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Kurt Fischer (Politiker) – Wikipedia

Kurt Fischer (Politiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kurt Fischer (* 1. Juli 1900 in Halle (Saale); † 22. Juni 1950 in Bad Colberg) war ein deutscher Politiker der KPD und SED.

[Bearbeiten] Biographie

Der aus einer Arbeiterfamilie stammende Fischer besuchte bis 1915 die Volksschule seiner Heimatstadt. Ab 1918 lernte er an der Präparandie in Unruhstadt und nahm danach bis 1921 ein Lehrerstudium in Eisleben und Merseburg auf.

Fischer gehörte seit 1917 dem Spartakusbund an und trat 1919 der KPD bei. Wegen seiner Beteiligung an bewaffneten Aufständen in Leuna floh Fischer nach deren Niederschlagung 1921 in die Sowjetunion und wirkte dort als deutschsprachiger Lehrer. 1923 kehrte er nach Deutschland zurück und war Redakteur verschiedener kommunistischer Zeitungen in Essen, Kassel und Halle sowie Parteisekretär in Mecklenburg. 1924 ging Fischer erneut in die Sowjetunion und trat der KPdSU bei. Bis 1928 war er bei der Kommunistischen Internationale tätig, anschließend studierte er bis 1932 an der Militärakademie "M.W. Frunse" in Moskau. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war Fischer Auslandsspion des sowjetischen Militärgeheimdienstes GRU in China, dort war er zeitweilig als militärischer Berater von Mao Zedong tätig, sowie in Japan und Europa, dabei wurde er 1934 in Wien festgenommen und kam nach einer neunmonatigen Haft wieder frei. Zwischen 1939 und 1941 arbeitete Fischer innerhalb der Roten Armee für das Volkskommissariat für innere Angelegenheiten, anschließend lehrte er an der Lenin-Universität Kasan. Ab 1943 wirkte er als Agitator des Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern und als Mitarbeiter des Senders Freies Deutschland. Er leitete das Ressort über Kriegsberichterstattung. Da Anton Ackermann den Sender leitete und sich beide durch gemeinsame Arbeit kannten, ist zu vermuten, das dadurch Fischer später Angehöriger der Gruppe Ackermann wurde.

Unmittelbar nach Kriegsende kehrte Fischer in die sowjetische Besatzungszone zurück und war Mitarbeiter Anton Ackermanns in der KPD-Initiativgruppe für Sachsen. Im Mai 1945 wurde Fischer zum Stellvertreter des Dresdner Oberbürgermeister Rudolf Friedrichs eingesetzt. Er wurde im Juli 1945 zum Innenminister ernannt und war Friedrichs' Stellvertreter als sächsischer Ministerpräsident. Die Zusammenarbeit zwischen Friedrichs und Fischer war von ständigen Konfrontationen geprägt, so dass unbestätigte Gerüchte Fischer in einem Zusammenhang mit dem frühzeitigen Tod des sächsischen Ministerpräsidenten brachten.

Fischer gehörte seit 1946 der SED und deren Landesvorstand in Sachsen an, er war Mitglied des Sächsischen Landtages. Von 1948 bis zum seinem Tode war Fischer, der 1946 die Ehrendoktorwürde der TU Dresden erhielt, Präsident der Deutschen Verwaltung des Innern. Im November 1949 wurde Fischer im Rang eines Generalinspektors zum Chef der Deutschen Volkspolizei ernannt. Von 1949 an gehörte er der Provisorischen Volkskammer der DDR an.

Fischer verstarb während eines Kuraufenthaltes im Sanatorium des Ministeriums des Innern der DDR in Thüringen. Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.

[Bearbeiten] Literatur

Mike Schmeitzner, Michael Richter: Einer von beiden muß so bald wie möglich entfernt werden. Der Tod des sächsischen Ministerpräsidenten Rudolf Friedrichs vor dem Hintergrund des Konflikts mit dem sächsischen Innenminister Kurt Fischer 1947. Expertise des Hannah-Arendt-Instituts im Auftrag der Sächsischen Staatskanzlei, Leipzig 1999, ISBN 3-378-01021-5

[Bearbeiten] Weblinks



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