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Hellenistisches Judentum – Wikipedia

Hellenistisches Judentum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Hellenistisches Judentum wird eine Bewegung in der griechischsprachigen jüdischen Diaspora bezeichnet, die versuchte, die hebräisch-jüdische Volksreligion in die Sprache und Kultur des Hellenismus zu übersetzen und damit als Religion jenseits einer einzigen Ethnie zu etablieren.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Schriften

Die wichtigsten Quellen findet man bei den Schriften von Philo von Alexandria und bei Flavius Josephus als Einzelautoren. Außerdem sind die sogenannten Apokryphen sehr aufschlussreich für die Geschichte und Theologie des hellenistischen Judentums. Ebenfalls zu nennen sind die sogenannten Pseudepigraphen.

[Bearbeiten] Geschichte

Durch die wechselvolle Geschichte des fruchtbaren Halbmondes wurden die Israeliten auf der syro-palästinischen Landbrücke mehrfach militärisch besiegt und anschließend deportiert. Dabei zeigte sich in der Babylonischen Gefangenschaft von 587-538 v. Chr., dass das Judentum auch unabhängig von dem Land Israel und dem Heiligtum in Jerusalem weiterexistieren konnte.

Nach dem Kyros-Edikt von 538 v. Chr. kehrten auch nicht alle Israeliten „nach Hause“ zurück, das Judentum in der Diaspora („Zerstreuung“) war geboren. In der Zeit der Diadochen kam es immer wieder zu Konflikten zwischen den Juden mit ihrem Autonomiestreben und den hellenistischen Herrschern, was immer wieder auch zu Judenverfolgungen führte. Auskunft darüber geben die Bücher der Makkabäer. Dies sorgte dafür, dass sich jüdische Gemeinden nicht nur in Babylon hielten, sondern überall im Mittelmeerraum gründeten.

Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. wuchs die Diaspora Ägyptens stark an. Eines der wichtigsten Zentren wurde Alexandria im Nildelta. Die Juden fühlten sich wie die Griechen als Kolonisten und strebten daher auch nach den Bürgerrechten der Griechen, um an den städtischen Privilegien zu partizipieren. Es gelang ihnen nicht vollständig, sie genossen jedoch einen privilegierten Rechtsstatus einer religio licita mit begrenzter Gemeinde-Selbstverwaltung. Sie zogen sich damit jedoch den Hass der weitgehend entrechteten ägyptischen Landbevölkerung zu. Für die jüdische Gemeinde galt weiterhin Jerusalem und sein Tempel als religiöses Zentrum. Zum Ärger der lokalen Behörden entrichteten sie die Tempelsteuer dorthin.

In Alexandrien versuchte das Judentum seine Weltanschauung in griechischer Sprache und im Rahmen griechischer Philosophie auszuformulieren. Der wohl wichtigste Meilenstein darin ist die Übersetzung der hebräischen Bibel ins Griechische, die Septuaginta.

Gleichzeitig hatte sich das Judentum gegen die Vorwürfe zu verteidigen, ein östlicher Aberglaube und eine primitive Nomadenreligion zu sein. Einer wichtiger Vermittler zwischen dem jüdischen Gesetz und dem griechischen Denken war Philo von Alexandria. Er stellte das Judentum als eine altehrwürdige Religion dar, die durch ihren Monotheismus besser mit der aristotelischen oder platonischen Philosophie übereinstimme als der polytheistische Olymp.

Die teilweise schwierig vermittelbaren Gesetze versuchte Philo als moralisch und tugendhaft darzustellen, Begriffe, die bei den Griechen bekannt und positiv besetzt waren. So konnte Philo auch von einer „Beschneidung des Herzens“ sprechen, die die Laster und Triebe beschneidet, zum Wohl der Selbstbeherrschung und Tugend.

Ein weiterer wichtiger Autor war Flavius Josephus. Er schrieb zwar schon zu römischer Zeit, hatte aber ebenso das Ziel, das Judentum gegen antike Vorurteile zu verteidigen und es als tugendhafte Religion darzustellen. Er tat dies vor allem als Historiker, der die Geschichte des Judentums von seinen Anfängen bis zu seiner Gegenwart im Licht des hellenistisch-aufgeklärten Zeitgenossen darlegte.

Darüber hinaus sind diverse Schriften überliefert, die ethisch-moralischen Charakter haben (z. B. das Spruchgedicht des Pseudo-Phokylides) oder auch spekulativ-apokalyptisch erscheinen. Teilweise wird beides miteinander vermischt. Erkennbar ist, dass die Hellenisierung des Judentums nicht unumstritten war. Viele Autoren schienen diese Kompromisse mit dem Zeitgeist für einen Abfall vom rechten Glauben zu halten und rechneten mit einem Gericht Gottes über sein Volk.

Unter den nichtjüdischen Zeitgenossen erntete das hellenistische Judentum nicht nur Kritik, sondern gewann eine große Zahl an Sympathisanten (sogenannten Eusebes) und Übertritten (sogenannten Proselyten), auch in wohlhabenden und gebildeten Kreisen. Dabei war die Schwelle zum Übertritt für Frauen niedriger als für Männer, die (aus unter damaligen hygienischen Bedingungen auch durchaus naheliegenden Gründen) vor einer Beschneidung zurückschreckten, und im Sympathisantenstatus blieben.

Es ist nicht endgültig geklärt, wie das hellenistische Judentum an Bedeutung verlor und letztlich unterging. Das aufkommende Christentum, das man in der Verkürzung durchaus als "Judentum + Hellenismus" bezeichnen kann, spielte dabei vermutlich eine wichtige Rolle. (Nicht zufällig wurde aus dem noch jüdisch theologisierten "Jeschua, der Messias" der gräzisierte "Jesus Christus".) Jedenfalls ist in der Apostelgeschichte überliefert, dass christliche Missionare wie Paulus häufig in Sympathisanten- und Proselytenkreisen wirkten. Der Verzicht auf Beschneidung, der innerchristlich gegen einige Widerstände durchgesetzt wurde, erwies sich sicherlich als ein Erfolgsfaktor.

Das offizielle Judentum seinerseits distanzierte sich zunehmend von seinen hellenistischen Zweigen, verbot den Gebrauch der Septuaginta und zog sich ganz auf seine hebräisch/aramäischen Traditionen zurück. So sind uns praktisch alle hellenistisch-jüdischen Schriften nur in christlichen Handschriften und Codizes überliefert.

Möglicherweise ist ein Teil des Hellenistischen Judentums auch im Gnostizismus aufgegangen, der einiges an hellenistisch-jüdischen Ideen aufgenommen und weiterverarbeitet hat.

[Bearbeiten] Theologie

Wichtig ist im Hellenistischen Judentum das Bekenntnis zum „Einen Gott“ (εἷς θεὸς heis theos). Damit versuchte man einerseits das Zentralgebot des jüdischen Monotheismus (1. Gebot und Schma Jisrael) zu Gehör zu bringen und andererseits an platonische und aristotelische Metaphysik anzuschließen, die ebenfalls nicht von vielen Göttern, sondern von einer göttlichen Idee oder einem unbewegten Beweger handeln.

Eine ebenfalls zentrale Rolle im jüdisch-hellenistischen Denken spielten die Vernunft (logos) und die Weisheit (sophia), die nicht als menschliche Eigenschaften, sondern als Emanationen (Auswirkungen) Gottes aufgefasst werden.

Daneben war die Ethik geprägt von relativ abstrakter Tugend und Moral. Damit wurde zunächst Anfeindungen begegnet, die das Judentum als grundsätzlich unmoralisch oder menschenfeindlich diffamierten, zum anderen aber auch die an rituellen und volksspezifischen Vorschriften reiche jüdische Torah für hellenistische Normalbürger verständlich und praktikabel gemacht.

[Bearbeiten] Literatur

  • Jüdische Schriften aus hellenistisch römischer Zeit, hrsg. von W.G. Kümmel und H. Lichtenberger, Gütersloh 1973ff.

[Bearbeiten] Sekundärliteratur

[Bearbeiten] Siehe auch

Andere Sprachen


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