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Nicholas deB. Katzenbach – Wikipedia

Nicholas deB. Katzenbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nicholas de B. Katzenbach
Nicholas de B. Katzenbach

Nicholas deBelleville Katzenbach (* 17. Januar 1922 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Jurist, Politiker und ehemaliger Justizminister (Attorney General).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Studium und berufliche Laufbahn

Nach einem allgemein bildenden Studium an der Princeton University, welches er 1945 mit einem Bachelor of Arts (B.A.) cum laude beendete, absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Yale Law School, das er 1947 mit dem Bachelor of Laws (LL.B.) abschloss. Im Anschluss daran studierte er bis 1949 mit einem Rhodes-Stipendium am Balliol College der Universität Oxford.

Nach der Zulassung zum Rechtsanwalt wurde er 1950 Partner der Kanzlei Katzenbach, Gildea & Rudner in New Jersey. 1955 wurde er zusätzlich zum Rechtsanwalt in Connecticut zugelassen.

Katzenbach begann seine berufliche Laufbahn von 1950 bis 1952 als Mitarbeiter des Rechtsberatungsbüros im Luftfahrtministerium. Anschließend war er zunächst außerplanmäßiger Professor (Extraordinarius) an der University of Chicago, ehe dort 1956 seine Berufung zum ordentlichen Professor (Ordinarius) für Rechtswissenschaften erfolgte.

Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung nahm er 1969 eine Tätigkeit als Vizepräsident und Justiziar beim Informationstechnikunternehmen IBM auf, die er bis 1986 ausübte. Anschließend war er einige Jahre als Rechtsanwalt tätig, ehe er 1991 Vorstandsvorsitzender der in einen internationalen Finanzskandal verwickelten Großbank Bank of Credit and Commerce International (BCCI) wurde.

Im Juli 2002 wurde er zunächst Vorstandsmitglied und anschließend am 16. März 2004 Vorstandsvorsitzender der drittgrößten Telefongesellschaft der Welt MCI Worldcom, die im Januar 2006 von der Verizon Communications übernommen wurde.

Katzenbach ist der Vater des erfolgreichen Schriftstellers John Katzenbach.

[Bearbeiten] Politische Laufbahn

[Bearbeiten] Aufstieg zum Justizminister unter Präsident Johnson

Nach dem Wahlsieg von John F. Kennedy wurde Katzenbach 1961 Assistent des Generalstaatsanwalts und Leiter des Büros für Rechtsberatung. Bereits ein Jahr später erfolgte seine Ernennung zum Stellvertreter (Deputy Attorney General) von Justizminister Robert F. Kennedy.

Katzenbach (rechts) mit Bundespolizisten vor Gouverneur George Wallace (links in der Tür) vor der University of Alabama
Katzenbach (rechts) mit Bundespolizisten vor Gouverneur George Wallace (links in der Tür) vor der University of Alabama

1963 war er als Stellvertretender Justizminister eine der Hauptpersonen in einem Streit zur Rassentrennung im Bundesstaat Alabama. Am 11. Juni 1963 stand der damalige Gouverneur von Alabama George Wallace vor der Tür eines Gebäudes an der University of Alabama, um zu verhindern, dass zwei afro-amerikanische Studenten, Vivian Malone und James Hood, sich dort einschrieben, was gegen die bisherige Praxis der Rassentrennung verstoßen würde. Erst nachdem Bundespolizisten, die Alabama Nationalgarde und Katzenbach ihn zum Wegtreten zwangen, machte er den Weg für die Studenten frei. Später in seinem Leben entschuldigte er sich für seine damalige Aktion, dem sogenannten Stand in the Schoolhause Door, zur Integration der Afroamerikaner.

Im Jahr 1979 befasste sich ein Sonderausschuss des Repräsentantenhauses mit den Ermordungen von Präsident John F. Kennedy und des Bürgerrechtlers Martin Luther King, Jr. sowie dem Verhalten der damals zuständigen Politiker. Dabei wurde festgestellt, dass er bereits am 25. November 1963, drei Tage nach der Ermordung des Präsidenten, ein Schreiben an Bill Moyers, den Sonderassistenten des bisherigen Vizepräsidenten Lyndon B. Johnson, verfasst hatte. In diesem Memorandum forderte er indirekt eine Aufklärung der Umstände der Ermordung des Präsidenten, um die in Panik geratene Öffentlichkeit beruhigen zu können. Der Abschlussbericht des Ausschusses ging davon aus, dass Katzenbach neben dem Direktor des Federal Bureau of Investigation (FBI), J. Edgar Hoover und einigen anderen die Schlüsselperson zur Einrichtung der sogenannten Warren-Kommission war.

Nach der Wahl von Robert Kennedy zum US-Senator am 3. September 1964 war er zunächst amtierender Generalstaatsanwalt, ehe ihn Präsident Lyndon B. Johnson am 11. Februar 1965 nach der Vereidigung Kennedys zum Senator als Justizminister (Attorney General) in sein Kabinett berief.

Im Laufe seiner Laufbahn bezog er immer wieder positiv Stellung zur Einhaltung von Bürgerrechten. Er ordnete unter anderem im April 1965 die Einstellung von Abhörmaßnahmen gegen M. L. King an. Des weiteren war er maßgeblich am Entwurf des Civil Rights Act von 1964 beteiligt.

Dieses Amt übte er bis zu seiner Ablösung durch seinen bisherigen Stellvertreter Ramsey Clark am 2. Oktober 1966.

[Bearbeiten] Unterstaatssekretär im Außenministerium

Nicholas Katzenbach (1968)
Nicholas Katzenbach (1968)

Nach seinem Ausscheiden aus dem Justizministerium wurde er Unterstaatssekretär im Außenministerium.

In dieser Funktion unternahm er Besuche nach Südvietnam in den Jahren 1966 und 1967, um die dortige Lage zu untersuchen. Darüber hinaus war er Leiter von Diplomatischen Missionen nach Afrika, Indien, Westeuropa und Osteuropa. Ferner gehörte er einer vom Präsidenten einberufenen dreiköpfigen Sonderkommission zur Untersuchung von Aktivitäten der Central Intelligence Agency (CIA) an. Aufgrund des Kommissionsberichtes untersagte der Präsident der CIA die Anlage von sogenannten Reptilienfonds zur Nutzung für private Studien und kulturelle Organisationen. Obwohl er bereits im November 1968 von seinem Amt als Unterstaatssekretär zurücktrat, verblieb er bis zum Ende von Johnsons Amtszeit am 20. Januar 1969 im State Department.

[Bearbeiten] Weblinks und Hintergrundliteratur



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