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Orthographie – Wikipedia

Orthographie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Orthographie, -grafie (v. griech. ὀρθός „recht/richtig“ und γραφή „Schrift“) oder Rechtschreibung (seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Übersetzung des griech.-lat. Terminus orthographía) ist die allgemein geltende Schreibung der Wörter einer Sprache in der verwendeten Schrift. Eine regelwidrige Schreibung wird allgemein als Rechtschreibfehler bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Rechtschreibung in Alphabetschriften

Bei der Rechtschreibung in Alphabetschriften unterscheidet man zwei grundlegend verschiedene Ansätze:

Der phonemische Ansatz bezieht sich auf die Standard- oder Hochsprache (geschrieben wird ein Wort nicht so, wie es im Dialekt, sondern so, wie es in der Hochsprache gesprochen wird). In diesem Sinne überwiegend phonemisch ist die Orthographie zum Beispiel des Bulgarischen, Esperanto, Finnischen, Georgischen, Italienischen, Russischen, Serbischen, Spanischen und Türkischen. Die Orthographie des Spanischen etwa ist für das kastilische Spanisch eher phonemisch als beispielsweise für das argentinische oder das kubanische (die sich beide freilich keineswegs als nachrangige Dialekte, sondern eben als die argentinische bzw. kubanische Hochsprache begreifen).

Besonders fällt die stark etymologisch geprägte morphophonemische Orthographie des Englischen auf. Im Englischen kann eine Buchstabenfolge (z. B. ough) vier oder mehr verschiedene Aussprachen haben; umgekehrt kann eine bestimmte Lautfolge viele verschiedene Schreibweisen haben, je nachdem, in welchem Wort sie vorkommt, z.B. der Laut sch [ʃ] als ocean, fish, action, sure usf. Siehe auch: ghoti.

Auch das Französische schreibt sich entschieden etymologisch. Stellte Frankreich seine Orthographie auf eine rein phonemische Grundlage, wäre die Familienähnlichkeit des Französischen mit den übrigen romanischen Sprachen kaum mehr zu erkennen. Im Französischen kann ein Laut bis zu zwölf verschiedene Schreibweisen haben (z.B. die Homophone au, aux, haut, hauts, ho, o, ô, os, aulx, oh, eau, eaux).

Die Orthographie des Deutschen hat sowohl phonemische wie auch morphophonemische Elemente (nicht dargestellte Auslautverhärtung, e/ä-Schreibweise u.a.), allerdings mit nur relativ wenig etymologischen Schreibweisen (eine Ausnahme bilden viele neuere Fremdwörter und einige Homophone). Insbesondere bei Entlehnungen aus dem Englischen wird die Schreibweise nur selten an das Deutsche Lautbild angepasst (Keks, (Ohr-)Klipp, Tipp, aber nicht (Korn-)Fleks, Tripp, Popp u.ä.). Insbesondere die Rechtschreibreform bemühte sich auf diesem Gebiet um einige Angleichungen, die aber nicht konsequent fortgeführt wurden.

[Bearbeiten] Siehe auch

Deutsche Sprache, Deutsche Rechtschreibung, Graphemik, Interpunktion, Konrad Duden

[Bearbeiten] Literatur

  • Gerhard Augst (Hrsg.): Rechtschreibliteratur. Bibliographie zur wissenschaftlichen Literatur über die Rechtschreibung und die Rechtschreibreform der neuhochdeutschen Standardsprache, erschienen von 1900 bis 1990. Lang, Frankfurt a. M. [u. a.] 1992, ISBN 3-631-44659-4
  • Duden. Die deutsche Rechtschreibung. Das umfassende Standardwerk auf der Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibregeln. Herausgegeben von der Dudenredaktion. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim [u. a.] 2006, ISBN 3-411-04014-9
  • Burckhard Garbe (Hrsg.): Die deutsche rechtschreibung und ihre reform 1722-1974. Niemeyer, Tübingen 1978. ISBN 3-484-10294-2. Sammlung von Aufsätzen und Buchauszügen zur Geschichte der Rechtschreibung des Deutschen.
  • Deutsche Rechtschreibung. Regeln und Wörterverzeichnis. Herausgegeben von der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung. Narr, Tübingen 2005, ISBN 3-8233-6270-4

[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary
 Wiktionary: Orthographie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik


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