Julius-Maximilians-Universität Würzburg
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Julius-Maximilians-Universität Würzburg | |
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Gründung | 1402 (Erstgründung) 1582 (Wiedergründung) |
Ort | Würzburg |
Bundesland | Bayern |
Staat | Deutschland |
Leitung | Axel Haase |
Studenten | 20.621 (WS 2007/08) |
Jahresetat | ca. 250 Mio.€ (2006) |
Website | www.uni-wuerzburg.de |
Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg gehört zu den Hochschulen mit einer sehr langen Tradition: Sie wurde am 10. Dezember 1402 durch Fürstbischof Johann von Egloffstein als „Hohe Schule zu Würzburg“ gegründet. Sie war damals nach den Universitäten Prag, Wien, Heidelberg, Köln und Erfurt die sechste Hochschulgründung im deutschsprachigen Raum und ist damit die älteste Universität Bayerns.
Die Universität ist Mitglied der Coimbra-Gruppe.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Studentenzahl
Im Wintersemester 2007/08 sind an der Universität Würzburg 20.621 Studierende eingeschrieben, davon 11.878 Studentinnen und 8.743 Studenten. Der Frauenanteil beträgt damit rund 58 Prozent.
[Bearbeiten] Studiengänge
Der internationale Studiengang Space Master, der Bayerische Elite-Studiengang "FOKUS Physik", die Technische Informatik, die Wirtschaftsmathematik, die Biomedizin, Modern China (B.A.), das Executive MBA-Programm Business Integration oder der Diplom-Ingenieur-Studiengang Nanostrukturtechnik sowie der Studiengang "Technologie der Funktionswerkstoffe": Das sind die jüngsten "Kinder" unter den zahlreichen Studiengängen der Universität Würzburg, zu denen auch Studiengänge wie der Aufbaustudiengang Europäisches Recht gehören.
Zum Wintersemester 2007/08 wurde ein großer Teil der Studiengänge auf das Bachelor/Master-System umgestellt.
[Bearbeiten] Fakultäten
Bei der Neugründung 1582 gab es zunächst die Fakultäten für Theologie und Philosophie, welchen bald die Juristische und die Medizinische Fakultät folgten. In der weiteren Entwicklung kamen 1937 eine Mathematisch-Naturwissenschaftliche (entstanden aus der Fakultät Philosophie) und 1968 eine Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät dazu. 1972 folgte Pädagogik als siebte Fakultät. Bei der Hochschulreform 1974 wurde die Struktur völlig verändert; es entstanden schließlich zunächst 13 Fakultäten, ehe Pädagogik 1977 aufgelöst und anderen Fakultäten zugeordnet wurde.
Zum Wintersemester 2007/08 wurden die Fakultäten teilweise neu gegliedert: Die Fakultät für Geowissenschaften wurde aufgelöst und das Institut für Geographie der neuen Philosophischen Fakultät I zugeordnet, die aus der Fusion der bisherigen Philosophischen Fakultäten I + II entstand. Die bisherige Philosophische Fakultät III wurde zur Philosophischen Fakultät II. So hat die Universität derzeit zehn Fakultäten:
- Katholisch-Theologische Fakultät
- Juristische Fakultät
- Medizinische Fakultät
- Philosophische Fakultät I (Historische, Philologische, Kultur- und Geographische Wissenschaften)
- Philosophische Fakultät II (Philosophie, Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften)
- Fakultät für Biologie
- Fakultät für Chemie und Pharmazie
- Fakultät für Mathematik und Informatik
- Fakultät für Physik und Astronomie
- Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Erste Gründung 1402
Durch das frühe Jahr 1402 der Erstgründung reiht sich Würzburg zwar ein in die Gruppe der Städte mit den ältesten Universitäten im damals deutschsprachigen Raum - Prag (1348), Wien (1365), Heidelberg (1386), Köln (1388) und Erfurt (1392) - doch bereits kurze Zeit nach dem Tod des Fürstbischofs Egloffstein musste der Lehrbetrieb ausgesetzt werden. Gründe für den Niedergang waren neben der mangelhaften Finanzierung und der Ermordung des Kanzlers der Universität durch seinen Kammerdiener angeblich auch der ausschweifende Lebensstil der Studenten.
[Bearbeiten] Neugründung 1582
Es dauerte über 150 Jahre, bis 1582 der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1545–1617) die Universität erneut gründete. Dieses Mal war die Finanzierung allerdings besser abgesichert und auch die Vorschriften für die Studenten waren strenger: Sie mussten beispielsweise zu dieser Zeit katholisch sein. Das Siegel entstand erst im darauffolgenden Jahr, weswegen dort das Jahr 1583 zu sehen ist.
Nicht-Katholiken öffnete sich die Universität erst mit der von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn im Jahr 1734 neu verfassten Studienordnung. Ihren kirchlich-katholischen Charakter verlor die Einrichtung allerdings erst im frühen 19. Jahrhundert während des Übergangs von Würzburg in die bayrische Herrschaft.
[Bearbeiten] Universität und Stadt
Die Stadt Würzburg ist stark von ihren Hochschulen geprägt: Heute sind hier rund 20.000 Studenten und Studentinnen an der Universität eingeschrieben. Hinzu kommen rund 7000 Studierende der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und an die 750 an der Hochschule für Musik. Die Studierenden machen damit gut 20 Prozent der Bevölkerung Würzburgs aus.
Mit ihren insgesamt über 10.000 Beschäftigten gehören die Universität und ihr Klinikum zu den größten Arbeitgebern in der Region.
Durch das historische Wachstum sind die Institute und Kliniken der Julius-Maximilians-Universität über das ganze Stadtgebiet verteilt. Einrichtungen befinden sich unter anderem an folgenden Orten:
- Dallenberg (Botanik mit Botanischem Garten, Pharmazeutische Biologie),
- Grombühl (Medizin, Unikliniken),
- Am Hubland (Unibibliothek, Rechenzentrum, Biozentrum, Germanistik, Anglistik, Romanistik, Kunstgeschichte, Geschichte, Chemie, Pharmazie, Lebensmittelchemie, Physik, Astronomie, Mineralogie, Mathematik, Informatik, Geologie, Geographie, Teile der Pädagogik, Neues Sportzentrum, Robotikhalle),
- Wittelsbacherplatz (Soziologie, Politische Wissenschaft, Pädagogik, Sonderpädagogik),
- Neue Universität am Sanderring (Wirtschaftswissenschaften, Theologie),
- Residenz (Altphilologie, Ägyptologie, Orientalistik, Philosophie, Alte Geschichte,Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie),
- Alte Universität Domerschulstraße (Jura),
- Innenstadt und Pleich (Geologie, Paläontologie, Zentrum für Infektionsforschung, Zahnmedizin),
- Röntgenring (Anatomie, Physiologie, Psychologie),
- Versbacher Straße (Pharmakologie, Toxikologie, Rudolf-Virchow-Zentrum, Virologie, Medizinische Strahlenkunde).
Diese Liste ist nicht vollständig.
[Bearbeiten] Nobelpreisträger
[Bearbeiten] Für Forschungen an der Universität
- 1901 Wilhelm Conrad Röntgen (Physik: Röntgenstrahlen)
- 1902 Emil Fischer (Chemie: Traubenzucker-Synthese)
- 1907 Eduard Buchner (Chemie: Zellfreie Gärung)
- 1922 Wilhelm Wien (Physik: Wärmestrahlung)
- 1935 Hans Spemann (Biologie: Experimentelle Entwicklungsphysiologie)
- 1985 Klaus von Klitzing (Physik: Quanten-Hall-Effekt)
- 1988 Hartmut Michel (Chemie: Erforschung des Reaktionszentrums der Photosynthese)
[Bearbeiten] Zumindest teilweise an der Universität tätig
- 1903 Svante Arrhenius (Chemie)
- 1909 Ferdinand Braun (Physik)
- 1914 Max von Laue (Physik)
- 1919 Johannes Stark (Physik: Aufspaltung von Spektrallinien)
- 1920 Walther Hermann Nernst (Chemie)
- 1930 Karl Landsteiner (Medizin)
[Bearbeiten] Sonstiges
- Im Turm der Neubaukirche (Aula der Universität), der mit seinen 91 Metern der höchste Kirchturm der Stadt ist, befindet sich eins von vier Carillons in Bayern, auf dem jeden Mittwoch um 17 Uhr ein öffentliches Konzert (ca. 30 Minuten) dargeboten wird.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage der Universität Würzburg
- Homepage des Universitätsklinikums Würzburg
- Nobelpreisträger der Universität Würzburg
- Internetseite der Coimbra-Gruppe (englisch)
- Entwurf der Würzburger Schulen Einrichtung, 1774
- Executive MBA Business Integration
Staatliche Universitäten: Universität Augsburg | Otto-Friedrich-Universität Bamberg | Universität Bayreuth | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg | Ludwig-Maximilians-Universität München | Technische Universität München | Universität der Bundeswehr München | Universität Passau | Universität Regensburg | Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Kirchliche- und Private Universitäten: Philosophisch-Theologische Hochschule Benediktbeuern | Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt | Hochschule für Philosophie München | Ukrainische Freie Universität München | Augustana-Hochschule Neuendettelsau
Kunsthochschulen: Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth | Akademie der Bildenden Künste München | Hochschule für Fernsehen und Film München | Hochschule für Musik und Theater München | Akademie der Bildenden Künste Nürnberg | Hochschule für Musik Nürnberg | Hochschule für Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg | Hochschule für Musik Würzburg
Koordinaten: 49° 47' 17" N, 9° 56' 7" O Neue Universität