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Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß – Wikipedia

Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß
Originaltitel: Holocaust
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1978
Länge (PAL-DVD): 419 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Marvin J. Chomsky
Drehbuch: Gerald Green
Produktion: Robert Berger,
Herbert Brodkin
Musik: Morton Gould
Kamera: Brian West
Schnitt: Alan Heim,
Craig McKay,
Robert M. Reitano,
Stephen A. Rotter,
Brian Smedley-Aston
Besetzung

Die vierteilige Fernsehserie Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß erzählt die fiktive Geschichte der jüdischen Arztfamilie Weiß, die in Berlin zur Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus lebt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Die vier Teile tragen folgende Titel, und bearbeiten folgende Jahre:

Nr. Titel Jahre Länge deutsche Erstausstrahlung
1. Die hereinbrechende Dunkelheit 1935–1940 135 Minuten 22. Januar 1979
2. Die Straße nach Babi Yar 1941–1942 94 Minuten 23. Januar 1979
3. Die Endlösung 1942–1944 89 Minuten 25. Januar 1979
4. Die Überlebenden 1944–1945 101 Minuten 26. Januar 1979

Als Reinhard Heydrich Judengesetz auf Judengesetz erlässt, wird Josef Weiß nach Polen ausgewiesen. Sein Sohn Karl, der mit der „Arierin“ Inga Helms verheiratet ist, wird in das KZ Buchenwald deportiert. Josefs zweiter Sohn Rudi flieht nach Prag und schließt sich der Widerstandskämpferin Helena Slomová an, in die er sich verliebt. In Berlin wird die 16-jährige Anna Weiß von Nazis brutal vergewaltigt und erleidet einen solchen Schock, dass sie eine geistige Behinderung davonträgt. Ein Berliner Neurologe weist sie in die NS-Tötungsanstalt Hadamar ein. Hier wird Anna noch am Tag ihrer Ankunft in die Gaskammer gebracht. Als „unwertes Leben“ fällt das Mädchen dem „Euthanasie“-Programm des NS-Regimes zum Opfer.

Parallel zu den Schicksalsschlägen der Familie wird die Karriere des ebenfalls fiktiven Juristen Erik Dorf erzählt, der von Heydrich gefördert wird und zum Sturmbannführer aufsteigt. Er ist bei der Wannseekonferenz anwesend, als Heydrich die Ermordung der europäischen Juden anordnet, und er ist es, der das Massaker in Babi Yar anordnet – er entwickelt sich vom Arbeitslosen zum „ausgebildeten“ Massenmörder.

In der deutschen Fassung fehlt die Schluss-Sequenz von sieben Minuten Länge. Während die deutsche Version mit der Kollektivschuldanklage des Kurt Dorf endet, wird im Original mit Rudi Weiß als Helfer bei der Staatsgründung Israels ein hoffnungsvoller Schluss angefügt.[1]

[Bearbeiten] Hintergrund

Die US-Serie stellte in den 1980er Jahren einen bedeutenden Schritt der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit dar: Zum ersten Mal sahen große Teile der Deutschen und Österreicher (wie auch anderer Nationen) freiwillig das Leid, das die Nazis den Juden angetan hatten. Obwohl die Hauptfiguren fiktiv sind, steht ihr Schicksal stellvertretend für die realen Opfer.

Gedreht wurde in Deutschland und Österreich. Das KZ Mauthausen in Österreich bildete beispielsweise die Kulisse des KZ Auschwitz-Birkenau, obwohl die beiden Lager in ihrem Grundriss wenig gemein haben. Die Szene in Hadamar allerdings entstand am Originalschauplatz.

Für die damals wenig bekannten Charakterdarsteller wie James Woods und Meryl Streep bedeutete die Serie den Durchbruch zu internationaler Bekanntheit. Auch weitere Darsteller (Rosemary Harris von Spider-Man und Ian Holm von Der Herr der Ringe) wurden später ein Begriff.

Lediglich die Tatsache, dass jedes relevante Ereignis des Holocausts innerhalb einer Familie erlebt wird, mag wohl bezweifelt werden. So erleben Josef und Moses Weiß den Aufstand im Warschauer Ghetto, Karl und Inga die grauenhafte Doppelfunktion des Ghetto Theresienstadt (sowohl Konzentrationslager als auch Vortäuschung der „humanen“ Behandlung der Juden durch die Nazis), und Rudi und Helena sowohl die Massenexekution in Babi Yar als auch die Kämpfe der Partisanen in der ukrainischen Widerstandsbewegung.

[Bearbeiten] Kritik

„Holocaust - Die Geschichte der Familie Weiß“ löste besonders in Deutschland die Diskussion aus, ob es legitim sei, die undarstellbaren Schrecken des industriellen Mordes an den Juden fiktional zu inszenieren. Eine fiktionale Darstellung des Holocaust führe zu einer Trivialisierung der Geschichte, hieß es.

Der Nobelpreisträger Elie Wiesel bemängelte, der Film sei eine aus kommerziellem Kalkül produzierte Seifenoper und eine „Beleidigung für die, die umkamen, und für die, die überlebten“.[2] In der Bundesrepublik überwogen anfänglich in den Veröffentlichungen ästhetische und antikommerzielle Vorbehalte. Bedenken gab es gegen die unrealistisch konstruierte Handlung, die historische Fakten mit erfundenen Versatzstücken verknüpfte und auf Emotionen setzte. Einigen Figuren wurde ein aktives Widerstandsverhalten zugeschrieben, das der Gefühlslage und dem Wunschdenken jüdischer Zuschauer entgegenkam. Im Film wird ausgespart, dass auch Österreicher Täter und Opfer des Jahrhundertverbrechens waren.

Nach der Ausstrahlung der Serie überwogen die positiven Stimmen zu dieser „Geschichtsvermittlung“, die ohne prinzipielle Verfälschung und ohne Kollektivschuldvorwurf gegen alle Deutschen ausgekommen sei.[3]

[Bearbeiten] Wirkung

Die Folgen wurden innerhalb von fünf Tagen im Dritten Fernsehprogramm ausgestrahlt. An den einzelnen Tagen sahen zwischen zehn bis fünfzehn Millionen die Sendung. „Holocaust“ wurde, anders als viele Dokumentationen über das „Dritte Reich“, zu einem Medienereignis, das eine ungemein heftige öffentliche Diskussion über die dargestellten Ereignisse initiierte. Die Fernsehserie wird als „medien- und erinnerungsgeschichtliche Zäsur“ bezeichnet und ihr sogar als Wirkung zugeschrieben, dass der Bundestag 1979 die Verjährungsfrist für Mord aufhob. [4]

Der Politologe Peter Reichel bezeichnet die Ausstrahlung der Fernsehserie als einen Meilenstein in der Mentalitätsgeschichte der Bundesrepublik; sie markiere „den Beginn der Bereitschaft nun auch eines Massenpublikums, sich mit der NS-Vergangenheit überhaupt auseinanderzusetzen.“[5]

[Bearbeiten] Wissenswertes

Erst mit der Ausstrahlung von „Holocaust“ etablierte sich in Deutschland die Nutzung des von vielen als unpassend erachteten Begriffs Holocaust für die von den Nazis als Endlösung bezeichnete Vernichtung der Juden. Davor sprach man vom „Völkermord an den Juden“. Der christlich tradierte Begriff Holocaust bedeutet „Brandopfer“.

Die Szenen, die im KZ Theresienstadt spielen, wurden in der oberösterreichischen Kleinstadt Freistadt aufgenommen.

[Bearbeiten] Filmfehler

  • (Teil 1): In der Szene, in der Erik Dorf und Heydrich die Reichskristallnacht (1938) besprechen, trägt Heydrich Abzeichen am Kragen, die es vor 1942 noch nicht gegeben hatte.
  • (Teil 3): Arthur Nebe wird sowohl im Film als auch im amerikanischen Abspann mit dem Armeedienstgrad Oberst (entspricht dem SS-Standartenführer) betitelt, obwohl er in der SS war. 1941, als die Einsatzgruppen in Russland operierten, war Nebe SS-Gruppenführer (entspricht Generalleutnant).

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Die Serie erhielt 15 Emmy-Nominierungen und wurde mit acht Emmys ausgezeichnet.

Auszeichnungen
  • Bestes Kostümdesign
  • Beste Regie
  • Bester Schnitt
  • Bester Hauptdarsteller: Michael Moriarty
  • Beste Hauptdarstellerin: Meryl Streep
  • Beste Serie
  • Beste Gastdarstellerin in einer Serie: Blanche Baker (Teil 1)
  • Bestes Drehbuch
Nominierungen
  • Beste Musik
  • Beste Ausstattung
  • Bester durchgehender Gastdarsteller in einer Serie: David Warner
  • Bester durchgehender Gastdarsteller in einer Serie: Sam Wanamaker
  • Beste durchgehende Gastdarstellerin in einer Serie: Tovah Feldshuh
  • Bester Hauptdarsteller: Fritz Weaver
  • Beste Hauptdarstellerin: Rosemary Harris
Fernsehen

Der WDR wurde für die Ausstrahlung der deutschen Version mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet.

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Susanne Brandt: Wenig Anschauung? Die Ausstrahlung des Film „Holocaust“ im westdeutschen Fernsehen (1978/79). Seite 258. In: Christoph Cornelißen u.a. (Hrsg.): Erinnerungskulturen. Deutschland, Italien und Japan seit 1945. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/M. 2003, ISBN 3-596-15219-4.
  2. Zitat nach Peter Reichel: Erfundene Erinnerung - Weltkrieg und Judenmord in Film und Theater. Fi-Tb 16805 Frankfurt/M 2007, ISBN 3-596-16760-4, S. 253
  3. Peter Reichel: Erfundene Erinnerung ... S. 258/259.
  4. Frank Bösch: Film, NS-Vergangenheit und Geschichtswissenschaft. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 54(2007), S. 2.
  5. Peter Reichel: Erfundene Erinnerung... S. 261.

[Bearbeiten] Literatur

  • Werner Bergmann: Antisemitismus in öffentlichen Konflikten. Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik 1949-1989. Frankfurt /M. 1997.
  • Susanne Brandt: Wenig Anschauung? Die Ausstrahlung des Film „Holocaust“ im westdeutschen Fernsehen (1978/79). In: Christoph Cornelißen u.a. (Hrsg.): Erinnerungskulturen. Deutschland, Italien und Japan seit 1945. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/M. 2003, ISBN 3-596-15219-4 (Fernsehpolitik, geänderte Schlusssequenz, Umfrageergebnisse, Wirkung)
  • Peter Märtesheimer (Hg.): Im Kreuzfeuer: Der Fernsehfilm Holocaust. Eine Nation ist betroffen. Frankfurt/Main 1979.
  • Peter Reichel: Erfundene Erinnerung - Weltkrieg und Judenmord in Film und Theater. Fi-Tb 16805 Frankfurt/M 2007, ISBN 3-596-16760-4

[Bearbeiten] Weblinks


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