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Nautik – Wikipedia

Nautik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nautik ist die Schifffahrtskunde, insbesondere die Lehre von der Führung eines Schiffes (Steuermannskunst). Der Begriff ist in der 2. Hälfte des 18. Jh. entlehnt aus griech. nautike.

Das Eigenschaftswort nautisch bezeichnet einerseits die damit zusammenhängenden Tätigkeiten, andrerseits unterscheidet es die in der Seefahrt verwendeten Methoden und Messinstrumente von jenen der Luftfahrt, der Geodäsie und anderen Fachgebieten ab (siehe z. B. nautische Meile, nautische Dämmerung, nautisches Jahrbuch).

Ein bedeutender Teil der Steuermannskunst ist die Navigation - der Einsatz geeigneter Mittel, um ein Schiff sicher zum Ziel zu führen. Diese Aufgabe ist in verschiedene Unteraufgaben geteilt.

Dies kann durch Astronomische Navigation oder Terrestrische Navigation erfolgen, auch Koppeln ist möglich aber auf denn meisten Schiffen durch Fehlen entsprechender Geräte sehr ungenau, da nur mit Hand (Uhr, Kurs und Geschwindigkeit) möglich. Heutzutage wird die Position und Geschwindigkeit zumeist durch GPS bzw. DGPS bestimmt.

Bedingungen.

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[Bearbeiten] Ausbildung

Die Ausbildung zum Nautiker erfolgt bei der Marine oder an sog. Seefahrtschulen bzw Fachhochschulen.
Die Ausbildungzeit schließt an der Seefahrtschule mit dem Patent zum Kapitän AG bzw. AM oder AK ab und beträgt insgesamt zwei Jahre reine Ausbildungszeit. Zumeist haben viele schon Erfahrung in der Ausbildung zum Schiffsmechaniker gesammelt, ansonsten ist auch hier eine Praxiszeit von 12 Monaten vorgeschrieben.
An der Fachhochschule dauert die Ausbildung länger. Hier wird eine Praxissemesterzeit von mind. 12 Monaten an Bord von Seeschiffen gefordert und man schließt zusätzlich zum Kapitän AG als Dipl. Wirt. Ing. f. Seeverkehr ab. (Hochschule Bremen) Die Regelstudienzeit beträgt 8 Semester, inkl. der Praxissemester.

[Bearbeiten] Kurze Geschichte der Nautik

um 3500 v. Chr.
Naher Osten: Verstärkter Handel zwischen Mesopotamien und dem Mittelmeergebiet führt zur Gründung der ersten Küstenstädte im heutigen Syrien, Libanon und Palästina. Verstärkter Seehandel nach Westen entlang der Küste von Kleinasien in die Ägäis und in Richtung Süden nach Ägypten.
Die frühen Seefahrer auf den Meeren richten sich nach markanten Küstenpunkten und verwenden das Steinlot zum Messen der Wassertiefe. Sie richten sich nach dem Sonnenstand. Wenn ein senkrechter Stab (Gnomon) den kürzesten Schatten wirft, ist Mittag. In dieser Richtung ist auch Norden, entgegengesetzt Süden und im rechten Winkel Osten und Westen. In der Nacht richtet man sich nach dem Großen Wagen (Bären). Dies alles gilt nur für die nördliche Erdhalbkugel.
2634 v. Chr.
China, Nautik: Nach Überlieferungen soll der Chinese Huang Di den ersten Kompass verwendet haben. Es ist ein Stück Magneteisenstein gewesen, der auf einem Bambusbrettchen in einer Wasserschale geschwommen ist und sich dadurch in die Nord-Südrichtung eingependelt hat. Bei den Chinesen ist er Südstein genannt worden. In Europa kommt dieses Wissen erst 800 Jahre später.
um 1500 v. Chr.
Nordeuropa, Nautik: Die damals noch gepaddelten Fahrzeuge überwinden größere Strecken auf offener See nur mit dem Nachtsprung in klaren Nächten. Man orientiert sich am Polarstern und muss am folgenden Morgen Landmarken oder Berge der anzulaufenden Küste in Sicht haben.
Thales von Milet (625 - 547 v. Chr.), Philosoph, Mathematiker und Astronom, beschäftigt sich auch mit Seefahrtsprobleme, und soll ein erstes astronomisches Lehrbuch für die Seefahrt verfasst haben.
600 v. Chr.
Periplus von Massilia: Die Küstenbeschreibung, deren Original leider verloren ging, beschreibt in drei Teilen die Seehandelswege von Massilia nach Tartessos, von Tartessos entlang der Westküste von Europa bis zu den Britischen Inseln und möglicherweise von Teilen der Nordsee.
um 510 v. Chr.
Der Seefahrer Skylax von Karyanda fährt im Auftrag des Perserkönig Dareios I. vom Indus in 30 Monaten um die arabische Halbinsel bis nach Ägypten. Er verfasst eine Periplus (Küstenbeschreibung) die nach ihm benannte heutige Fassung die Pseudo-Skylax, ist aber über 100 Jahre jünger und stammt von anderen Autoren.
ca. 440 v. Chr.
Der Erste Leuchtturm, und Tempel des Poseidon auf Kap Sunion auf der Landspitze süd/ost Vorgebirge von Attika, er hat Seeleuten den Kurs nach Piräus und Athen angezeigt. Kann aber nicht wisschaftlich bewiesen werden.
326 - 324 v. Chr.
Die Flotte von Alexander dem Großen befindet sich auf dem Rückweg von Indien nach Mesopotamien. Ihr Admiral Nearchos benutzt diese Fahrt zu Forschungszwecken. Sein Bericht über diese Fahrt ist die erste genauere Kunde aus dem Indischen Ozean.
um 280 v. Chr.
Leuchtturm: Der Pharos von Alexandria wird fertig gestellt. Er ist eines der sieben Weltwunder.
200 v. Chr.
Seleukos König der Seleukiden, entsendet den Griechen Patrokles zu Erkundung des Kaspischen Meeres.
Der Grieche Eratosthenes aus Kyrene, berechnet nach Sonnenstandsmessungen mit einem Sonnenstab (Gnomon) in Alexandria und Assuan die Größe der Erdkugel erstaunlich genau. Er vermutet auch, dass der größte Teil der Erdoberfläche von Meeren bedeckt ist. Er führt auch die Chronologie durch Jahreszählung nach Olympiaden ein.
ca. 150 v. Chr.
Die ersten Küstenbeschreibungen (Periplus) war eine Zusammenfassung von Ptolemäus. Für eine exakte fehlten die entsprechenden Messgeräte.
um 110 n. Chr.
Geografie: Marinos von Tyros schreibt ein Werk über die damals bekannte Welt mit 7000 geografischen Positionen von den britischen Inseln bis in den Indischen Ozean. Er erwähnt die Reisezeiten für Seefahrer und verarbeitet diese Angaben für seine Breiten- und Längenkreise. Claudius Ptolemäus bezieht sich bei seiner Arbeit auf Marinos.
200 n. Chr.
Navigation: China: In einem Bericht über Astronomie, welcher Sterne aufzählt, wird auch erwähnt, dass Seeleute zur Navigation einige große Sterne beobachten. Dies ist der erste Hinweis für eine Hochseeschifffahrt, die sich nach dem Sternenstand orientiert.
400 n. Chr.
Segelanweisung: Die erste genauere Beschreibung von Seerouten ist die Stadiasmus maris magni. Sie beschreibt die Küsten, Häfen und Ansteuerungspunkte und sie enthält bereits Entfernungsangaben in Tagesleistungen bei durchschnittlichen Segel- und Ruderfahrten.
Campanile San Marco
Campanile San Marco
um 1150 n. Chr.
Venedig: Die Campanile San Marco, ein 60 m hoher Turm, wird errichtet. Er ist gleichzeitig Ansteuerungspunkt der Schiffe. Bei Tage glänzt seine vergoldete Spitze, bei Nacht wird oben ein Licht angezündet, damit er als Leuchtturm dient.
1475 n. Chr.
Der deutsche Astronom und Mathematiker Regiomontanus veröffentlicht seine astromischen Tafeln für die Jahre 1475 bis 1506 n. Chr. Diese Ephemeriden genannten Tafeln zeigen den Stand der Gestirne bezogen auf die Erde zu jedem beliebigen Zeitpunkt. Für die Hochseeschifffahrt sind diese Ephemeriden zur Ortsbestimmung unentbehrlich und ermöglichen erst die Entdeckungsfahrten quer über die Ozeane.
1483 n. Chr.
Der Mönch Felix Faber kehrt von einer Pilgerfahrt aus dem Heiligen Land zurück und beschreibt die Schiffsführung eines Mittelmeerschiffes. Der Steuermann (Pilot) verfügt bereits über einen Kompass neben dem Mast und über einen zweiten auf der Poop (Achterdeck), Seekarten, sowie über Instrumente, die nicht genauer beschrieben sind. Ferner beobachtet der Steuermann die Sterne, die Windrichtung, die Fische, und die Farbe des Wassers.
um 1500 n. Ch.
Mit der Einführung des Astrolabiums und des Jakobstabes ermöglichten die astronomische Berechnungen der Breite eines Ortes auf See, so dass man einmal entdeckte Inseln und bei Meeresüberquerungen die Küste in etwa wiederfinden konnte.
1731 n. Chr.
Erst die Erfindung des Sextanten und des Schiffschronometers (1764) lösten das Problem der Ortsbestimmung auf See einigermaßen, so dass die geografischen Koordinaten eines Orts bestimmt werden konnten.

[Bearbeiten] Nautische Instrumente

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