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Amtsbezeichnungen bei der deutschen Polizei – Wikipedia

Amtsbezeichnungen bei der deutschen Polizei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Dienst- bzw. Amtsbezeichnungen der Polizeibeamten – fälschlicherweise umgangssprachlich Dienstgrade genannt – sind in Deutschland die beamtenrechtlichen Bezeichnungen von Ämtern, die ein Polizeivollzugsbeamter inne hat. Bei Beamten bis zur Anstellung wird sie Dienstbezeichnung genannt, da ihnen noch kein Amt übertragen wurde.

Sie sind für den mittleren, den gehobenen und den höheren Dienst bis einschließlich Besoldungsgruppe A 16 gleich. Lediglich für Beamte, die besondere Führungspositionen der Besoldungsordnung B wahrnehmen, sind landesrechtliche Regelungen getroffen. Die Dienstbezeichnungen von Beamten im Vorbereitungsdienst sind landesrechtlich geregelt, die Besoldung dagegen ist bundesweit gleich und bestimmt sich nach dem Eingangsamt.

Im uniformierten Dienst sind die Dienst- und Amtsbezeichnungen durch Schulterklappen bzw. Aufschiebeschlaufen aus Stoff sichtbar (in der Regel aber nicht bei Einsatzanzügen). Sie zeigen Sterne, im Vorbereitungsdienst Litzen/Streifen, teilweise in Kombination mit Sternen oder bei der Wasserschutzpolizei Litzen/Streifen.

Es gibt kleine Unterschiede bei den Schulterklappen innerhalb der Länder, z. B. im Farbton, bei der Anordnung der Sterne oder bei einzelnen Amtsbezeichungen, die nur in einigen Ländern eingerichtet sind.

Während es bei den Soldaten der Bundeswehr Dienstgrade (Unteroffizier, Feldwebel usw.) gibt, nennt man die Bezeichnungen bei Bundes- und Länderpolizeien Dienst- bzw. Amtsbezeichnungen.

Die uniformierten Polizeivollzugsbeamten des Landes Hessen trugen von 1974 bis 2003 keine Abzeichen, die ihre Dienst- bzw. Amtsbzeichnung darstellten.

Seit 2000 hat der Bundesgrenzschutz sich im Aussehen der Schulterstücke an die Länderpolizeien angepasst. Zuvor wurden Schulterstücke mit unterschiedlich geflochtener Schnur und gold- oder silberfarbenen viereckigen Sternen (preußischer Gardestern) getragen, wie sie bereits vor dem Zweiten Weltkrieg bei Polizei und Militär üblich waren. Ferner trugen bis zur Umstellung auch die Beamten des Bundesgrenzschutzamtes-See die gleichen Abzeichen wie die übrigen Bundesgrenzschutzbeamten. Heute tragen sie Abzeichen, die denen der Wasserschutzpolizei ähneln, vgl. Dienstgrade im Bundesgrenzschutz und Amtsbezeichnungen bei der Bundespolizei.

Bei den Polizeien der Länder gibt es die nachfolgend aufgeführten Dienst- und Amtsbezeichnungen für Polizeivollzugsbeamte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorbereitungsdienst (Ausbildung)

[Bearbeiten] Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes

Dienst-/Amtsbezeichnung Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeihauptwachtmeisteranwärter (selten) – PHWMA/PHWA
Polizeimeisteranwärter – PMA
nicht eingerichtet
Polizeioberwachtmeister – POW
ab dem 2. Ausbildungsjahr
nur in Bayern
nicht eingerichtet
Polizeihauptwachtmeister – PHW
ab dem 2. Ausbildungsjahr
nur in Nordrhein-Westfalen
nicht eingerichtet

In Berlin ist anhand des Schulterstücks das Ausbildungsjahr erkennbar:

PMA 1. Ausbildungsjahr Berlin
ugs. „Schulterglatze“
PMA 2. Ausbildungsjahr Berlin PMA 3. Ausbildungsjahr Berlin

[Bearbeiten] Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes

Dienst-/Amtsbezeichnung Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeikommissaranwärter – PKA * **
Polizeioberwachtmeister (Ziellaufbahn: geh. Dienst)
nur in Bayern
nicht eingerichtet

*Nur in Baden-Württemberg **Nur bei der Bundespolizei

[Bearbeiten] Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes

Dienstbezeichnung Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeireferendar oder Polizeiratanwärter – PRef oder PRA * **

*in Baden-Württemberg **Nur bei der Bundespolizei

Die Abzeichen variieren in dieser Amtsbezeichnung erheblich. In einigen Bundesländern wird kein Abzeichen, manchmal nicht einmal Uniform getragen, in anderen Bundesländern und bei der Bundespolizei wird eine goldene Litze als Abzeichen getragen, in anderen (z. B. Baden-Württemberg) ein grüner Stern und eine goldene Litze.

[Bearbeiten] ergänzende Hinweise

  • Die Abkürzungen für Polizeimeisteranwärter und Polizeikommissaranwärter unterschieden sich in den Bundesländern. Sie lauten entweder PMA oder PKA bzw. PMAnw oder PKAnw.
  • In manchen Bundesländern haben PKA (z. B. Rheinland-Pfalz) kein Abzeichen.
  • In manchen Bundesländern werden PKA in der Probezeit zu Polizeihauptwachtmeistern (mit einer zusätzlichen silbernen Litze) befördert.
  • Die grünen Sterne werden bei den in einigen Bundesländern und bei der Bundespolizei in Einführung befindlichen blauen Uniformen durch blaue Sterne ersetzt.
Beispiel: blaue Uniform

[Bearbeiten] Schutzpolizei

Der Stern auf den grünen Schulter- klappen des mPVD
Der Stern auf den grünen Schulter- klappen des mPVD

Bei der Wasserschutzpolizei werden die Abzeichen je nach Bundesland als Streifen oder Litzen bezeichnet. Sie unterscheiden sich aber nicht im Aussehen. Sie sind immer goldfarben. Breite Litzen/Streifen sind 12 mm (gehobener Dienst), schmale Litzen/Streifen 8 mm breit (mittlerer Dienst), die Litze/Streifen auf der Schulterklappe des Leitenden Polizeidirektors ist in der Regel 30 mm breit.

Gewöhnlich sind die Sterne übereinander in einer Reihe angeordnet. Für Baden-Württemberg und Sachsen gilt folgende Regelung: Bei vier Sternen sind zwei übereinander und zwei quer dazu nebeneinander angeordnet. Bei allen anderen Abzeichen sind sie übereinander angeordnet.

[Bearbeiten] Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes

Dienst-/Amtsbezeichnung Besoldung nach BBesO Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeimeister zur Anstellung – PMzA A 7 * *
Polizeimeister – PM A 7
Polizeiobermeister – POM A 8
Polizeihauptmeister – PHM A 9 **
Polizeihauptmeister mit Amtszulage – PHMZ A 9 mit Amtszulage ** ***

*Nur in manchen Bundesländern **Nur in Baden-Württemberg und Sachsen ***Nur in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern

siehe auch: mittlerer Dienst

[Bearbeiten] Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes

Amtsbezeichnung Besoldung nach BBesO Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeikommissar – PK A 9
Polizeioberkommissar – POK A 10
Polizeihauptkommissar – PHK A 11
Polizeihauptkommissar – PHK A 12
Erster Polizeihauptkommissar – EPHK A 13

Die Bundesbesoldungsordnung (BBesO) weist die Amtsbezeichung Polizeihauptkommissar sowohl der Besoldungsgruppen A 11 als auch A 12 zu. Im Dienstgebrauch wird die Amtsbezeichnung bei der höheren Besoldungsgruppe manchmal dazugesagt oder geschrieben („PHK A 12“). Die obige Übersicht zeigt an, wie die Abzeichen in Bundesländern mit verschiedenen Abzeichen für die verschiedenen Besoldungsgruppen aussehen (z. B. Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Thüringen).

In Bundesländern in welchen die Abzeichen für die Polizeihauptkommissare in A 11 und A 12 gleich sind (z. B. Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bundespolizei) gilt folgendes:

Amtsbezeichnung Besoldung nach BBesO Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeikommissar – PK A 9
Polizeioberkommissar – POK A 10
Polizeihauptkommissar – PHK A 11 / A 12
Erster Polizeihauptkommissar – EPHK A 13 *

*Nur in Baden-Württemberg und Sachsen

siehe auch: gehobener Dienst

[Bearbeiten] Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes

Amtsbezeichnung Besoldung nach BBesO Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeirat – PR A 13
Polizeioberrat – POR A 14
Polizeidirektor – PD A 15
Leitender Polizeidirektor – LPD oder Ltd. PD A 16 *
oder vier breite und ein schmaler Streifen/Litzen

*Nur in Baden-Württemberg und Sachsen

siehe auch: höherer Dienst

[Bearbeiten] Besonders herausgehobene Positionen im Höheren Dienst

Diese Ämter sind nur für die Laufbahnen bei der Schutzpolizei, jedoch nicht bei der Wasserschutzpolizei eingerichtet.

Amtsbezeichnung Abzeichen
Abteilungsdirektor beim Polizeipräsidium Frankfurt am Main (Hessen)

Direktor der Hessischen Polizeischule
Direktor der Bereitschaftspolizei (Baden-Württemberg, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt)
Direktor beim Polizeipräsidenten (Berlin)
Direktor des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (Nordrhein-Westfalen)
Direktor des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (Nordrhein-Westfalen)
Polizeipräsident als Leiter einer Polizeidirektion (Sachsen)
Polizeipräsident als Leiter des Präsidiums der Bereitschaftspolizei (Sachsen)
Polizeipräsident als Leiter der Landespolizeidirektion Zentrale Dienste (Sachsen)
Polizeivizepräsident (Bayern)
Vizepräsident der Bereitschaftspolizei (Hessen)

Inspekteur der Polizei (Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen)

Landespolizeidirektor (Hessen, Niedersachsen (bis Ende 2004), Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen-Anhalt)
Landesschutzpolizeidirektor (Berlin (bis Juli 2003)
Erster Direktor beim Polizeipräsidenten in Berlin als Leiter des Stabes (ab Januar 2006)
Polizeipräsident (Bayern)

Landespolizeipräsident (Sachsen)

Präsident der Bereitschaftspolizei (Hessen)
Inspekteur der Polizei (Hessen)
Landespolizeidirektor in Berlin (bis 1993)
Polizeivizepräsident (Hamburg)
Polizeivizepräsident (Berlin)
Landespolizeipräsident (Bayern)

Inspekteur der Bereitschaftspolizeien der Länder BMI

[Bearbeiten] Kriminalpolizei

Polizeibeamte der Kriminalpolizei tragen grundsätzlich keine Uniform, sondern „lageangepasste Zivilkleidung“.

[Bearbeiten] Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes

In einigen Bundesländern gibt es keinen mittleren Dienst bei der Kriminalpolizei, ebenso gibt es seit Mitte der neunziger Jahre im deutschen Bundeskriminalamt keinen mittleren Dienst mehr.


[Bearbeiten] Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes

  • Kriminalkommissar – KK
  • Kriminaloberkommissar – KOK
  • Kriminalhauptkommissar – KHK (in BesGr. A 11 oder A 12 eingewiesen)
  • Erster Kriminalhauptkommissar – EKHK

Ausschließlich in Berlin existiert neben der Kriminalpolizei die gesonderte Laufbahn des Gewerbeaußendienstes, die ihren Ausdruck in bundesweit einzigartigen Amtsbezeichnungen findet:

  • Gewerbekommissar – GK
  • Gewerbeoberkommissar – GOK
  • Gewerbehauptkommissar – GHK
  • Erster Gewerbehauptkommissar – EGHK

Die Amtsbezeichnungen im höheren Dienst beim Gewerbeaußendienstes sind analog der des höheren Kriminaldienstes (siehe unten).

[Bearbeiten] Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes

  • Kriminalrat – KR
  • Kriminaloberrat – KOR
  • Kriminaldirektor – KD
  • Leitender Kriminaldirektor – LKD (z. B. NRW) oder LtdKD

[Bearbeiten] Verwendung

  • Dezernatsleiter (ab 20 Beamte) bei einer Kriminalpolizei
  • Inspektionsleiter einer Kriminalpolizei
  • Leiter der Kriminalpolizei
  • Leiter einer Polizeidirektion

In Baden-Württemberg auch:

  • Leiter eines großen Polizeireviers (Polizeirat, Polizeioberrat)
  • Leiter eines Führungs- und Einsatzstabes

[Bearbeiten] Besonders herausgehobene Positionen im höheren Dienst

  • Landeskriminaldirektor (Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen) – LdsKD (Abkürzung in Baden-Württemberg: LKD)
  • Landeskriminalpolizeidirektor (Berlin) LKPolD (seit Januar 2006 Direktor des Landeskriminalamtes)

[Bearbeiten] Beamte bei Aus- und Fortbildungsstätten bzw. Polizeischulen

Die Amtsbezeichnungen an diesen Einrichtungen variieren sehr stark. In einigen Bundesländern ist für den Leiter dieser Einrichtung eine gesonderte Amtsbezeichnung vorgesehen, z. B. Direktor der Landespolizeischule. In anderen Bundesländern wird dieser Posten von Beamten des höheren Dienstes ohne besondere Dienstbzeichnung versehen.

In manchen Bundesländern gibt es gesonderte Fachhochschulen für die Ausbildung für den Gehobenen Dienst, z. B. in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Der Leiter dieser Einrichtung trägt dort die Bezeichnung Rektor.

In einigen Bundesländern (z. B. Bayern) gibt es an den Polizeischulen Lehrer für allgemeinbildende Fächer. Diese tragen oft folgende Bezeichnungen:

  • Polizeischullehrer (BesGr. A 11)
  • Polizeischuloberlehrer (BesGr. A 12)
  • Polizeischulhauptlehrer (BesGr. A 13)

In anderen Bundesländern werden allgemeinbildende Fächer von Angestellten oder Beamten (ohne besondere Amtsbezeichnung) gelehrt.

[Bearbeiten] Polizeiärztlicher Dienst

Amtsbezeichnung Besoldung nach BesBO Abzeichen
Medizinalrat bzw.
Regierungsmedizinalrat
A 13
Medizinaloberrat bzw.
Regierungsmedizinaloberrat
A 14
Medizinaldirektor bzw.
Regierungsmedizinaldirektor
A 15
Leitender Medizinaldirektor bzw.
Leitender Regierungsmedizinaldirektor
A 16

Diesen Dienst gibt es in allen Bundesländern, wobei u.U. die Amtsbezeichnung Leitender Medizinaldirektor nicht vergeben wird oder der Dienst auch von Angestellten versehen wird, die dann keine Amtsbezeichnung führen. Die Variation bei der Abkürzung ist vielfältig, die obigen Beispiele sind nicht abschließend.

[Bearbeiten] Polizeimusik

Mittlerer Dienst (nicht in allen Bundesländern) Gehobener Dienst (nicht in allen Bundesländern)

Beamte und Angestellte in Polizeimusikkorps und Polizeichören tragen in manchen Bundesländern und bei der Bundespolizei (dort nur Angestellte) anstatt ihres Dienstgradabzeichens auf den Schulterstücken eine Lyra- oder Notenschlüsselabbildung. In einigen Bundesländern und bei der Bundespolizei tragen Beamte ihr gewöhnliches Abzeichen.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Drittes Reich

Zur Zeit des Nationalsozialismus gab es unter anderem folgende Amtsbezeichnungen, die damals noch als Dienstgrade bezeichnet wurden und sich innerhalb der verschiedenen Organisationen leicht unterschieden.

[Bearbeiten] Ordnungspolizei

Innerhalb der Ordnungspolizei hatten die Gendarmerie, die Schutzpolizei der Gemeinden, die Schutzpolizei des Reiches, die Wasserschutzpolizei und die Feuerlöschpolizei mit Wirkung vom 10. April 1941 bis Kriegsende folgende Dienstgrade:

An den Dienstgrad wurde jeweils die Bezeichnung der Organisation, also „der Gendarmerie“ bzw. „der Polizei“ bzw. „der Feuerlöschpolizei“ angefügt. Die Dienstgrade Generalleutnant und General gab es nur bei der Schutzpolizei des Reiches.

Die Dienstgradabzeichen unterschieden sich in der Grundfarbe: Gendarmerie hellrot, Schutzpolizei der Gemeinden dunkelrot, Schutzpolizei des Reiches grün, Wasserschutzpolizei sandfarben, Feuerlöschpolizei karmesinrot und die Generäle aller Polizeien grün.

Bei der Ordnungspolizei hatten die anderen Untergliederungen eigene Dienstgrade. Näheres dazu findet sich im Hauptartikel.

[Bearbeiten] Sicherheitspolizei

Innerhalb der Staatlichen Preußischen Kriminalpolizei und auch in der gleichgeschalteten Staatlichen Kriminalpolizei (Reichskriminalpolizeiamt (RKPA) mit nachgeordneten Kriminalpolizeileitstellen und Kriminalpolizeistellen) sowie bei der Geheimen Staatspolizei (Geheimes Staatspolizeiamt (Gestapa) mit nachgeordneten Staatspolizeileitstellen und Staatspolizeistellen) wurden ab 1937/40 folgende Dienstgrade verwendet:

  • Kriminalassistentenanwärter im Vorbereitungsdienst
  • Kriminalassistentenanwärter
  • Kriminalassistent
  • Kriminaloberassistent
  • Kriminalsekretär
  • Kriminalbezirkssekretär
  • Kriminalinspektor
  • Kriminalkommissar
  • Kriminalrat
  • Kriminaldirektor
  • Regierungs- und Kriminalrat
  • Oberregierungs- und Kriminalrat
  • Regierungs- und Kriminaldirektor
  • Reichskriminaldirektor

Die Dienstgrade des Kriminalkommissars und Kriminalrats waren aus besoldungsrechtlichen Gründen in „bis zu 15 Dienstjahren“ und „über 15 Dienstjahre“ untergliedert. Der Kriminalkommissar über 15 Dienstjahre war von der Höhe seiner Dienstbezüge dem Oberleutnant der Schutzpolizei mit einem Jahresgehalt von 3.900 bis 5.900 Reichsmark (Stand 1938) gleichgestellt. Der Kriminalrat über 15 Dienstjahre war mit seinem Jahresgehalt von 4.800 bis 7.000 RM (Stand 1938) dem Hauptmann der Schutzpolizei gleichgestellt. Der Regierungs- und Kriminaldirektor stand mit bis zu 10.600 RM auf der gleichen Besoldungsstufe wie der Oberst der Schutzpolizei.

Durch den Erlass über die Einsetzung eines Chefs der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern vom 17. Juni 1936 wurde dem Reichsführer-SS Heinrich Himmler als Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern der gesamte Polizeiapparat, bestehend aus den Hauptämtern Ordnungspolizei und Sicherheitspolizei, unterstellt. Für die Angehörigen der Sicherheitspolizei (Sipo) wurde daraufhin der Eintritt in die Schutzstaffel (SS) oder den Sicherheitsdienst (SD) nahegelegt und durch entsprechende Runderlasse erleichtert. Die betroffenen Beamten führten den entsprechenden Dienstgrad der SS zusätzlich zu ihrem polizeilichen Dienstgrad (sogenannte „Dienstgradangleichung“). Die Maßnahme betraf hauptsächlich Beamte der Kripo, da Beamte der Gestapo schon zum Großteil vorher aus den Reihen der SS und des SD rekrutiert worden waren und so „politisch unzuverlässige“ Beamte der früheren Preußischen Politischen Polizei ersetzten.

[Bearbeiten] Helferinnen der Sicherheitspolizei und des SD

Frauen wurden im Dritten Reich als Anwärterinnen der Sicherheitspolizei und des SD in einem sechsmonatigen Lehrgang geprüft, für welche Laufbahn sie sich am besten eigneten. Zur Auswahl standen:

  • Weibliche Kriminalpolizei (mittlerer und leitender Vollzugsdienst)
  • Sachbearbeiterinnen vor allem beim SD
  • Dolmetscherinnen
  • Erzieherinnen in polizeilichen Jugendschutzlagern
  • Technische Kräfte (Laborantinnen, Fotografinnen, daktyloskopische Kräfte, Nachrichtenhelferinnen u. a.)
  • Verwaltungsbeamtinnen

Folgende Dienstgrade waren nach Eignung zu erreichen:

  • Kriminaloberassistentin zur Prüfung
  • Kriminaloberassistentin
  • Kriminalsekretärin
  • Kriminalobersekretärin
  • Kriminalkommissarin
  • Kriminalrätin

[Bearbeiten] DDR

Siehe: Deutsche Volkspolizei

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


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