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Hausunterricht – Wikipedia

Hausunterricht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hausunterricht (auch Heimunterricht oder Domizilunterricht und "neudeutsch" Homeschooling) ist eine Form der Bildung und Erziehung, bei der die Kinder zu Hause von den Eltern oder Privatlehrern statt in Schulen unterrichtet werden. Die konkrete Praxis des Hausunterrichts kann sehr unterschiedlich aussehen. Das Spektrum reicht von stark strukturierten, an traditionellem Schulunterricht orientierten Formen bis zu sehr offenen wie dem Unschooling.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Vor Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht war Hausunterricht insbesondere in den höheren Ständen verbreitet; in den meisten Königshäusern Europas wurde es sogar erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts üblich, den Nachwuchs in eine Schule zu schicken.

Hausunterricht erhielten in ihrer Jugend unter anderem

Bis ins 19. Jahrhundert hinein war das Dasein als Hauslehrer ("Hofmeister") für viele stellenlose Akademiker der einzige Weg, der Arbeitslosigkeit zu entgehen. Als Hofmeister arbeitete unter anderem Friedrich Hölderlin. Siehe auch die Freie Schule für Bauernkinder, gegründet von Leo Tolstoi

Mit Einführung der allgemeinen Schulpflicht verschwand der Hausunterricht in Deutschland weitgehend in der Bedeutungslosigkeit.

[Bearbeiten] USA

Vor etwa 25 Jahren erfuhr der Hausunterricht in den USA unter der Bezeichnung homeschooling eine gewisse Wiederbelebung. Ursache dafür waren hauptsächlich pädagogische Erwägungen (s. John Holt u.a.) und andere weltanschauliche Gründe (oft eine religiöse Ablehnung von den Inhalten staatlicher Lehrpläne, die aus verfassungsrechtlichen Gründen weltanschaulich neutral sein müssen). Es hatte sich gegen den erbitteren Kampf von Schul- und Rechtsvertretern nach und nach durchgesetzt und ist heute in allen Bundesstaaten frei möglich. Zurzeit werden in den USA allein etwa 2 Millionen Kinder zu Hause unterrichtet bzw. lernen ohne den Besuch einer Schule. Mittlerweile sind diese Lernkonzepte weit verbreitet, besonders im gesamten englischsprachigen Raum der Erde und werden teilweise staatlich unterstützt.

Siehe auch:

[Bearbeiten] Europa

In Europa ist Hausunterricht weiterhin weniger verbreitet und manchmal nur eingeschränkt möglich. Die Zahlen der praktizierenden Familien schwanken in den Ländern stark und sind wegen der Registrierungsfreiheit oft schwer zu ermitteln. Sie lagen im Jahre 2004 zwischen einigen hundert Familien in den einzelnen skandinavischen Ländern über etwa 20.000 Kindern (ohne die Fernschüler) in Frankreich (Focus) bis zu 160.000 frei sich bildende Kinder und Jugendliche in Großbritannien (BBC). In einigen Ländern wie in Irland, Italien und Spanien hat Bildungsfreiheit und die Möglichkeit zu Hausunterricht sogar Verfassungsrang ([2]).

[Bearbeiten] Österreich, Schweiz, Belgien und Dänemark

In den meisten europäischen Ländern besteht Bildungspflicht, das heißt die Vermittlung von Wissen ist für das Kind nicht an den Besuch einer Schule gebunden. Das wie und wo der Bildung steht frei und wird staatlich nicht vorgegeben.

Wegen der zurzeit üblichen Rechtsauslegung ist freies Lernen ohne Schulbesuch bzw. Hausunterricht zwar nicht in Deutschland (s.u.) möglich, wohl aber in anderen deutschsprachigen Ländern oder Landesteilen Europas.

Werden Kinder zu Hause unterrichtet, so wird z.B. in Österreich der Wissensstand der Kinder in regelmäßigen Abständen von einer geeigneten staatlichen Schule überprüft. Schüler staatlich nicht anerkannter Schulen (zum Beispiel viele Montessori-Schulen) werden nach dem gleichen Prinzip geprüft. Wenn ein Kind diese Prüfung, die sich auf den gesamten Jahresstoff bezieht, nicht schafft, muss es im Folgejahr eine staatliche Schule besuchen.

In der Schweiz finden Hausbesuche in der Familie statt. Leitfaden des Unterrichts ist hier jeweils der staatliche Bildungsplan. Die Gesetze sind aber je nach Kanton sehr unterschiedlich.

In Dänemark wird Hausunterricht sehr liberal gehandhabt; es gibt auch hier staatliche finanzielle Unterstützung beim Kauf von Unterrichtsmaterialien oder für Schulgebäude. Dänemark kennt seit 1855, also seit mehr als 150 Jahren, keine Schulpflicht mehr.

[Bearbeiten] Deutschland

Da in Deutschland nicht Bildungspflicht, sondern Schulpflicht besteht und diese im Gegensatz z. B. zur schwedischen oder österreichischen Schulpflicht an einen Schulbesuch gebunden ist (Schulzwang, zwingender Schulbesuch), darf nur in Sonderfällen von dem Besuch einer Schule abgesehen und Hausunterricht erteilt werden. Die herrschende Rechtsprechung erlaubt Hausunterricht nur für Schüler, deren Eltern im Ausland arbeiten, oder für Schüler, die wegen Behinderung oder Krankheit nicht transportfähig sind ("Krankenunterricht"). Auch hier ist der staatliche Lehrplan und sind examinierte Lehrkräfte die Grundlage des Unterrichts. In einzelnen Bundesländern existieren für einzelne Familien Ausnahmen von dieser Regelung (z. B. Glaubensgemeinschaft Zwölf Stämme)[1].

Durch alle diese Einschränkungen wird so in Deutschland zurzeit z. B. auch Fernunterricht verhindert.

Der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Bildung Vernor Muñoz äußerte sich in seinem in Berlin veröffentlichten Bericht vom 21. Februar 2006 besorgt darüber, dass die restriktive deutsche Schulpflicht die Inanspruchnahme des Rechtes auf Bildung mittels alternativer Lernformen wie Homeschooling kriminalisiert.[2][3]

[Bearbeiten] Kontroversen

Immer wieder ist die deutsche Schulpflicht vor allem von religiöser Seite zugunsten von Hausunterricht in Frage gestellt worden.

Im Jahre 2002 kam es zu Verfahren und Einsätzen gegen eine neue christliche Glaubensgemeinschaft namens Die Zwölf Stämme und im Winter 2003 kam es zu einem Verfahren gegen eine Familie aus Hessen, die für sich in Anspruch nahm, bibeltreue Christen zu sein und ihre fünf schulpflichtigen Kinder von der Schule abgemeldet hatte. Alle Verfahren gingen jeweils mit Entscheidungen gegen die Eltern aus. Es wurden Buß- und Zwangsgelder von über 130.000 Euro gegen die Glaubensgemeinschaft verhängt, jedoch nie bezahlt. Im November 2004 versuchten Mitglieder der Glaubensgemeinschaft Zwölf Stämme, den Konflikt mit den Behörden durch einen Kompromiss zu lösen, etwa durch das Angebot an das zuständige Kultusministerium, durch den Besuch eines Schulpsychologen einen Eindruck vom Leistungsstand der Kinder zu erhalten.

Von Kritikern des religiös motivierten Heimunterrichts wird betont, dass auch Kinder von Eltern mit strengen religiösen Vorstellungen das Recht haben müssen, sich über Sexualität, Naturwissenschaften und andere Weltanschauungen zu informieren, deren Ablehnung durch die Eltern häufige Gründe für Heimunterricht sind.

Anlass zu weiterer Kritik in Deutschland war die Sorge vor möglicher Entstehung einer Parallelgesellschaft oder davor, dass Kindern durch Heimunterricht der Umgang mit Gleichaltrigen unterschiedlicher Herkunft verwehrt bliebe.

Nach einer Schätzung der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen werden in Deutschland zwischen 40 und 80 Kinder aus religiösen Gründen nicht zur Schule geschickt. Insgesamt wird die Zahl der Kinder, die zu Hause unterrichtet werden, derzeit auf 500 bis 3000 (Focus) geschätzt.

Neben religiösen Gründen sind die Motive der Familien, die Heimunterricht praktizieren, vielfältig. In Umfragen und Studien meistgenannte Gründe:

  • Eltern weigern sich, ihr Kind gegen seinen Willen in die Schule zu zwingen,
  • der Schulbesuch widerspricht den pädagogischen Vorstellungen oder Erziehungszielen der Eltern,
  • die Kinder haben schwerwiegende Schulschäden davongetragen,
  • Eltern sehen im Hausunterricht bessere Bildungsmöglichkeiten für ihr Kind,
  • er bietet ihnen die Möglichkeit, die Kinder selbstbestimmt lernen zu lassen,
  • Eltern lehnen das staatliche Schulsystem ab,
  • Eltern lehnen das schulische Umfeld als Sozialisationsform ab,
  • Eltern wollen ihr Kind vor Gewalt, Mobbing, Drogen und entwürdigender Behandlung schützen.


siehe auch:

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Jan Edel, Schulfreie Bildung - Die Vernachlässigung schulfreier Bildungskonzepte in Deutschland, Münster: Monsenstein und Vannerdat, 2007, 302 S., ISBN 3-86582-511-7
  • Jan Edel, Nur Schule? – Mut zu neuen Bildungswegen, Nürnberg: VTR, 2005, 24 S., ISBN 3-937965-20-3
  • Ralph Fischer, Volker Ladenthin (Hg.): Homeschooling - Tradition und Perspektive, Würzburg: Ergon 2006, ISBN 3-89913-482-6
  • Johannes Heimrath, Tilmann geht nicht zur Schule – Eine erfolgreiche Schulverweigerung, Wolfratshausen: Drachen Verlag, 1991, 250 S., ISBN 3-927369-02-0
  • Olivier Keller, Denn mein Leben ist Lernen, Freiburg, Arbor Verlag, 1999, ISBN 3-924195-44-7
  • Ulrich Klemm: Lernen ohne Schule. Argumente gegen Verschulung und Verstaatlichung von Bildung. AG SPAK Bücher, Neu-Ulm, 2001. ISBN 3-930830-22-1
  • Thomas Mayer / Thomas Schirrmacher (Hrsg.), Wenn Kinder zu Hause zur Schule gehen – Dokumentation, Nürnberg: VTR, 2004, 260 S., ISBN 3-933372-87-9
  • Stefanie Mohsennia, Schulfrei – Lernen ohne Grenzen, Königlutter: Anahita Verlag, 2004, 122 S., ISBN 3-937797-03-3
  • Georg Pflüger, Lernen als Lebensstil, Wetzlar: Verlag deutsche Fernschule, 2004, 128 S., ISBN 3-927009-01-6
  • Raimund Pousset, Schafft die Schulpflicht ab! Warum unser Schulsystem Bildung verhindert, Frankfurt a.M.: Eichborn Verlag, 2000, ISBN 3-8218-1637-6
  • Thomas Schirrmacher, Bildungspflicht statt Schulzwang, Bonn: VKW / Nürnberg: VTR, 2005, 92 S., ISBN 3-937965-27-0
  • Thomas Spiegler. Home Education in Deutschland. Hintergründe - Praxis - Entwicklung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. 2007

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. [1]
  2. unerzogen-Blog
  3. Report of the Special Rapporteur on the right to education, Vernor Muñoz


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