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Philipp Reinhard (Hanau-Münzenberg) – Wikipedia

Philipp Reinhard (Hanau-Münzenberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Philipp Reinhard (* 2. August 1664 in Bischofsheim am hohen Steg; † 4. Oktober 1712 auf Schloss Philippsruhe) regierte von 1680 bis 1712 in der Grafschaft Hanau-Münzenberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Kindheit und Jugend

Philipp Reinhard wurde 1664 in Bischofsheim am hohen Steg (heute: Rheinbischofsheim) als Kind des Grafen Johann Reinhard (II.) von Hanau und der Pfalzgräfin Anna Magdalena von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld geboren. Sein Vater verstarb schon 1666. Die Vormundschaft für ihn und seinen jüngeren Bruder übernahmen daraufhin die Mutter und sein Onkel, Herzog Christian II. von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld (1654–1717).

Ahnentafel Graf Philipp Reinhard von Hanau
Urgroßeltern

Graf Johann Reinhard I. von Hanau-Lichtenberg (* 1569; † 1625)

Gräfin Marie Elisabeth von Hohenlohe-Neuenstein (* 1576; † 1605)

Graf Ludwig Eberhard von Öttingen-Öttingen (* 1577; † 1634)

Gräfin Margarethe von Erbach (* 1576; † 1636)

Pfalzgraf Karl I. von Pfalz-Birkenfeld (* 1560; † 1600)

Prinzessin Dorothea von Braunschweig-Lüneburg (* 1570; † 1649)

Pfalzgraf Johann II. von Pfalz-Zweibrücken (* 1578; † 1607)

Gräfin Katharina von Rohan (* 1578; † 1607)

Großeltern

Graf Philipp Wolfgang von Hanau-Lichtenberg (* 1595; † 1641)

Gräfin Johanna von Öttingen-Öttingen (* 1602; † 1639)

Pfalzgraf Christian I. von Birkenfeld-Bischweiler (* 1598; † 1654)

Pfalzgräfin Magdalena Katharina von Pfalz-Zweibrücken (* 1607; † 1648)

Eltern

Graf Johann Reinhard II. von Hanau-Lichtenberg (* 1628; † 1666)

Pfalzgräfin Anna Magdalena von Birkenfeld-Bischweiler (* 1640; † 1693)

Philipp Reinhard

Zur Familie vgl. Hauptartikel: Herren und Grafen von Hanau

Die Ausbildung erfolgte gemeinsam mit dem jüngeren Bruder, Johann Reinhard III. zunächst in Straßburg. 1678 kamen sie nach Babenhausen, wo damals ihre Mutter residierte. 1679 wurden sie auf Kavalierstour durch die Pfalz, das Elsaß, die Schweiz und nach Genf geschickt. 1680 begaben sie sich für ein Jahr nach Savoyen und Turin, 1681 nach Paris, 1683 in die Niederlande und nach England. Anschließend folgte eine Rundreise durch die französische Provinz. Anfang des Jahres 1684 befanden sie sich in Mailand und anschließend zum Karneval in Venedig. Es folgte eine Reise nach Rom (mit Audienzen bei Papst Innozenz XII. und Königin Christine von Schweden), Neapel, Florenz, Modena, Parma und Mantua. 1686 stellten sie sich gemeinsam am kaiserlichen Hof in Wien vor, auf dem Rückweg reisten sie durch Böhmen und nach Dresden an den sächsischen Hof.

[Bearbeiten] Regierung

[Bearbeiten] Politik

Philipp Reinhard gelangte am 24. Mai/3. Juni 1680 im Alter von 16 Jahren in der Grafschaft Hanau-Münzenberg an die Regierung, nachdem die Familie seinen Onkel und Vorgänger in der Regierung, Graf Friedrich Casimir von Hanau, nach finanziell ruinösen Eskapaden, entmachtet hatte. Da Graf Philipp Reinhard III. bei Regierungsantritt noch minderjährig war, agierten seine Vormünder. Die Grafschaft Hanau-Lichtenberg übernahm – ebenfalls 1680 – sein jüngerer Bruder, Graf Johann Reinhard III. Bei dieser Teilung wurde das Amt Babenhausen – endgültig durch einen Vertrag 1691 – dem Hanau-Münzenberger Landesteil zugeschlagen. 1687 wurde Graf Johann Reinhard III. volljährig und übernahm selbständig die Regierung. Die Endabrechnung mit Herzog Christian II. von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld über die Vormundschaft erfolgte 1691.

Die Regierungszeit des Grafen Philipp Reinhard ist durch eine bedachte Territorial- und Finanzpolitik geprägt, die versuchte, die Schäden des Dreißigjährigen Kriegs und der Regierungszeit des Grafen Friedrich Casimir zu beheben.

[Bearbeiten] Außenpolitik

Im Wetterauer Grafenverein wurde Graf Philipp Reinhard 1692 zum ständigen Direktor gewählt.

1698 wurde auch Hanau erwogen, als das Reichskammergericht, das durch die linksrheinischen französischen Interventionen, den Pfälzer Erbfolgekrieg und den Spanischen Erbfolgekrieg, in Speyer immer wieder bedroht war, nach einem neuen Sitz suchte. Schließlich erhielt aber Wetzlar den Zuschlag, weil Hanau als für die Franzosen zu leicht erreichbar galt und es dort auch nicht genug Platz gebe.

1704 erhielt Graf Philipp Reinhard den Schwarzen Adlerorden von König Friedrich I. von Preußen (die Investitur fand erst 1710 statt, wozu er nach Berlin reiste). 1711 empfing er Kaiser Karl VI. in Hanau auf dessen Durchreise nach Frankfurt am Main zur Krönung.

Die Bemühungen in territorialpolitischer Hinsicht zeitigten wenig Erfolg. Vor allem war der Landgraf von Hessen-Kassel nicht gewillt, die an ihn verpfändeten Hanauer Gebiete, das Amt Schwarzenfels und die Kellerei Naumburg wieder herauszugeben. Jedoch wurden kleinere Pfandschaften eingelöst, so das Kloster Konradsdorf. Es kam zu einem arrondierenden Gebietsaustausch mit Isenburg, bei dem er Teile von Hain in der Dreieich gegen Anteile von Dudenhofen eintauschte und er kaufte den Gronauer Hof der vormals zum Kloster Ilbenstadt gehört hatte.

[Bearbeiten] Innenpolitik

Erneut kam es unter seiner Regierung – wie 100 Jahre zuvor unter Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg – zur Einwanderung von Glaubensflüchtlingen, vor allem nachdem Ludwig XIV. 1685 das Edikt von Nantes annulliert hatte und nach den Waldenser-Verfolgungen in Savoyen. Die Aufnahme der Flüchtlinge stellte nicht nur einen humanitären Akt dar, sondern diente vorrangig auch dazu, die wirtschaftliche Position der Grafschaft zu stärken. Die Waldenser blieben allerdings nur vorübergehend in Hanau.

[Bearbeiten] Erhebung in den Fürstenstand

In der älteren Literatur wird immer wieder angeführt, dass Graf Philipp Reinhard die Fürstenwürde erlangt habe. Das kann aber definitiv ausgeschlossen werden. Zum einen gibt es in den archivalischen Unterlagen, weder denen Hanauer Provenienz im Hessischen Staatsarchiv Marburg noch in denen des Österreichischen Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien Unterlagen darüber und zwar weder über den eigentlichen Verleihungsakt noch über damit verbundene Zahlungen. Außerdem hat Graf Philipp Reinhard diesen Titel einerseits nachweislich angestrebt, andererseits aber auch nie geführt. Das wäre, hätten entsprechende Mühen und Aufwendungen sich ausgezahlt, ein höchst eigenartiges Verhalten.

[Bearbeiten] Kultur

Schloss Philippsruhe
Schloss Philippsruhe
Frankfurter Tor, Westseite
Frankfurter Tor, Westseite

Graf Philipp Reinhard begann 1701 mit dem Bau eines neuen Sommerschlosses im Westen, vor den Toren seiner Residenzstadt Hanau, in der Gemarkung des Dorfes Kesselstadt, dem nach ihm benannten Schloss Philippsruhe. Und auch der Baubeginn des neuen Marstalls des Stadtschlosses in Hanau (später: Stadthalle Hanau, heute: zum Congress Park Hanau), liegt noch in seiner Regierungszeit, 1712. Ein Gebäude, das er begann und vollenden konnte, war das Kollegiengebäude gegenüber dem Hanauer Stadtschloss, das heute die Stadtbibliothek beherbergt.

[Bearbeiten] Familie

Am 17./27. Februar 1689 heiratete er seine Cousine, Pfalzgräfin Magdalena Claudine (* 16. September 1668; † 28. November 1704), Tochter des Pfalzgrafen Christian II. von Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler (* 22. Juni 1637; † 26. April 1717). Die Mitgift betrug 18.000 Gulden. Aus dieser Ehe gingen hervor:

  1. Totgeburt (1691), bestattet in der Gruft der Lutherischen Kirche (heute: Alte Johanneskirche) in Hanau[1];
  2. Totgeburt (1693);
  3. Magdalene Katharine von Hanau (* 6/16. Juni 1695; † 9/19. Dezember 1695), bestattet in der Gruft der Lutherischen Kirche in Hanau.[2]

Graf Philipp Reinhard verlobte sich nach dem Tod seiner ersten Frau mit Elisabeth Louise Christine von Bechtoldsheim, genannt von Mauchenheim, einer Hofdame seiner ersten Frau, die er nach einer angestrebten Standeserhöhung heiraten wollte. Dies wurde aber sowohl von der Familie des Grafen als auch von einigen zur Begutachtung der Angelegenheit herangezogenen Räten als standeswidrig abgelehnt, woraufhin die Verlobung gelöst und die Dame mit Geld abgefunden wurde.[3]

Graf Philipp Reinhard heiratete ein zweites Mal am 26. Dezember 1705: Charlotte Wilhelmine (* 4./14. Juni 1685; † 5. April 1767), Tochter des Herzogs Johann Ernst von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Die Mitgift betrug ebenfalls 18.000 Gulden. Diese zweite Ehe blieb kinderlos.

[Bearbeiten] Tod

Graf Philipp Reinhard III. starb am 4. Oktober 1712 in Schloss Philippsruhe. Beigesetzt wurde er in der Familiengruft in der lutherischen Kirche, heute: Johanneskirche, in Hanau. Die Gruft wurde in den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs zerstört. Seine zweite Frau, Charlotte Wilhelmine, überlebte ihn um 55 Jahre.

Beerbt wurde er von seinem jüngeren Bruder, Graf Johann Reinhard III., der bis dahin die Grafschaft Hanau-Lichtenberg regiert hatte. Unter ihm wurden die beiden Hanauer Grafschaften zum letzten mal in einer Hand vereinigt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Reinhard Dietrich: Die Landesverfassung in dem Hanauischen. = Hanauer Geschichtsblätter 34. Hanau 1996. ISBN 3-9801933-6-5
  • Samuel Endemann: Reisen der beiden Grafen Philipp Reinhard und Johann Reinhard von Hanau. In: Hanauisches Magazin. 3. 1780, 36., 37., 41., 45.-47. Stück.
  • Uta Löwenstein: Die Grafschaft Hanau vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum Anfall an Hessen. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2005, S. 11ff.
  • Reinhard Suchier: Genealogie des Hanauer Grafenhauses. In: Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner fünfzigjährigen Jubelfeier am 27. August 1894. Hanau 1894.
  • Richard Wille: Die letzten Grafen von Hanau-Lichtenberg. In: Mitteilungen des Hanauer Bezirksvereins für hessische Geschichte und Landeskunde. 12, Hanau 1886, S. 56-68.
  • Ernst J. Zimmermann: Hanau Stadt und Land. 3. Auflage, Hanau 1919, ND 1978.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Suchier, Grabmonumente, S. 46.
  2. Suchier, Grabmonumente, S. 48f.
  3. Löwenstein, S. 21.



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