James K. Polk

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James Knox Polk (1795–1849), elfter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika
James Knox Polk (1795–1849), elfter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika

James Knox Polk (* 2. November 1795 in Pineville, Mecklenburg County, North Carolina; † 15. Juni 1849 in Nashville, Tennessee) war von 1845 bis 1849 der elfte Präsident der Vereinigten Staaten, davor der elfte Gouverneur des Bundesstaats Tennessee und der siebzehnte Sprecher des Repräsentantenhauses.

Polk ist besonders für seine außenpolitischen Erfolge bekannt. Im Streit um das Oregon-Territorium drohte er den Briten mit Krieg, um schließlich einzulenken und sich den Besitz des Gebietes mit ihnen zu teilen. Noch erfolgreicher war seine Führung im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg: Im Vertrag von Guadalupe Hidalgo, der den Krieg beendete, erhielten die Staaten weitere 3,1 Millionen Quadratkilometer Land und vergrößerten so ihr Territorium um ein Drittel. Diese Expansion war noch umfangreicher als der Erwerb Louisianas. Als Demokrat unterstützte er die geographische Ausbreitung des Landes („Manifest Destiny“) und ignorierte dabei die Einwände der Whigs. Die enorme Ausbreitung durch den Südteil des Oregon-Territoriums, der die heutigen Bundesstaaten Oregon, Washington und Idaho sowie Teile von Montana und Wyoming umfasst, verschärfte den Gegensatz zwischen den sklavenhaltenden Südstaaten und den Nordstaaten in der Debatte zur Sklavenhaltung, der erst durch den Kompromiss von 1850 vorläufig wieder entschärft wurde.

1846 unterschrieb Polk den „Walker Tariff“, der den „Black Tariff“ der Whigs von 1842 zurücknahm und so bis 1861 eine Zeit des nahezu freien Handels einleitete. In seine Amtszeit fiel die Errichtung der United States Naval Academy, der Smithsonian Institution und des Washington Monuments und die Einführung der ersten Briefmarke der Vereinigten Staaten.

Er war der erste Präsident, der auf eine Wiederwahl verzichtete und nach nur einer Amtszeit aus dem Weißen Haus schied. Er starb drei Monate nach Ende seiner Präsidentschaft.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Frühe Jahre

Sarah Childress war die Ehefrau von James K. Polk und somit First Lady der Vereinigten Staaten
Sarah Childress war die Ehefrau von James K. Polk und somit First Lady der Vereinigten Staaten

James Polk wurde als erstes von zehn Kindern am 2. November 1795 in der heutigen Stadt Pineville im Mecklenburg County, North Carolina geboren. Sein Vater Samuel Polk war ein Farmer schottisch-irischer Abstammung. Seine Mutter Jane Polk, geborene Knox, war eine Nachfahrin des schottischen Reformators John Knox. Im Jahr 1806 zog die Familie nach Maury County in der Nähe des Duck River in Tennessee. Dort wurde Samuel Polk zu einem der erfolgreichsten Farmer der Gegend und die Familie entsprechend wohlhabend.

Polk war ein Kind mit schwacher Gesundheit. Im Jahr 1812 brachte sein Vater ihn zwecks Behandlung zum Chirurgen Dr. Ephraim McDowell. Dieser diagnostizierte Nierensteine, die in einer Operation entfernt wurden.

Polk wurde zuhause unterrichtet. Seine erste Ausbildung an einer Schule begann er erst im Alter von achtzehn Jahren, als er an der Zion Presbyterian Church in Maury County studierte. Später besuchte er eine Schule in Murfreesboro, wo er auch seine zukünftige Frau Sarah Childress kennenlernte. Nach weniger als drei Jahren verließ er Tennessee, um an der University of North Carolina at Chapel Hill klassische Sprachen und Mathematik zu studieren. Im Jahr 1818 schloss er dort sein Studium als Bester seines Jahrgangs ab und kehrte nach Nashville zurück, um bei einem niedergelassenen Rechtsanwalt Jura zu studieren. Zwei Jahre später wurde er von der Rechtsanwaltskammer zugelassen und eröffnete eine Kanzlei in Columbia, Tennessee. Sein Partner war der spätere Gouverneur und Postminister Aaron V. Brown.

Polk und Sarah heirateten am 1. Januar 1824, das Paar hatte jedoch keine gemeinsamen Kinder.

[Bearbeiten] Politische Karriere

James Polk in jungen Jahren
James Polk in jungen Jahren

[Bearbeiten] Die Anfänge

Polk war in der Tradition Thomas Jeffersons erzogen worden, denn sein Vater und Großvater waren als Demokraten große Anhänger von dessen Ideen. Er bekleidete sein erstes öffentliches Amt von 1821 bis 1823 als Schreiber des Senats von Tennessee und 1823 wurde er zum Mitglied des Abgeordnetenhauses von Tennessee gewählt. Während dieser Zeit wurde er ein treuer Anhänger und auch Freund Andrew Jacksons, dem führenden Politiker aus Tennessee. Im Jahr 1824 stellte sich Jackson zur Präsidentschaftswahl und gleichzeitig kandidierte Polk für den Einzug ins Repräsentantenhaus. Polk gewann seine Wahl und war von 1825 bis 1839 Abgeordneter, doch Jackson verlor die seine in der Stichwahl gegen John Quincy Adams. In seiner ersten Rede verkündete Polk daraufhin seine Unzufriedenheit mit dem Wahlsystem im allgemeinen und mit der Wahl Adams im besonderen, welche er nicht als der Entscheidung des Volkes gerecht ansah. Er setzte sich als Reaktion vergeblich für Abschaffung des Electoral Colleges ein und war ein ständiger Gegner von Adams Innen- und Außenpolitik.

[Bearbeiten] Als Angehöriger des Repräsentantenhauses

Im Kongress war Polk ein Anhänger der Jackson'schen Demokratie, er lehnte die Second Bank of the United States ab und zog Gold- und Silbervorräte dem Papiergeld vor. Da er außerdem noch landwirtschaftliche den industriellen Interessen vorzog und Jackson auch in der Nullifikationskrise bedingungslos unterstützte, handelte er sich schon bald den Spitznamen Young Hickory ein, in Anlehnung an Andrew Jacksons Beinamen Old Hickory. Nachdem Jackson bei der Präsidentschaftswahl 1828 über Adams triumphieren konnte, wuchs auch Polks Popularität weiter. Als Vorsitzender des mächtigen Committee on Ways and Means, des wichtigsten und ältesten Ausschusses des amerikanischen Repräsentantenhauses, setzte er sich für die Auflösung der National Bank ein.

[Bearbeiten] Speaker of the House

Am 7. Dezember 1835 wurde Polk zum siebzehnten Sprecher des Repräsentantenhauses gewählt. Auf Andrew Jackson, der noch bis 1837 als Präsident amtierte, folgte der Demokrat Martin Van Buren. Die letzten zwei Jahre von Polks Amtszeit waren durch rivalisierende Kämpfe zwischen Demokraten und Whigs geprägt. Polk blieb bis zum 4. März 1839 Sprecher, doch die politische Situation in Tennessee überzeugte ihn davon, in seine Heimat zurückzukehren. Die Demokraten hatten 1835 zum ersten Mal überhaupt das Amt des Gouverneurs verloren und große Probleme, sich gegen die zunehmend beliebter werdenden Whigs zu behaupten. Polk beschloss, sich noch im selben Jahr der Gouverneurswahl zu stellen.

[Bearbeiten] Gouverneur von Tennessee

Polk verließ 1839 nach 14 Jahren den Kongress und kandidierte bei der Wahl in Tennessee, bei der er den Amtsinhaber Newton Cannon mit einem Vorsprung von 2.500 Stimmen besiegte. Obwohl er den Wählerverlust seiner Partei in Tennessee in diesem Moment aufhalten konnte, ließ sich doch die allgemein sinkende Tendenz insgesamt nicht aufhalten. Bei der Präsidentschaftswahl 1840 wurde der Demokrat Van Buren überragend vom populären Whig William Henry Harrison besiegt. Bei seiner eigenen Wiederwahl zum Gouverneur 1841 musste Polk sich letztendlich auch einem Whig geschlagen geben, sein Nachfolger wurde James C. Jones. Polk trat bei der nächsten Wahl noch einmal gegen ihn an, verlor aber erneut.

[Bearbeiten] Präsidentschaftswahl 1844

Ergebnis der Präsidentschaftswahl 1844
Ergebnis der Präsidentschaftswahl 1844

Hauptartikel: Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1844

[Bearbeiten] Nominierung

Polk hoffte ursprünglich, bei der im Mai 1844 beginnenden National Convention der Demokraten für das Amt des Vizepräsidenten nominiert zu werden. Der aussichtsreichste demokratische Bewerber für die Präsidentschaft war der ehemalige Präsident Martin Van Buren, der eine weitere Aufnahme sklavenhaltender Staaten ablehnte. Andere mögliche Kandidaten waren der moderate James Buchanan und der Expansionist Lewis Cass. Der Hauptstreitpunkt im Wahlkampf war die Frage, ob die Republik Texas, welche 1836 ihre Unabhängigkeit von Mexiko erreicht hatte, den Vereinigten Staaten beitreten sollte. Van Buren lehnte eine Annektierung ab und verlor dadurch die Unterstützung vieler Demokraten, einschließlich die des ehemaligen Präsidenten Andrew Jackson, der immer noch viel Einfluss hatte.

Bei den Vorwahlen konnte Van Buren zwar die Mehrheit auf sich vereinen, aber nicht die für eine Nominierung benötigte Zweidrittelmehrheit. Als nach sieben Wahlgängen klar wurde, dass van Buren die nötigen Stimmen nicht würde gewinnen können, wurde Polk als dark horse-Kandidat (Außenseiter) zur Wahl gestellt. Im neunten Wahlgang erreichte Polk mit Unterstützung Jacksons die Nominierung für das Präsidentenamt. Sein running mate wurde George Dallas, nachdem Silas Wright abgelehnt hatte.

Wahlplakat der Demokraten 1844
Wahlplakat der Demokraten 1844

Trotzdem er 14 Jahre lang als Sprecher des Repräsentantenhauses amtiert hatte, war Polk relativ unbekannt geblieben, was manchen Whig zu dem Witz verleitete, Who is James K. Polk? Als er von seiner Nominierung erfuhr, antwortete Polk: „It has been well observed that the office of President of the United States should neither be sought nor declined. I have never sought it, nor should I feel at liberty to decline it, if conferred upon me by the voluntary suffrages of my fellow citizens.“ (Es wurde gut durchdacht, dass weder jemand nach dem Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten streben, noch es ablehnen dürfe. Ich habe niemals danach gestrebt, noch werde ich es ablehnen, falls das Volk mich mit Gebrauch seines Stimmrechtes dazu bestimmen sollte.)

Da die Meinungen seiner Parteimitglieder in Bezug auf seine Politik stark auseinandergingen, versprach Polk im Falle eines Wahlsiegs nach einer Amtszeit zurückzutreten und sich nicht zur Wiederwahl zu stellen. Damit verbunden war die Hoffnung, die rivalisierenden Gruppen innerhalb der Partei würden sich in dem Wissen versöhnen, dass ein anderer Kandidat in vier Jahren gewählt werden könne.[1]

[Bearbeiten] Wahlkampf

James Polks Gegenkandidat aus den Reihen der Whigs war Henry Clay aus Kentucky. Der bisherige Amtsinhaber John Tyler, ein ehemaliger Demokrat, der erst später zu den Whigs überging, hatte sich mit seiner Partei zerstritten, war 1841 bereits ausgeschlossen worden und wurde deshalb auch nicht für eine zweite Amtszeit nominiert. Die Frage um die Annektierung Texas beherrschte ebenso die Wahlkampfkampagnen, wie sie es schon bei den Nominierungswahlen der Demokraten getan hatte. Während Polk ein starker Befürworter eines sofortigen Beitritts Texas war, legte Clay sich nicht fest und schien unsicher zu sein.

Eine andere Frage des Wahlkampfs war die Expansion in den Westen, insbesondere in das Oregon Country, das sich noch unter der gemeinsamen Besatzung der Briten und Amerikaner befand. Polks dargelegter Expansionsdrang, der später als Manifest Destiny bekannt werden sollte, war ein entscheidender Punkt für den Wahlsieg 1844.

Ein dritter Kandidat ging mit dem Abolitionisten James G. Birney aus New York ins Rennen. Obwohl er kaum Stimmen gewann, konnte er in seinem Heimatstaat den Whigs möglicherweise entscheidende Stimmen abnehmen.

Bei der Wahl siegte Polk vor allem im Süden und Westen des Landes, während Clay Unterstützung im Nordosten fand. Polk verlor zwar seinen Heimatstaat Tennessee, gewann jedoch den mit 36 Wahlmänner-Stimmen entscheidenden Staat New York, wo Clay viele Stimmen an Birney verlor. Polk siegte schließlich mit 170 zu 105 Wahlmänner-Stimmen im Electoral College, während er im Volksvotum mit 38.175 von insgesamt 2,6 Millionen Stimmen nur leicht in Front lag.

[Bearbeiten] Präsidentschaft

Als Polk am 4. März 1845 im Alter von 49 Jahren sein Amt antrat, wurde er zum damals jüngsten Präsidenten. Bereits im Wahlkampf hatte Polk vier Ziele vorgegeben: die Wiedereinführung eines unabhängigen Schatzamtes, die Senkung der Zölle, die Beilegung der Streits um das Oregon Gebiet und den Erwerb Kaliforniens von Mexiko. Obwohl er nur eine Amtszeit lang regierte, schaffte er es, all diese Ziele innerhalb dieser vier Jahren auch zu erreichen. Den Ausgleich in der Frage der Sklaverei hoffte er zu schaffen, indem er mit Oregon einen Staat ohne Sklaverei und mit Texas einen Staat mit Erlaubnis zur Sklavenhaltung in die Union aufnahm.

[Bearbeiten] Finanzpolitik

Im Jahr 1846 verabschiedete der Kongress den Walker Tariff (Walker Zölle), der nach dem ehemaligen Finanzminister Robert J. Walker benannt wurde. Der Walker Tariff reduzierte den unbeliebten Black Tariff, der von den Whigs 1842 eingeführt wurde und die Zölle drastisch erhöht hatte. Die Zollreduktion leitete eine bis 1861 andauernde Zeit des nahezu freien Handels ein. Diese neuen Gesetze waren, außer in manchen Teilen Pennsylvanias, wo sie ihm einige Antipathien einbrachten, sowohl im Norden als auch im Süden gleichermaßen beliebt.

[Bearbeiten] Sklaverei

Polk war den größten Teil seines Lebens Besitzer von mindestens ein paar Sklaven. Sein Vater hinterließ seiner Witwe und den Kindern über 3.000 Hektar Land und 53 Sklaven, wovon neun in Polks Besitz übergingen. Im Jahr 1831 errichtete er auf dem Land, das sein Vater ihm in der Nähe von Somerville hinterlassen hatte, eine Baumwollplantage, auf der er seine Sklaven arbeiten ließ, ohne jedoch selbst dort zu wohnen. Drei Jahre später verkaufte er die Plantage und erwarb mit seinem Schwager zusammen etwa 370 Hektar Land in Coffeeville, Mississippi, wo sie eine neue Baumwollplantage errichteten. Er selbst kaufte und verkaufte nur selten Sklaven und in seinem Testament verfügte er, dass seine Sklaven nach seinem Tod und dem seiner Frau freigelassen werden sollten.

Polks Befürwortung und die praktische Anwendung der Sklavengesetze spaltete die Öffentlichkeit in Befürworter und Gegner. Während seiner Amtszeit wurde er oft als Werkzeug der Sklavenhalter kritisiert und aufgefordert, dass weniger die Sklaverei, als die Annektierung Texas und somit später der Krieg gegen Mexiko in den Vordergrund seiner Politik treten müsse. In seinem Tagebuch schrieb Polk, dass er glaube, die Sklaverei könne nicht in den von Mexiko gewonnenen Gebieten existieren, weigerte sich aber trotzdem das Wilmot Proviso zu unterschreiben, welches die Sklaverei dort verboten hätte. Polk setzte sich stattdessen dafür ein, die Missouri-Kompromiss-Grenze bis zum Pazifischen Ozean auszudehnen.

[Bearbeiten] Außenpolitik

Getrieben vom Glauben an die offenkundige Bestimmung und den göttlichen Auftrag zur Expansion wurde Polk die Erweiterung der Staatsgrenzen anvertraut. Um die Interessen des Nordens und des Südens gleichsam zu befriedigen, bemühte er sich um das Gebiet des Oregon-Territoriums, welches die heutigen Bundesstaaten Oregon, Washington, Idaho und das Kanadische British Columbia ausmacht, genauso wie Texas. Ebenso erwarb er den Bundesstaat Kalifornien, der noch zu Mexiko gehörte.

[Bearbeiten] Das Oregon-Gebiet

Die Fläche des Oregon-Territoriums, die nach dem ausgehandelten Kompromiss an die Vereinigten Staaten fiel
Die Fläche des Oregon-Territoriums, die nach dem ausgehandelten Kompromiss an die Vereinigten Staaten fiel

James Polk setzte die Briten unter starken Druck, um den Streit um Oregon beizulegen. Seit 1818 stand das Gebiet unter der gemeinsamen Kontrolle beider Staaten. Auf ein erstes Angebot, das Land entlang des 49. Breitengrades zu teilen, gingen die Briten nicht ein, da sie ein starkes Interesse am Columbia River hatten, der aber bei diesem Angebot nicht auf britischer Seite gelegen hätte. Polk brach daraufhin die Verhandlungen ab und kehrte zur All Oregon-Forderung der demokratischen Basis zurück, die das komplette Gebiet beanspruchte. Der Slogan Fifty-Four Forty or Fight (gemeint ist die Forderung 54°40' als Grenze des Oregon Gebiets oder Krieg) wird zu Unrecht mit Polk verbunden, der sich stets bemühte, einen Kompromiss auf diplomatischem Weg zu erreichen. Polk wollte Land gewinnen, keinen Krieg, und so einigte er sich mit dem damaligen britischen Außenminister Lord Aberdeen auf den Oregon-Kompromiss von 1846, der den ursprünglich von Polk geforderten Breitengrad von 49° als Grenze festsetzte. Obwohl viele seiner Parteigänger nicht einverstanden waren und noch immer das komplette Gebiet haben wollten, wurde der Kompromiss vom amerikanischen Senat mit 41:14 Stimmen gebilligt. Der 283.439 km² große Teil, der den USA zugesprochen wurde, teilte sich später in die Bundesstaaten Washington, Oregon und Idaho sowie in Teile von Montana und Wyoming. Der britische Teil wurde als British Columbia später kanadischer Bundesstaat.

[Bearbeiten] Texas

Polks gewonnene Präsidentschaftswahl galt allgemein als Zeichen für die Durchführung der Annektierung der 1836 ausgerufenen Republik Texas. Der Kongress stimmte am 28. Februar 1845 dem Beitrittsvorhaben zu, Texas akzeptierte das Angebot und wurde am 29. Dezember 1845 zu einem Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Die mexikanische Regierung dagegen hatte Texas 1841 nur unter der Bedingung in die Souveränität entlassen, dass Texas selbstständig bleiben und sich nicht einem anderen Staat anzuschließen würde. Mexikanische Politiker hatten wiederholt gewarnt, dass einer Annektierung Texas an die Vereinigten Staaten ein Krieg folgen würde.

[Bearbeiten] Krieg mit Mexiko

Hauptartikel: Mexikanisch-Amerikanischer Krieg

Nach der erfolgreichen Annexion Texas konnte Polk sich der Westexpansion an die Pazifikküste widmen und den Fokus auf Kalifornien richten, das zu dieser Zeit mexikanisches Staatsgebiet war. Das Hauptinteresse lag dabei in der Bucht von San Francisco, die als Anschlusspunkt für den Handel mit Asien vorgesehen war. Im Jahr 1845 sandte er den Diplomaten John Slidell nach Mexiko, um der Regierung die Gebiete Kalifornien und New Mexico für 30 Millionen US-Dollar abzukaufen. Die mexikanische Regierung ging erst davon aus, Slidell käme um den Verlust Texas zu kompensieren. Als sie jedoch hörten, dass er weiteres Land erwerben wollte, verweigerten sie seinen Empfang. Zur Sicherung der texanischen Neuerwerbung und auch um den Druck auf Mexiko zu erhöhen, schickte Polk im Januar 1846 Truppen unter General Zachary Taylor in das mexikanisch-amerikanische Grenzgebiet zwischen dem Rio Grande und dem Nueces River.

Das Gebiet des Guadalupe Hidalgo Vertrags (rot) und des Gadsden Kaufs (beige)
Das Gebiet des Guadalupe Hidalgo Vertrags (rot) und des Gadsden Kaufs (beige)

Slidell kehrte im Mai 1846 nach Washington zurück, ohne mit der mexikanischen Regierung ein Wort gewechselt zu haben. Polk wertete dies als eine Beleidigung und bat den amerikanischen Kongress um eine Kriegserklärung.[2] Die Nachricht, dass mexikanische Truppen ins Grenzgebiet einmarschiert waren und elf amerikanische Soldaten getötet hatten, machte er zum zentralen Punkt seiner Erklärung an den Kongress. In der Botschaft vom 11. Mai 1846 an den Kongress berichtete er von einer Invasion Mexikos in amerikanisches Gebiet, bei der amerikanisches Blut vergossen wurde. Er übertrieb die Erklärung und führte auch nicht aus, dass das angegriffene Grenzgebiet nicht zu den Vereinigten Staaten gehörte. Obwohl einige Kongressabgeordnete − allen voran der junge Abraham Lincoln[3] − ihre Zweifel hatten, stimmte der Kongress einer Mehrheit von 174:14 Stimmen einer Kriegserklärung zu.

Im Sommer 1846 wurde New Mexiko von amerikanischen Truppen unter General Stephen W. Kearny erobert. Währenddessen ließ Captain John C. Frémont Siedler im nördlichen Kalifornien die kleine mexikanische Garnison in Sonoma einnehmen. General Zachary Taylor hatte zu dieser Zeit am Rio Grande großen Erfolg.

Polk schickte Nicholas Trist nach Mexiko um die Verhandlungen fortzuführen. Er wies ihn an, erst wieder zurück zu kehren, wenn er ein Ergebnis vorzeigen könne. Er reiste nach Mexiko und verhandelte, bis er 1848 den Vertrag von Guadalupe Hidalgo aushandelte. Polk stimmte dem Vertrag zu und ignorierte die Stimmen seiner Partei, welche die komplette Annektierung Mexikos forderten. Durch diesen Vertrag, durch den Mexiko ebenfalls den endgültigen Verlust von Texas anerkannte, fügte er dem Staatsgebiet der Vereinigten Staaten 1,36 Millionen Quadratkilometer hinzu. Während das Staatsgebiet der USA um ein Drittel zunahm, schrumpfte das Mexikos um die Hälfte. Nach dem Kompromiss von 1850 wurden aus dem Gebiet der Staat Kalifornien, das New-Mexico-Territorium und das Utah-Territorium gebildet. Mexiko bekam dafür als Entschädigung 15 Millionen Dollar und damit nur die Hälfte der Summe, die sie vor dem Krieg abgelehnt hatten. Der Krieg forderte etwa 20.000 amerikanische Opfer und über 50.000 mexikanische Menschenleben. Den Vereinigten Staaten entstanden insgesamt Kosten von insgesamt annähernd 100 Millionen Dollar.

Abraham Lincoln beschuldigte den Präsidenten nachher im Kongress, dass seine Angaben über die Vorgänge im Grenzgebiet undurchsichtig waren und niemals eine Kriegserklärung gerechtfertigt hätten. Im Januar 1848 gewannen die Whigs eine Abstimmung im Kongress, General Taylor für seine Dienste in einem „total unnötigen und verfassungsfeindlichem Krieg, welcher vom Präsidenten begonnen wurde", auszuzeichnen [4]. Die Whigs, welche noch im Januar 1848 Polks Politik abgelehnt hatten, änderten im Sommer ihre Meinung. Zwei Drittel der im Senat vertretenen Whigs stimmten für den Vertrag, der den Krieg beendete. Kurz darauf nominierten die Whigs Zachary Taylor, den Held des Krieges, als ihren Präsidentschaftskandidaten. Taylor versprach künftig keine weiteren Kriege zu provozieren, lehnte es aber auch ab, Polk für seine Taten zu kritisieren. Der hielt sein Versprechen ein, sich nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung zu stellen und die Whigs gewannen daraufhin die Präsidentschaftswahl 1848.

[Bearbeiten] Kuba

Im Sommer 1848 beauftragte Polk seinen spanischen Botschafter über den Verkauf von Kuba zu verhandeln und bot Spanien über 100 Millionen US-Dollar an. Kuba lag dem amerikanischem Festland sehr nahe und erlaubte sogar die Sklaverei. Die Südstaaten waren von der Idee äußerst angetan, während sie im Norden fast nur auf Ablehnung traf. Die spanische Regierung lehnte jedoch das Angebot ab.

[Bearbeiten] Polks Kabinett

Das offizielle Portrait von James Polk aus dem Weißen Haus
Das offizielle Portrait von James Polk aus dem Weißen Haus
OFFICE NAME TERM
Präsident der Vereinigten Staaten James K. Polk 1845–1849
Vizepräsident George M. Dallas 1845–1849
Außenminister James Buchanan 1845–1849
Finanzminister Robert J. Walker 1845–1849
Justizminister John Y. Mason 1845–1846
Nathan Clifford 1846–1848
Isaac Toucey 1848–1849
Postminister Cave Johnson 1845–1849
Secretary of the Navy George Bancroft 1845–1846
John Y. Mason 1846–1849

[Bearbeiten] Berufungen in den Supreme Court

James Polk berief in seiner Amtszeit folgende Richter in den US Supreme Court

[Bearbeiten] Späte Jahre

Das Grab von James K. Polk und seiner Ehefrau
Das Grab von James K. Polk und seiner Ehefrau

Polks Zeit im Weißen Haus hatte Auswirkungen auf seine Gesundheit. Voller Enthusiasmus und Energie zog er in sein Amt ein und verließ es, von seinen Jahren im öffentlichen Dienst gezeichnet, am 4. März 1849. Er verlor an Gewicht, hatte tiefe Falten im Gesicht und dunkle Augenringe. Es wird vermutet, dass er sich in New Orleans auf einer Amtsreise in die Südstaaten, mit Cholera infiziert hatte. Er starb am 15. Juni 1849 in seinem Haus in Nashville an dieser Krankheit.

James Polk hatte die kürzeste Ruhestandsphase aller Präsidenten, die nicht in ihrem Amt starben, von nur 103 Tagen. Außerdem war er der jüngste Präsident, welcher eines natürlichen Todes starb und der jüngste Präsident, der im Ruhestand starb.

Er und seine Frau wurden zusammen in einem Grab am Tennessee State Capitol Building in Nashville beerdigt.


[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Haynes, Sam W. James K. Polk and the Expansionist Impulse. 2001. ISBN 0-321-08798-4. Seite 61-62
  2. Haynes Seite 129
  3. Congressional Globe, 30th Session (1848) Seiten 93-95
  4. http://memory.loc.gov/cgi-bin/query/r?ammem/hlaw:@field(DOCID+@lit(hj04321)) House Journal, 30th Session (1848) Seiten 183-184]

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Deutsch

[Bearbeiten] Englisch

  • Paul H. Bergeron: The Presidency of James K. Polk. 1986. ISBN 0-7006-0319-0.
  • William Dusinberre: Slavemaster President: The Double Career of James Polk. 2003. ISBN 0-19-515735-4.
  • Sam W. Haynes: James K. Polk and the Expansionist Impulse. 2001. ISBN 0-321-08798-4.
  • Thomas M. Leonard: James K. Polk: A Clear and Unquestionable Destiny. 2000. ISBN 0-8420-2647-9.
  • Eugene Irving McCormac: James K. Polk: A Political Biography to the End of a Career, 1845-1849. 1995. ISBN 0-945707-10-X.
  • John Seigenthaler: James K. Polk: 1845–1849. 2003. ISBN 0-8050-6942-9.
  • Michael A. Morrison: Martin Van Buren, the Democracy, and the Partisan Politics of Texas Annexation. In: Journal of Southern History. 61.4 (1995): 695-724.
  • James C. N. Paul: Rift in the Democracy. 1951.
  • James Schouler: Democrats and Whigs, 1831-1847. Vol. 4 of History of the United States of America: Under the Constitution. 1917.
  • Charles Sellers: James K. Polk, Jacksonian, 1795-1843. 1957.
  • Charles Sellers: James K. Polk, Continentalist, 1843-1846. 1966.
  • Carter Smith: Presidents, All You Need to Know: James K. Polk. 2004.