Schlüchtern
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Main-Kinzig-Kreis | |
Höhe: | 207 m ü. NN | |
Fläche: | 113,30 km² | |
Einwohner: | 17.604 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 155 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 36381 | |
Vorwahl: | 06661 | |
Kfz-Kennzeichen: | MKK, alt: HU sehr alt: SLÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 35 025 | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Krämerstraße 2 36381 Schlüchtern |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Falko Fritzsch (SPD) |
Schlüchtern ist eine Kleinstadt im Main-Kinzig-Kreis in Osthessen, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Schlüchtern liegt im östlichen Main-Kinzig-Kreis, ungefähr 30 km südwestlich von Fulda am Südwestende des Landrückens und an der A66 zwischen Frankfurt am Main und Fulda. Die engere Region wird Bergwinkel genannt, weil hier die Ausläufer von der zur Rhön gehörenden Südrhön im Osten, dem Spessart im Süden und dem Vogelsberg im Norden zusammentreffen. Durch die Stadt hindurch fließt die Kinzig, die in Sinntal-Sterbfritz an der Kinzigquelle entspringt und in Hanau in den Main mündet. Schlüchtern und die Region liegt daher im Kinzigtal.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Schlüchtern grenzt im Norden an die Gemeinden Flieden und Kalbach des Landkreises Fulda. Im Osten und Süden liegt die Gemeinde Sinntal und im Westen die Stadt Steinau an der Straße.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Schlüchtern besteht aus den Stadtteilen Ahlersbach, Breitenbach, Elm, Gundhelm, Herolz, Hohenzell, Hutten, Klosterhöfe, Kressenbach, Niederzell, Schlüchtern (Innenstadt) und Vollmerz mit Hinkelhof, Ramholz und Wallroth.
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 993 als „Slu(o)hterin“, es gibt Hinweise auf eine schon um 750 bestehende Klostersiedlung, also wenige Jahre nach Gründung des Klosters Fulda durch Bonifatius 744. Das Kloster Schlüchtern und die Stadt waren der Vorort des gleichnamigen Amtes Schlüchtern, des nordöstlichsten Amtes der Grafschaft Hanau und ihres Hanau-Münzenberger Landesteils. Schlüchtern liegt an einer im Mittelalter wichtigen Handelsstraße, der Via Regia, von Frankfurt am Main nach Leipzig.
Seit 1966 ist Schlüchtern ein anerkannter Luftkurort.
[Bearbeiten] Gegenwart
In den letzten Jahren ist Schlüchtern bekannt geworden durch Bürgerinitiativen, die sowohl den Bau einer Justizvollzugsanstalt als auch einer Ahmadiyya-Moschee verhinderten.
Der Ortsteil Innenstadt hatte am 30. Juni 2007 insgesamt 7.452 Einwohner.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 |
|
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 39,8 | 15 | 35,0 | 13 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 39,7 | 15 | 32,7 | 12 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 9,1 | 3 | – | – |
FDP | Freie Demokratische Partei | 6,7 | 2 | 6,0 | 2 |
BISS | Bürgerinitiativen und Grüne im Schlüchterner Stadtparlament | 4,7 | 2 | 19,1 | 7 |
REP | Die Republikaner | – | – | 7,2 | 3 |
gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | |
Wahlbeteiligung in % | 44,3 | 58,0 |
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Jarocin (Polen), seit 24. Oktober 2003
[Bearbeiten] Verkehr
Schlüchtern liegt an der A 66 Frankfurt am Main–Fulda. Des Weiteren ist das ÖPNV-Netz in Schlüchtern und Umgebung bei der Fahrplanumstellung am 10. Dezember 2006 ausgebaut worden. So verkehrt auf der Kinzigtalbahn der RegionalExpress 50 Frankfurt (Main) Hbf–Fulda im Stundentakt und auf der Bahnstrecke Flieden–Gemünden zweistündlich die RegionalBahn 53 Schlüchtern–Gemünden (Main). Zwischen 1963 und 2006 wurde diese Strecke von Fulda aus über Elm nach Gemünden bedient, seither verkehrt die RegionalBahn von Schlüchtern über die Verbindungskurve zur Bahnstrecke Flieden–Gemünden nach Elm.
Außerdem wurden die Buslinien in Schlüchtern weiter ausgebaut. Die ehemaligen Linien 5060, 5061, 5062, 5063 sowie 5065 wurden in MKK-XX umbenannt.
- MKK-90
- Schlüchtern Bahnhof–Steinau Bahnhof
- MKK-91
- Schlüchtern Bahnhof–Jossa Bahnhof–Marjoß Distelbachstraße
- MKK-92
- Schlüchtern Bahnhof–Herolz–Elm–Schlüchtern Bahnhof
- MKK-93
- Schlüchtern Bahnhof–Elm–Herolz–Schlüchtern Bahnhof
- MKK-94
- Schlüchtern Bahnhof–Steinau Schloss–(Steinau Tropfsteinhöhle; vom 15. April bis 3. Oktober)
- MKK-95
- Schlüchtern Untertor–Bad Soden-Salmünster Bahnhof–Bad Soden-Salmünster Schlüchterner Straße beziehungsweise Schlüchtern Untertor-Freiensteinau Unterer Brückenweg
- MKK-96
- Schlüchtern Bahnhof–Sterbfritz Bahnhof–Schwarzenfels Zum Bergfried
- MKK-98
- Schlüchtern Untertor–Reinhards Steinbergstraße
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Bergwinkel-Heimatmuseum im „Lauter'schen Schlösschen“
- Burg Brandenstein im Ortsteil Elm mit Holzgeräte- und Sieboldmuseum
- Kloster Schlüchtern – heute Gebäude des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums und der Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte (KMF)
- „Alte Synagoge“ – dient heute als Kulturhaus mit Kino, Kabarett, Theater, Autorenlesungen und Jazzkonzerten
- Kriegsgräberstätte
- Ramholzer Musiktage (seit 2005 eingestellt)
[Bearbeiten] Märkte und Feste
Jedes Jahr am ersten Novemberwochenende findet in Schlüchtern der „Kalte Markt“ statt, der seit dem 12. Jahrhundert existiert. Der „Helle Markt“ findet seit 1996 jährlich am letzten Aprilwochenende statt. Das Weitzelfest wird am ersten Augustwochenende und der Weihnachtsmarkt am zweiten Adventwochenende gefeiert. Außerdem findet jeden Dienstag ein Wochenmarkt auf dem Stadtplatz statt.
[Bearbeiten] Bildung
Die Stadt Schlüchtern verfügt über 3 allgemeinbildende Schulen und 5 berufsbildende Schulen
Zu den allgemeinbildenden Schulen zählen die Bergwinkel-Grundschule mit einem Beratungs- und Förderzentrum, die Stadtschule Schlüchtern (Haupt- und Realschule) und das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium.
Zu den berufsbildenden Schulen zählen die Kinzig-Schule (Berufliches Schulzentrum Schlüchtern), die Lehrbaustelle des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessens e.V., die Förderschule Heinrich-Hermann-Schule für praktisch Bildbare, die Volkshochschule Regionalstelle Schlüchtern und die Kirchenmusikalische Fortbildungsstätte.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
Der Leichtathlet Jacob Minah und der Botaniker Henry Nicholas Bolander sowie der Musikwissenschaftler Friedrich Blume wurden in Schlüchtern geboren.
[Bearbeiten] Ehrenbürger
Schlüchtern besitzt drei Ehrenbürger:
- Georg Flemmig (1874-1950)
- Wilhelm Praesent (1896-1976)
- Adolf Grammann
[Bearbeiten] Literatur
- Stadt Schlüchtern (Hrsg.): „1000 Jahre Schlüchtern. 993–1993. Ein historisches Lesebuch. Nachdruck früherer Forschungen zur Geschichte der Siedlung und Stadt“. Überarb. von Otto Rabenstein. Stadt Schlüchtern, Schlüchtern 1993
- Christine Wittrock: Saubere Geschäfte, weiße Westen und Persilscheine CoCon-Verlag Hanau, ISBN 978-3-928100-90-8. Geschichte der Schlüchterner und Steinauer Seifenfabriken: Die jüdischen Eigentümer wurden im Faschismus ihrer Fabriken und ihrer Heimat beraubt.
- Ulrich Schwind und Frieda Hölzinger: „Schlüchterns Gassen“ ISBN 3-923766-20-3. Ein historischer Rückblick der Schlüchterner Urgesteine.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Stadtseite
- Webauftritt des Ortsteils Hohenzell
- Links zum Thema Schlüchtern im Open Directory Project
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