Dobrzyca
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Dobrzyca | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Polen | |||
Woiwodschaft: | Großpolen | |||
Landkreis: | Pleszew | |||
Geographische Lage: | 51° 52′ N, 17° 37′ OKoordinaten: 51° 52′ 0″ N, 17° 37′ 0″ O | |||
Höhe: | 132 m n.p.m | |||
Einwohner: | 3.290 (1. Aug. 2007) | |||
Postleitzahl: | 63-330 | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 62 | |||
Kfz-Kennzeichen: | PPL | |||
Wirtschaft und Verkehr | ||||
Nächster int. Flughafen: | Posen-Ławica | |||
Gemeinde | ||||
Gemeindeart: | Landgemeinde | |||
Gemeindegliederung: | 19 Ortsteile | |||
Fläche: | 117 km² | |||
Einwohner: | 8.531 (1. Aug. 2007) | |||
Verwaltung (Stand: 2007) | ||||
Bürgermeister: | Jarosław Piotr Pietrzak | |||
Adresse: | Rynek 14 63-330 Dobrzyca |
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Webpräsenz: | www.dobrzyca.bazagmin.pl |
Dobrzyca [dɔ'bʒɨtsa] (deutsch Dobrzyca, 1939-1945 Dobberschütz (Wartheland)) ist ein Dorf im westlichen Teil Polens und Sitz des gleichnamigen Landgemeinde (gmina wiejska). Es liegt in der Wojewodschaft Großpolen etwa 90 km südöstlich von Posen sowie 15 km südöstlich von Jarocin und 25 km nordöstlich von Krotoszyn auf einer fruchtbaren Hochebene und gehört dem Powiat Pleszewski an.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung von Dobrzyca erfolgt im Jahre 1327, als dem Adeligen Mikołaj Dobrzycki der Besitz des Ortes urkundlich bescheinigt wird. Im Jahre 1440 verleiht der junge König Władysław III. von Warna dem Ort im südlichen Großpolen das Stadtrecht. Diesen Status wird Dobrzyca erst 1934 wieder verlieren.
Die kleine Stadt lebt in erster Linie vom Handwerk und hat bis ins 18. Jahrhundert nicht mehr als etwa 1000 Einwohner. Im 17. Jahrhundert wird Dobrzyca von schwedischen Truppen zerstört. 1655 zieht sich Hetman Jerzy Sebastian Lubomirski, der Führer eines Adelsaufstands gegen König Johann II. Kasimir, nach einem Sieg über die königlichen Truppen bei Częstochowa ins großpolnische Hinterland zurück und schlägt sein Hauptquartier in Dobrzyca auf.
1717 erlischt das Geschlecht der Dobrzycki und der wohlhabende Landadelige Aleksander Gorzeński erwirbt die Stadt. Dessen Enkel, General Augustyn Gorzeński, Adjutant des Königs Stanislaus II. August Poniatowski, Sejm-Abgeordneter und Mitgestalter der Verfassung vom 3. Mai (1791), sorgt ab 1772 für eine Neubelebung der städtischen Wirtschaft und beginnt 1795 mit dem Umbau des alten Schlosses von Dobrzyca zum zeit- und standesgemäßen Adelspalais mit weitläufigem Landschaftspark.
Infolge der Teilungen Polens gerät Dobrzyca ab 1793 unter preußische Herrschaft. Am 24. März 1803 erhielt der Ort die Genehmigung für ein eigenes evangelisches Kirchspiel. Die Stadt und ihre Güter wechseln im Verlauf des 19. Jahrhunderts mehrfach den Besitzer, bevor 1890 der bibliophile Graf Zygmunt Czarnecki die Stadt erwirbt, die sich dann bis 1939 in Familienbesitz der Czarnecki befindet. Die Grafen sorgen für eine Anbindung der Stadt an die Eisenbahn, gründen Landwirtschaftsvereinigungen und eine Landwirtschaftsbank. Die Rückkehr an das wiedererrichtete Polen 1918 befördert die Gründung weiterer Genossenschaften und Vereine. Dem Ort eng verbunden ist Stanisław Mikołajczyk, Sejm-Abgeordneter und späterer Premierminister der polnischen Exilregierung in London.
Nach der Befreiung von der Besatzung durch das Deutsche Reich während des Zweiten Weltkriegs 1939-1945 entstehen Wohnungsgenossenschaften, was letztlich die Umwandlung des Adelspalastes in ein Museum ermöglicht. Von 1975 bis zur Gebietsreform in Polen 1998 gehört Dobrzyca zur Woiwodschaft Kalisz.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind in Dobrzyca vor allem das Gorzeński-Schloss und der Park. Ähnliche Anlagen finden sich in zahlreichen weiteren Orten Großpolens und Masowiens – so auch im nahegelegenen Gołuchów, knapp 20 km östlich von Dobrzyca, sowie im 25 km nördlich gelegenen Śmiełów, dessen Schloss von derselben Adelsfamilie erbaut wurde.
[Bearbeiten] Schloss
Das Palais des Generals Augustyn Gorzeński entstand 1795-1799 und wurde von Stanisław Zawadzki entworfen, dem führenden polnischen Baumeister der Epoche. Man errichtete es anstelle des alten Schlosses von Dobrzyca. Architektonisch ist es ein Werk des Frühklassizismus, das im Innern noch einige spätbarocke Stilmerkmale aufweist (beispielsweise illusionistische Malereien italienischer Dekorateure aus Warschau). In seiner Außenerscheinung verbindet es traditionelle bauliche Elemente eines polnischen Adelssitzes mit den Ansprüchen eines zweiflügeligen Repräsentationsbaus. Auffallend am Gebäude ist die freimaurerische Symbolik.
1940, während des Zweiten Weltkriegs (nach der Zwangsaussiedlung der Gräfin Czarnecka und ihrer Töchter ins Generalgouvernement), funktionierten die nationalsozialistischen Besatzer den Palast zu einem Getreidespeicher um. In den Nachkriegsjahren diente der heruntergekommene Bau unter anderem als Grundschule. 1988 gelangt er in den Besitz des Nationalmuseums Posen und wird ab 1990 im Rahmen eines Public-Private-Partnership aufwändig restauriert. Heute ist er Museum und gehört zu einer halböffentlichen Stiftung.
[Bearbeiten] Landschaftspark
Noch sehenswerter als das Schloss ist der Landschaftspark, der ebenfalls um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert angelegt wurde und im englischen Stil gehalten ist. Er umfasst zwei Flussläufe sowie mehrere Teiche und Kanäle. Der Pantheon genannte Rundpavillon (dessen architektonisches Vorbild der römische Pantheon darstellt) war im 19. Jahrhundert Versammlungsort einer Loge der Freimaurer. Auf einer künstlichen Insel erhebt sich in einem der Teiche ein Monopteros, ferner gibt es ein Gartenhaus und exotische Pflanzenarten.
[Bearbeiten] Gemeinde
Die Landgemeinde Dobrzyca besteht neben dem gleichnamigen Hauptort aus folgenden 17 Ortsteilen (Schulzenämtern):
Name | deutscher Name (1815-1919 und 1939-45) | Geokoordinaten |
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Czarnuszka | Czarnuszka (1908-45 Schwarzwaldau) | |
Dobrzyca | Dobrzyca (1939-45 Dobberschütz) | |
Dobrzyca-Nowy Świat | Neuwelt | |
Fabianów | Fabianow (1939-45 Ottosfelde) | |
Galew | Galewo | |
Izbiczno | Izbiczno (1905-43 Eichdorf, 1943-45 Langeneichdorf) | 51° 51′ N, 17° 37′ O |
Karmin | Karmin | |
Karminek | Karminek | |
Karminiec | Rothendorf | |
Koźminiec | Deutsch Koschmin Hauland (1905-39 Deutsch Koschmin, 1939-45 Horlebrunn) | |
Lutynia | Lutynia (1939-45 Lutinia) | |
Nowy Karmin | Neu Karmin | |
Polskie Olędry | Polnisch Koschmin Hauland (1939-45 Horlenhauland) | |
Sośnica | Sosnica (1905-45 Steinicksheim) | 51° 52′ N, 17° 41′ O |
Sośniczka | Sosnica Hauland (1905-45 Blumenau) | 51° 51′ N, 17° 39′ O |
Strzyżew | Grünau | |
Trzebin | Trzebin (1907-45 Ellerode) | |
Trzebowa | Trzebow |
[Bearbeiten] Weblinks
Chocz (Chocz) | Czermin (Czermin) | Dobrzyca (Dobrzyca) | Giżałki (Gizalki) | Gołuchów (Goluchow) | Pleszew (Pleschen) - Stadt |