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Schortens – Wikipedia

Schortens

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Schortens
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Schortens hervorgehoben
Koordinaten: 53° 32′ N, 7° 57′ O
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Friesland
Höhe: 6 m ü. NN
Fläche: 68,67 km²
Einwohner: 21.145 (30. Sep. 2007)
Bevölkerungsdichte: 308 Einwohner je km²
Postleitzahl: 26419
Vorwahlen: 04421–23, 04461, 04468
Kfz-Kennzeichen: FRI
Gemeindeschlüssel: 03 4 55 015
Stadtgliederung: 12 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Oldenburger Str. 29
26419 Schortens
Webpräsenz:
Bürgermeister: Gerhard Böhling (parteilos)
Lage der Stadt Schortens im Landkreis Friesland
Karte

Schortens ist eine selbstständige Gemeinde und nach Varel die zweitgrößte Stadt im Landkreis Friesland im nordwestlichen Niedersachsen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

[Bearbeiten] Geographische Lage

Schortens liegt im Jeverland auf der ostfriesischen Halbinsel, am Rand der Marsch. Zahlreiche Dörfer, etwa die heutigen Stadtteile Accum und Schoost liegen auf in die Marsch hereinragenden Geestzungen, zwischen denen es früher ausgedehnte Moor- und Heidegebiete gab.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Schortens grenzt im Nordwesten an die Stadt Jever, im Norden an die Gemeinde Wangerland, im Osten an die kreisfreie Stadt Wilhelmshaven, im Süden an die Gemeinde Sande und im Südwesten an die Gemeinde Friedeburg, welche zum Landkreis Wittmund gehört.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

Die Stadt umfasst die zwölf Stadtteile Schortens, Heidmühle, Grafschaft, Accum, Sillenstede, Schoost, Roffhausen, Middelsfähr, Addernhausen, Oestringfelde, Ostiem und Upjever.

Während Schortens, Heidmühle, Oestringfelde und Ostiem zusammen einen geschlossenen Ortskern mit knapp 14.000 Einwohnern bilden, handelt es sich bei den anderen Stadtteilen um einzeln gelegene kleinere Orte mit Einwohnerzahlen von ca. 150 (Schoost) bis zu 2.200 (Sillenstede).

[Bearbeiten] Geschichte

Erste Spuren der Besiedlung im heutigen Stadtgebiet reichen bis ins 5. Jahrhundert zurück. Damals gab es Schortens als Einheit noch nicht, sondern an seiner Stelle lagen verschiedene Bauernschaften und kleinere Dörfer. Die Verwaltungseinheiten waren die Kirchspiele, deren Grenzen im wesentlichen durch die geographischen Gegebenheiten (beispielsweise Flüsse und andere Hindernisse) abgesteckt waren. Nach dem Bau der St.-Stephanus-Kirche und einer damit verbundenen Neueinteilung der Kirchspiele entwickelte sich der heutige Ortskern zum geistigen Zentrum des näheren Umkreises, wozu auch das nahe gelegene Kloster Oestringfelde beitrug, das im Mittelalter in der ganzen Region bekannt war.

Als ab 1786 die ersten bürgerlichen Verwaltungsorgane entstanden, wählte man zur Gliederung die Kirchspielgrenzen. Somit bildete das Schortenser Kirchspiel auch eine politische Einheit und entwickelte sich zur Gemeinde und heutigen Stadt Schortens.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts profitierte Schortens stark von der Entwicklung des Marinestützpunktes Wilhelmshaven. Viele Arbeiter siedelten sich im heutigen Stadtgebiet an und der Bau einer Eisenbahnlinie nach Jever verstärkte ab 1871 diesen Trend noch.

Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Produktion von Kriegsschiffen in Wilhelmshaven stark zurück und Schortens hatte mit hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen. 1933 wurde Schortens dann mit Cleverns, Sande und Sandel zur Großgemeinde Östringen zusammengeschlossen. Dieser Zusammenschluss wurde allerdings direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgehoben. 1936 wurde der Fliegerhorst in Upjever eröffnet, der bis heute existiert und von der Luftwaffe genutzt wird.

Ab 1946 kamen viele Heimatvertriebene nach Schortens, sodass die Einwohnerzahl stark anstieg. Auch die Ansiedlung der Olympia-Werke in Roffhausen förderte die Schortenser Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg. Zum 1. Juli 1972 wurde die Gemeinde Schortens im Rahmen einer Gebietsreform mit der damaligen Gemeinde Sillenstede zusammengeschlossen. Die Stadtrechte erhielt Schortens am 21. Januar 2005. Seit dem 1. Juni 2005 ist die Stadt Schortens selbstständige Gemeinde.

[Bearbeiten] Stadtteile

[Bearbeiten] Accum

Die Accumer Mühle mit der Mühlenscheune
Die Accumer Mühle mit der Mühlenscheune

Hauptartikel: Accum

Accum wurde erstmals um 840 in einer Kirchenchronik erwähnt. Der Name deutet auf einen ehemaligen Hafen an der Maadebucht hin. Die heutige Kirche wurde 1719 errichtet und war die Hauptkirche der Herrschaft Kniphausen, die Accum zusammen mit Fedderwarden und Sengwarden bildete.

1854 wurde Accum Teil des Großherzogtums Oldenburg. 1933 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Accum aufgelöst und zunächst Teil der Großgemeinde Kniphausen und nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich Teil der Gemeinde Sillenstede, die bei der Gebietsreform 1972 mit Schortens zusammengeschlossen wurde. Heute hat Accum ca. 1.100 Einwohner.

[Bearbeiten] Addernhausen

Addernhausen wurde erstmals 1587 urkundlich erwähnt und hat sich nur langsam entwickelt. Es handelte sich dabei nicht um ein eigentliches Bauerndorf, da es an Marschland fehlte. Das Dorf liegt auf einer Geestzunge.

Erst mit dem Aufkommen des Kunstdüngers Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Landwirtschaft effektiver und es entstanden neue Bauernhäuser. Viele Beschäftigte der Wilhelmshavener Werft bauten damals Häuser in Oestringfelde nahe Addernhausen.

[Bearbeiten] Grafschaft

Hauptartikel: Grafschaft (Friesland)

Grafschaft war früher ein Geestlandgut an der Grenze zum damaligen Schortens und Teil von Barkel. Der Name stammt dabei vom letzten Besitzer, Peter Hinrichs, der Grave genannt wurde und 1676 das Gut übernahm. Der Name setzte sich durch und seitdem nennt man die gesamte Umgebung Grafschaft. Auch hier entstanden Wohnhäuser von Werftbeschäftigten und heute hat Grafschaft ca. 1.700 Einwohner. Wie Accum gehörte auch Grafschaft zur Gemeinde Sillenstede und ist erst seit 1972 Teil von Schortens.

[Bearbeiten] Heidmühle

Das Bürgerhaus Schortens
Das Bürgerhaus Schortens

Heidmühle erhielt seinen Namen von der Heidemühle, einer Bockwindmühle, die 1561 von Upjever dorthin versetzt wurde. Nach dem Bau der Bahnstrecke siedelten sich auch hier viele Werftarbeiter aus Wilhelmshaven an und so entwickelte sich Heidmühle nach und nach zum Ortskern. 1910 entstand die erste Schule, in den 1930er Jahren das heutige Rathaus. Heute leben im Stadtteil Heidmühle ca. 8.500 Einwohner.

Die namensgebende Mühle wurde 1913 abgebrochen und nach Apen verkauft.

[Bearbeiten] Middelsfähr

Middelsfähr liegt im Südosten der Stadt nahe Roffhausen auf einem alten Deich. Hier befand sich im Mittelalter eine von drei Fähren über die Maade, was der Grund für diese Namensgebung sein dürfte. Die Siedlung entstand in den 1950er Jahren und hat heute ca. 1.500 Einwohner.

[Bearbeiten] Oestringfelde

In Oestringfelde befand sich im Mittelalter ein Kloster (von dem heute nur noch eine Ruine im Klosterpark existiert), das in der gesamten Region aufgrund seiner Pferdezucht bekannt war. Das Gebiet des heutigen Stadtteils war im Besitz des Klosters, wurde aber dann zunächst als Ganzes verpachtet und schließlich zerstückelt und mit Wohnhäusern bebaut. Heute ist Oestringfelde Teil des Ortskerns.

[Bearbeiten] Ostiem

Ostiem bestand früher aus den beiden Dörfern (Groß-)Ostiem und Klein-Ostiem. Ostiem war ein Bauerndorf auf dem Geestrand und wurde erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt. Klein-Ostiem bestand aus sieben weiteren Höfen und lag etwas weiter südlich. Heute sind die beiden Dörfer zusammengewachsen und Teil des Ortskerns. Hier leben ca. 1.800 Einwohner.

[Bearbeiten] Roffhausen

Roffhausen ist eine mehr als 1.000 Jahre alte Siedlung auf dem Maadedeich. Hier wurden von der Marinestandortverwaltung aus Wilhelmshaven in den 1930er Jahren viele Lagerhallen und Baracken errichtet, in die nach dem Zweiten Weltkrieg die Olympia-Werke einzogen. Außerdem wurden in den Baracken viele Heimatvertriebene provisorisch untergebracht. Schließlich entstanden für die Bewohner der Baracken und die Mitarbeiter der Olympia-Werke Wohnhäuser und weitere Infrastruktur. Heute leben hier ca. 900 Personen.

[Bearbeiten] Schoost

Schoost ist ein altes Dorf am Südrand der Geest und wurde 1124 erstmals erwähnt. 1587 gab es hier acht Bauernhöfe, heute etwa 150 Einwohner. Es liegt in der Nähe von Dose.

[Bearbeiten] Schortens

Erstmals wird der Name Schortens, der auf einen alten Familiennamen zurückzuführen ist, bereits in Chroniken aus dem Jahre 1158 erwähnt, in denen der Bau der St.-Stephans-Kirche verzeichnet wurde, welcher neun Jahre vorher begonnen wurde. Diese älteste Kirche des Jeverlandes wurde 1153 „hoch und trocken“ auf dem Geestrücken errichtet, so dass der sich langsam entwickelnde Ort alle folgenden Flutkatastrophen unbeschadet überstehen konnte. Ihre Errichtung folgte maßgeblich mittels Tuffsandstein. Ihr Sockel entstand aus Granitquadern. Das Gotteshaus brannte infolge einer Fehde 1361 ab, wurde jedoch neu errichtet. Dies jedoch nur einschiffig und mit halbrunder Apsis. Die Breite des Chorteils entspricht der des Hauptschiffs. Der Flügelaltar der Kirche ist aus Eichenholz gefertigt.

Um 1600 entstand als Anbau an die Kirche die erste Schule auf dem heutigen Stadtgebiet und später tagte im Gasthof neben der Kirche der Kirchen- und Gemeinderat. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann in Schortens eine regere Besiedlung, deren Auslöser vor allem die Fertigstellung der Straßenverbindung Oldenburg–Jever im Jahre 1837 und, 35 Jahre später, die Schaffung einer Eisenbahnverbindung Sande–Heidmühle–Jever waren. Heute ist Schortens Teil des Ortskerns und hat ca. 2.400 Einwohner.

[Bearbeiten] Sillenstede

Evangelische Kirche in Sillenstede
Evangelische Kirche in Sillenstede

Hauptartikel: Sillenstede

Sillenstede wurde 1350 als Celensteda im Vatikanischen Archiv erwähnt. Möglicherweise existierte der Ort auch schon im 2. Jahrhundert nach Christus. Wie die meisten anderen heutigen Stadtteile liegt auch Sillenstede am Rand von Geest und Marsch. Die heutige Kirche wurde 1233 gebaut. Von Sillenstede aus nahm eine Fehde zwischen Östringern und Wangerern ihren Anfang, deren Ende der Anlass für den Bau der Kirche in Schortens war.

Zum Kirchspiel Sillenstede gehörten einige kleinere Bauernschaften, darunter der heutige Stadtteil Grafschaft, sowie Glarum und Moorhausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden der neu gegründeten Gemeinde Sillenstede auch Accum und Grafschaft zugeschlagen. Im Zuge der Gebietsreform von 1972 wurde Sillenstede dann Teil der damaligen Gemeinde Schortens. Heute hat Sillenstede ca. 2.200 Einwohner.

[Bearbeiten] Upjever

In Upjever bestanden bis ins 16. Jahrhundert mehrere Bauernhöfe. Maria von Jever veranlasste hier die Anlage des heutigen Upjeverschen Forstes. 1935 änderte sich der Charakter von Upjever grundlegend, als die der Bau des Fliegerhorsts begann, der am 1. Mai 1936 in Betrieb ging. Durch die Ansiedlung des Flugplatzpersonals stieg die Einwohnerzahl, die sich vorher kaum verändert hatte.

[Bearbeiten] Religionen

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Die Daten in der linken Tabelle gelten für die Gemeinde Schortens ohne die Ortsteile Accum, Grafschaft und Sillenstede, welche erst seit der Gebietsreform 1972 zu Schortens gehören. In der Bevölkerungsfortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik ist für die Jahre 1968–1971 die Bevölkerungszahl der damaligen Gemeinde Sillenstede mit einberechnet worden.

Jahr Einw.[1][2]
1791 1.130
1816 1.356
1871 1.770
1876 1.696
1890 1.865
1895 1.782
1905 2.550
1910 3.272
1925 4.052
1939 5.484
1946 7.690
1948 8.058
1950 7.980
1961 9.805
1964 10.545
Jahr Einw.[3]
1968 ¹ 16.364
1969 ¹ 17.070
1970 ¹ 18.154
1971 ¹ 18.222
1972 18.745
1973 19.663
1974 20.100
1975 20.278
1976 20.244
1977 20.243
1978 20.282
1979 20.294
1980 20.119
1981 20.044
1982 19.952
Jahr Einw.[3]
1983 19.846
1984 20.042
1985 19.921
1986 20.020
1987 19.437
1988 19.342
1989 19.421
1990 19.485
1991 19.796
1992 20.014
1993 20.266
1994 20.527
1995 20.837
1996 21.047
1997 21.219
Jahr Einw.[3]
1998 21.282
1999 21.240
2000 21.299
2001 21.371
2002 21.320
2003 21.336
2004 21.343
2005 21.189
2006 21.132

¹ Zusammen mit der Gemeinde Sillenstede

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

Sitzverteilung im Stadtrat (2006)
Sitzverteilung im Stadtrat (2006)
Sitzverteilung im ehemaligen Gemeinderat (2001)
Sitzverteilung im ehemaligen Gemeinderat (2001)

Bei den letzten Wahlen zum Stadtrat (2006) bzw. Gemeinderat (2001) kam es zu folgenden Ergebnissen:

Partei 10. Sept. 2006 9. Sept. 2001 15. Sept. 1996
SPD 34,6 % 7.140 12 Sitze 34,0 % 8.726 12 Sitze 38,1 % 11.170
CDU 31,0 % 6.397 10 Sitze 35,6 % 9.139 14 Sitze 32,3 % 9.458
FDP 8,3 % 1.713 3 Sitze 7,1 % 1.814 2 Sitze 6,1 % 1.781
Grüne 7,3 % 1.503 2 Sitze 6,9 % 1.762 2 Sitze 7,7 % 2.264
UWG 5,7 % 1.181 2 Sitze 5,0 % 1.271 2 Sitze  ?  ?
BfB 11,2 % 2.313 4 Sitze 10,4 % 2.668 3 Sitze  ?  ?
Linksbündnis 1,9 % 382 1 Sitz
Rensch¹ 1,1 % 275
Wahlbeteiligung 7.353 von 17.267 8.868 von 16.827 10.222 von 16.415
42,6 % 52,7 % 62,3 %

¹ Einzelwahlvorschlag

Im 2001 gewählten Rat bildeten CDU, FDP und UWG eine Mehrheitsgruppe.

[Bearbeiten] Bürgermeister

Bürgermeisterwahl 2004
Bürgermeisterwahl 2004

Derzeitiger Bürgermeister von Schortens ist der parteilose Gerhard Böhling. Er löste im November 2004 als erster hauptamtlicher Bürgermeister den vorherigen Bürgermeister Herbert Lahl (CDU) sowie Gemeindedirektor Wolfgang Schmitz ab.

Bürgermeisterwahl
am 13. Juni 2004
Gerhard Böhling 4.938 61,0 %
Carsten Feist 2.688 33,2 %
Ewald Eden 467 5,8 %
Wahlbeteiligung 8.253 von 17.097
48,3 %

[Bearbeiten] Wappen

Das Wappen der Stadt Schortens
Das Wappen der Stadt Schortens

Das Wappen der Stadt Schortens enthält ein rotes, springendes Pferd mit aufgerichtetem Schweif auf weißem Grund, ähnlich dem niedersächsischen Wappen (weißes Pferd auf rotem Grund und hängender Schweif, siehe Sachsenross), lediglich mit vertauschen Farben. Das Wappen geht wahrscheinlich auf die Pferdezucht der Oestringer im Mittelalter zurück, die schon damals international bekannt war. Eine andere Begründung geht davon aus, dass ein einzelnes „Wunderpferd“, mit dem ein Schortenser Bürger im Mittelalter quer durch Europa reiste, Grundlage für das Wappen ist. Dies ist auch die offizielle Begründung des Gemeindeausschusses, der am 21. April 1948 das springende Pferd als Gemeindesiegel vorgeschlagen hat.

Das springende Pferd kam auch schon im Gemeindesiegel der Großgemeinde Östringen von 1933 bis 1945 vor.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Schortens unterhält Städtepartnerschaften mit Nagybajom in Ungarn seit 1993 und mit Pieszyce (Peterswaldau) in Polen seit 2004.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Schortens ist über die Bundesautobahn 29 an das deutsche Autobahnnetz angebunden, welche sich auf Schortenser Gebiet mit der Bundesstraße 210 kreuzt. Diese führt in Ost-West-Richtung durch die Stadt und sorgt für eine Anbindung sowohl in Richtung Wilhelmshaven als auch nach Ostfriesland. Eine Ortsumgehung der B 210 (wie sie in Jever in den 1990er Jahren bereits realisiert wurde) ist geplant. Außerdem verfügt Schortens über einen Bahnhof, der an der Nebenstrecke Wilhelmshaven–Sande–Esens (Ostfriesische Küstenbahn) liegt und von der NordWestBahn angefahren wird.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte sich die Olympia Werke AG in den ehemaligen Hallen der Wilhelmshavener Marinewerft in Roffhausen an. Das Unternehmen beschäftigte hier zeitweilig über 12.000 Mitarbeiter. Der Standort musste allerdings 1992 aufgrund wirtschaftlicher Probleme endgültig geschlossen werden. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Olympia-Gelände das Technologie Centrum Nordwest und es existieren ca. 60 verschiedene Unternehmen mit über 2.000 Mitarbeitern.

Im Schortenser Gewerbegebiet befindet sich außerdem die Zentrale der Nordfrost-Gruppe, einem 1975 gegründeten Unternehmen, welches insgesamt 1.200 Mitarbeiter an 29 Standorten in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden beschäftigt.

Schließlich sitzt in Schortens der BahnCard-Service der DB Fernverkehr AG.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

Eingang zum Fliegerhorst, 1986
Eingang zum Fliegerhorst, 1986

Seit dem 1. Mai 1936 existiert der Fliegerhorst Upjever. Er wurde während des Zweiten Weltkrieges von den verschiedenen Einheiten der Luftwaffe und der Wehrmacht genutzt. Nach Kriegsende wurden dort zunächst ehemalige Zwangsarbeiter einquartiert, anschließend wurde der Fliegerhorst von dänischen Einheiten sowie der britischen Royal Air Force genutzt. 1961 wurde der Fliegerhorst dann an die Bundeswehr übergeben, die hier ab 1964 wieder regelmäßigen Flugbetrieb durchführte.[4]

Zum 31. August 2005 wurde das seit 1983 Jahre dort stationierte Jagdbombergeschwader 38 „Friesland“ aufgelöst. Am 30. Juni 2006 wurde das Objektschutzbataillon der Luftwaffe aufgelöst und stattdessen das Objektschutzregiment „Friesland“ auf dem Fliegerhorst in Dienst gestellt. Außerdem verbleibt die Luftwaffeninstandhaltungsgruppe 21 auf dem Standort.

[Bearbeiten] Bildung

Die Orientierungsstufen Schortens wurden im Schuljahr 2004/05 aufgelöst und das Gebäude wurde zu einer Außenstelle des Mariengymnasiums Jever. Außerdem gibt es in Schortens eine Hauptschule und eine Realschule Schortens in einem gemeinsamen Schulzentrum sowie diverse über die Stadtteile verteilte Grundschulen.

[Bearbeiten] Quellenangaben

  1. 75 Jahre Heimatverein Schortens (s. u.), S. 117, 120f.
  2. Wilhelmshavener Heimatlexikon (s. u.), Bd. 3, S. 77.
  3. a b c Bevölkerungsfortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik
  4. http://www.relikte.com/jever/

[Bearbeiten] Literatur

  • Heimatverein Schortens (Hrsg.): 75 Jahre Heimatverein Schortens – Heimatbuch und Festschrift. 1. Auflage. Heiber Druck & Verlag, Schortens 2004, ISBN 3-936691-22-3
  • Bürgerverein Accum (Hrsg.): 100 Jahre Bürgerverein Accum. Die Wahrheit wird besteh’n Lug und Trug werden zu Grunde geh’n. 1. Auflage. Heiber Druck & Verlag, Schortens 2004, ISBN 3-936691-25-8
  • Werner Brune (Hrsg.): Wilhelmshavener Heimatlexikon. 3 Bände. Brune Druck- und Verlagsgesellschaft, Wilhelmshaven 1986.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Schortens – Bilder, Videos und Audiodateien


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