Amtsbezeichnungen bei der deutschen Polizei
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Die Dienst- bzw. Amtsbezeichnungen der Polizeibeamten – fälschlicherweise umgangssprachlich Dienstgrade genannt – sind in Deutschland die beamtenrechtlichen Bezeichnungen von Ämtern, die ein Polizeivollzugsbeamter inne hat. Bei Beamten bis zur Anstellung wird sie Dienstbezeichnung genannt, da ihnen noch kein Amt übertragen wurde.
Sie sind für den mittleren, den gehobenen und den höheren Dienst bis einschließlich Besoldungsgruppe A 16 gleich. Lediglich für Beamte, die besondere Führungspositionen der Besoldungsordnung B wahrnehmen, sind landesrechtliche Regelungen getroffen. Die Dienstbezeichnungen von Beamten im Vorbereitungsdienst sind landesrechtlich geregelt, die Besoldung dagegen ist bundesweit gleich und bestimmt sich nach dem Eingangsamt.
Im uniformierten Dienst sind die Dienst- und Amtsbezeichnungen durch Schulterklappen bzw. Aufschiebeschlaufen aus Stoff sichtbar (in der Regel aber nicht bei Einsatzanzügen). Sie zeigen Sterne, im Vorbereitungsdienst Litzen/Streifen, teilweise in Kombination mit Sternen oder bei der Wasserschutzpolizei Litzen/Streifen.
Es gibt kleine Unterschiede bei den Schulterklappen innerhalb der Länder, z. B. im Farbton, bei der Anordnung der Sterne oder bei einzelnen Amtsbezeichungen, die nur in einigen Ländern eingerichtet sind.
Während es bei den Soldaten der Bundeswehr Dienstgrade (Unteroffizier, Feldwebel usw.) gibt, nennt man die Bezeichnungen bei Bundes- und Länderpolizeien Dienst- bzw. Amtsbezeichnungen.
Die uniformierten Polizeivollzugsbeamten des Landes Hessen trugen von 1974 bis 2003 keine Abzeichen, die ihre Dienst- bzw. Amtsbzeichnung darstellten.
Seit 2000 hat der Bundesgrenzschutz sich im Aussehen der Schulterstücke an die Länderpolizeien angepasst. Zuvor wurden Schulterstücke mit unterschiedlich geflochtener Schnur und gold- oder silberfarbenen viereckigen Sternen (preußischer Gardestern) getragen, wie sie bereits vor dem Zweiten Weltkrieg bei Polizei und Militär üblich waren. Ferner trugen bis zur Umstellung auch die Beamten des Bundesgrenzschutzamtes-See die gleichen Abzeichen wie die übrigen Bundesgrenzschutzbeamten. Heute tragen sie Abzeichen, die denen der Wasserschutzpolizei ähneln, vgl. Dienstgrade im Bundesgrenzschutz und Amtsbezeichnungen bei der Bundespolizei.
Bei den Polizeien der Länder gibt es die nachfolgend aufgeführten Dienst- und Amtsbezeichnungen für Polizeivollzugsbeamte.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorbereitungsdienst (Ausbildung)
[Bearbeiten] Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes
Dienst-/Amtsbezeichnung | Schutzpolizei | Wasserschutzpolizei |
---|---|---|
Polizeihauptwachtmeisteranwärter (selten) – PHWMA/PHWA Polizeimeisteranwärter – PMA |
nicht eingerichtet | |
Polizeioberwachtmeister – POW ab dem 2. Ausbildungsjahr nur in Bayern |
nicht eingerichtet | |
Polizeihauptwachtmeister – PHW ab dem 2. Ausbildungsjahr nur in Nordrhein-Westfalen |
nicht eingerichtet |
In Berlin ist anhand des Schulterstücks das Ausbildungsjahr erkennbar:
PMA 1. Ausbildungsjahr Berlin ugs. „Schulterglatze“ |
PMA 2. Ausbildungsjahr Berlin | PMA 3. Ausbildungsjahr Berlin |
[Bearbeiten] Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes
Dienst-/Amtsbezeichnung | Schutzpolizei | Wasserschutzpolizei |
---|---|---|
Polizeikommissaranwärter – PKA | * | ** |
Polizeioberwachtmeister (Ziellaufbahn: geh. Dienst) nur in Bayern |
nicht eingerichtet |
*Nur in Baden-Württemberg **Nur bei der Bundespolizei
[Bearbeiten] Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes
Dienstbezeichnung | Schutzpolizei | Wasserschutzpolizei |
---|---|---|
Polizeireferendar oder Polizeiratanwärter – PRef oder PRA | * | ** |
*in Baden-Württemberg **Nur bei der Bundespolizei
Die Abzeichen variieren in dieser Amtsbezeichnung erheblich. In einigen Bundesländern wird kein Abzeichen, manchmal nicht einmal Uniform getragen, in anderen Bundesländern und bei der Bundespolizei wird eine goldene Litze als Abzeichen getragen, in anderen (z. B. Baden-Württemberg) ein grüner Stern und eine goldene Litze.
[Bearbeiten] ergänzende Hinweise
- Die Abkürzungen für Polizeimeisteranwärter und Polizeikommissaranwärter unterschieden sich in den Bundesländern. Sie lauten entweder PMA oder PKA bzw. PMAnw oder PKAnw.
- In manchen Bundesländern haben PKA (z. B. Rheinland-Pfalz) kein Abzeichen.
- In manchen Bundesländern werden PKA in der Probezeit zu Polizeihauptwachtmeistern (mit einer zusätzlichen silbernen Litze) befördert.
- Die grünen Sterne werden bei den in einigen Bundesländern und bei der Bundespolizei in Einführung befindlichen blauen Uniformen durch blaue Sterne ersetzt.
Beispiel: blaue Uniform |
[Bearbeiten] Schutzpolizei
Bei der Wasserschutzpolizei werden die Abzeichen je nach Bundesland als Streifen oder Litzen bezeichnet. Sie unterscheiden sich aber nicht im Aussehen. Sie sind immer goldfarben. Breite Litzen/Streifen sind 12 mm (gehobener Dienst), schmale Litzen/Streifen 8 mm breit (mittlerer Dienst), die Litze/Streifen auf der Schulterklappe des Leitenden Polizeidirektors ist in der Regel 30 mm breit.
Gewöhnlich sind die Sterne übereinander in einer Reihe angeordnet. Für Baden-Württemberg und Sachsen gilt folgende Regelung: Bei vier Sternen sind zwei übereinander und zwei quer dazu nebeneinander angeordnet. Bei allen anderen Abzeichen sind sie übereinander angeordnet.
[Bearbeiten] Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes
Dienst-/Amtsbezeichnung | Besoldung nach BBesO | Schutzpolizei | Wasserschutzpolizei |
---|---|---|---|
Polizeimeister zur Anstellung – PMzA | A 7 | * | * |
Polizeimeister – PM | A 7 | ||
Polizeiobermeister – POM | A 8 | ||
Polizeihauptmeister – PHM | A 9 | ** | |
Polizeihauptmeister mit Amtszulage – PHMZ | A 9 mit Amtszulage | ** *** |
*Nur in manchen Bundesländern **Nur in Baden-Württemberg und Sachsen ***Nur in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern
siehe auch: mittlerer Dienst
[Bearbeiten] Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes
Amtsbezeichnung | Besoldung nach BBesO | Schutzpolizei | Wasserschutzpolizei |
---|---|---|---|
Polizeikommissar – PK | A 9 | ||
Polizeioberkommissar – POK | A 10 | ||
Polizeihauptkommissar – PHK | A 11 | ||
Polizeihauptkommissar – PHK | A 12 | ||
Erster Polizeihauptkommissar – EPHK | A 13 |
Die Bundesbesoldungsordnung (BBesO) weist die Amtsbezeichung Polizeihauptkommissar sowohl der Besoldungsgruppen A 11 als auch A 12 zu. Im Dienstgebrauch wird die Amtsbezeichnung bei der höheren Besoldungsgruppe manchmal dazugesagt oder geschrieben („PHK A 12“). Die obige Übersicht zeigt an, wie die Abzeichen in Bundesländern mit verschiedenen Abzeichen für die verschiedenen Besoldungsgruppen aussehen (z. B. Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Thüringen).
In Bundesländern in welchen die Abzeichen für die Polizeihauptkommissare in A 11 und A 12 gleich sind (z. B. Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bundespolizei) gilt folgendes:
Amtsbezeichnung | Besoldung nach BBesO | Schutzpolizei | Wasserschutzpolizei |
---|---|---|---|
Polizeikommissar – PK | A 9 | ||
Polizeioberkommissar – POK | A 10 | ||
Polizeihauptkommissar – PHK | A 11 / A 12 | ||
Erster Polizeihauptkommissar – EPHK | A 13 | * |
*Nur in Baden-Württemberg und Sachsen
siehe auch: gehobener Dienst
[Bearbeiten] Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes
Amtsbezeichnung | Besoldung nach BBesO | Schutzpolizei | Wasserschutzpolizei |
---|---|---|---|
Polizeirat – PR | A 13 | ||
Polizeioberrat – POR | A 14 | ||
Polizeidirektor – PD | A 15 | ||
Leitender Polizeidirektor – LPD oder Ltd. PD | A 16 | * | oder vier breite und ein schmaler Streifen/Litzen |
*Nur in Baden-Württemberg und Sachsen
siehe auch: höherer Dienst
[Bearbeiten] Besonders herausgehobene Positionen im Höheren Dienst
Diese Ämter sind nur für die Laufbahnen bei der Schutzpolizei, jedoch nicht bei der Wasserschutzpolizei eingerichtet.
Amtsbezeichnung | Abzeichen |
---|---|
Abteilungsdirektor beim Polizeipräsidium Frankfurt am Main (Hessen) Direktor der Hessischen Polizeischule |
|
Inspekteur der Polizei (Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen) Landespolizeidirektor (Hessen, Niedersachsen (bis Ende 2004), Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen-Anhalt) |
|
Landespolizeipräsident (Sachsen) Präsident der Bereitschaftspolizei (Hessen) |
|
Inspekteur der Bereitschaftspolizeien der Länder BMI |
[Bearbeiten] Kriminalpolizei
Polizeibeamte der Kriminalpolizei tragen grundsätzlich keine Uniform, sondern „lageangepasste Zivilkleidung“.
[Bearbeiten] Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes
- Kriminalmeister – KM
- Kriminalobermeister – KOM
- Kriminalhauptmeister – KHM
In einigen Bundesländern gibt es keinen mittleren Dienst bei der Kriminalpolizei, ebenso gibt es seit Mitte der neunziger Jahre im deutschen Bundeskriminalamt keinen mittleren Dienst mehr.
[Bearbeiten] Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes
- Kriminalkommissar – KK
- Kriminaloberkommissar – KOK
- Kriminalhauptkommissar – KHK (in BesGr. A 11 oder A 12 eingewiesen)
- Erster Kriminalhauptkommissar – EKHK
Ausschließlich in Berlin existiert neben der Kriminalpolizei die gesonderte Laufbahn des Gewerbeaußendienstes, die ihren Ausdruck in bundesweit einzigartigen Amtsbezeichnungen findet:
- Gewerbekommissar – GK
- Gewerbeoberkommissar – GOK
- Gewerbehauptkommissar – GHK
- Erster Gewerbehauptkommissar – EGHK
Die Amtsbezeichnungen im höheren Dienst beim Gewerbeaußendienstes sind analog der des höheren Kriminaldienstes (siehe unten).
[Bearbeiten] Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes
- Kriminalrat – KR
- Kriminaloberrat – KOR
- Kriminaldirektor – KD
- Leitender Kriminaldirektor – LKD (z. B. NRW) oder LtdKD
[Bearbeiten] Verwendung
- Dezernatsleiter (ab 20 Beamte) bei einer Kriminalpolizei
- Inspektionsleiter einer Kriminalpolizei
- Leiter der Kriminalpolizei
- Leiter einer Polizeidirektion
In Baden-Württemberg auch:
- Leiter eines großen Polizeireviers (Polizeirat, Polizeioberrat)
- Leiter eines Führungs- und Einsatzstabes
[Bearbeiten] Besonders herausgehobene Positionen im höheren Dienst
- Landeskriminaldirektor (Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen) – LdsKD (Abkürzung in Baden-Württemberg: LKD)
- Landeskriminalpolizeidirektor (Berlin) LKPolD (seit Januar 2006 Direktor des Landeskriminalamtes)
[Bearbeiten] Beamte bei Aus- und Fortbildungsstätten bzw. Polizeischulen
Die Amtsbezeichnungen an diesen Einrichtungen variieren sehr stark. In einigen Bundesländern ist für den Leiter dieser Einrichtung eine gesonderte Amtsbezeichnung vorgesehen, z. B. Direktor der Landespolizeischule. In anderen Bundesländern wird dieser Posten von Beamten des höheren Dienstes ohne besondere Dienstbzeichnung versehen.
In manchen Bundesländern gibt es gesonderte Fachhochschulen für die Ausbildung für den Gehobenen Dienst, z. B. in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Der Leiter dieser Einrichtung trägt dort die Bezeichnung Rektor.
In einigen Bundesländern (z. B. Bayern) gibt es an den Polizeischulen Lehrer für allgemeinbildende Fächer. Diese tragen oft folgende Bezeichnungen:
- Polizeischullehrer (BesGr. A 11)
- Polizeischuloberlehrer (BesGr. A 12)
- Polizeischulhauptlehrer (BesGr. A 13)
In anderen Bundesländern werden allgemeinbildende Fächer von Angestellten oder Beamten (ohne besondere Amtsbezeichnung) gelehrt.
[Bearbeiten] Polizeiärztlicher Dienst
Amtsbezeichnung | Besoldung nach BesBO | Abzeichen |
---|---|---|
Medizinalrat bzw. Regierungsmedizinalrat |
A 13 | |
Medizinaloberrat bzw. Regierungsmedizinaloberrat |
A 14 | |
Medizinaldirektor bzw. Regierungsmedizinaldirektor |
A 15 | |
Leitender Medizinaldirektor bzw. Leitender Regierungsmedizinaldirektor |
A 16 |
Diesen Dienst gibt es in allen Bundesländern, wobei u.U. die Amtsbezeichnung Leitender Medizinaldirektor nicht vergeben wird oder der Dienst auch von Angestellten versehen wird, die dann keine Amtsbezeichnung führen. Die Variation bei der Abkürzung ist vielfältig, die obigen Beispiele sind nicht abschließend.
[Bearbeiten] Polizeimusik
Mittlerer Dienst (nicht in allen Bundesländern) | Gehobener Dienst (nicht in allen Bundesländern) |
Beamte und Angestellte in Polizeimusikkorps und Polizeichören tragen in manchen Bundesländern und bei der Bundespolizei (dort nur Angestellte) anstatt ihres Dienstgradabzeichens auf den Schulterstücken eine Lyra- oder Notenschlüsselabbildung. In einigen Bundesländern und bei der Bundespolizei tragen Beamte ihr gewöhnliches Abzeichen.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Drittes Reich
Zur Zeit des Nationalsozialismus gab es unter anderem folgende Amtsbezeichnungen, die damals noch als Dienstgrade bezeichnet wurden und sich innerhalb der verschiedenen Organisationen leicht unterschieden.
[Bearbeiten] Ordnungspolizei
Innerhalb der Ordnungspolizei hatten die Gendarmerie, die Schutzpolizei der Gemeinden, die Schutzpolizei des Reiches, die Wasserschutzpolizei und die Feuerlöschpolizei mit Wirkung vom 10. April 1941 bis Kriegsende folgende Dienstgrade:
- Anwärter
- Unterwachtmeister
- Rottwachtmeister
- Wachtmeister
- Oberwachtmeister
- Revier-Oberwachtmeister (Bezirks-Oberwachtmeister) und Zugwachtmeister
- Hauptwachtmeister und Oberjunker
- Meister
- Leutnant und Revier- (Bezirks-) Leutnant
- Oberleutnant und Revier- (Bezirks-) Oberleutnant
- Hauptmann und Revier- (Bezirks-) Hauptmann
- Major
- Oberstleutnant
- Oberst
- Generalmajor
- Generalleutnant
- General
An den Dienstgrad wurde jeweils die Bezeichnung der Organisation, also „der Gendarmerie“ bzw. „der Polizei“ bzw. „der Feuerlöschpolizei“ angefügt. Die Dienstgrade Generalleutnant und General gab es nur bei der Schutzpolizei des Reiches.
Die Dienstgradabzeichen unterschieden sich in der Grundfarbe: Gendarmerie hellrot, Schutzpolizei der Gemeinden dunkelrot, Schutzpolizei des Reiches grün, Wasserschutzpolizei sandfarben, Feuerlöschpolizei karmesinrot und die Generäle aller Polizeien grün.
Bei der Ordnungspolizei hatten die anderen Untergliederungen eigene Dienstgrade. Näheres dazu findet sich im Hauptartikel.
[Bearbeiten] Sicherheitspolizei
Innerhalb der Staatlichen Preußischen Kriminalpolizei und auch in der gleichgeschalteten Staatlichen Kriminalpolizei (Reichskriminalpolizeiamt (RKPA) mit nachgeordneten Kriminalpolizeileitstellen und Kriminalpolizeistellen) sowie bei der Geheimen Staatspolizei (Geheimes Staatspolizeiamt (Gestapa) mit nachgeordneten Staatspolizeileitstellen und Staatspolizeistellen) wurden ab 1937/40 folgende Dienstgrade verwendet:
- Kriminalassistentenanwärter im Vorbereitungsdienst
- Kriminalassistentenanwärter
- Kriminalassistent
- Kriminaloberassistent
- Kriminalsekretär
- Kriminalbezirkssekretär
- Kriminalinspektor
- Kriminalkommissar
- Kriminalrat
- Kriminaldirektor
- Regierungs- und Kriminalrat
- Oberregierungs- und Kriminalrat
- Regierungs- und Kriminaldirektor
- Reichskriminaldirektor
Die Dienstgrade des Kriminalkommissars und Kriminalrats waren aus besoldungsrechtlichen Gründen in „bis zu 15 Dienstjahren“ und „über 15 Dienstjahre“ untergliedert. Der Kriminalkommissar über 15 Dienstjahre war von der Höhe seiner Dienstbezüge dem Oberleutnant der Schutzpolizei mit einem Jahresgehalt von 3.900 bis 5.900 Reichsmark (Stand 1938) gleichgestellt. Der Kriminalrat über 15 Dienstjahre war mit seinem Jahresgehalt von 4.800 bis 7.000 RM (Stand 1938) dem Hauptmann der Schutzpolizei gleichgestellt. Der Regierungs- und Kriminaldirektor stand mit bis zu 10.600 RM auf der gleichen Besoldungsstufe wie der Oberst der Schutzpolizei.
Durch den Erlass über die Einsetzung eines Chefs der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern vom 17. Juni 1936 wurde dem Reichsführer-SS Heinrich Himmler als Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern der gesamte Polizeiapparat, bestehend aus den Hauptämtern Ordnungspolizei und Sicherheitspolizei, unterstellt. Für die Angehörigen der Sicherheitspolizei (Sipo) wurde daraufhin der Eintritt in die Schutzstaffel (SS) oder den Sicherheitsdienst (SD) nahegelegt und durch entsprechende Runderlasse erleichtert. Die betroffenen Beamten führten den entsprechenden Dienstgrad der SS zusätzlich zu ihrem polizeilichen Dienstgrad (sogenannte „Dienstgradangleichung“). Die Maßnahme betraf hauptsächlich Beamte der Kripo, da Beamte der Gestapo schon zum Großteil vorher aus den Reihen der SS und des SD rekrutiert worden waren und so „politisch unzuverlässige“ Beamte der früheren Preußischen Politischen Polizei ersetzten.
[Bearbeiten] Helferinnen der Sicherheitspolizei und des SD
Frauen wurden im Dritten Reich als Anwärterinnen der Sicherheitspolizei und des SD in einem sechsmonatigen Lehrgang geprüft, für welche Laufbahn sie sich am besten eigneten. Zur Auswahl standen:
- Weibliche Kriminalpolizei (mittlerer und leitender Vollzugsdienst)
- Sachbearbeiterinnen vor allem beim SD
- Dolmetscherinnen
- Erzieherinnen in polizeilichen Jugendschutzlagern
- Technische Kräfte (Laborantinnen, Fotografinnen, daktyloskopische Kräfte, Nachrichtenhelferinnen u. a.)
- Verwaltungsbeamtinnen
Folgende Dienstgrade waren nach Eignung zu erreichen:
- Kriminaloberassistentin zur Prüfung
- Kriminaloberassistentin
- Kriminalsekretärin
- Kriminalobersekretärin
- Kriminalkommissarin
- Kriminalrätin
[Bearbeiten] DDR
Siehe: Deutsche Volkspolizei
[Bearbeiten] Siehe auch
- Dienstgrade im Bundesgrenzschutz
- Amtsbezeichnungen bei der Bundespolizei
- Amtsbezeichnungen der deutschen Zollverwaltung
- Amtsbezeichnungen bei der Bahnpolizei
- Uniform (Polizei)