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Leben nach dem Tod – Wikipedia

Leben nach dem Tod

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Frage nach einem Leben nach dem Tod ist ein philosophisches Problem, das die Menschheit schon seit dem Altertum beschäftigt. Zu allen Zeiten gab es zu dieser Frage verschiedene Ansätze:

1. Ablehnung:
Mit dem Tod endet die Existenz eines menschlichen Individuums. Der Mensch lebt nicht mehr als Subjekt weiter, sondern nur noch als Objekt, zum Beispiel in der Erinnerung der Mitmenschen (siehe auch Ganztodtheorie).

2. Vollendung:
In vielen Religionen wird das menschliche Leben im weitesten Sinne als eine Art Reifung oder Bewährung gesehen. Nach dem Tod wechselt das Individuum für alle Zeiten in einen anderen Seinszustand (Himmel, Hölle, Limbus...).

3. Reinkarnation:
Der Mensch besitzt einen geistigen Anteil (Seele), der immer wieder in neuen Körpern auf der Erde erscheint, ein Leben lebt und wieder stirbt.

Inhaltsverzeichnis

Vorstellungen in antiken Religionen

Ägypten

Für die alten Ägypter war das Leben nach dem Tod das eigentliche, dauernde Leben, in das der Tod nur ein Übergang ist. Der Leichnam wurde einbalsamiert, um ihn vor der Verwesung zu bewahren. Während der Körper im Grab verbleibt, verlassen das "Ka", die Lebenskraft des Menschen, und das "Ba" seinen Körper und gehen dem Totenreich entgegen. Dieses Totenreich ist dem Diesseits sehr ähnlich. Es ist in zwölf Regionen aufgeteilt, die von Göttern bewohnt sind. Unter dem Vorsitz des Osiris wird das Herz des Verstorbenen gewogen und so anhand seines Gewissens entschieden, ob er in die Regionen des Paradieses oder der Verdammnis eingeht.

Religiöse Vorstellungen der Neuzeit

Judentum

Im alten Judentum stellte man sich vor, dass der Mensch nach seinem Tod in eine Schattenwelt, die Scheol (שאול), eingeht und dort fern von Gott weiter lebt. Dieses Leben ist jedoch kein wirkliches Leben. Für einen frommen Juden ist es daher besonders wichtig, in seinen Nachkommen weiterzuleben.

Erst im Buch Daniel, vermutlich einem der jüngsten Bücher des Tanach, finden sich Hinweise auf ein „ewiges Leben“ bei Gott: „Viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande“ (Dan 12,2).

Ein Leben nach dem Tod war zu Jesu Zeiten unter den jüdischen Gelehrten umstritten. Heute ist die Überzeugung, dass es eine Auferstehung der Toten gebe, im Judentum üblich. Insbesondere im orthodoxen Judentum gibt es auch die Vorstellung einer Reinkarnation.

Christentum

Allgemeine Aussagen

Im Christentum geht man davon aus, dass der Tod infolge des Sündenfalls über die Menschheit und über die ganze gefallene Welt hereinbrach. Der Mensch ist ursprünglich für das Paradies, die Gemeinschaft mit Gott, erschaffen worden. Da durch die Sünde zwischen Gott und den Menschen eine tiefe Kluft entstanden ist, leben wir bis zu unserem Tode von ihm getrennt.

Das Christentum besagt, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, am Kreuz die Strafe für alle Sünder auf sich genommen hat und dass jeder Mensch somit von diesem Fluch erlöst ist. Die Gemeinschaft mit Gott ist somit wieder möglich und geht über den Tod hinaus. Wer sich in seinem Leben zu Jesus Christus bekennt und ihm sein Vertrauen schenkt, wird in die neue Welt Gottes (Himmel, Ewigkeit, Herrlichkeit, Licht) aufgenommen werden.

Am Tage des Jüngsten Gerichts wird der Mensch wieder von Gott lebendig gemacht (Auferstehung), wobei es sich um einen makellosen und unverweslichen Körper handelt. Die Menschen werden nach ihren Taten belohnt oder bestraft. Diejenigen, die im Buch des Lebens verzeichnet sind (die Seligen, die Gerechten, die Barmherzigen und Gnädigen) gehen in das ewige Leben, in das Himmelreich ein und genießen die Anschauung Gottes. Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der Zweite Tod. (Offenbarung des Johannes 21,8).

Der Himmel wird in der Bibel als ein Ort des ewigen Friedens beschrieben, wo es kein Leid, keine Angst, keinen Krieg und keine Krankheiten mehr gibt.

Römisch-katholische Lehre

Den Ursprung des Todes begründet die Kirche als Straffolge der Sünde. Adam zog durch Übertretung des göttlichen Gebotes für die ganze Menschheit den Tod zu.

Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben. (Gen 2,16-17)

Zur Strafe für die Übertretung des göttlichen Prüfungsgebotes wurde über die Menschheit der Tod verhängt.

Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen. Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück. (Gen 3,17)

In der Römisch-katholischen Lehre geht man davon aus, dass sich viele Seelen nach dem irdischen Tod zunächst im Fegefeuer bewähren müssen. Bevor sie endgültig in das Himmelreich eingehen dürfen, findet eine abschließende Läuterung statt.

Danach werden alle Toten am Jüngsten Tag mit ihren Leibern wieder auferstehen.

Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen. Dann werden wir immer beim Herrn sein. Tröstet also einander mit diesen Worten! (1 Thess 4,16-18)

Die Vollendung und Erneuerung der Welt bedeutet den Abschluss des Werkes Christi. Alle Feinde des Gottesreiches sind überwunden. Jesus übergibt das Reich an Gott dem Vater ohne seine Herrschermacht und Königswürde abzugeben. Die Gottesherrschaft, das Endziel der Schöpfung und Sinn der menschlichen Geschichte beginnt.

Luther

Martin Luther betont die Abhängigkeit der Seligkeit allein vom Glauben: Der Mensch kann sich die Seligkeit nicht verdienen, sie wird ihm von Gott aus Liebe geschenkt. Der Mensch muss dies lediglich im Glauben annehmen (sola fide, sola gratia, Rechtfertigung).

Sicht der Allversöhnung

Ausleger, die die Allversöhnung bzw. Allaussöhnung vertreten, verweisen darauf, dass die Vorstellung einer Hölle heidnische Ursprünge hat und durch fragwürdige, mittlerweile meist korrigierte Übersetzungen mit der Bibel in Zusammenhang gebracht wurde (Hades, Scheol, Gehenna). Demnach wird auch der Mensch, der auf dieser Erde nicht zum Glauben kommen konnte (Bekehrung), nach seinem Tod durch Gerichte den Glauben an Christus erlangen.

christliche Theosophie

Nach dem Theosophen Emanuel Swedenborg kommt es schon kurz nach dem Ableben zum Jüngsten Gericht. Dieses Gericht ist eine Enthüllung des Menschen. Während sich die Menschen im Diesseits verstellen konnten wird im Jenseits die innere Natur eines Menschen sichtbar. Die Bösen zieht es zu den Bösen und sie quälen sich gegenseitig. Die Guten, bei denen die Gottes- und Nächstenliebe dominiert, finden auch zu ihresgleichen. Schon im Mittelzustand fühlen sich die Guten bei den geistigen Engeln wohl. Hier legen sie ihre falschen Grundsätze ab, werden in der rechten Lehre unterwiesen und werden aufwärts zum Himmel geführt.

Islam

Der Tod ist im Islam gleichgestellt mit dem Leben, wenn nicht sogar bedeutender und wahrhafter. Denn er ist nicht das Ende, sondern der Anfang. Der Tod ist eine Befreiung von den Aufgaben dieses Lebens, er ist ein Wechsel von der vergänglichen Welt in eine Beständige. Der Mensch wird von all den Anstrengungen des diesseitigen Lebens entlastet. Hinter der beängstigenden, schmerzenden Fassade des Todes verstecken sich viele frohe Botschaften. Hierzu ein Zitat von Said Nursi: „Der Tod ist keine Hinrichtung, er ist nicht das Nichts und auch kein Aufhören oder Verenden und kein Erlöschen. Er ist keine ewige Trennung, kein Nichtsein und weder Zufall noch das Verschwinden eines handelnden Subjektes. Der Tod ist vielmehr eine Entlassung von Seiten eines Tätigen-Barmherzig-Weisen und ein Ortswechsel. Er ist eine Reise in die ewige Glückseligkeit und zur ursprünglichen Heimat und auch ein Tor des Zusammenkommens mit neunundneunzig Prozent aller Freunde.“ Nach der Islamischen Lehre ist die Seele unsterblich. Das heißt, beim Tod stirbt nur der Körper, was nichts weiter als das Verlassen eines alt gewordenen Nestes bedeutet. Nun tritt die Seele des Menschen in die Zwischenwelt (Berzah) ein. Die Theorie, dass Körper und Seele getrennt sind, wird Dualismus genannt. Das Trennen von Körper und Seele ist die Aufgabe des Erzengel Azrail. Der Mensch wird in der Zwischenwelt entsprechend seinen Wohltaten bzw. Freveln empfangen und verweilt in einem ihm würdigen Zustand bis zum Tag des Jüngsten Gerichts. Nun entscheidet sich, wo die Seele die Ewigkeit verbringen wird, ob Himmel oder Hölle.

Buddhismus

Buddha Siddhartha Gautama glaubte an die aus dem Hinduismus übernommene Form der Wiedergeburt: Jeder Mensch wird immer wieder in diese Welt geboren, da er sich nicht von seinem Lebenswillen lösen kann. Da Leben jedoch notwendigerweise Leiden bedeutet, ist es das Ziel eines Buddhisten, jede emotionale Bindung an die Welt zu verlieren und mit allem eins zu werden, ohne an Leidenschaften gefesselt zu sein. So kann das Nirwana, das Ende der Wiedergeburten, erlangt werden. Buddha hat es abgelehnt, über ein Leben nach dem Tod zu sprechen, weil es nicht zum Loslassen und zum inneren Frieden führt, sich mit dieser Frage zu beschäftigen.

Zen-Buddhismus

Im Zen ist der Tod nur ein Aspekt des Lebens. Es gibt nichts zu erreichen, also auch keine Wiedergeburt und keine Unsterblichkeit. Was wir als Leben und Tod bezeichnen sind für den Zen-Buddhismus nur gleichberechtigte Konzepte, die auf einem eingegrenzten Bewusstsein basieren. Ewiges Leben ist das Bewusstsein selbst. Diese Wirklichkeit konkret zu erfahren ist der Weg des Zen. Für den Erleuchteten ist die Vorstellung eines Todes als einem tristen Ende eine „Ungeheuerlichkeit“ (Willigis Jäger). Eine Geschichte aus dem alten Japan zeigt diesen radikalen Lebensbezug deutlich:

„Meister, gibt es ein Leben nach dem Tod?“
„Das weiß ich nicht.“
„Aber bist du denn nicht der Meister?“
„Ja, aber kein toter Meister.“

Tibetischer Buddhismus

Im Tibetischen Buddhismus glaubt man an einen Zwischenzustand, der im Todesmoment beginnt und mit der nächsten Inkarnation endet, sofern jemand dem Kreislauf der Wiedergeburten noch nicht entronnen ist. Eine ausführliche Darstellung findet man im Tibetischen Totenbuch. Hier wird die Wissenschaft vom Tod als die Grundlage für die Kunst des Sterbens bezeichnet.

Der Verstorbene sieht im Todesmoment das helle Licht der Weisheit, durch welches er zur Buddhaschaft gelangen kann. Es gibt verschiedene Gründe, warum Verstorbene diesem Licht nicht folgen. Manche hatten keine Unterweisung über den Zwischenzustand in ihrem früheren Leben. Andere sind es seit langem gewohnt, nur ihren tierischen Instinkten zu folgen. Und einige haben Angst vor dem Licht. Dies ist eine Folge von schlechten Taten, Verblendung, hartnäckigem Stolz, gebrochenen Gelübden oder geringer Vertrautheit mit Tugendhaftem.

Im Zwischenzustand können Strömungen aus dem Unbewussten aufsteigen welche extreme Stimmungen oder Visionen auslösen. Es ist wichtig zu erkennen, dass einschüchternde Visionen nur Reflexionen der eigenen, inneren Gedanken sind. Man kann nicht verletzt werden, da man keinen materiellen Körper hat. Im Zwischenzustand soll man tugendhaft sein und eine positive Haltung annehmen.

Die Verstorbenen bekommen Hilfe von unterschiedlichen Buddhas, die ihnen einen Weg zur Buddhaschaft aufzeigen. Diejenigen, welche dem Weg nicht folgen, bekommen Ratschläge für eine bessere Wiedergeburt. Zunächst müssen sie sich von Anhaftungen aus ihrem vorigen Leben lösen. Es wird empfohlen, für die Wiedergeburt eine Familie zu suchen, in der die Eltern großes Vertrauen in den Dharma besitzen. Der Wille soll darauf ausgerichtet sein, bei der Inkarnation zum Wohle aller Wesen zu wirken.

Weiterleben nach dem Tode im übertragenen Sinne

  • in der Erinnerung anderer Menschen
  • in den eigenen Kindern (genetisch) und diesen übermittelten Traditionen, Einstellungen und Werten (kulturell)
  • in den eigenen Leistungen:
    • in geschriebenen Büchern
    • in Lexika
    • in Filmen
    • in Musik
    • in Bauwerken
    • in wissenschaftlichen und sozialen Leistungen

Nur solange es Menschen gibt, gibt es also in diesem Sinne ein Weiterleben nach dem Tode.

Diese Sicht des Weiterlebens relativiert die gängige Auffassung, das Individuum begrenze sich auf den Inhalt seiner Hauthülle. Es ist ein durchaus sinnvoller Ansatz, die geistig-psychische Präsenz eines Menschen und die Ergebnisse seines Handelns auch ihm zuzurechnen. Freilich wird dadurch auch die Abgrenzung zwischen den Individuen erschwert, wenn nicht grundsätzlich unmöglich. Denn schließlich kann dann jeder Einfluss, den ein Mensch auf irgendeinen anderen ausübt, auch als ein Teil seiner Verwirklichung in dem anderen gesehen werden.

Bekannte Sterbeforscher

Raymond A. Moody

Raymond A. Moody war einer der ersten, die die Erlebnisse von Patienten, die klinisch tot waren und wiederbelebt wurden, systematisch untersuchten. Er fand dabei eine hohe Übereinstimmung der Erzählungen.

Elisabeth Kübler-Ross

Kübler-Ross interviewte zahlreiche todkranke Menschen und beschrieb in ihrer Arbeit die „fünf Phasen des Sterbens“. Gemeint ist damit, wie sich Patienten mit der Nachricht auseinandersetzen, dass sie bald sterben müssen.

Bernard Jakoby

Ein bekannter deutscher Sterbeforscher, der zu ähnlichen Ergebnissen kommt wie Moody.

Literatur

Siehe auch:

Weblinks

Andere Sprachen


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