LTS M62
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LTS M62 | |
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Anzahl: | 3273 |
Hersteller: | Lokomotivfabrik Luhansk |
Baujahr(e): | 1964–1994 |
Achsformel: | Co' Co' |
Spurweite: | 1435 mm, 1520 mm |
Länge über Puffer: | 17550 mm |
Höhe: | 4493 mm |
Dienstmasse: | 115,1 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h |
Installierte Leistung: | 1471 kW |
Traktionsleistung: | 1271 kW |
Treibraddurchmesser: | 1050 mm |
Motorentyp: | 14 D 40 |
Nenndrehzahl: | 750 min-1 |
Leistungsübertragung: | elektrisch |
Unter der Herstellerbezeichnung M62 lieferte die Lokomotivfabrik Luhansk (LTS) Diesellokomotiven an zahlreiche Staaten des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entwicklung
Zum Einsatz mit Güterzügen entwickelte die Lokomotivfabrik Luhansk (russ.: Луганский тепловозостроительный завод, Luganski teplowosostroitelny sawod, Lugansker Diesellokomotivenfabrik; später Ворошиловградский тепловозостроительный завод, Woroschilowgradski teplowosostroitelny sawod) in Luhansk (Sowjetunion, heute Ukraine) auf Basis der von 1958 bis 1961 gebauten Baureihe TE10 (ТЭ10) der Sowjetischen Eisenbahnen SŽD (СЖД) eine sechsachsige Diesellokomotive mit dieselelektrischem Antrieb. Aufgrund von Spezialisierungsabkommen sollte die Sowjetunion die Versorgung der RGW-Staaten mit Diesellokomotiven ab 2000 PS übernehmen. Erster Abnehmer der neuen Baureihe sollte die Ungarische Staatsbahn (MÁV) werden. Die dort vorgesehene Baureihenbezeichnung M62 wurde auch zur Herstellerbezeichnung der neuen Baureihe. In der Hauptsache betraf die Entwicklung die Anpassung an das mitteleuropäische Lichtraumprofil und die Auslegung des Bodenrahmens auf die Ausrüstung mit Seitenpuffern. Die Kopfstücke mit Pufferträgern fallen auch bei den breitspurig gelieferten Maschinen auf.
1964 wurden zwei Prototypen, die M62 01 und M62 02, an die SŽD ausgeliefert. 1965 begann die Serienlieferung an die MÁV. Ab 1966 erhielten auch die Polnischen Staatsbahnen (PKP), die Deutsche Reichsbahn (DR) sowie die Tschechoslowakischen Staatsbahnen Lokomotiven der Bauart M62. Die Sowjetunion selbst erhielt erst ab 1970 weitere M62. Später wurden auch Kuba und Nordkorea sowie Industriebahnen beliefert. Die Lieferungen endeten bei den meisten Bahnen zwischen 1975 und 1979. Lediglich Polen und Nordkorea wurde bis 1988 bzw. 1995 mit M62 beliefert. Die Sowjetischen Staatsbahnen erhielten allerdings noch bis 1994 auf der M62 basierende Nachfolgebauarten.
Die M62 ist als schwere sechsachsige Güterzuglokomotive konstruiert. Der Rahmen ist als selbsttragender Brückenrahmen aus zwei inneren Hauptlängsträgern aus Doppel-T-Trägern und zwei äußeren Längträgern aus U-Profilen aufgebaut, die durch Deckbleche und die Zugkästen an den Frontseiten verbunden sind. Der Lokkasten ist aus gekanteten Profilen und gesickten Blechen geschweißt. Der Rahmen der dreiachsigen Drehgestelle besteht aus zwei äußeren Längs- und zwei inneren Querträgern und dem darüber angeordneten Drehzapfenträger. Der hierauf mit dem Drehzapfenlager aufgesetzte Lokkasten ist mit einer Abstützrückstelleinrichtung abgestützt.
Der Dieselmotor vom Typ 14 D 40, ein Zwölfzylinder-Zweitakt-Motor, wurde vom Motorenwerk Kolomna zugeliefert.
Entsprechend der Auslegung als Güterzuglokomotive besitzt die M62 keine Vorrichtung zum Heizen der Züge. Einsätze im Reisezugdienst waren daher auf wärmere Jahreszeiten beschränkt oder erforderten den Einsatz von Heizwagen.
Charakteristisches Merkmal der M62 ist das laute Motorengeräusch, das ihnen in Deutschland zum Spitznamen „Taigatrommel“ verhalf. Teilweise erfolgte bei späteren Lieferungen der Einbau von Schalldämpfern, zum Teil wurden diese frühere Lieferungen nachgerüstet.
In Deutschland, Tschechien und der Slowakei sind die M62 aus dem Dienst der Staatsbahnen ausgeschieden, in allen anderen Ländern sind sie noch im Einsatz. Einige M62 wurden jedoch von Privatbahnen übernommen.
Das Ziel einer einheitlichen Diesellokomotive der 2000-PS-Klasse für den RGW wurde nicht erreicht. Bulgarien und Rumänien beschafften ausschließlich rumänische Diesellokomotiven, an Polen wurden diese zusätzlich zu den M62 geliefert.
[Bearbeiten] Einsatzgebiete der M62
Die M62 wurden weitgehend einheitlich für die verschiedenen Länder gebaut. Auffällige Abweichungen sind die großen Scheinwerfer der PKP-Loks sowie die Kopfstücke ohne Pufferträger und mit Janney-Kupplung in amerikanischer Höhe bei den kubanischen und nordkoreanischen Loks. Ansonsten sind Schrauben- und SA3-Mittelpufferkupplung gegeneinander tauschbar. Polen, Tschechoslowakei und Ungarn beschafften jeweils zusätzlich geringe Stückzahlen in der ansonsten nicht landestypischen russischen Breitspur für den Einsatz in Grenzgebieten und anschließenden Breitspurstrecken. Äußerlich sind ursprünglich breitspurige Drehgestelle an nur einem Bremszylinder pro Seite in Höhe der mittleren Achse zu erkennen. Regelspurig gelieferte Drehgestelle haben pro Seite zwei Bremszylinder.
Die gebraucht nach Korea verkauften Maschinen behielten ihre Kupplungsaufnahmen in europäischer Höhe und teilweise auch die Puffer. Diese Maschinen werden mit den auch in China verwendeten Adaptern gekuppelt
Die folgende Tabelle zeigt die an die einzelnen Bahnverwaltungen und Industriebahnen gelieferten M62. Umsetzungen und Umbauten sind nicht berücksichtigt. Einige M62 wurden nach Aussonderung bei den Staatsbahnen an Privatbahnen verkauft, wobei sie teilweise außerhalb ihres bisherigen Heimatlandes eingesetzt werden.
In Nordkorea wurden einige M62 zu Elektrolokomotiven umgebaut.
Land | Bahnverwaltung | Spurweite | Baureihe | Baujahre | Stückzahl | Nummernbereich | Ausmusterung |
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DDR | DR | 1435 mm | V 200, später 120 | 1966–1975 | 378 | V 200 001 bis 314 120 001 bis 378 |
bis 1994 |
DDR | SDAG Wismut | 1435 mm | V 200 | 1972–1978 | 15 | V 200 501 bis 515 | bis 1998 |
DDR | BKK Geiseltal | 1435 mm | V 200 | 1973 | 3 | V 200 506 bis 508 | bis 1993 |
Kuba | FCC | 1435 mm | 61 | 1974–1975 | 20 | K500 bis K519, später 61601-61620 | |
Nordkorea | KRZ | 1435 mm | LH01 | 1967–1995 | 49 nach anderen Quellen 64 | ||
Polen | PKP | 1435 mm | ST44 | 1966–1988 | 1114 | ST44-001 bis -1113 ST44-1500 |
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Polen | PKP | 1524 mm | ST44 | 1977–1980 | 68 | ST44-2001 bis -2068 | |
Polen | Petrochemia Płock | 1435 mm | M62 | 6 | M62 01 bis 06 | ||
Polen | PPMPW | 1435 mm | M62 | 3 | M62 07 bis 09 | ||
Sowjetunion | SŽD | 1524 mm | M62 | 1964–1976 | 723 | M62-1 M62-2 dann M62-1003 bis M62-1723 | |
Sowjetunion | Rote Armee | 1524 mm | DM62 | 1982-1994 | 154 | DM62-1724 bis DM62-1877 | |
Tschechoslowakei | ČSD | 1435 mm | T 679.1, später 781 | 1966–1979 | 575 | T679.1001 bis 1374 und 1400 bis 1600 | bis 2002 |
Tschechoslowakei | ČSD | 1524 mm | T 679.5, später 781.8 | 1966 | 25 | T679.5001 bis 5025 | bis 1991 |
Tschechoslowakei | Stahlwerk Košice | 1524 mm | keine | 2 | VSŽ1 bis 2 | 1983/1988 | |
Ungarn | MÁV | 1435 mm | M62 | 1965–1974 | 273 | M62 001 bis 273 | |
Ungarn | MÁV | 1524 mm | M62.5 | 1970–1978 | 15 | M62 501 bis 515 | |
Ungarn | GySEV | 1435 mm | M62.9 | 1972 | 6 | M62 901 bis 906 | bis 1996 |
[Bearbeiten] Verwandte Baureihen
Die Sowjetunion beschaffte nur eine relativ geringe Anzahl der ursprünglichen M62, dafür aber große Stückzahlen abgewandelter Baureihen. Dies sind:
- 2M62 - Doppellokomotiven aus zwei M62 mit jeweils nur einem Führerstand, 2522 Einzeleinheiten von 1976 bis 1988
- 2M62U - verbesserte Variante der 2M62, erkennbar an Drehgestellen entsprechend der TÄ109 (130 ff. DR), 776 Einzeleinheiten von 1987 bis 1994
- 3M62U - Dreifachlokomotive; 2M62U mit zusätzlichem Mittelteil ohne Führerstand, 312 Einzeleinheiten von 1985 bis 1992
- M62UP - verbesserte Variante der M62, 40 Lokomotiven nur an Werkbahnen geliefert
An die Mongolische Staatsbahn (MTZ) wurden 16 M62M (entsprechend M62UP) und 66 2M62M (entsprechend 2M62U) geliefert. MTZ erwarb circa 2005 11 ex SZD 2M62 die als 2M62M unnumiert waren. Ansonsten wurden diese Baureihen nicht exportiert.
[Bearbeiten] Bilder
[Bearbeiten] Literatur
- Matthias Maier, Frank Heilmann, Rüdiger Block: Diesellokomotiven deutscher Eisenbahnen. Alba Publikation, Düsseldorf 1997, ISBN 3-87094-155-3
- Hans Müller, Andreas Stange: Die Baureihe V 200. EK-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-88255-201-8
- Paweł Terczyński: Atlas lokomotyw. Poznańskie Klub Modelarzy Kolejowych, Poznań 2004, ISBN 83-920757-1-4.