Havelberg
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Stendal | |
Höhe: | 26 m ü. NN | |
Fläche: | 149,13 km² | |
Einwohner: | 7477 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 39532–39539 | |
Vorwahlen: | 039387 und 039382 | |
Kfz-Kennzeichen: | SDL | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 90 225 | |
Hansestadtgliederung: | 12 Ortsteile und 5 Wohnplätze | |
Adresse der Hansestadtverwaltung: | Markt 1 39539 Havelberg |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Bernd Poloski (parteilos) | |
Lage der Hansestadt Havelberg im Landkreis Stendal | ||
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Die Hansestadt[1] Havelberg ist eine kreisangehörige Stadt im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt. Die Stadt gehört als einziger Ort im Landkreis keiner Verwaltungsgemeinschaft an. Historisch bestehen enge Verbindungen zur Prignitz/Mark Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Stadt, deren historisches Zentrum sich auf einer Insel in der Havel befindet, liegt im äußersten Nordosten des Bundeslandes Sachsen-Anhalt an der Havel kurz vor ihrer Mündung in die Elbe. Im Norden und Osten grenzt die Gemarkung Havelberg an die drei brandenburgischen Landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Havelland.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Zu Havelberg gehören die Ortsteile
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Wohnplätze
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[Bearbeiten] Geschichte
Havelberg ist eine Gründung Kaiser Ottos I. aus dem Jahr 946, als dieser hier das Bistum Havelberg begründete. Im Zuge der Deutschen Ostsiedlung wurde hier ein Bistum zur Missionierung der Slawen errichtet. Havelberg ist neben Brandenburg an der Havel der älteste Bischofssitz östlich der Elbe. Beim Slawenaufstand von 983 wurde der Bischofssitz zerstört und war bis 1128 slawische Residenz u.a. des Fürsten Wirikind.
1129 wurde Anselm, ein Schüler des Erzbischofs Norbert von Magdeburg, Bischof von Havelberg. Er begann 1150 den Neubau des Domes, dem ein Prämonstratenser-Chorherrenstift angeschlossen war. Die Domweihe fand am 16. August 1170 unter Teilnahme von Albrecht dem Bären, dem askanischen Gründer der Mark Brandenburg, statt. 1151 erhielt der Ort die Stadtrechte. Nach einem Großbrand wurde 1279-1330 das Langhaus des Domes gotisch umgebaut. 1310 wurde das erste Rathaus gebaut. Um das Jahr 1400 wurde die spätgotische Kapelle des St.-Spiritus-Hospitals errichtet und auch der Bau der Pfarrkirche St. Laurentius erfolgte Anfang des 15. Jahrhunderts unter Einbeziehung eines älteren Vorgängerbaus.
Nach einem Streit zwischen dem Kapitel und den Hohenzollerschen Kurfürsten wurde 1506 die Prämonstratenser-Regel aufgehoben und ein weltliches Domstift eingerichtet. Nach der Reformation 1561 wurde das Domkapitel lutherisch und 1571 erfolgte die Eingliederung des Bistums Havelberg in das Kurfürstentum Brandenburg.
Die Kirche St. Laurentius erhielt 1660 einen Westturm mit barocker Haube. Im Zeitraum von 1688 bis 1698 wurden mehr als 15 hochseetüchtige Schiffe unter Benjamin Raule mit niederländischen Schiffbauern für den Kurfürsten der Mark Brandenburg gebaut und von hier nach Hamburg und Berlin gebracht. 1698 wurde ein neues Rathaus gebaut, nachdem dieses 1627 durch dänischen Beschuss zerstört worden war. 1716 trafen sich in Havelberg der russische Zar Peter der Große und der preußische Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., wobei Gastgeschenke ausgetauscht wurden: Preußen übergab das Bernsteinzimmer und erhielt dafür Soldaten, die sogenannten „Langen Kerls“. Seit 1750 ist der Havelberger Pferdemarkt nachweisbar.
Die klassizistische Havelberger Domschule westlich des Doms wurde 1803 bis 1815 erbaut. 1819 erfolgte die Aufhebung des Domstifts, und von 1856 bis 1901 wurde ein Teil der Gebäude als Kaserne genutzt. 1854 wurde wiederum ein neues Rathaus gebaut. 1870 wütete ein verheerender Stadtbrand. 1907 wurde auf das Westwerk des Domes ein fünfarkadiges, neoromanisches Glockengeschoss mit Dachreiter aufgesetzt.
Bis 1952 gehörte Havelberg zum Landkreis Westprignitz im Land Brandenburg, doch mit der Auflösung der Länder und der Bildung der Bezirke und Kreise in der DDR wurde Havelberg Kreisstadt des Kreises Havelberg im Bezirk Magdeburg. Dieser bestand bis zur Auflösung des Kreises 1994. Der Landkreis wurde dem Landkreis Stendal zugeteilt, Havelberg verlor den Status einer Kreisstadt. 1996 wurde der Dom Eigentum der Domstiftung des Landes Sachsen-Anhalt. Seit dem 1. Juni 2008 trägt die Stadt den Namenszusatz Hansestadt.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: In Blau eine ungezinnte silberne Stadtmauer mit geschlossenem roten Tor, überragt von zwei silbernen Türmen mit roten Spitzdächern und goldenen Knäufen, zwischen den Türmen schwebend ein roter Adler mit goldener Bewehrung.
Das älteste Siegel des Ortes (um 1300) zeigt als Hinweis auf den bischöflichen Dom eine dreischiffige Kirche mit vier gleichhohen Türmen, darüber schwebend der brandenburgische rote Adler, der die territoriale Zugehörigkeit der Stadt kennzeichnet. Ähnliche Symbole zeigt auch das älteste Wappen (ebenfalls um 1300). Das heute gültige Wappen entstand 1627.
[Bearbeiten] Partnerstädte
- Verden (Aller), Deutschland (seit 1990)
- Saumur , Frankreich (seit 1991)
- Warwick, England (seit 1997)
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- der romanische Havelberger Dom, der sich oberhalb der Innenstadt befindet.
- das Beguinenhaus
- der Salzmarkt
- die Häuser Lange Str. 12 und 13
- der Prälatenweg
- das ehemalige Synagogenhaus Markt 9 mit Gedenktafel für die Opfer der Shoa
- das OdF-Ehrenmal Am Camps für die Opfer des Faschismus
Am ersten Wochenende im September findet hier jedes Jahr der Havelberger Pferdemarkt statt, der größte seiner Art in Europa. Mit mehr als 100.000 Besuchern lockt dieses Ereignis durch einen Rummel, den Marktplatz und einen riesigen Flohmarkt.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Havelberg ist arm an produzierendem Gewerbe. Der überwiegende Anteil der örtlichen Wirtschaft beschränkt sich auf den Dienstleistungssektor. Zwar gibt es eine nennenswerte Anzahl an landwirtschaftlichen Betrieben in der näheren Umgebung, doch hat dies kaum Auswirkung auf die Arbeitsmarktsituation. Havelberg ist darüber hinaus ein Standort der Bundeswehr. In der örtlichen Elb-Havel-Kaserne sind das Führungsunterstützungsbataillon 382 sowie das Panzerpionierbataillon 803 ansässig.
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung und Tourismus
Havelberg ist etwa 55 Kilometer von der Bundesautobahn 24 (Anschlussstelle Neuruppin) entfernt. Die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bundesstraße 107 verbindet Havelberg in 19 km Entfernung mit der Bundesstraße 5.
Havelberg verfügt nicht über einen Anschluss an das Schienennetz der Deutschen Bahn AG, ist aber mit der Bahn am besten über den Bahnhof der Nachbargemeinde Glöwen und von dort verkehrenden Bussen zu erreichen.
In Havelberg gibt es eine Marina im Winterhafen und einen Campingplatz auf der in den 1930er Jahren geschaffenen Spülinsel.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- 1895 Otto von Bismarck (1815-1898), Reichskanzler
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Christian Wilberg (1839–1882), Maler
- Karl Gussow (1843–1907), Maler
- Wulf Gallert (* 1963), Politiker der Partei Die Linke und seit 2004 Oppositionsführer in Sachsen-Anhalt
- Annett Louisan (* 1977), deutsche Sängerin und Musikerin
[Bearbeiten] Bilder
[Bearbeiten] Einzelnachweise
[Bearbeiten] Weblinks
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