Grumman F11F
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Grumman F11F/F-11 Tiger | |
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Beschreibung | |
Typ | Jagdflugzeug |
Hersteller | Grumman Aerospace Corporation |
Erstflug | 30. Juli 1954 |
Indienststellung | 1957 |
Außerdienststellung | 1969 |
Die F11F Tiger (ab 1962 F-11 Tiger) von Grumman war ein einsitziger, flugzeugträger-gestützter Jäger, den die United States Navy in den 1950er und 1960er Jahren einsetzte.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entwicklung
1952 begann Grumman, eine Weiterentwicklung der Grumman F9F Cougar zu planen. Die Fähigkeit zu Überschallflügen sollte durch Anwendung der Flächenregel erreicht werden. Zusätzlich wurden über die ganze Länge des Flügels Vorflügel und an der Hinterkante Störklappen statt Querrudern installiert. Zur Unterbringung auf Flugzeugträgern konnten die Flügel auf halber Länge abgeklappt werden, um Platz zu sparen. Als Triebwerk wurde das Turbojet Wright J65 eingesetzt. Das Navy Bureau of Aeronautics gab zwei Prototypen in Auftrag, die als XF9F-8 ausgezeichnet wurden, später dann als XF9F-9. Das erste Modell flog am 30. Juli 1954 das erste Mal, noch ohne Nachbrenner. Das zweite Modell erreichte später mit Nachbrenner Schallgeschwindigkeit, als zweites Flugzeug der Navy nach der Douglas F4D Skyray. Im April erhielt die Tiger die Bezeichnung F11F-1.
1958 rüstete Grumman zwei F11F-1 zu so genannten F11F-2 um. Diese erhielten ein etwas größeres Leitwerk, vergrößerte Lufteinlässe und als Triebwerk das General Electric J79. Der Erstflug dieses Modells fand am 25. Mai 1958 statt, die Super Tiger erreichte Geschwindigkeiten um Mach 1,44. Nach weiteren Änderungen, unter anderem eine modifizierte Triebwerksversion, schaffte die F11F-2 zweifache Überschallgeschwindigkeit. Da das Flugzeug jedoch zu schwer für den Trägereinsatz war, wurden die Prototypen zu F11F-1F umbenannt und keine weiteren Aufträge vergeben. Zwischenzeitlich interessierten sich die deutsche Luftwaffe, die Luftstreitkräfte der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte sowie die Royal Canadian Air Force für das Modell, diese erwarben aber letztlich die Lockheed F-104 Starfighter.
[Bearbeiten] Einsatzgeschichte
Die erste Tiger landete am 4. April 1956 auf der USS Forrestal (CVA-59) und machte daraufhin auch den ersten Katapultstart. Bereits 1961 wurde die Tiger jedoch wieder aus dem Dienst genommen, da das Triebwerk sich als unzuverlässig erwies und die Vought F-8 Crusader sich als leistungsmäßig überlegen zeigte. 199 F11F-1 wurden bis dahin gebaut. Eine Aufklärungsvariante F11F-1P wurde wieder gestrichen.
[Bearbeiten] Staffeldienst
Am 8. Mai 1957 wurde die neu aufgestellte Staffel VA-156 "Iron Tigers" mit der F11F-1 Tiger „short nose“ ausgerüstet. Es ist ungewöhnlich dass eine Angriffsstaffel (VA) ein Jagdflugzeug erhält, denn normalerweise werden Jäger an VF-Staffeln gegeben. Die zweite Staffel war die Jagd-Staffel VF-21 "Callengers"; sie führte auf den Flugzeugträgern USS Forrestal (CVA-59), USS Bennington (CVA-20) und auf der USS Ranger (CVA-61) Trägerqualifikationen für ihre Piloten durch, wurde aber nicht einsatzmäßig von Trägern aus geflogen. Weiter wurden die Jagd-Staffeln VF-33, VF-51 VF-121 VF-191 und VF-211 mit der F11F-1 „long nose“ ausgerüstet. Die Staffel VA-156 wurde 1958 in VF-111 umbenannt.
Die Einsatzperiode der Tiger in den Frontstaffeln der US Navy war nicht gerade lang, schon 1961 gaben die meisten ihre Maschinen wieder ab und wechselten auf die F8U-1 Crusader. Die Tiger fristete nun ihr Dasein in den Trainingsstaffeln und beim Kunstflugteam Blue Angels. 1957 wurden die Blue Angels mit der „short nose“ ausgerüstet und wechselten nach der 1958er Saison auf die „long nose“ über. Bei den Blue Angels war die Tiger wegen ihrer Wendigkeit und einfachen Handhabung sehr beliebt. Die F8U-1 Crusader wurde auch bei den Blue Angels als Nachfolger evaluiert, aber als völlig ungeeignet abgelehnt. Erst 1969 wurde die Tiger durch die F-4J Phantom II von McDonnell-Douglas ersetzt. Die Phantom war wie die Crusader für den Kunstflug nicht geeignet, aber die ständig größer werdenden Probleme mit der Logistik und den Ersatzteilen der Tiger zwangen die US Navy zu diesem Schritt.
[Bearbeiten] Dies und Das
Obwohl die Tiger nie in einem Krieg eingesetzt worden waren, auch nicht während der Libanon-Krise von 1958, wurde dennoch ein Abschuss erzielt. Die F-11 Tiger ist das wohl einzige Flugzeug, das sich selbst abgeschossen hat.
Am 21. September 1956 flog der Testpilot Tom Attrige von der Grumman Aerospace Company mit einer Tiger einen Testeinsatz auf ca. 6.800 Meter östlich von Long Island, bei dem das Waffensystem auf einwandfreie Funktion geprüft werden sollte. Zum Testen der Kanonen schoss er einen Feuerstoß von vier Sekunden mit den vier 20 mm Kanonen. Danach ging er in einen Sinkflug über und feuerte einen zweiten Feuerstoß von drei Sekunden, bevor die Kanonen leer waren. Nach dem Schießen ging Attridge auf Mach 1,3 und setzte den Sinkflug fort. Auf 2.100 Meter Höhe prallte etwas auf die Windschutzscheibe, gleichzeitig verlor das Triebwerk rund 80 % seiner Leistung. Es gelang ihm, mit dem havarierten Flugzeug wieder auf 4.000 Meter zu steigen, verlor aber dabei an Geschwindigkeit. Er flog nun behutsam Richtung Long Island, wo die Vorbereitungen für eine Notlandung auf dem Werksflughafen anliefen. Attridge sank und verlor immer mehr an Geschwindigkeit, und kurz vor Long Island versagte das Triebwerk endgültig. Im Gleitflug erreichte er Long Island, aber bis zum Flugplatz schaffte er es nicht mehr, und das Flugzeug stürzte in eine Gruppe von Bäumen. Mit Verletzungen wurde Attridge in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die Untersuchungskommission, die nach dem Absturz gebildet wurde, stellte fest, dass Attridge die ballistische Kurve seiner eigenen 20mm-Geschosse durchkreuzt hatte. Drei Treffer wies das Flugzeug auf, eines davon traf in den Luftansaugkanal und Teile daraus zerstörten das Triebwerk. Tom Attridge wurde nach dem Krankenhausaufenthalt mit einer Auszeichnung von Grumman für den ersten Selbstabschuss "geehrt".
[Bearbeiten] Daten
- Besatzung: 1
- Länge: 14,3 Meter
- Spannweite: 9,6 Meter
- Höhe: 4 Meter
- Flügelfläche: 23 m²
- Leergewicht: 6.500 kg
- Gewicht beladen: 9.650 kg
- Max. Abhebegewicht: 10.900 kg
- Triebwerk: 1 Wright J65-W-18 Turbojet, 32,9kN Schub trocken, 46,7 kN Schub mit Nachbrennern
- Höchstgeschwindigkeit: Mach 0,98 auf Meereshöhe, Mach 1,1 auf 10.000 Meter
- Reisegeschwindigkeit: 577 Knoten (929 km/h)
- Reichweite: 2.050 km
- Dienstgipfelhöhe: 12.800 Meter
- Steigrate: 27 Meter/Sekunde
- Flächenbelastung: 420kg/m²
- Schub-Gewichts-Verhältnis: 0,49
- Bewaffnung:
- 4 Kanonen 20mm, 500 Schuss insg.
- 4 AIM-9 Sidewinder oder 4 577 Liter Flügeltanks oder Freifallbomben oder Raketen an Stationen unter den Flügeln
[Bearbeiten] Weblinks
Artikel mit Zeichnungen über die Grumman F11A Tiger der US Navy
Zivile Baureihen
Grumman G-44 Widgeon – Grumman G-21 Goose – Grumman G-73 Mallard – Grumman Gulfstream I – Grumman Gulfstream II
Militärische Baureihen – Grumman
Grumman HU-16 – Grumman A-6 – Grumman C-1 – Grumman C-2 – Grumman E-1 – Grumman E-2 – Grumman AF-2 – Grumman JF – Grumman FF – Grumman F2F – Grumman F3F – Grumman F4F – Grumman XF5F – Grumman F6F – Grumman F7F – Grumman F8F – Grumman F9F – Grumman XF10F – Grumman F11F – Grumman F-14 – Grumman OV-1 – Grumman S-2 – Grumman TBF – Grumman X-29
Militärische Baureihen – Northrop
Northrop B-2 – Northrop F-5 – Northrop F-20 – Northrop F-89 – Northrop T-38 – Northrop YF-23 – Northrop YB-35 – Northrop YB-49 – Northrop Tacit Blue