Lutzmannsburg
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Oberpullendorf (OP) | |
Fläche: | 23,2 km² | |
Koordinaten: | 47° 28′ N, 16° 38′ OKoordinaten: 47° 27′ 51″ N, 16° 38′ 27″ O | |
Höhe: | 206 m ü. A. | |
Einwohner: | 861 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 37 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 7361 | |
Vorwahl: | 02615 | |
Gemeindekennziffer: | 1 08 10 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Neustiftplatz 1 7361 Lutzmannsburg |
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Offizielle Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Günther Toth (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2007) (15 Mitglieder) |
Lutzmannsburg (ungarisch: Locsmánd) ist eine Marktgemeinde im Burgenland im Bezirk Oberpullendorf in Österreich.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland. Ortsteile der Marktgemeinde sind Lutzmannsburg und Strebersdorf. Lutzmannsburg gehört wie auch Horitschon, Deutschkreutz, Raiding und Neckenmarkt zum Blaufränkischland
[Bearbeiten] Geschichte
Von 1171 bis 1263 befand sich am heutigen Kirchberg eine Komitatsburg. Von dieser leitet sich auch der Ortsname ab. Die Befestigung wurde auf Grund ihrer kurzen Bestandszeit nicht wie die meisten anderen Komitatsburgen städtisch überbaut. Wo die moderne Zerstörungen durch die beiden Friedhöfe und den Straßenbau noch nicht zu weit fortgeschritten sind, sind Wall und Graben noch gut im Gelände erkennbar.
Der um 1570 evangelisch gewordene Ort war im 17. Jahrhundert Sitz des Archidiakonats, zu dem alle Orte Westungarns gehörten. Aufgrund der Gegenreformation 1674 und des Toleranzediktes 1781 durch Kaiser Joseph II. gibt es im Ort sowohl eine evangelische als auch eine katholische Kirche. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Locsmánd verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Marktgemeinde ist Lutzmannsburg seit 1973 (durch VO 5 erfolgte Weiterverleihung).
Der Markt Lutzmannsburg lag ursprünglich am Bett der Rabnitz. Da diese des Öfteren aus ihren Ufern trat und das Dorf überschwemmte, wurden in den 1820er-Jahren die Häuser des Ortes nördlich der Rabnitz auf eine Anhöhe hinaus gebaut. Die Hofstatt, die heute noch am Bett der Rabnitz liegt, wurde im Jahr 1965 wieder vom Hochwasser heimgesucht.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Nach der Volkszählung 2001 hat Lutzmannsburg 944 Einwohner, von denen 5,4% der Volksgruppe der Burgenlandungarn angehören. Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 57,7% der Gemeindebevölkerung. Ein für Österreich relativ großer Anteil von 38% bekennt sich zur Evangelischen Kirche.
[Bearbeiten] Politik
Bürgermeister ist Günther Toth von der ÖVP, Vizebürgermeister Erwin Ohr von der ADL. Amtsleiter ist Karl Gansrigler.
Die Mandatsverteilung (15 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 4, ÖVP 6, ADL (Aktive Dorfliste) 5, FPÖ 0, Grüne 0 und andere Listen 0 Mandate.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Sonnentherme
1993 wurde mit der Errichtung eines modernen Thermalzentrums begonnen.
Geschichte der Sonnentherme
Die erste erfolgreiche Bohrung wurde 1989/90 auf den Angerwiesen nahe der österreichisch-ungarischen Staatsgrenze durchgeführt. An der Realisierung der Therme beteiligten sich das Land Burgenland mit 95 Prozent und die Gemeinden Lutzmannsburg und Frankenau-Unterpullendorf mit jeweils 2,5 Prozent. Im Juni 1993 wurde mit dem Bau der Therme begonnen und am 17. September 1994 konnte die Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau eröffnet werden.
Die Therme, die für Familien mit Kleinkindern ausgerichtet ist, hat eine Gesamtwasserfläche von 1.581 m². Die Gesamtfläche beträgt 44.367 m², von denen 6.918 m² verbaut sind. Der Name Sonnentherme wurde gewählt, da die Region die meisten Sonnentage Österreichs aufweist.
Die WIBAG (Wirtschaftsservice Burgenland AG) übernahm im Jahr 2000 die Anteile des Landes Burgenland (95 Prozent), während die Gemeinden Lutzmannsburg und Frankenau weiterhin ihre jeweils 2,5 Prozent Anteile behielten.
Die Sonnentherme wurde auf Grund ihres großen Erfolges immer wieder erweitert. Am 28. Mai 2003 konnte bereits die dritte Erweiterung abgeschlossen werden. Seither hat die Gemeinde einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung genommen und sich zur touristischen Hauptattraktion des Bezirks entwickelt.
Weblinks
[Bearbeiten] Weinbau in Lutzmannsburg
Lutzmannsburg ist ein traditioneller Weinbauort. Schon seit dem Jahr 1218 lässt sich die erstmalige urkundliche Erwähnung des Weinbaus in dieser Gemeinde nachweisen. Lutzmannsburg ist somit eine der ältesten Weinbaugemeinden des Burgenlandes.
Die gesamte Fläche des Weinberges (Sonnberg, ca. 180 ha) war schon anfangs des 13. Jahrhunderts mit Reben bepflanzt. Der Weinbau wurde bei den meisten Landwirten als zweites Standbein betrieben. Heute gibt es in der Gemeinde 18 Weinbaubetriebe, die Wein in Flaschen abfüllen. Lutzmannsburg gehört auch zu den Ortschaften des Blaufränkischlandes.
Klima: Messungen bei der Wetterstation der Sonnentherme ergaben, dass Lutzmannsburg die höchsten Temperaturen und die meisten Sonnenstunden Österreichs aufweist. In diesem pannonischen Klima gedeihen besonders die Sorten:
- Rotwein: Blaufränkisch, Zweigelt, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Shiraz, Blauburger, St. Laurent, Pinot Noir;
- Weißwein: Müller Thurgau, Goldburger, Welschriesling, Grüner Veltliner, Pinot Blanc.
Zu erwähnen wäre noch das alljährlich stattfindende Rotweinerlebnis Anfang August.
Weblinks: Rotweinerlebnis
[Bearbeiten] Landes-Blumenschmuck-Wettbewerbe
1.Plätze: 1979, 1980, 1984, 1989, 2000, 2003
2.Plätze: 1981, 1985, 1998, 2006, 2007
3.Plätze: 1978, 1997, 1999
Schönster Dorfplatz des Landes:
1.Platz: 2004
2. Platz: 2003
[Bearbeiten] Weblinks
- Gemeindedaten von Lutzmannsburg bei der Statistik Austria
- Eintrag über Lutzmannsburg im Österreich-Lexikon von aeiou
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