Aurolzmünster
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Ried im Innkreis (RI) | |
Fläche: | 16 km² | |
Koordinaten: | 48° 15′ N, 13° 27′ OKoordinaten: 48° 14′ 54″ N, 13° 27′ 24″ O | |
Höhe: | 407 m ü. A. | |
Einwohner: | 2952 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 185 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 4971 | |
Vorwahl: | 07752 | |
Gemeindekennziffer: | 41 203 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schlossstrasse 1 4971 Aurolzmünster |
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Offizielle Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Walter Schneiderbauer (SPÖ) | |
Gemeinderat: (2003) (25 Mitglieder) |
Aurolzmünster ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innkreis im Innviertel mit 2.952 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Ried im Innkreis.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Aurolzmünster liegt auf 407 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 4,8 km, von West nach Ost 7,1 km. Die Gesamtfläche beträgt 16 km². 18,8 % der Fläche sind bewaldet, 68,1 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Ortsteile der Gemeinde sind Altenried, Aurolzmünster, Danner, Edenbach, Forchtenau, Haging, Hofing, Kochreith, Lauterbrunn, Maria Aich, Maierhof, Schöndorf, Seyring, Weierfing.
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: Gespalten von Silber und Blau, rechts zwei rote Sparren übereinander, die sich aus je zwei roten Balkenstücken erheben; links zwei silberne schräg gekreuzte Streitkolben mit je zwei Köpfen. Die Gemeindefarben sind Weiß-Rot-Weiß-Blau
[Bearbeiten] Geschichte
Im 8. Jahrhundert bewohnte ein Einsiedler namens Cotto die Zelle Antesna, die auf dem Boden des heutigen Marktes Aurolzmünster stand. Diese Zelle stiftete er mit 10 Huben in der Zeit von Herzog Tassilo III. (748-788) dem Benediktinerkolster Niederaltaich. Um 790 wird im „Breviarius Urolfi“ diese Zelle als Urbesitz des Klosters Niederaltaich angeführt. Abt Urolf besiedelte das Kloster mit einigen Mönchen und ließ um 800 eine Kirche zu Ehren des hl. Mauritius erbauen.
Diese Niederlassung wurde zuerst „Münster“ genannt und um sie aber von anderen Mönchsniederlassungen zu unterscheiden, wurde der Name „Urolf“ beigefügt. Aus dieser Wortzusammensetzung hat sich der heutige Name Aurolzmünster gebildet.
Die älteste urkundliche Erwähnung von Aurolzmünster ist von 1130, der Ort hieß damals noch „Urolfismunstiure“. Während der Herrschaft der Tannberger wurde Aurolzmünster zum Markt erhoben. Im Jahr 1406 scheint Aurolzmünster zum ersten mal als Markt auf.
Während des Dreißigjährigen Krieges wütete auch die Pest in Aurolzmünster in deren Folge die Bevölkerung stark dezimiert wurde. In diese Zeit von 1618 bis 1648 fällt auch die Erbauung der Sebastianikirche und des Pestfriedhofes samt Pestkapelle. Noch heute erinnert die verfallene Pestkapelle auf dem Hunnenschlachtfeld an diese Zeit.
Seit Gründung des Herzogtums Bayern war der Ort bis 1780 bayrisch. Die Bevölkerung von Aurolzmünster gehörte ursprünglich zum Bistum Passau. Erst nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals 'Innbaiern') kam die Gemeinde zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wurde Aurolzmünster wieder kurz bayrisch.
Ab 1814 kam der Ort endgültig zu Oberösterreich. Nach Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938, gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
[Bearbeiten] Politik
Bürgermeister ist Walter Schneiderbauer von der SPÖ.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
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¹ Volkszählungsergebnisse
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Schloss
In der Mitte der Markgemeinde liegt das Wasserschloss von Aurolzmünster, das auch „Innviertler Versailles“ genannt wird. Graf Ferdinand Franz Albrecht von der Wahl ließ das Schloss 1691-1711 erbauen. Es wurde vom Architekten Johann Kaspar Zucalli und von Anton Rica fertiggestellt. Graf Ferdinand von der Wahl erlebte die Vollendung des Prachtbaues nicht mehr. Er starb im Jahre 1702. Nach mehrfachen Besitzerwechsel wurde es in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. durch Anton Graf von Arco auf Valley vieler Kostbarkeiten beraubt. 1925 kaufte es der pensionierte Postmeister Carl Schapeller. Durch den ständigen Besitzerwechsel verfiel das Schloss allmählich zu einer traurigen Ruine. Durch aufwändige Renovierungsarbeiten (von 1997 bis 2005), wurde das Schloss wieder in seinem alten Glanz hergestellt.
[Bearbeiten] Pfarrkirche
Die Pfarrkirche, ein einschiffiges, vierjochiges Langhaus, wurde im gotischen Stil erbaut, worauf noch das Presbyterium, das gotiche Gewölbe, das Steinportal und die Türbeschläge hinweisen. Es wurde von Abt Urolf von Niederaltaich um 799 errichtet und wie der Sakralbau des Mutterklosters, dem hl. Mauritius geweiht.
Der an der Südseite befindliche Turm trug vor dem Brand im Jahre 1672 ein Spitzdach, später einen Oktogonaufsatz und darüber eine einfache Kuppel. 1718 wurde der Zwiebelhelm aufgebracht. Die Barockisierung und die damit verbundene Umgestaltung der Kirche erfolgten von 1729-1735.
An Kunstgegenständen ist die Kirche mit einem Altarbild vom Südtiroler Michelangelo Unterberger (1695–1753) ausgestattet. Es zeigt den Hl. Mauritius, einen römischen Soldaten, der für seinen Glauben starb. Der Hochaltar und die figuralen und ornamentalen Stuccos stammen vom Stuckateur Josef Ignaz Holzinger. Bemerkenswert ist die Kreuzigungsgruppe am Tabernakel, die der berühmte Barockbildhauer Johann Franz Schwanthaler anfertigte. An der Decke des Saalraumes befinden sich Fresken von Georg Helminger und Leander Danegger. Im Chor der Hl. Mauritius mit einer Ansicht von Aurolzmünster und die Krönung Mariens, die Geburt Christi, die Schlüsselübergabe an Petrus. In den Gewölbefeldern sind Szenen aus dem Leben Jesu zu sehen.
[Bearbeiten] Turnverein
Der ÖTB Aurolzmünster ist gegenüber des Schlosses in der Hauptschule. Der Turnverein ist seit langem aktiv und nimmt auch regelmäßig bei Turnieren teil (z.B.: ÖTB-Turnliga, ÖTB-Bezirks/Landes/Staatsmeisterschaften)
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
Neben dem Maschinenbau der Fa. Höfer ist der Industriezweig von lufttechnischen Anlagen der Fa. Scheuch ein wichtiger Träger der Wirtschaftsstruktur.
[Bearbeiten] Sonstiges
- Freibad seit 1980
- Kinderspielplatz
- Fussballplatz
- Stocksporthalle
- Bibliothek
- ÖTB Aurolzmünster
[Bearbeiten] Literatur
- Aurolzmünster ...hat Geschichte ...lebt Kultur - ISBN 3-900847-94-0
- Der Bundschuh ist eine jährlich erscheinende Schriftenreihe und enthält Heimatkundliches aus dem Inn- und Hausruckviertel. Herausgegeben im Auftrag des Museums Innviertler Volkskundehaus. Band I erschien erstmals 1989. ISBN 3-900847-54-1
[Bearbeiten] Weblinks
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Wiktionary: Münster – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik
- Aurolzmünster
- Artikel der OÖN-Serie "Schatztruhe" zu Schloss Aurolzmünster
- Links zum Thema Aurolzmünster im Open Directory Project
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