Äquatortaufe
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Die Äquatortaufe (auch: Linientaufe) ist ein weltweit übliches Ritual von Seeleuten, wenn ein Besatzungsmitglied oder ein Passagier zum ersten Mal den Äquator überquert.
Der Täufling wird von (einem verkleideten) Neptun gereinigt, erhält einen see- oder wetterbezogenen Scherznamen und bekommt eine Urkunde verliehen.
Die Äquatortaufe ist ein Initiationsritus, jedoch keine Taufe im religiösen Sinn. Der Brauch hat seinen Ursprung in der Zeit der Entdeckungsreisen der Portugiesen, die beim Überschreiten des gefürchteten Äquators ihren Mut und ihre Gläubigkeit durch eine Taufe bekräftigen wollten. Vor den Fahrten der Portugiesen herrschte die Meinung vor, die Äquatorregion sei zu heiß, um sie zu bewohnen oder zu durchqueren, und eine Expedition in die südliche Hemisphäre müsse unweigerlich tödlich verlaufen.
In der Berufsschifffahrt ist die Äquatortaufe heute nur noch selten anzutreffen. Das Ritual dient heutzutage einfach nur der Unterhaltung.