Sergej Barbarez
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Sergej Barbarez | ||
Spielerinformationen | ||
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Voller Name | Sergej Barbarez | |
Geburtstag | 17. September 1971 | |
Geburtsort | Mostar, Bosnien-Herzegowina | |
Position | Mittelfeld/Sturm | |
Vereinsinformationen | ||
Verein | Bayer 04 Leverkusen | |
Vereine in der Jugend | ||
1989-1991 | Velež Mostar | |
Vereine als Aktiver1 | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore) |
1992-1993 1993-1996 1996-1998 1998-2000 2000-2006 2006- 2008 |
Hannover 96 1. FC Union Berlin Hansa Rostock Borussia Dortmund Hamburger SV Bayer 04 Leverkusen |
18 ( 91 (46) 59 (13) 36 ( 6) 174 (65) 61 (11) |
2)
Nationalmannschaft | ||
1998- 2006 | Bosnien Herzegowina | 49 (17) |
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. |
Sergej Barbarez [sɛrɡɛj barbarɛz] (* 17. September 1971 in Mostar) ist ein bosnischer Fußballer in Diensten von Bayer 04 Leverkusen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Karriere
Sergej Barbarez spielte von seinem 19. Lebensjahr bis 1991 im Profikader des bosnischen Traditionsvereins Velež Mostar und spielte auch als Basketballer in der obersten Liga seines Landes.
Seine Fußballkarriere in Deutschland begann eher zufällig 1992 bei Hannover 96. Als Barbarez sich in den Ferien bei seinem Onkel in Deutschland aufhielt, begann der Krieg in Jugoslawien. Sein Onkel ließ ihn aus diesem Grund nicht zurück in die Heimat und bemühte sich stattdessen um ein Probetraining bei Hannover 96, wo er gleich einen Vertrag erhielt. Dort gewann er auch mit seiner Mannschaft im Sommer 1992 den DFB-Pokal.
Nach einem Jahr folgte er dem damaligen Trainer Frank Pagelsdorf zum 1. FC Union Berlin, doch wegen Lizenzverweigerung kam es dort nicht zu einem Aufstieg. Daraufhin wechselte Barbarez zum F.C. Hansa Rostock, bei dem er nach anfänglichen Schwierigkeiten seinen endgültigen Durchbruch schaffte. Durch den Erfolg wurden auch viele Top-Clubs auf ihn aufmerksam und so wechselte Barbarez in der Saison 1998/99 für 1,1 Millionen Euro zu Borussia Dortmund.
In Dortmund machte er auch die schwerste Zeit seiner Karriere durch, er kam unter Trainer Michael Skibbe fast gar nicht mehr zum Einsatz. Obwohl dessen Nachfolger Udo Lattek Sergej Barbarez als den besten Fußballer, den er jemals gesehen habe, bezeichnete, wollte er einen Neuanfang und wechselte so im Sommer 2000 zum Hamburger SV.
In Hamburg wurde er schließlich glücklich. Er avancierte zu einem Star in der Bundesliga. 2001 wurde er Torschützenkönig und rettete den HSV fast im Alleingang vor dem Abstieg. In der Saison 2005/2006 wurde Hamburg Dritter in der Bundesliga, nicht zuletzt auf Grund von Barbarez' Toren und Vorlagen.
[Bearbeiten] Abgang von „seinem“ HSV
Nachdem Barbarez' Vertrag zum Ende der Saison 2005/2006 auslaufen sollte, wurden vor Saisonende langwierige Verhandlungen geführt, um die Bedingungen für einen Verbleib beim HSV in der Folgesaison zu klären. Bis Ende 2005 deutete alles auf eine Neuverpflichtung Barbarez hin, allerdings bot der HSV ihm im Frühjahr des Folgejahres lediglich einen stark leistungsbezogenen Vertrag mit einer drastischen Gehaltskürzung an. Die Summe, die Präsident Hoffmann und Manager Beiersdorfer mit der Gehaltskürzung von 2,4 auf 1,6 Millionen Euro einsparen wollten, sollte aufgewandt werden, um das Gehalt in Höhe von 2,4 Millionen Euro des neu verpflichteten Niederländers Nigel de Jong aufbringen zu können.
Die Mannschaft um Trainer Thomas Doll wollten Barbarez beim HSV halten und sowohl Doll als auch viele Spieler sprachen sich für den Verbleib des Bosniers aus.
Kurz vor Saisonende führte Barbarez ein weiteres Gespräch mit der Klubführung, doch spätestens von diesem Zeitpunkt an hatte er den Eindruck, dass der Vorstand des HSV ihn nicht mehr weiterverpflichten wollte. Später sagte er in einem Interview dazu: „Es waren von vornherein nur Scheinverhandlungen, ein Schauspiel für die Öffentlichkeit. Der HSV hatte nie ernsthaft im Sinn, mich zu halten.“ [1]
Anschließend verpflichtete Bayer Leverkusen Barbarez für 2 Jahre. Der HSV hatte in der Folgesaison ohne Barbarez gravierende Probleme im Sturm.
[Bearbeiten] Spielstil
Der Offensiv-Allrounder ist sowohl als Sturmspitze als auch hinter den Spitzen einsetzbar. Er hat aber auch schon erfolgreich als Spielmacher und unter Klaus Toppmöller wie in der Nationalmannschaft auch in der Abwehr bzw. als Libero gespielt. Beim HSV war Barbarez wegen seiner konstruktiven Spielweise, durch die viele Tore vorbereitet wurden, aber auch wegen seiner Rolle als Führungsfigur und Vorbild einer der wichtigsten Spieler.
Kritiker warfen ihm jedoch vor, dass er wegen seiner Launighaftigkeit die ganze Mannschaft in ihrer Moral beeinträchtigen könne. Sein spielerischer Wert ist jedoch unbestritten; so sagte der beim FC Schalke 04 spielende Zlatan Bajramovic, dass Barbarez in der Lage sei, alleine ein Spiel zu entscheiden. Udo Lattek bewertete ihn ebenfalls als einen der besten Spieler, den er je gesehen habe. Barbarez war in jedem seiner HSV-Jahre in der Scorerwertung ganz vorne.
[Bearbeiten] Privates
Barbarez ist Vater von zwei Kindern. Er engagiert sich auch für Kinder ohne Eltern. Seine Stiftung 'Centar' hilft Waisenkindern, ein normales Leben aufzubauen.
[Bearbeiten] Statistik
Als Kapitän der bosnisch-herzegowinischen Nationalmannschaft hat Barbarez 49 Spiele absolviert und im Jahr 2006 aufgrund von Skandalen um den bosnischen Verband seinen Rücktritt erklärt. Dort erhielt er – auch Dank seines sozialen Engagements – folgende Auszeichnungen:
- Fußballer des Jahres 2001 in Bosnien und Herzegowina
- Fußballer des Jahres 2003 in Bosnien und Herzegowina
- Mann des Jahres 2005 in Bosnien und Herzegowina
- Sportler des Jahres 2005 in Bosnien und Herzegowina
In Mostar wurde 2005 eine Straße nach ihm benannt.
In 325 Bundesligaspielen erzielte der offensive Mittelfeldspieler und Stürmer 95 Tore, aber bekam auch 84 gelbe Karten, 3 gelb-rote Karten und 4 rote Karten (Stand: 16. April 2008). In der Saison 2000/01 wurde er gemeinsam mit dem Dänen Ebbe Sand (FC Schalke 04) Torschützenkönig der 1. Bundesliga.
Mit seinem 324. Bundesligaspiel am 13. April 2008 überbot er den Rekord von Ole Björnmose, der zuvor die meisten Spiele als Ausländer in der Bundesliga bestritten hatte.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ kicker Interview vom 18. Mai 2006
[Bearbeiten] Weblinks
René Adler | Sergej Barbarez | Tranquillo Barnetta | Jan-Ingwer Callsen-Bracker | Dmitri Bulykin | Gonzalo Castro | Erik Domaschke | Sascha Dum | Benedikt Fernandez | Paul Freier | Manuel Friedrich | Theofanis Gekas | Vratislav Greško | Karim Haggui | Jens Hegeler | Stefan Kießling | Carsten Ramelow | Marcel Risse | Simon Rolfes | Hans Sarpei | Bernd Schneider | Pirmin Schwegler | Lukas Sinkiewicz | Arturo Vidal | Trainer: vakant
Vorgänger |
Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga Saison 2000/01 (mit Ebbe Sand) |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Barbarez, Sergej |
KURZBESCHREIBUNG | bosnisch-herzegovinscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 17. September 1971 |
GEBURTSORT | Mostar |