gorch Fock eine Rolle.
  • Shanty – Der Matrosengesang, der besonders beim Bedienen des Gangspilles gesungen wird.
  • Hornpipe – Ein bei Seeleuten im 17. bis 19. Jahrhundert beliebter Solo-Rundtanz zum Klang einer Flöte oder Fidel.
  • Äquatortaufe – Ein seemännisches Ritual, nach dem Mitglieder einer Besatzung, die zum ersten Mal den Äquator überfahren, in derber Form getauft werden. Die Äquatortaufe hat ihren Ursprung aus der Zeit der Entdeckungsfahrten der Portugiesen, die beim Überschreiten des gefürchteten Äquators ihren Mut und ihre Gläubigkeit durch eine neue Taufe bekräftigen wollten. Von der Kugelgestalt der Erde war man noch nicht überzeugt, sondern glaubte, am Äquator in einen Abgrund zu stürzen.
  • Buddelschiff – Die Kunst, irgendwelche Dinge in eine Flasche zu „zaubern“, ist nahezu dreihundert Jahre alt. Im Allgäu und im Erzgebirge gab es schon damals die sogenannte Eingerichte, auch Geduldsflasche genannt. Krippen- und Passionsszenen, Christus, Maria und all die anderen Heiligen wurden in Flaschen eingebaut; man füllte so die langen Winterabende aus und verdiente ein paar Groschen hinzu. Man mutmaßt, dass irgendwann ein Erzgebirger, aus welchem Grund auch immer, zur See gegangen war, dort seinen Kollegen beim Schiffsmodellbau zusah und die Idee hatte, diese Schiffe logischerweise (als Erzgebirger) in eine Flasche zu tun. Nachweisen lässt sich das nicht, denn die ältesten bekannten seemännischen Buddelschiffe sind nicht viel älter als hundert Jahre.
  • Kielholen ist das Durchholen unter dem Kiel. Auf alten Segelschiffen war dies eine Strafe für den Seemann, wobei die Überlebenschance unterschiedlich hoch war, je nachdem, ob der Seemann in Schiffslängsrichtung oder quer zum Schiff kielgeholt wurde und ob man so langsam am vorher unter dem Kiel durchgeholten Seil zog, an dessen Ende der Seemann angeleint war, dass der Seemann die Chance hatte, selber zu schwimmen (wenn er denn überhaupt schwimmen konnte, was durchaus nicht üblich war) und dadurch einen gewissen Abstand zum Rumpf einzuhalten, oder ob man das Seil so schnell einholte, das der Seemann keine Chance hatte, selber zu schwimmen. Seeleute ertranken beim Kielholen nämlich nicht, sondern verletzten sich an dem am Unterwasserschiff befindlichen Muschelbewuchs. Beim schnellen Einholen des Seils, während der Seemann in Schiffslängsrichtung kielgeholt wurde, war das tödlich, da der Seemann an Bord seinen dann sehr schweren Verletzungen erliegen musste. Beim langsamen Einholen des Seils, während der Seemann quer zur Schiffsrichtung kielgeholt wurde, war das Ganze mehr ein gerade auch in kälteren Gewässern ungemütlicher Tauchgang.
  • Meuterei – In der Schifffahrt wurde Meuterei über Jahrhunderte hinweg wenig unterschiedlich bestraft: fast immer mit dem Tod. „Ein (gemeint ist ...wenn auch noch so unsinniger...) Befehl, den Du ausführst, ist Dienst. Ein Befehl, den Du nicht ausführst, ist Meuterei.“ soll ein Spruch britischer Seeleute des 18. und frühen 19. Jh. gewesen sein.
  • Durch die Daggen laufen – Dies ist eine Prügelstrafe mit dem Tampen (Spießrutenlaufen).

[Bearbeiten] Legenden

Galionsfigur
Galionsfigur

Die große Zeit der Galionsfiguren begann im 17. Jahrhundert und sie dauerte bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert nannte man die Galionsfigur Bild des Schiffes. Die Zahl der Galionsfiguren ist groß, und außer dem Löwen (auf holländischen Schiffen findet man immer einen Löwen, als Wappen des Landes) wurden Meerfrauen und Nixen bevorzugt, aber auch Krieger, Ritter, Fürsten, Reeder, Kaufleute im Zylinder und zarte und kraftvolle Frauengestalten. Die Galionsfigur wurde von der Mannschaft als Schutzpatron, als Talisman, angesehen. Von ihr hing das Gelingen einer Reise ab; ihre Beschädigung oder gar Zerstörung war ein böses Omen und signalisierte großes Unglück; das Schiff wurde zu einem Unglücksschiff.

Seemannsgeschichten, so verschieden sie im einzelnen sind, geben uns eine gute Vorstellung von der seltsam realen Bedeutung, die damals Galionsfiguren für den Geist der Besatzung gehabt haben: Erregt meldete die Mannschaft der britischen Fregatte Brunswick, es sei ihrer Galionsfigur, die den Herzog von Braunschweig in schottischer Nationaltracht darstellte, der Hut vom Kopf geschossen worden. „Es schickt sich nicht“, so meinten die Seeleute „dass der edle Lord seinen Feinden barhäuptig entgegentritt“. Der Kapitän, selbst schwer verwundet, zögerte nicht lange und stellte als Ersatz seinen goldbetressten Galahut zur Verfügung. Das geschah am 1. Juni 1794. Ehe die Sonne sank, war ein entscheidender Sieg der britischen Flotte über die Franzosen erfochten.

Das Kaperschiff General Armstrong führte eine Galionsfigur von großer Portraitähnlichkeit mit dem populären Kriegshelden. Als das Schiff bei Fayal versenkt werden musste, um nicht in die Hände des Feindes zu fallen, bestand die Mannschaft darauf, den alten General zu retten. Trotz heftigen Kanonenfeuers wurde die Galionsfigur abgesägt und in einem Boot an Land in Sicherheit gebracht.

Als einmal ein Segelschiff nicht so lief, wie der Kapitän es gern wollte, befahl dieser einem Matrosen, der Galionsfigur, einer rassigen Schönen, mit dem Schwapper sanft das Gesicht zu kitzeln und dabei zu sagen: "Loop, min Deern, loop to!". Nach wenigen Augenblicken kam ein günstigerer Wind auf, und das Schiff machte gute Fahrt.

Entgegen der landläufigen Meinung wurden Augenklappen auch zur Überdeckung von gesunden Augen benutzt. Piraten nutzten sie unter anderem, um ihre Augen für die Nacht zu trainieren. Indem sie ein Auge auch tagsüber im Dunkel hielten, konnten sie damit nachts besser sehen – zumindest glaubten sie das. Allerdings erblindeten früher viele Seeleute auf einem Auge durch den Gebrauch des Sextanten, mit dem man die Sonne anvisieren muss, weshalb wohl so mancher Pirat seine Augenklappe über einem wirklich blinden Auge trug. Da auf einem Schiff oft gravierende Helligkeitsunterschiede, zwischen den Lichtverhältnissen an Deck, in der prallen Sonne und den dunklen, kaum beleuchteten Räumen unter Deck herrschen, trugen früher viele Seemänner Augenklappen, um vor allem in kritischen Situationen sich die ansonsten recht lange Wartezeit zu sparen, bis sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt. Holzbeine sind keine Erfindung aus der Piratenliteratur. In der damaligen Royal Navy war es üblich, verdienten und versehrten Seeleuten die Stelle des Schiffskoch zu geben. Seeleute brachten von ihren Reisen in den Tropen gern Vögel und andere exotische Tiere als Andenken mit. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich Papageien. Sie waren schön bunt, lernten sprechen und waren am Bord eines Schiffes leichter zu halten als Affen und andere Tiere. Außerdem blühte im London im 18. Jahrhundert der Handel mit diesen Vögeln und sie erzielten gute Preise.

Über die Planke gehen: Dass Piraten Gefangene über eine Schiffsplanke ins Meer trieben, wird in keinem Bericht aus dem 17. und 18. Jahrhunderts erwähnt, diese Praxis kommt mehr aus dem Bereich Mythos, der nur in der Literatur vorkommt. Nur aus dem Jahr 1820 ist ein Bericht bekannt, Piraten hatten die holländische Brigg Vhan Fredericka geentert, die Mannschaft wurde gefesselt, man verband ihnen die Augen und befestigte Kanonenkugel an ihren Füßen, und man zwang die Seeleute ins Meer zu springen um an das Versteck des Goldes zu kommen. Nur einer soll überlebt haben, der das Versteck preisgab.

[Bearbeiten] Götter

In den ägyptischen Ras-Samra Texten steht die Gottheit Yamm als Meeresgott an höchster Stelle. In der griechischen Mythologie entspricht ihm Poseidon. Hinzu kommen eine Fülle niederer Gottheiten, wie Nereus mit seinen Töchtern oder Proteus, dessen Wandlungsfähigkeit das Verhalten des Meeres selbst widerspiegelt. Als Helfer auf See waren bei den Römern die Dioskuren beliebt. Als Sternbild hatten sie besondere Beziehungen zur Seefahrt und waren dort helfende Gottheiten, die man in Seenot anrief. Der Dioskurenkult verbreitete sich zunächst über die ganze Peloponnes und über das hellenistische Kleinasien, auf Samothrake (vor den Dardanellen) hatten sie ein bedeutendes Heiligtum. Auch in der etruskischen Mythologie spielten sie eine wichtige Rolle. Die ägyptische Göttin Isis, die wegen ihrer Seereise auf der Suche nach ihrem Gemahl Osiris offenbar als schifffahrtskundig galt.

[Bearbeiten] Schutzheilige

[Bearbeiten] Schiffe

Auch Götterschiffe sind bezeugt. So wird beim Dionysosfest in Smyrna und Athen in der Prozession ein Schiffswagen mitgeführt. Bei Götterfesten sendeten die Athener Schiffe zum Heiligtum des Heros Aias auf Salamis und brachten die jährliche Gesandtschaft nach Delos.

Naglfar (altnordisch für "Totenschiff", "Nagelschiff") ist in der Nordischen Mythologie das Totenschiff.

Aus der ägyptischen Mythologie bekannt ist das Motiv der Sonnenbarke, auf der die Sonne über den Himmel fährt; außerdem befindet sich eine Sonnenbarke auf der Himmelsscheibe von Nebra.

Der Legende nach sollen sich Überreste der Arche noch heute auf dem in Anatolien in der Armenien gelegenen Gebirge Ararat befinden.

Die Argó (griechisch η Αργώ - die Schnelle, war jenes „sagenhaft“ schnelle fünfzigrudrige Schiff, mit dem Jason und die ihn begleitenden Argonauten das goldene Vlies jenseits der Welt der Sterblichen finden sollte. Das Schiff selbst wurde später als Sternbild Argo navis in den Himmel versetzt, zwischenzeitlich aber in die Sternbilder Kiel, Segel und Achterdeck unterteilt.

[Bearbeiten] Aberglaube

Sirene als Sinnbild des Bösen, um 1130 Schweiz, Kirchgemälde in St. Martin zu Zillis/Graubünden
Sirene als Sinnbild des Bösen, um 1130 Schweiz, Kirchgemälde in St. Martin zu Zillis/Graubünden

Aberglaube ist bei Seeleuten weit verbreitet.

  • Frauen an Bord werden mit Misstrauen betrachtet, der Intimverkehr auf See ist tabu.
  • Fischerboote werden oft als Seetiere "verkleidet" um die Meeresbewohner nicht zu reizen, oft wurden antike Schiffen aus diesen Grund Augen aufgemalt.
  • das Pfeifen an Bord war nicht erlaubt, man könnte dadurch Sturm heranpfeifen.
  • Kratzen am Mast sollte Wind bringen.
  • Bei Fahrtbeginn wurden Münzen über Bord geworfen, um eine gute Fahrt zu bekommen.
  • Das Annageln einer Haifischflosse am Klüverbaum oder Walflosse an Walfangbooten sollten Kraft und Schnelligkeit auf das Schiff übertragen.
  • Der Unglückstag ist der Freitag, da lief man nicht aus, Sonntag war immer der gute Tag.
  • Katzen an Bord brachten Glück, Frauen aber Krankheit und Seenot. Ein Sonderfall sind schwarze Katzen, wie die Bordkatze der Bismarck beweist.
  • Die Seelen von toten Seeleuten wohnen in Albatrossen, Möwen und Sturmvögel.
  • Klabautermann – ein kleiner Kobold, der unsichtbar an Bord des Schiffes seinen Schabernack treibt und der im Schiff klopft und rumort und entweder durch sein Erscheinen dem Schiff den Untergang anzeigt oder der im Schiff auf Ordnung sieht und durch sein Verschwinden Unheil anzeigt. Solange er an Bord bleibt, macht das Schiff gute Fahrt. Der Klaubautermann sorgt sich um das Schiff, seine Anwesenheit schützte das Schiff. Vorzeitiges Drehen der Sanduhr beim Glasen zur Verkürzung der eigenen Wache galt an Bord als asoziales Verhalten. Es hieß bei rückfälligen Verkürzen wird der Klabautermann erscheinen und den Seemann vermöbeln.
  • Meerjungfrau: Meist handelt es sich um ein seelenloses oder verdammtes Wesen, das nur durch die Liebe eines menschlichen Gemahls von seinem Schicksal befreit werden kann.
    Schwer abzugrenzen ist die Meerjungfrau von ähnlichen Wesen:
  • Wasserfrauen (Aspekt der Mütterlichkeit bzw. der Liebe)
  • Nixen/Sirenen (Aspekt der Bedrohung bzw. Verführung)

[Bearbeiten] Seeungeheuer

Seeungeheuer sind fiktive Wesen, die in verschiedener Form in der Geschichte der Seefahrt auftauchen.

Die Seefahrt hatte besonders in der Vergangenheit mit großen Gefahren wie Unwetter und scheinbar unerklärlichen Naturerscheinungen zu kämpfen. Die Angst der Seeleute formte in ihrer Phantasie die Gestalt von Seeungeheuern und Geistern als Erklärung für ihre Not.

[Bearbeiten] Literatur

  • D. Wachsmuth: Pompimos ho Daimon. Untersuchungen zu den antiken Sakralhandlungen bei Seereisen. Dissertation. Freie Universität Berlin 1967.
  • Olaf Höckmann: Antike Seefahrt. Beck´s Archäologische Bibliothek, München 1985, ISBN 3-406-30463-X.

[Bearbeiten] Weblinks

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