Makkabäer
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Die Makkabäer waren jüdische Freiheitskämpfer gegen die Dynastie der Seleukiden. Sie begründeten das königliche und hohepriesterliche Geschlecht der Hasmonäer und erkämpften für fast einhundert Jahre (165 v. Chr. bis 63 v. Chr.) eine Erbherrschaft über die Juden.
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[Bearbeiten] Geschichte
165 v. Chr. führte Judas mit dem Beinamen Makkabäus (von aramäisch Makkaba, der Hammer) einen Aufstand gegen die seleukidische Herrschaft über Judäa an. Nach seinem militärischen Sieg zog er in Jerusalem ein, ließ den entweihten Tempel reinigen und einen neuen Altar errichten und einweihen. Judas' Nachfolger Jonatan musste sich nach einer Niederlage gegen die Seleukiden zurückziehen, verständigte sich 150 aber mit diesen und wurde Hohepriester. Unter seinem Bruder und Nachfolger Simon wurde Israel 141 v. Chr. faktisch unabhängig. Seit Simon spricht man vom Geschlecht der Hasmonäer.
Das Königreich konnte bis zur Eroberung Jerusalems durch Pompeius (63 v. Chr.) seine Unabhängigkeit bewahren. Die Herrscher-Dynastie, die ab 63 v. Chr. nur noch die Hohepriester stellen durfte, fand 37 v. Chr. mit der Einnahme Jerusalems durch den Edomiter Herodes ihr Ende.
[Bearbeiten] Ritus
Die Altarweihe wird seit der Makkabäerzeit jedes Jahr an Chanukka für acht Tage gefeiert.
[Bearbeiten] Rezeption
Die Geschichte der Makkabäerzeit wird in den deuterokanonischen bzw. apokryphen alttestamentlichen Büchern 1. Makkabäer, 2. Makkabäer und 4. Makkabäer dargestellt.
In der heutigen Zeit tragen weltweit viele jüdische Sportvereine den Namen Maccabi, in Erinnerung an die Heldentaten der Makkabäer.
- Der Stoff fand u.a. Niederschlag in Händels Oratorium Judas Maccabaeus
- Der romantische Dichter Zacharias Werner schrieb 1820 die Tragödie Die Mutter der Makkabäer in 5 Aufzügen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Zacharias Werner: Die Mutter der Makkabäer. Wallishausser, Wien 1820. Herbert Lang, Bern 1970.
- Markus Sasse: Geschichte Israels in der Zeit des Zweiten Tempels. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2004.