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Paul Singer – Wikipedia

Paul Singer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Paul Singer (* 16. Januar 1844 in Berlin; † 31. Januar 1911 ebenda) war ein deutscher Fabrikant, Mitbegründer und Vorsitzender der SPD und Reichstagsabgeordneter.

[Bearbeiten] Leben

Paul Singer wurde als neuntes Kind eines jüdischen Kaufmanns geboren und besuchte die Realschule in Berlin. Anschließend absolvierte er eine kaufmännische Lehre in seiner Geburtsstadt. Bis 1869 arbeitete Singer als Handlungsgehilfe in Berlin. In den Jahren bis 1887 war er gemeinsam mit seinem Bruder Inhaber einer gut gehenden Fabrik für Damenmäntel, danach ein wohlhabender Privatier.

Politisch kam Singer aus der bürgerlichen demokratischen Bewegung. Er gehörte seit 1862 der Deutschen Fortschrittspartei an. Im Jahr 1868 kam er in Kontakt mit August Bebel und Wilhelm Liebknecht. Im selben Jahr wurde er Mitbegründer des Demokratischen Arbeitervereins und Mitglied des Berliner Arbeitervereins. Ein Jahr später trat er der SDAP bei. Bis 1878 trat er in der Öffentlichkeit politisch allerdings nicht mehr in Erscheinung. Seit dem Erlass des Sozialistengesetzes organisierte Singer Solidaritätsaktionen. Er gehörte zu denjenigen, die den Kontakt zwischen der Parteiführung in Deutschland und Karl Marx und Friedrich Engels in London aufrechterhielten. Nach einer ergebnislosen Hausdurchsuchung wurde Singer 1879 unter ständige Überwachung der politischen Polizei gestellt. Dennoch war er in den folgenden Jahrzehnten einer der wichtigsten Geldgeber für die Partei. So wurde Singer 1879 zum Mitbegründer der Zeitung Der Sozialdemokrat. Er finanzierte 1884 die Gründung des Berliner Volksblatts, das nach dem Auslaufen des Sozialistengesetzes 1891 Grundlage für die Wiedergründung des Vorwärts, des Zentralorgans der SPD, wurde. In den folgenden Jahren war er finanziell an zahlreichen Vereins- und Verbandsgründungen aus dem Umfeld der Arbeiterbewegung beteiligt. Trotz antisemitischer Kampagnen wurde Singer 1884 erstmals zum Berliner Stadtverordneten gewählt. Von 1887 blieb er bis zu seinem Tod Vorsitzender der sozialdemokratischen Stadtverordnetenfraktion. Dort profilierte er sich als Verwaltungsfachmann. Ebenfalls von 1884 bis zu seinem Tod war er Mitglied des Reichstages. Bereits 1885 war er Mitglied des Fraktionsvorstandes und seit 1890 Fraktionsvorsitzender.

Singer (hintere Reihe, der fünfte von links) als Mitglied der sozialistischen Reichstagsfraktion von 1889. (sitzend: von links: Georg Schumacher, Friedrich Harm, August Bebel, Heinrich Meister, Karl Frohme. Stehend: Johann Heinrich Wilhelm Dietz, August Kühn, Wilhelm Liebknecht, Karl Grillenberger, Paul Singer)
Singer (hintere Reihe, der fünfte von links) als Mitglied der sozialistischen Reichstagsfraktion von 1889. (sitzend: von links: Georg Schumacher, Friedrich Harm, August Bebel, Heinrich Meister, Karl Frohme. Stehend: Johann Heinrich Wilhelm Dietz, August Kühn, Wilhelm Liebknecht, Karl Grillenberger, Paul Singer)

Trotz seines Mandats wurde Singer 1886 aus Berlin und ein Jahr später aus Offenbach ausgewiesen. Dies führte zu einer Protestkundgebung der Anhänger der verbotenen Partei. Bis zur Rückkehr nach Berlin im Jahr 1890 lebte Singer in Dresden. Seit 1887 war er Mitglied im Parteivorstand und seit 1890 neben August Bebel Vorsitzender der SPD. Außerdem leitete er von 1890 bis 1909 mit Ausnahme des Jahres 1901 die jährlichen sozialdemokratischen Parteitage. Während des Revisionismusstreits im Jahr 1898 wandte sich Singer zwar gegen die Ideen von Eduard Bernstein, sprach sich aber gleichzeitig gegen dessen Parteiausschluss aus. Singer war neben August Bebel und Wilhelm Liebknecht zweifellos einer der wichtigsten Führer der deutschen Sozialdemokratie in ihrer Aufstiegsphase.

Neben seiner Tätigkeit für die Arbeiterbewegung, für deren Partei er als Jude auch eine wichtige Figur im Kampf gegen den Antisemitismus war, war Singer auch im Bereich der Sozialpolitik, durch sein Wirken im Berliner Asylverein für Obdachlose und durch sein Wirken in der jüdischen Gemeinde in Berlin außerordentlich populär. Seine Beerdigung, zu der fast eine Million Menschen kamen, wurde zum größten Trauermarsch, den Berlin je gesehen hat. Er wurde auf dem Sozialistenfriedhof beigesetzt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ursula Reuter: Paul Singer (1844-1911). Eine politische Biographie, Düsseldorf: Droste 2004
  • Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867 - 1933. Biographien, Chronik und Wahldokumentation. Ein Handbuch. Düsseldorf, 1995. ISBN 3-7700-5192-0 S.706

[Bearbeiten] Weblinks


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