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Hans-Rudolf Rösing – Wikipedia

Hans-Rudolf Rösing

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hans-Rudolf Rösing (* 28. September 1905 in Wilhelmshaven, † 16. Dezember 2004 in Kiel) war ein hochdekorierter Marineoffizier und U-Bootkommandant im Zweiten Weltkrieg. Er war Kommandant von U 11, U 35, U 48 und zeitweise von U 10. Auf seinen Feindfahrten mit U 48 versenkte er zwölf Schiffe und beschädigte eines schwer. Über die versenkten BRT werden jedoch in diversen Quellen unterschiedliche Angaben gemacht. Diese variieren zwischen 60.693[1] und 60.917[2] BRT.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Hans-Rudolf Rösings Marinekarriere begann im März 1924. Nachdem er Bordausbildungen, Belehrungsfahrten und die Marineschule absolviert hatte, diente er auf den Leichten Kreuzern Nymphe und Königsberg. Rösing gehörte in den Jahren 1930/31 zu den wenigen Offizieren der Reichsmarine, die unter Geheimhaltung als Besatzungsmitglieder auf ausländischen U-Booten arbeiteten[3]. Dies war für die zukünftige U-Boot-Streitmacht, aufgrund des Verbotes des Besitzes von U-Booten nach dem Versailler Vertrag, die einzige Möglichkeit, Erfahrungen auf See zu sammeln.

Nachdem er zwei Jahre als Kommandant von S-15 und S-3 eingesetzt gewesen war, wurde er im Oktober 1933 zur U-Boots-Abwehrschule kommandiert. Sein erstes U-Boot-Kommando erhielt er im September 1935, dabei handelte es sich um das neu gebaute U 11. Rösing kommandierte es zwei Jahre lang. Anfang 1937 fuhr er mit U 35 auf Patrouille nach Ponta Delgada (Azoren). Im Oktober desselben Jahres war Rösing im Torpedo-Erprobungskommando Eckernförde tätig. Dort blieb er für ein Jahr. Im Dezember 1938 wurde er zum Kommandanten der 5. U-Flottille ernannt. Rösing war gerade eine Woche als Referent beim Befehlshaber der U-Boote beschäftigt, als er im Januar 1940 mit dem Kommando der 7. U-Flottille betraut wurde. Er löste im Mai desselben Jahres Herbert Schultze, der erkrankt war, als Kommandant von U 48 ab. Rösing führte das U-Boot auf zwei Patrouillen, die insgesamt 55 Tage[3] dauerten. Nach der Rückkehr von seiner zweiten Kriegspatrouille wurde ihm das Ritterkreuz verliehen.

Von September 1940 bis Februar 1941 arbeitete Rösing als Verbindungsoffizier der deutschen Kriegsmarine bei der italienische U-Bootflottille in Bordeaux. Zwischen März und August desselben Jahres erhielt er das Kommando über die 3. U-Flottille, ehe er wiederum für einige Monate zum Stab des B.d.U., als Chef der Zentralabteilung, stieß. Im Juli 1942 wurde Rösing Führer der U-Boote West und war somit für alle U-Boote, die in Frankreich stationiert waren, verantwortlich. Die Gebiete am Mittelmeer lagen allerdings nicht in seinem Aufgabenbereich, sondern waren Aufgabenbereiche der F.d.U. Mittelmeer und F.d.U. Italien. Im Herbst 1944 zog Rösing nach Norwegen[3], blieb aber weiterhin in seiner Position tätig. Nach der Kapitulation Deutschlands verbrachte er mehr als ein Jahr in Alliierter Gefangenschaft.

Nachdem Rösing ab August 1952 im Amt Blank, der Vorgängerorganisation des Bundesministeriums der Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland, tätig war, trat er vier Jahre später in die neu gegründete Bundesmarine ein. Schon ein Jahr später wurde er Kommandeur des Marine-Abschnittskommandos Nordsee. Dieses Amt übte Rösing mehr als vier Jahre aus, ehe er von April 1962 bis zu seiner Pensionierung als Befehlshaber im Wehrbereich I tätig war. Seine militärische Karriere beendete er schließlich Ende September 1965. Für seine Nachkriegsleistungen wurde Rösing im Folgejahr mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Er war das älteste Mitglied des Deutschen Hochseesportverbandes Hansa[4], wo er viele Jahre als Skipper fungierte. Nachdem er Anfang der siebziger Jahre die Mahagoni-Slup Wappen von Hamburg von der Elbe bis zur DHH-Yachtschule Elba überführte, war er dort zwei Jahre als kommissarischer Schulleiter tätig.

Im Alter von 96 Jahren, 2001, wirkte er als Zeitzeuge in der Dokumentation Der Jahrhundertkrieg: Tödliche Falle von Regisseur Sebastian Dehnhardt und Publizist Guido Knopp mit.[5]

Rösing arbeitete aber auch als Übersetzer, aus dem Englischen, Französischen und Italienischen, für den Delius Klasing Verlag und die Edition Maritim. Aber er verfasste auch selbst[4] einige Werke, zum Beispiel Das kleine Buch vom Wassersport und Kriegskunst in unserer Zeit.

[Bearbeiten] Dienstgrade

BUNDESMARINE

[Bearbeiten] Militärischer Werdegang

  • 31.03.1924

Eintritt in die Reichsmarine, eingegliedert in Crew 24.

  • 04.04.1924 - 27.09.1924

Infanterieausbildung bei der II. Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee in Stralsund.

  • 28.09.1924 - 31.03.1925

Bordausbildung auf dem Linienschiff Elsass.

  • 01.04.1925 - 11.07.1925

Bordausbildung auf der SSS Niobe.

  • 12.07.1925 - 30.03.1926

Bordausbildung auf dem Leichten Kreuzer Berlin.

  • 31.03.1926 - 23.03.1927

Fähnrichslehrgang auf der Marineschule Flensburg-Mürwik bzw. Navigationsbelehrungsfahrt aurf dem Tender Nordsee bzw. Navigationsbelehrungsfahrt auf dem Kanonenboot SMS Panther.

  • 24.03.1927 - 28.05.1927

Torpedolehrgang für Fähnriche bei der Marineschule Flensburg-Mürwik.

  • 29.05.1927 - 03.07.1927

Nachrichtenlehrgang für Fähnriche bei der Marineschule Flensburg-Mürwik.

  • 04.07.1927 - 31.07.1924

Sperrlehrgang für Fähnriche auf der Sperrschule Kiel-Wik.

  • 01.08.1927 - 26.09.1927

Infanterielehrgang für Fähnriche bei der II. Abt. S.St.Div. der Ostsee Stralsund.

  • 27.09.1927 - 08.01.1928

Artillerielehrgang für Fähnriche bei der S.A.S.-Schule Kiel-Wik.

  • 09.01.1928 - 10.03.1929

E-Meß-Offizier auf dem Leichten Kreuzer Nymphe.

  • 11.03.1929 - 27.03.1929

Fla-Waffenlehrgang bei der Küstenartillerieschule Wilhelmshaven.

  • 28.03.1929 - 16.04.1929

E-Meß-Offizier auf dem Leichten Kreuzer Nymphe.

  • 17.04.1929 - 31.10.1929

E-Meß-Offizier auf dem Leichten Kreuzer Königsberg.

  • 01.11.1929 - 05.02.1931

Kompanieoffizier bei der II. Abt. S.St.Div. der Ostsee.

  • 06.02.1931 - 10.07.1931

Sonderkommando der Marineleitung, kommandiert zur schwedischen Marine.

  • 11.07.1931 - 21.09.1931

Kompanieoffizier bei der II. Abt. S.St.Div. der Ostsee eingeschifft auf Segeljacht Asta.

  • 22.09.1931 - 22.12.1931

z.Vfg. beim Stationschef der Marinestation der Ostsee, T.O. Lehrgang bei der Marineschule Flensburg-Mürwik.

  • 23.12.1931 - 01.10.1933

Kommandant des ZUS-15/1.Schnellbootshalbflottille bzw. Gasschutzlehrgang für Offiziere, Sprachenurlaub/Dolmetscher in Spanisch (Prüfung am 26.10.32 bestanden), Kommandant des S-3/1.Schnellbootshalbflottille.

  • 02.10.1933 - 23.09.1934

kommandiert zur U-Boots-Abwehrschule.

  • 24.09.1934 - 20.09.1935

Lehrer und Kompanieführer bei der U-Boots-Abwehrschule.

  • 21.09.1935 - 26.09.1935

Kommandant von U 11/Schulverband der U-Schule.

  • 27.09.1935 - 01.10.1937

Kommandant von U 11, U 28 und U 35 (alle U-Flottille Weddigen).

  • 02.10.1937 - 08.08.1938

Referent des Torpedo-Erprobungskommandos Eckernförde bzw. Kommandant von U 10.

  • 09.08.1938 - 22.08.1938

Kommandiert zum Gruppenbefehlshaber Ost.

  • 23.08.1938 - 30.11.1938

Gruppenleiter des Torpedo-Erprobungskommandos Eckernförde.

  • 01.12.1938 - 31.12.1939

Flottillenchef der U-Flottille Emsmann.

  • 01.01.1940 - 07.01.1940

Asto bzw. Referent beim B.d.U./Org..

  • 08.01.1940 - 03.09.1940

Flottillenchef der 7.U-Flottille. Kommandant i.V. von U 48.

  • 04.09.1940 - 28.02.1941

Verbindungsoffizier des B.d.U..

  • 01.03.1941 - 00.08.1941

Flottillenchef der 3.U-Flottille.

  • 00.08.1941 - 30.06.1942

Chef der Zentralabteilung im Stab des B.d.U..

  • 01.07.1942 - 08.05.1945

Führer der U-Boote West (F.d.U. West).

  • 00.05.1945 - 00.11.1946

Kriegsgefangenschaft.

BUNDESMARINE

  • 15.08.1952

Leiter der Schiffsbauplanung beim Amt Blank.

  • 01.03.1956 - 31.10.1957

Unterabteilungsleiter Schiffbau und Waffen VII D beim BmVg, Abteilung VII.

  • 04.11.1957 - 31.03.1962

Kommandeur des Marine-Abschnittskommando Nordsee.

  • 01.04.1962 - 30.09.1965

Befehlshaber im Wehrbereich I.

  • 30.09.1965

In den Ruhestand versetzt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Quellen

  1. Website Uboatnet.de: Profil von Hans-Rudolf Rösing
  2. Hans-Rudolf Rösing auf www.sharkhunters.com
  3. a b c Website Uboat.net (englisch): Profil von Hans-Rudolf Rösing
  4. a b C. Schuhmann: Hans-Rudolf Rösing gestorben, erschienen in: Yacht online, Bericht vom 11. Januar 2005
  5. ZDF Zeigeschichte - Tödliche Falle
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