Friedrich Joloff
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Friedrich Joloff (* 14. Dezember 1908 in Berlin als Friedrich Jolowicz; † 4. Januar 1988 in Verden an der Aller) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.
Seine Ausbildung als Schauspieler absolvierte der Nachkomme polnischer Einwanderer von 1925 bis 1927 an der Theaterschule des Deutschen Theaters in Berlin. Im März 1927 gab er dort sein Debüt in dem Stück Toni von Gina Kaus. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 musste er aus dem Ensemble des Deutschen Theaters ausscheiden und erhielt Berufsverbot. Joloff, der von da an in Italien lebte, wurde am Beginn des 2. Weltkrieges zum Kriegsdienst eingezogen.
Ab 1947 spielte er wieder an den Berliner Bühnen und an westdeutschen Theatern und gehörte neben Klaus Kinski und Jan Hendriks zum Berliner Salon des Fürsten Alexander Kropotkin[1]. In Veit Harlans Film Anders als du und ich verkörperte er den homosexuellen Kunstprofessor Boris, welchem in der in Deutschland nicht gezeigten Originalfassung zum Schluss die Flucht nach Italien gelingt. In den sechziger Jahren wurde Joloff vor allem durch das Fernsehen bekannt, wo er mehr oder weniger geheimnisvolle Persönlichkeiten im Hintergrund darstellte. Neben kleineren Rollen in Tatort und Der Kommissar brachte ihn die erste deutsche Science-Fiction-Serie Raumpatrouille einem größerem Publikum nahe. Hier spielte er den Oberst Villa, der als Chef des „Galaktischen Sicherheitsdienstes“ für Recht und Ordnung zu sorgen hat. Weitere Auftritte hatte er in der Edgar-Wallace-Verfilmung Die Tür mit den sieben Schlössern und in Tim Frazer, einem Straßenfeger aus dem Jahre 1963 von Francis Durbridge, sowie den ZDF-Fernsehkrimis Der Tod läuft hinterher, Babeck und 11 Uhr 20.
Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme unter anderem Joseph Wiseman als Dr. No im James-Bond-Film James Bond jagt Dr. No, Vittorio Gassman in Bitterer Reis, James Mason (als Standard-Sprecher, u.a. in Julius Caesar oder Die Reise zum Mittelpunkt der Erde) oder Orson Welles in Der dritte Mann (Synchronfassung von 1949).
Über sein Privatleben liegen bislang keine gedruckten Nachrichten vor und sein filmisches Schaffen wurde bis jetzt noch nicht wissenschaftlich gewürdigt[1].
[Bearbeiten] Filmografie
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[Bearbeiten] Weblinks
PND: kein individualisierter Datensatz vorhanden (Stand: 20. August 2006)
Nicht individualisierter Eintrag zum Namen Friedrich Joloff im Katalog der DNB |
- Friedrich Joloff in der Internet Movie Database (englisch)
- Friedrich Joloff in der Deutschen Synchronkartei
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b Bernd-Ulrich Hergemöller: Mann für Mann - Ein biographisches Lexikon, Suhrkamp Taschenbuch, Hamburg 2001, ISBN 3-518-39766-4
Personendaten | |
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NAME | Joloff, Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Friedrich Jolowicz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Synchronsprecher |
GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1908 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 4. Januar 1988 |
STERBEORT | Verden (Aller) |