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Wielbark-Kultur – Wikipedia

Wielbark-Kultur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Wielbark-Kultur, (deutsch auch Braunswalde-Willenberg-Kultur) war eine vor allem im Norden Polens verbreitete archäologische Kultur aus dem letzten vorchristlichen bis zum 4. Jahrhundert. Vermutlich stellt diese Kultur den Ursprung der Goten dar.

Steinkreis der Willenberg-Kultur (hier im pommerschen Węsiory westlich von Danzig
Steinkreis der Willenberg-Kultur (hier im pommerschen Węsiory westlich von Danzig

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entdeckung und Namen

Braunswalde (Gościszewo) und Willenbark (Wielbark) am Rand des Weichseldeltas
Braunswalde (Gościszewo) und Willenbark (Wielbark) am Rand des Weichseldeltas

Im Jahre 1874 wurde zwischen den Dörfern Braunswalde (heute: Gościszewo) und Willenbark (Wielbark) zwischen den Städten Marienburg (Malbork) und Stuhm (Sztum) ein eisenzeitliches Gräberfeld mit 3000 Gräbern entdeckt. Im Jahr darauf wurde im Correspondenz-Blatt der deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte darüber berichtet. Die Willenberger Kultur wurde früher als „gotische-gepidische Kultur“ eingeordnet. In Polen wurde zunächst „ostpommersch-masowische Kultur“ bevorzugt, um gegenüber dem skandinavischen ein einheimisch-slawisches Element zu betonen. Seit 1945 gehört der Fundort Willenberg zu Polen und heißt jetzt Wielbark. So hat sich international die Bezeichnung Wielbark-Kultur eingebürgert.

[Bearbeiten] Charakteristika

Die Wielbark-Kultur ersetzte im letzten Jahrhundert vor der Zeitenwende die Oksywie-Kultur an der Weichsel unterhalb von Thorn (Toruń) und weiter westlich bis zur Persante (Parsęta). Für den Beginn der Kultur ist kennzeichnend, dass Friedhöfe der Oksywie-Kultur weiterbenutzt wurden unter grundsätzlicher Änderung der Bestattungssitten. Männer wurden in Körpergräbern bestattet, Frauen in Urnen. Den Toten wurden im Unterschied zu vorangegangenen und benachbarten Kulturen keine Waffen, sondern lediglich Bekleidung und Schmuck sowie vereinzelt Sporen mit ins Grab gegeben. Ähnlich wie skandinavische Kulturen dieser Zeit errichteten die Menschen der Willenberg-Kultur steinbedeckte Erdhügel, Steinkreise, Bautasteine und gepflasterte Areale. Typisch an der Metallverwendung der Wielbark-Leute: Gebrauchs- und Schmuckgegenstände wurden häufig aus Bronze hergestellt, seltener aus Silber, nur ganz selten aus Gold und Eisen.

Im Jahr 2000 wurde in Czarnówko bei Lębork (Lauenburg) in Ostpommern Gräber mit einem Bronzekessel gefunden, auf dem Männer mit Suebenknoten dargestellt sind.[1]

Oksywie-Kultur und frühe Wielbark-Kultur: rotAusweitung der Wielbark-Kultur: lachsrot,zu Lasten der Przeworsker Kultur: orange,  zu Lasten der Jastorfkultur lilaJastorfkultur: blau, Ausweitung hellblauPrzeworsker Kultur gelb und orange, später nur gelb
Oksywie-Kultur und frühe Wielbark-Kultur: rot
Ausweitung der Wielbark-Kultur: lachsrot,
zu Lasten der Przeworsker Kultur: orange,
zu Lasten der Jastorfkultur lila
Jastorfkultur: blau, Ausweitung hellblau
Przeworsker Kultur gelb und orange, später nur gelb

Die Fundstätten der ersten Phase befinden sich größtenteils in der Umgebung zur Ostsee fließender Flüsse, also nördlich der pommerschen Wasserscheide Ostsee/Netze. Mit der Zeit dehnte sich die Kultur in Südwestlicher Richtung bis in die Region Großpolen aus, Steinsetzungen nicht so weit wie die Bestattungsriten. Dabei wurde die andernorts fortbestehende Przeworsker Kultur regelrecht verdrängt. Entscheidend war aber die Ausdehnung nach Südosten. Um 200 n. Chr. erreichte die Wielbarkkultur die heutige Ukraine, während ihre Spuren an der unteren Weichsel im 3. Jahrhundert deutlich nachlassen und im Lauf des vierten Jahrhunderts ganz aussetzen, was für eine vollständige Abwanderung der entsprechenden Bevölkerung innerhalb von drei Generationen spricht. Gleichzeitig breitete sich nordwestlich des Schwarzen Meeres die Tschernjachow-Kultur-Kultur aus, die in ihren Ausdrucksformen große Ähnlichkeit mit der Wielbark-Kultur, aber auch Beziehungen zur Zarubincy-Kultur hatte.

[Bearbeiten] Deutung

Der Beginn der Kultur stellt die Aussage der Getica infrage, die Goten seien insgesamt aus Skandinavien an die Südküste der Ostsee eingewandert. Im Detail ziehen die Autoren aber unterschiedliche Schlüsse. Manche nehmen an, die Kultur habe sich ohne Zuwanderung vor Ort entwickelt und die Einwanderung der Goten aus Skandinavien sei nur ein Mythos [2]. Andere nehmen an, eine kleine Gruppe von Skandinaviern (der Clan des in der Getica erwähnten Amal) seien zugewandert und habe sich mit der einheimischen Bevölkerung vermischt. Wieder andere nehmen an, es seien doch alle aus Skandinavien zugewandert, hätten aber ein entvölkertes Land vorgefunden und dort die alten Begräbnisplätze als erkennbare „heilige Orte“ übernommen.

Die Verlagerung der Kultur im 3. Jahrhundert nach Chr. wird als einhellig als Entsprechung der in der Getica beschriebenen Wanderung angesehen.

[Bearbeiten] Quellen

  1. M. Macynska, D. Rudnicka, Abstract: A grave with Roman imports from Czarnówko, Lębork district, Pomerania, Poland [1]
  2. Reallexikon dre Germanischen Altertumskunde, Kapitel über Goten, Oksywie-Kultur, Przeworsker Kultur und Wielbark-Kultur


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