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Hans Siemsen – Wikipedia

Hans Siemsen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hans Siemsen (Pseudonym: Pfarrer Silesius, * 27. März 1891 im Dorf Mark bei Hamm; † 23. Juni 1969 in Essen) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Hans Siemsen war der Sohn eines Pfarrers und der Bruder der Pädagogen und Politiker Anna Siemsen und August Siemsen. 1901 zog die Familie nach Osnabrück. Nachdem er eine Lehre als Buchhändler absolviert hatte, begann Hans Siemsen 1912, in München Kunstgeschichte zu studieren. 1913 ging er nach Paris, wo er in den Künstlerkreisen des "Café du Dôme" verkehrte. Ab 1914 veröffentlichte er Beiträge in der Zeitschrift "Die Aktion", und ab 1915 gehörte er der Redaktion der Zeitschrift "Zeit-Echo" an. Im Herbst 1916 wurde er zum Militärdienst einberufen; 1917 nahm er an Kämpfen an der Westfront teil; er wurde verschüttet und verbrachte längere Zeit in einem Lazarett. In der Endphase des Ersten Weltkrieges entwickelte sich Siemsen zum Sozialisten und Anhänger der Russischen Revolution.

Ab 1919 lebte Siemsen als freier Schriftsteller in Berlin. Er wurde Mitarbeiter der "Weltbühne" und leistete vor allem auf dem Gebiet der Filmkritik Pionierarbeit. Während der Zwanzigerjahre war im Kunsthandel tätig und pflegte Kontakte zu zahlreichen Künstlern der Weimarer Republik. Er war engagiert im Kampf gegen den Paragraphen 175 des deutschen Strafgesetzbuches, der homosexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte. Siemsen war außer für die "Weltbühne" auch für weitere Berliner Zeitungen und das satirische Blatt "Uhu" tätig. 1930 unternahm er eine sechswöchige Reise als Reporter durch die Sowjetunion; ab 1931 war er Mitglied der von ihm mitbegründeten linksoppositionellen Partei SAPD. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im Jahre 1933 entging er durch einen Zufall der Verhaftung. Er hielt sich weiter in Berlin auf und ging erst 1934 ins Exil nach Paris.

Während der folgenden Jahre im Pariser Exil arbeitete er u.a. für den kommunistischen Verleger Willi Münzenberg. 1935 gab er anonym von Frankreich aus den im Berliner Rowohlt-Verlag erscheinenden Nachlass seines Freundes Joachim Ringelnatz heraus. Ab 1936 schrieb er Beiträge für die deutschsprachige "Pariser Tageszeitung"; 1937 wurde er auf einer Tagung linker Exilautoren in den Vorstand des Schutzbundes Deutscher Schriftsteller gewählt. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stellte er den Antrag auf ein Besuchervisum zwecks Einreise in die Vereinigten Staaten; er geriet jedoch kurz darauf in französische Internierung im Lager Colombes. 1940 gelang es ihm, der Internierung zu entkommen, unterzutauchen und nach Sanary-sur-Mer zu fliehen. 1941 hielt er sich im Marseille auf. Erneute Bemühungen um ein Visum für die USA waren inzwischen durch die Mithilfe der von Hubertus Prinz zu Löwenstein gegründeten American Guild for German Cultural Freedom erfolgreich gewesen, so dass Siemsen über Portugal in die USA gelangte.

In Amerika arbeitete Siemsen erneut als Journalist für Presse und Rundfunk. Persönliche Probleme, wie seine Alkoholsucht und die ständige Geldnot, von denen bereits das französische Exil geprägt gewesen war, nahmen immer mehr überhand. Siemsen lebte in ausgesprochen ärmlichen Verhältnissen, fühlte sich isoliert und vereinsamte zunehmend. Ab 1946 hatte er den dringenden Wunsch, nach Europa zurückzukehren, dessen Erfüllung sich jedoch durch Schwierigkeiten bei der Ausstellung von Pass und Visum verzögerte. 1948 gelangte er schließlich nach Frankreich, und ab 1949 lebte er wieder in Deutschland, anfangs bei seinem Bruder Karl Siemsen in Düsseldorf. Hans Siemsen war nicht mehr in der Lage, schriftstellerisch zu arbeiten und galt inzwischen als Pflegefall. Er starb in einem Heim der Arbeiterwohlfahrt in Essen.

Hans Siemsens Werk umfasst Film- und Kunstkritiken, politische Essays, erzählerische Werke und Gedichte. Während er in den Zwanzigerjahren vor allem wegen seiner brillanten journalistischen Arbeiten bekannt und geschätzt war, bedeuteten die Exiljahre für ihn einen steilen persönlichen wie literarischen Abstieg, so dass er bereits vor seinem endgültigen Verstummen nach 1945 weitgehend in Vergessenheit geraten war.

[Bearbeiten] Werke

  • Auch ich, auch du, Leipzig 1919
  • Wo hast du dich denn herumgetrieben?, München 1920
  • Die Geschichte meines Bruders, Stuttgart [u.a.] 1923
  • Das Tigerschiff, Frankfurt a.M. 1923
  • Charlie Chaplin, Leipzig 1924
  • Paul ist gut, Stuttgart 1926
  • Verbotene Liebe, Berlin 1927
  • Rußland, ja und nein, Berlin 1931
  • Die Geschichte des Hitlerjungen Adolf Goers, Düsseldorf 1947; Erstausgabe in englischer Sprache: Hitlers Youth, London 1940
  • Schriften, Essen
    • 1. Verbotene Liebe und andere Geschichten, 1986
    • 2. Kritik - Aufsatz - Polemik, 1988
    • 3. Briefe von und an Hans Siemsen, 1988
  • Hans-Siemsen-Lesebuch. Zusammengestellt und mit einem Nachwort versehen von Dieter Sudhoff. Köln 2003 [Nylands Kleine Westfälische Bibliothek 3][1]
  • Nein! Langsam! Langsam! Gesammelte Erlebnisse, Feuilletons. Hg. und mit einem Nachwort versehen von Dieter Sudhoff. Berlin 2008

[Bearbeiten] Herausgeberschaft

  • Rudolf Levy: Die Lieder des alten Morelli, Düsseldorf [u.a.] 1922

[Bearbeiten] Literatur

  • Dieter Sudhoff: Die literarische Moderne und Westfalen. Besichtigung einer vernachlässigten Kulturlandschaft. Bielefeld 2002 [=Veröffentlichungen der Literaturkommission für Westfalen 3], S. 452-505
  • Dieter Sudhoff: Hans war gut. Eine Erinnerung an Hans Siemsen (1891-1969). In: Literatur in Westfalen. Beiträge zur Forschung 8/2006.
  • Dieter Sudhoff: Nachwort. In: Siemsen, H.: Nein! Langsam! Langsam! Berlin 2008, S. 155-165

[Bearbeiten] Weblinks


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