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Tragschrauber – Wikipedia

Tragschrauber

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Moderner Leicht-Tragschrauber
Moderner Leicht-Tragschrauber
Tragschrauber Bensen B-8
Tragschrauber Bensen B-8

Ein Tragschrauber, auch Autogiro oder Gyrocopter genannt, ist ein Drehflügler und ähnelt in seiner Funktionsweise der eines Hubschraubers. Jedoch wird hier der Rotor nicht durch ein Triebwerk, sondern durch den Fahrtwind in Drehung versetzt (Autorotation). Der Auftrieb wird wie beim Hubschrauber durch die Relativbewegung des Rotorblattes gegenüber der umgebenden Luft erzeugt. Der Vortrieb erfolgt, wie beim Starrflügelflugzeug, meist durch ein Propellertriebwerk oder auch durch Schleppen.

Tragschrauber sind interessant für Anwendungen, bei denen geringe Geschwindigkeiten erwünscht, aber Senkrechtstart und -landung nicht notwendig sind. Vorteile sind dabei die Überzugfestigkeit, die geringen Bau- und Betriebsmittelkosten, das geringe Gewicht und der geringe Platzbedarf.

Als Erfinder des Tragschraubers gilt der Spanier Juan de la Cierva 1923.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Sicherheit und Stabilität

Da der Rotor nur durch den Luftstrom angetrieben wird, ist er mechanisch gering belastet, und es ist kein kompliziertes Getriebe notwendig. Der Antriebsausfall ist ebenfalls unkritisch. Tragschrauber haben keine Mindestgeschwindigkeit und können somit nicht in einen überzogenen Flugzustand geraten. Dies war auch die Motivation des Erfinders Juan de la Cierva.

[Bearbeiten] Technik von Tragschraubern

McCulloch J-2, mit kleinen Zusatz-Tragflächen
McCulloch J-2, mit kleinen Zusatz-Tragflächen

Der Antrieb erfolgt meist durch Kolbentriebwerke und Propeller. Der Rotor wird an einem Mast befestigt. Ein Schlaggelenk, das eine Winkeländerung des Rotorblattes zulässt, wenn es gegen den Wind läuft, ist zentrales Merkmal eines Autogiro. Eine Taumelscheibe wird nicht zwingend benötigt, zur Steuerung kann der komplette Rotor geschwenkt werden. Zusätzlich wird ein herkömmliches Seitenruder zur Steuerung benötigt. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit wird meist ein festes Fahrwerk verwendet. Eine geschlossene Kabine ist eher selten. Einige Modelle setzen zusätzliche Tragflächen ein.

Tragschrauber benötigen nur eine sehr kurze Startrollstrecke, von wenigen Metern bis etwa 100 m, und gehören damit zur Gruppe der ESTOL-Flugzeuge. Die Landerollstrecke liegt zwischen 0 und einigen 10 m. Zur weiteren Verkürzung der Startstrecke kann der Rotor vor dem Start durch den Motor auf die Startdrehzahl beschleunigt werden.

Eine Sonderform ist der compound autogyro, bei dem nur zu Start und Landung der Rotor angetrieben wird, etwa mit Blattspitzenantrieb. Beim Vorwärtsflug trägt er dann freidrehend, gegebenenfalls zusammen mit Tragflächen, den Auftrieb, mit Vortrieb durch normale Propeller-Treibwerke, so etwa beim Fairey Rotodyne.

[Bearbeiten] Entwicklung

Avro 620 von 1932
Avro 620 von 1932
Pitcairn Autogiro
Pitcairn Autogiro

Erfunden wurde der Tragschrauber von dem Spanier Juan de la Cierva, der sein Fluggerät Autogiro nannte[1]. Nachdem er mit einem von ihm entwickelten Bomber abgestürzt war, der in einen überzogenen Flugzustand geriet, entwickelte er ein Fluggerät, bei dem dies nicht auftreten kann. 1920 begann er mit „rotierenden Flügeln“, wie er sie nannte, zu experimentieren. Das Resultat war der erste erfolgreiche Flug eines Autogiro, des C4, am 9. Januar 1923 in Getafe, Spanien.

Ende der 1920er Jahre gab es einen Autogiro-Boom. Harold Pitcairn und sein Kollege Walter Kellett gründeten nach Lizenzierung durch de la Cierva in den USA einen der wichtigsten Autogiro-Hersteller. Sie belieferten das US Post Office mit Autogiros. Mit der Rezession brach dieses Geschäft jedoch ein.

In dieser Zeit wurden Tragschrauber auch in Großbritannien (besonders Cierva in enger Kooperation mit Avro), Deutschland (insbesondere Focke-Wulf), der Sowjetunion (ZAGI) und Frankreich (SNCASO) entwickelt.

[Bearbeiten] Gebrauch im 2. Weltkrieg

Focke-Achgelis Fa 330
Focke-Achgelis Fa 330

Im Zweiten Weltkrieg führten einige deutsche U-Boote den unmotorisierten Schlepp-Tragschrauber Focke-Achgelis Fa 330 „Bachstelze“ mit. Er war mit einer Person bemannt, die als Ausguck diente, und wurde an einer Leine hinter dem aufgetaucht fahrenden U-Boot geschleppt.

In Großbritannien erfolgte während des Zweiten Weltkrieges die gesamte Kalibrierung der Radarüberwachung mit Hilfe von Tragschraubern. Hierzu wurden Tragschrauber des britischen Musters Cierva C.30 „Rota“ in einer Flugstaffel eingesetzt.

In Japan wurden Tragschrauber zur Artilleriebeobachtung eingesetzt. Geplant wurde außerdem, von umgebauten Frachtern aus operierende Tragsschrauber zur Abwehr von U-Booten einzusetzen.

In der Sowjetunion wurden fünf in einer Staffel zusammengefasste Tragschrauber ZAGI A-7 am Anfang des Krieges zu Aufklärungsflügen und zum Abwurf von Flugblättern genutzt.

Somit spielten insgesamt Tragschrauber keine wesentliche Rolle, am Ende wandten sich die Militärs dem Hubschrauber zu. Dieser versprach neue taktische Möglichkeiten und ein breiteres Einsatzspektrum.

[Bearbeiten] Tragschrauber heute

[Bearbeiten] Sport- und Freizeitflüge

Tragschrauber werden heute fast nur noch zu Hobbyzwecken geflogen, wo sie wegen des niedrigen Anschaffungspreises und der geringen Betriebsmittelkosten beliebt sind.

Seit Mai 2004 sind in Deutschland Tragschrauber als Ultraleicht-Flugzeuge zugelassen und dürfen, nach dem Ablegen der Zusatzprüfung, auch mit Ultraleichtflug-Lizenz geflogen werden.

Für den Erwerb der Sportpiloten-Lizenz „Tragschrauber“ ist es möglich, die Ausbildung ausschließlich auf Tragschraubern zu absolvieren, ohne eine Flächenflugzeugausbildung zu machen.

[Bearbeiten] Polizeieinsatz (Testreihe)

Seit Juli bis Mitte Dezember 2007 testet die Landespolizei Brandenburg praxisnah einen angemieteten Tragschrauber vom Typ HTC MT-03 auf dem Flugplatz Saarmund daraufhin, ob und in welcher Art von Polizeieinsätzen Tragschrauber im Polizeidienst Verwendung finden können. Insgesamt sind vier flugerfahrene Polizeivollzugsbeamte der Landespolizei Brandenburg mit dem Praxistest befasst. Zu den verschiedenen Testabschnitten in unterschiedlichen Flughöhen gehören u.a. die Konstanz von Polizeifunk an Bord, Beweiskraft von Luftbildaufnahmen während des Einsatzflugs, Umwelt- und Verkehrsüberwachung (in rund 300 Metern Höhe) sowie Personensuche und -verfolgung aus der Luft. Hauptmotiv für die angestrebte Verwendung als Polizei-Tragschrauber sind die niedrigen Betriebskosten, insbesondere der geringe Treibstoffverbrauch. Eine Flugstunde mit einem Hubschrauber kostet durchschnittlich 1.000 Euro, während ein Tragschrauber während der gleichen Zeit lediglich 120 Euro kostet. Hauptproblem bei einem Tragschrauber ist die geringe Nutzlast. Ein Polizeibeamter an Bord darf nebst Polizeiausrüstung (z.B. Wärmebildkamera) insgesamt lediglich maximal 90 Kilogramm wiegen. Neben den Kosten liegen die Vorteile z.B. darin, dass der Boden zu beiden Seiten leicht beobachtet werden kann, so dass sich einsatzerschwerende Schräglagen im Unterschied zu Hubschraubereinsätzen meist vermeiden lassen. Die Spitzengeschwindigkeit im polizeibezogenen Einsatz liegt bei 160 km/h (Mindestgeschwindigkeit: 30 km/h). Einzige rechtliche Hürde ist bislang eine Luftfahrtbestimmung, wonach bewohntes Gebiet mit Ultraleicht-Flugzeugen und Tragschraubern grundsätzlich nicht im Tiefflug überflogen werden darf. Das Innenministerium des Landes Brandenburg plant insoweit eine Ausnahmeregelung für Polizeiflüge.

[Bearbeiten] Flugauto

Der Tragschrauber könnte eine große Bedeutung als Flugauto erlangen. Erste Entwicklungen basieren auf einem Tragschrauber.

[Bearbeiten] Tragschrauber in Spielfilmen

Der Tragschrauber ist bekannt u.a. durch den James-Bond-Film Man lebt nur zweimal („Little Nelly“) sowie durch Mad Max 2. Schon im Jahre 1934 tauchte ein Autogyro im Film Es geschah in einer Nacht auf, ebenso in Die 39 Stufen von 1935. Ebenso fliegt H.M. Murdock aus der Serie Das A-Team am Anfang der finalen Staffel einen Tragschrauber mit den Worten: "Das habe ich mal in einem James Bond Film gesehen. Seitdem Habe ich immer einen Hubschrauber im Koffer dabei."

[Bearbeiten] Literatur

  • Engelbert Zaschka: Drehflügelflugzeuge. Trag- und Hubschrauber. C.J.E. Volckmann Nachf. E. Wette, Berlin-Charlottenburg 1936.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Tragschrauber - Gyrocopter - AutoGyro auf gyronautix.de

[Bearbeiten] Weblinks


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