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Augustana-Hochschule Neuendettelsau – Wikipedia

Augustana-Hochschule Neuendettelsau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Augustana-Hochschule
Logo
Gründung 1947
Trägerschaft kirchlich
Ort Neuendettelsau
Bundesland Bayern
Staat Deutschland
Rektor Klaus Raschzok
Studenten 212 (24. April 2007)
Mitarbeiter 50, davon 18 wissenschaftliche Mitarbeiter
davon Professoren 8
Website www.augustana.de
Kapelle der Augustana-Hochschule
Kapelle der Augustana-Hochschule
Lesesaal der Bibliothek
Lesesaal der Bibliothek
Campus
Campus

Die Augustana-Hochschule Neuendettelsau ist eine Kirchliche Hochschule, die 1947 auf Beschluss der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zur Ausbildung von Theologen gegründet wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die Wurzeln der Augustana-Hochschule reichen zurück bis im Herbst 1945, als die Kirchenleitung den Theologen Georg Merz damit beauftragte, theologische Kurse für die aus dem Krieg und der Gefangenschaft heimkehrenden Pfarrer einzurichten. Ein halbes Jahr nach dem ersten Pastoralkollegskurs begann im April 1946 der erste Kurs für Studierende der Theologie. Studierende und Dozierende waren zu diesem Zeitpunkt noch in der Diakonissenanstalt Neuendettelsau und im ehemaligen Zisterzienserkloster Heilsbronn untergebracht (genutzt bis 1952). Erst im Mai 1949 siedelt die Augustana-Hochschule in ein ehemaliges Kasernengelände über, wo sie sich heute noch befindet.

Im Mai 1947 kam es zur offiziellen Gründung der Hochschule (damals noch Theologische Hochschule in Neuendettelsau – Heilsbronn genannt) mit Georg Merz als Gründungsrektor. Aus seiner Feder stammt der bis heute noch geltende Immatrikulationsspruch:

Wir wollen mit Eifer die Heilige Schrift lesen,
uns in ihrem Verständnis üben
und brüderliche (geschwisterliche) Gemeinschaft
unter dem Worte Gottes halten und bewahren.

Dem Gründungskollegium gehörten an: Georg Merz (Rektor bis 1957, Praktische Theologie), Ernst Kinder (Systematische Theologie), Rudolf Stählin (Neues Testament und Alte Kirchengeschichte), Martin Wittenberg (Altes Testament). 1948 wurde dieses Kollegium durch Eduard Ellwein (Neues Testament) und Wilhelm Zillinger (Altphilologie) ergänzt.

1956 kam ein ordentlicher Lehrstuhl für „Missionstheologie und Religionswissenschaft“ hinzu, der von dem damaligen Missionsinspektor Georg Vicedom übernommen wurde. Dies war der erste evangelische missionswissenschaftliche Lehrstuhl in Bayern.

Im Dezember 1973 verleiht das Bayerische Hochschulgesetz der Hochschule das Promotionsrecht in Kooperation mit den Fakultäten Erlangen und München. Seit Juli 1974 ist die Augustana-Hochschule Mitglied der Hochschulrektorenkonferenz (damals noch Westdeutsche Rektorenkonferenz).

Seit Dezember 1990 ist die Augustana-Hochschule den theologischen Fakultäten an den Universitäten gleichgestellt und verfügt über das eigenständige Promotionsrecht und Habilitationsrecht. Im September 1992 wurde eine zweite Dozentur für Klassische Philologie und ein Lehrstuhl für Philosophie eingerichtet. Seit dem Wintersemester 1997/98 gibt es eine Dozentur für Theologische Frauenforschung/Feministische Theologie, die im Wintersemester 2003/04 in eine Professur umgewandelt wurde.

Am 3. Mai 2003 wurde in der SZ von dem Theologieprofessor Friedrich Wilhelm Graf ein Artikel veröffentlicht, in der unter anderem auch die Augustana-Hochschule scharf angegriffen wurde ("Unkulturprotestantismus - Die bayerische Landeskirche ist auf dem Weg zur Sekte"). Der sehr polemisch gehaltene Artikel löste eine über Monate andauernde öffentliche Debatte aus.[1]

Bis Juli 2006 war ein Gebäude der Augustana-Hochschule nach dem Bayerischen Landesbischof Hans Meiser (1881–1956) benannt, dem der Vorwurf gemacht wird, die Ideologien des Nationalsozialismus übernommen zu haben[2]. 1998 wurde das bis dato keinen eigenen Namen tragende Vorlesungsgebäude auf dem Campus nach Wilhelm Freiherr von Pechmann (1859-1948) benannt, der ein erbitterter Feind Meisers war.

[Bearbeiten] Leitung

Seit dem 27. April 2007 wird die Augustana-Hochschule von einem Kuratorium geleitet. Vorsitzende ist Dr. Dorothea Greiner, Oberkirchenrätin und Leiterin der Personalabteilung der Bayerischen Landeskirche. Stellvertretender Vorsitzender ist Prof. em. Dr. Joachim Track, Professor für Systematische Theologie an der Augustana. Weitere Mitglieder sind u.a. Prof. Dr. Klaus Raschzok, Prof. Dr. Gerd Theißen, Prof. Dr. Hellmut Zschoch, Hermann Schoenauer, Helmut Völkel, Regionalbischof vom Kirchenkreis Ansbach-Würzburg. Zuvor unterstand die Hochschule dem Landeskirchenrat der Bayerischen Landeskirche[3].

[Bearbeiten] Ausbildung

Studierende aller Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) können an der Augustana ihre Zwischenprüfung ablegen. Darüber hinaus bietet sie als theologische Campus-Hochschule den Studierenden eine Reihe von besonderen Möglichkeiten, die auf eine Integration von Leben, Lehren und Lernen abzielen.

Für den Bereich von Forschung und Lehre ist neben den Lehrstühlen für die theologischen Fächer besonders auf die Professur für Feministische Theologie/Theologische Frauenforschung, auf den Lehrstuhl für Philosophie sowie auf die beiden Dozenturen für Klassische Philologie (Latein, Altgriechisch) und auf die Dozentur für Hebräisch und Bibelkunde hinzuweisen.

Es besteht auch die Möglichkeit der Ausbildung zum Pfarrer auf dem zweiten Bildungsweg (Pfarrverwalter/in), die auch ohne Abitur absolviert werden kann.

[Bearbeiten] Bibliothek

Die Augustana-Hochschule verfügt über eine umfangreiche Präsenz- und Leihbibliothek mit einem Buchbestand vorwiegend aus dem 19. bis 21. Jahrhundert, zum kleinen Teil bis aus dem 16. Jahrhundert, darunter auch Flugschriften und -blätter aus der Reformationszeit. Die Bibliothek gehört dem Verband kirchlich-wissenschaftlicher Bibliotheken an.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. http://www.augustana.de/ahs-1/ahs-1-f.htm
  2. Vgl. hierzu das Forum zur Abbenennung des Meiserhauses und der Debatte um Landesbischof Meiser auf der Homepage der Augustana-Hochschule.
  3. http://www.augustana.de/archiv/2007/Kuratorium_05_2007.pdf
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