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Die Brücke am Kwai – Wikipedia

Die Brücke am Kwai

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt den Film Die Brücke am Kwai. Für den gleichnamigen Roman siehe Die Brücke am Kwai (Roman).
Filmdaten
Deutscher Titel: Die Brücke am Kwai
Originaltitel: The Bridge on the River Kwai
Produktionsland: Großbritannien, USA
Erscheinungsjahr: 1957
Länge (PAL-DVD): 156 Minuten
Originalsprache: Englisch, Japanisch, Thai
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: David Lean
Drehbuch: Michael Wilson
Carl Foreman
Produktion: Sam Spiegel
Musik: Malcolm Arnold
Kamera: Jack Hildyard
Schnitt: Peter Taylor
Besetzung

Die Brücke am Kwai ist ein Spielfilm von David Lean aus dem Jahre 1957, der auf dem gleichnamigen Roman von Pierre Boulle basiert. Gedreht wurde in Sri Lanka und Großbritannien. Zum Teil weichen Roman und Film jedoch voneinander ab (im Buch wird die Brücke nicht gesprengt).

Untrennbar mit dem Film ist der River-Kwai-Marsch verbunden, der in vielen Ländern die Hitparaden eroberte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Dieser Film porträtiert eine Gruppe britischer Inhaftierter eines japanischen Kriegsgefangenenlagers in Thailand, die gezwungen werden, eine hölzerne Eisenbahnbrücke über den Kwai zu errichten (14° 2' 27" N, 99° 30' 11" O). Der Kommandeur des gefangen genommenen Bataillons, der britische Offizier Nicholson, widersetzt sich anfangs dem Befehl, dass auch die Offiziere mitarbeiten müssen. Er beruft sich auf die zweite Genfer Konvention von 1929, die Japan allerdings nicht unterschrieben hatte.

Der japanische Lagerkommandant Saito droht mit Repressionen, da er die Verantwortung für die pünktliche Fertigstellung der Brücke trägt. Nicholson bemüht sich darum, dass seine Soldaten ihren Stolz und ihre Würde behalten und sich nicht wie einfache Sklavenarbeiter von den japanischen Bewachern erniedrigen lassen. Er will Saito die Überlegenheit der britischen Soldaten beweisen, indem er eine technisch aufwändigere Brücke in kürzerer Zeit errichtet, obwohl er sich bewusst sein muss, damit dem Feind zu helfen. Nicholson setzt sich schließlich durch und die Offiziere werden von der schweren körperlichen Arbeit befreit. Die Aufgabe treibt die Soldaten zu Höchstleistungen und die Brücke wird doch noch rechtzeitig fertig. Saito muss nach der Fertigstellung indirekt die Überlegenheit der Gefangenen eingestehen.

Die Handlung des Films endet mit der Zerstörung der erbauten Holzbrücke durch die Alliierten, welche Nicholson zu verhindern sucht, weil die Brücke für ihn mehr geworden ist, als eine Brücke für den Feind: Für ihn ist sie ein Symbol des Widerstandes und des Überlebenswillens seiner Soldaten.

In Wirklichkeit wurde neben der Holzbrücke fünf Monate nach ihrer Fertigstellung zusätzlich noch eine stählerne Brücke errichtet. Beide wurden durch die Alliierten zerstört, die Holzbrücke zuerst. Die Stahlbrücke wurde 1946 von einer japanischen Firma wiederaufgebaut, 1971 instand gesetzt und ist heute noch in Betrieb. Für den Film wurde die Holzbrücke am Drehort in Sri Lanka nachgebaut. Sie bestand aus 1.200 Bambusbäumen, war 35 Meter hoch und 130 Meter lang. Damit war die Brücke die bis dahin größte Brückenkulisse der Filmgeschichte. Sie wurde während der Filmaufnahmen für die Schlussszene gesprengt, während ein unbesetzter Zug über sie hinwegfuhr.

[Bearbeiten] Reaktionen

Die Brücke am Kwai
Die Brücke am Kwai

Einige Zuschauer reagierten auf den Film mit Unwillen, da sie in ihm eine positive Darstellung unbedingter militärischer Pflichterfüllung sahen. Dem wurde entgegengehalten, gerade diese unkritische Haltung werde in dem Film ad absurdum geführt und deshalb ironisiert. Das Ende und die differenzierende psychologische Darstellung des Offiziers durch Guinness deute eben auf diese Haltung hin.

Der River-Kwai-Marsch (englisch: Colonel Bogey March), den die britischen Soldaten beim Einmarsch ins Lager pfiffen, wurde ein Welthit, der oft aufgegriffen wurde, z.B. im Rahmen der Fernsehwerbung ("Komm doch mit auf den Underberg"). Gepfiffen wurde der Titel, weil die meisten Strophen des Textes nicht an der Filmzensur vorbeigekommen wären. Den Marsch komponierte Kenneth J. Alford im Jahre 1914.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Oscars 1958:

Die beiden Drehbuchautoren Carl Foreman und Michael Wilson standen zur damaligen Zeit auf der Schwarzen Liste und wurden nicht als Autoren aufgeführt. 1984 erhielten sie eine postume Auszeichnung.

1997 erfolgte die Aufnahme in das "National Film Registry" der Library of Congress (USA).

[Bearbeiten] Deutsche Fassung

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1958 in den Ateliers der Ultra Film Synchron GmbH Berlin. Das Dialogbuch verfasste der Filmkritiker Friedrich Luft, Synchronregie führte Alfred Vohrer. [1]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Cmdr. Shears William Holden Paul Klinger
Oberst Nicholson Alec Guinness Ernst Wilhelm Borchert
Major Warden Jack Hawkins Wolfgang Lukschy
Oberst Saito Sessue Hayakawa Werner Peters
Major Clipton James Donald Gert Günther Hoffmann
Leutnant Joyce Geoffrey Horne Eckart Dux
Oberst Green André Morell Siegfried Schürenberg
Hauptmann Reeves Peter Williams Friedrich Joloff
Major Hughes John Boxer Horst Niendorf
Grogan Percy Herbert Franz Nicklisch
Baker Harold Goodwin Peter Weiß
Hauptmann Kamematsu Henry Okawa Walter Bluhm
Leutnant Miura Keiichiro Katsumoto Erich Poremski
Schwester Ann Sears Tilly Lauenstein
Yai M. R. B. Chakrabandhu Wi Bo Wo

[Bearbeiten] Kritiken

  • „Effektvoll und sorgfältig inszeniertes Kriegsabenteuer, zwiespältig in seiner ambivalenten Haltung zwischen Apotheose unbedingter militärischer Pflichterfüllung und ironischer Kritik an der absurden Sinnlosigkeit des Krieges. Hervorragend: Alec Guinness' psychologisch differenzierte Darstellung.“ - Lexikon des internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
  • „Leans Regie ist meisterhaft. Er verbindet perfekt Action-Szenen mit Charakter-Studien.“ (Wertung: 5 Sterne = Meisterwerk) – The Motion Picture Guide

[Bearbeiten] DVD-Veröffentlichung

  • Award Winner Collection: Die Brücke am Kwai. 2-DVD-Set. Sony Pictures Home Entertainment 2008

[Bearbeiten] Soundtrack

[Bearbeiten] Literatur

  • Pierre Boulle: Die Brücke am Kwai. Roman (Originaltitel: Le pont de la rivière Kwai). Deutsch von Gottfried Beutel und Erich Thanner. Genehmigte (Lizenz des Zsolnay-Verlags), ungekürzte Taschenbuchausgabe (8. Auflage). Heyne, München 1993, ISBN 3-453-01297-6
  • James Ursini, Alain Silver: David Lean and His Films. Silman-James Press, 1992, ISBN 1-87950500-2
  • Michael Coyne: Epic Encounters. The Films of David Lean. Cinema & Society. I.B. Tauris, 2004,ISBN 1-86064513-5
  • Hans-Jürgen Kubiak: Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004. Die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004. Die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Die Brücke am Kwai, Illustrierte Film-Bühne Nr. 4182, München o. J. / Die Brücke am Kwai, Eintrag in der Synchrondatenbank von Arne Kaul


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