Wilhelm Hartnacke
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Wilhelm Hartnacke (* 7. November 1878 in Altena im Sauerland; † 1952) war ein deutscher Pädagoge und von 1933 bis 1935 Kultusminister von Sachsen.
[Bearbeiten] Leben
Der Sohn eines Postbeamten studierte neuere Sprachen in Halle und Berlin und promovierte 1901. Danach arbeiteter er als Lehrer in Bremen, ab 1910 als Schulinspektor. 1919 wurde er Stadtschulrat in Dresden. Von 1933 bis 1935 war Hartnacke Kultusminister von Sachsen.
Er versuchte als Staatsminister, seine bildungspolitischen Vorstellungen in die Tat umzusetzen. Er setzte in Sachsen einen besonders rigorosen Numerus clausus durch, der alle ähnlichen NS-Maßnahmen im Reich an Schärfe übertraf und führte Zugangsbegrenzungen zur Oberstufe der höheren Schule ein. Als ihm vor allem Ernst Krieck öffentlich vorwarf, Hartnackes Bildungstheorie sei „erzreaktionär“ und ein „Hohn auf die nationalsozialistische Volksgemeinschaft“, denn sie laufe darauf hinaus, den Monopolanspruch des Besitzbürgertums zu verteidigen und die Arbeiterkinder von höherer Bildung fernzuhalten, konnte sich zwar Hartnacke in der Sache scheinbar behaupten, wurde aber dennoch entlassen.
Ursprüngliche DNVP-Anhänger, war Hartnacke 1933 der NSDAP beigetreten, seine Parteimitgliedschaft jedoch nach seiner Entlassung für ungültig erklärt. Bis 1935 war er Mitherausgeber der Zeitschrift „Volk und Rasse“.
Nach 1935 arbeitete Hartnacke als Lehrer am Kreuzgymnasium, im Krieg war er als Kriegsverwaltungsrat tätig. Am Kriegsende floh er in Richtung Westen.
[Bearbeiten] Publikationen (Auswahl)
- Mengenverhältnis von Begabten und Unbegabten. In: Hans Harmsen und Franz Lohse (Hrsg.): Bevölkerungsfragen. München 1936, S. 547-554.
- Stammt der Großteil der Begabten aus dem Volk oder aus der Auslese? Volk und Rasse 12, H. 3 (1937), S. 107-111.
- Die Selbstausrottung der begabten Stämme. Volk und Rasse 13, H. 10 (1938), S. 337-351.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Hartnacke, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Kultusminister von Sachsen von 1933 bis 1935 |
GEBURTSDATUM | 7. November 1878 |
GEBURTSORT | Altena (Sauerland) |
STERBEDATUM | 1952 |