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Gazastreifen – Wikipedia

Gazastreifen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gazastreifen (Palästinensische Autonomiegebiete)
Flagge Palästinas
Wappen Palästinas
Flagge Wappen
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Gaza
Staatsoberhaupt Mahmud Abbas (de jure), Chalid Maschal und Ismail Haniyya (de facto)
Regierungschef Salam Fayyad (de jure), Chalid Maschal und Ismail Haniyya (de facto)
Fläche geschätzt 360 km²
Einwohnerzahl 1.482.288
Währung Offizielles Zahlungsmittel: Neuer Israelischer Schekel
Nationalhymne Biladi
Nationalfeiertag 15. November
Internet-TLD .ps
Telefonvorwahl +970

Der Gazastreifen (arabisch قطاع غزّة‎, DMG Qitāʿ Ghazza, auch Gasastreifen) ist ein Küstenstreifen am Mittelmeer. Er gehört zu den Palästinensischen Autonomiegebieten und steht im Inneren formal unter Verwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde. Faktisch wird der Gazastreifen gegenwärtig von der radikalislamischen Hamas kontrolliert. Israel nimmt die Kontrolle der Außengrenzen auf der nördlichen und östlichen Landseite, der westlichen Seeseite sowie die indirekte Kontrolle des Personenverkehrs über Videoschaltung auf der Südseite wahr (in Zusammenarbeit mit Ägypten und der Europäischen Union). Auch in der Wasser- und Stromversorgung sowie der Telekommunikation ist der Gazastreifen nicht autonom, sondern von Israel abhängig.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Der Gazastreifen besteht hauptsächlich aus Sand und Dünen, wie die ganze Mittelmeerküste Palästinas, lediglich 14 % der Fläche sind für die Landwirtschaft nutzbar. Seine Länge beträgt 40 km, seine Breite zwischen 6 km und 14 km und die Fläche 360 km². Im jährlichen Durchschnitt regnet es zwischen 150 mm bis 450 mm, allerdings hat der Streifen reichlich Grundwasser.

Im Gazastreifen gibt es fünf Städte: Gaza-Stadt, Chan Yunis, Bait Lahiya, Dschabaliya und Rafah. Bis zur Räumung der jüdischen Siedlungen (siehe unten) im August 2005 lebten ca. 8.500 Israelis im Gazastreifen innerhalb der jüdischen Enklaven in 21 jüdischen Siedlungen.

Der Gazastreifen ist nicht nur eine der am dichtesten besiedelten (3.960 Einwohner pro km², etwa soviel wie in Berlin) Regionen der Welt, auch die dortige Geburtenrate ist eine der höchsten weltweit. Über die Hälfte der Bevölkerung ist unter 15 Jahren alt und die Bevölkerungszahl verdoppelt sich bei der derzeitigen Wachstumsrate etwa alle 15 bis 20 Jahre. Der Großteil (etwa 60 %) der Bevölkerung sind Flüchtlinge sowie deren Nachkommen, die während des Palästinakriegs 1948 aus dem heutigen Israel geflohen sind. Die Lebenserwartung ist geringer als im Westjordanland und Israel [1].

[Bearbeiten] Geschichte

Gaza war in der frühen Antike ein bedeutendes Handelszentrum an der Schnittstelle von Afrika, Asien und Europa. Die antike Handelsstraße Via Maris verlief durch Palästina. Die Philister hatten das Gebiet im 12. Jhd. v. Chr. im Zuge des sog. Seevölkersturms von Ägypten übernommen und bauten es zum Kern ihres Siedlungsgebietes aus. Ab dem 8. Jhd. v. Chr. wechselte in kurzer Folge die Herrschaft verschiedener Reiche aus Ägypten oder Syrien/Mesopotamien über das Gebiet (Ägypten, Assyrien, Neubabylonisches Reich). Das Perserreich beherrschte das Gebiet ab dem späten 6. Jhd. v. Chr. Alexander der Große eroberte die sich ihm heftig widersetzende Stadt 332 v. Chr nach dreimonatiger Belagerung. Danach ermordeten seine Truppen die gesamte männliche Bevölkerung der Stadt. Alexanders Nachfolgedynastien der Ptolemäer (von Ägypten aus) und der Seleukiden (von Syrien aus) beherrschten das Gebiet bis zur Eroberung durch die Römer im 1. Jhd. v. Chr. Die Römer bauten die Stadt Gaza wieder auf und verhalfen ihr zu neuer Blüte. Die Araber eroberten das Gebiet nach dem Sieg über die Byzantiner am Jarmuk im Jahr 636.

Nachdem im 11. Jhd vorübergehend fränkische Kreuzfahrer das Gebiet eroberten, kam es im 12. Jhd unter ägyptisch-mamelukkische Herrschaft. Nach der Niederlage gegen die Osmanen im Jahr 1517 geriet das ägyptische Mamelukkenreich unter osmanische Herrschaft. Seit der Osmanischen Niederlage im Ersten Weltkrieg gehörte das Gebiet zum britischen Völkerbundsmandat für Palästina.

[Bearbeiten] 1948-1967

In der Zeit nach der Staatsgründung des Staates Israel bis zum Sechstagekrieg, wurde der Gazastreifen von Ägypten verwaltet, das Gebiet wurde jedoch nicht annektiert. 1956 wurde der Gazastreifen von Israel erobert und blieb vorübergehend militärisch besetzt.

[Bearbeiten] 1967-2005

Im Sechstagekrieg 1967 wurde Ägypten von Israel besiegt und ägyptisches Territorium, wie auch der ägyptisch besetzte Gazastreifen, von Israel erobert. Israel errichtete mehrere Siedlungen im Gazastreifen. 8.000 Siedler lebten auf 40 % des Gazastreifens in den Siedlungen Netzarim, Kfar Darom, Gush Katif. Diese Siedlungen waren für die arabischen Bewohner des Gazastreifens nicht zugänglich und schnitten sie von Stränden und Feldern ab. Seit dem Kairoer Abkommen 1994 stand der Gazastreifen überwiegend unter der Selbstverwaltung der Palästinenser (Palästinensische Autonomiegebiete). Zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern kam es seit der Ausrufung der zweiten Intifada immer wieder zu blutigen Kämpfen; der Gazastreifen bildet weiterhin eine Hochburg für arabisch-islamischen Fundamentalismus der radikalislamischen Hamas.

[Bearbeiten] 2005

Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon setzte 2005, nach langen innenpolitischen Auseinandersetzungen, den Abzug der Israelis aus dem Gazastreifen – verbunden mit dem Abbau aller jüdischen Siedlungen – durch. Bei einer Abstimmung im israelischen Parlament hatten sich 60 Abgeordnete für den Abzug und 47 dagegen ausgesprochen. Diese Mehrheit erhielt Scharon nur aufgrund von Stimmen der Opposition (u. a. der Arbeitspartei), da seine Partei in der Frage des Rückzugs gespalten war und daher einige Abgeordnete gegen ihn stimmten.

Trotz heftiger gesellschaftlicher und politischer Auseinandersetzungen im Vorfeld leitete Israel am 15. August 2005 schließlich den Abzug aus dem Gazastreifen mit einem Einreise- und Aufenthaltsverbot für israelische Zivilisten ein. Den Siedlern der 21 im Gazastreifen befindlichen jüdischen Siedlungen wurde zunächst eine Frist von 48 Stunden gegeben, um das Gebiet zu verlassen. Danach begann die zwangsweise Räumung des Gebietes durch das israelische Militär. Innerhalb weniger Tage wurden die Siedlungen im Gazastreifen geräumt; nach Abriss der Häuser sollen die bisherigen jüdischen Siedlungsgebiete an die Palästinenser übergeben werden. Am Morgen des 12. September 2005 verließ der letzte israelische Militärkonvoi den Gazastreifen über den Grenzübergang Kissufim. Damit endete nach 38 Jahren die Militärpräsenz der Israelis im Gazastreifen. Der Abzug wurde von den Palästinensern teils frenetisch mit Freudenschüssen und Autokorsos gefeiert. Allerdings kam es auch zu Zwischenfällen, so steckten Palästinenser in mehreren früheren israelischen Siedlungen die Synagogen der Siedler in Brand, die als einzige Gebäude unzerstört zurückgelassen wurden. Es folgten heftige innerarabische Kampfhandlungen vereinzelter arabischer Klans und der Bewegungen Hamas und Fatah untereinander. Der Kampf um die von den Israelis freigegebenen Gebiete wurde blutig ausgetragen, viele hunderte arabischer Zivilisten starben. Zugleich nahmen die Anschläge auf israelisches Territorium zu, vermehrt wurden Raketen und Anschläge registriert. Der Aufbau der arabischen Infrastruktur lahmte weiterhin.

Israels Premier Ariel Scharon hatte am 25. Dezember 2005 die Streitkräfte angewiesen, Raketenangriffe militanter Palästinenser vom Gazastreifen aus auf israelische Städte zu unterbinden. Dazu sollte eine 2,5 Kilometer breite Sperrzone im nördlichen Gazastreifen eingerichtet werden. Diese durfte von Palästinensern nicht betreten werden. Am 27. Dezember 2005 hatte die israelische Armee die palästinensischen Bewohner der „Sicherheitszone“ durch Flugblätter und Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, diese zu verlassen.

[Bearbeiten] 2007

Im Juni 2007 erreichten die Spannungen zwischen den führenden politischen Gruppierungen in den palästinensischen Autonomiegebieten, der islamistischen Hamas und der gemäßigteren Fatah, einen neuen Höhepunkt.[2] Am 14. Juni übernahm die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen. Nachdem Präsident Mahmud Abbas am 17. Juni 2007 eine neue Regierung unter Salam Fayyad berufen hat, wurde diese von der Hamas nicht anerkannt.

siehe auch: Kampf um Gaza Juni 2007

Infolge dieser Auseinandersetzung wird der Gazastreifen faktisch von der radikal-islamischen Hamas unter Ismail Haniyya verwaltet. Die Hamas plant die Errichtung eines eigenen Staates, der nach der Schari'a regiert wird. Haniyya hat am 30. Juli 2007 über 40 internationale Journalisten in den Gazastreifen eingeladen.

Am 19. September 2007 hatte die israelische Regierung den Gazastreifen zum „feindlichen Gebiet“ erklärt, um "so den Druck auf die Hamas (zu) erhöhen, damit diese die inzwischen fast täglichen Raketenangriffe aus dem palästinensischen Autonomiegebiet unterbindet".[3] Daher soll unter anderem die Versorgung des Gazastreifens mit Elektrizität eingeschränkt werden. Ziel dieser Maßnahmen sei die Schwächung der Hamas. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen hat daraufhin Israel aufgefordert, den Beschluss zu überdenken. Israel habe Verpflichtungen gegenüber der Zivilbevölkerung und dürfe nicht Menschenrechte missachten.[4]

[Bearbeiten] 2008

Als Reaktion auf die anhaltenden Raketenangriffe auf die israelische Stadt Sderot mit Qassam-Raketen durch die Hamas aus dem nördlichen Gazastreifen hat Israel zunächst am 18. Januar 2008 die Grenzübergänge zum Gazastreifen gesperrt und die Treibstofflieferungen eingestellt. Nachdem das einzige Ölkraftwerk bei Gaza (Stadt) seine Stromproduktion am Sonntag, dem 20. Januar 2008 einstellen musste, kam es zunächst zu einem großen Stromausfall im Gazastreifen. Israel und die Hamas-Regierung unter Ismail Haniyya machten sich gegenseitig für den Stromausfall verantwortlich. [5] Die israelische Regierung kündigte kurz darauf eine Öffnung der Grenzen und Wiederaufnahme der Hilfslieferungen in den Gazastreifen an. Auch die Stromlieferungen, die 70 Prozent des Strombedarfes ausmachen, sollten wieder aufgenommen werden. [6]

Am 23. Januar 2008 sprengten militante Kämpfer einen mehrere hundert Meter langen Teil der Grenzmauer zu Ägypten, worauf viele tausend Palästinenser über die Grenze in die ägyptischen Provinz Schimal Sina strömten. [7] In Israel werden Stimmen laut, die Verantwortung für die Versorgung der 1,5 Millionen Bewohner des Gazastreifens wieder – wie es bis 1967 der Fall war – Ägypten zuzuschieben. [8]

Auch Ägypten ergriff entlang der Grenze zu Gaza ähnliche Schritte wie Israel und begann Anfang 2008 mit der Errichtung einer 3 m hohen Sperrmauer, die – nach der Sprengung der Grenzbarrieren durch die Hamas – zumindest auf einer Teilstrecke des Grenzverlaufs die bisherigen Stacheldrahtsperranlagen ersetzen soll. [9]

Der Führer des islamistischen Terrornetzwerks al-Qaida, Osama bin Laden, rief am 18. Mai 2008 die Muslime der Welt dazu auf, gegen die israelische "Abriegelung" und "Blockade" des Gazastreifens vorzugehen.[10]

Nach Monaten blutiger Gewalt und zäher indirekter Verhandlungen trat in den Morgenstunden des 19. Juni 2008 eine von Ägypten ausgehandelte sechsmonatige Waffenruhe in Kraft. Die Hamas verpflichtete sich, ihre Raketenangriffe auf israelische Gebiete zu beenden; im Gegenzug will Israel seine Blockade über den Gazastreifen schrittweise lockern. Damit ist es zum ersten Mal seit langer Zeit wieder möglich, die 1,4 Millionen im Gazastreifen lebenden Palästinenser unbeschränkt mit Nahrungsmitteln, Baustoffen, Treibstoff und Konsumgütern zu versorgen.[11]

[Bearbeiten] Bevölkerung

Nach Berechnungen der FAO leben 81 % der 1,4 Millionen Einwohner des Gazastreifens ebenso wie 59 % der 2,4 Millionen Einwohner des Westjordanlandes unterhalb der Armutsgrenze.[12] Nach FAO-Angaben waren im Juni 2006 70 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen – hauptsächlich bedingt durch von Israel verhängte Beschränkungen im Personen- und Warenverkehr – nicht in der Lage, ihren täglichen Nahrungsmittelbedarf ohne zusätzliche Hilfe zu decken und hatten nur 2–3 Stunden pro Tag Zugang zu Wasser. Die humanitäre Situation im Gazastreifen wird vom IKRK derzeit als „katastrophal“ eingestuft.[13]

[Bearbeiten] Wirtschaft

Die Industrie des Gazastreifens besteht aus meist kleinen Familienbetrieben, in denen Textilien, Seife, Schnitzereien aus Olivenholz, und Souvenirs aus Perlmutt hergestellt werden. Die Israelis haben einige moderne industrielle Kleinbetriebe aufgebaut. Elektrizität wird aus Israel geliefert. Die wichtigsten Agrarprodukte sind Oliven, Zitrusfrüchte, Gemüse, Rindfleisch, und Molkereiprodukte. Haupt-Ausfuhrartikel sind Zitrusfrüchte und Schnittblumen, Haupt-Einfuhrartikel sind Lebensmittel, Konsumgüter und Baustoffe. Die wichtigsten Handelspartner des Gazastreifens sind Israel, Ägypten und das Westjordanland.

Die Wirtschaftsleistung des Gazastreifens ist zwischen 1992 und 1996 um etwa ein Drittel abgesunken. Erklärt wurde dieser Niedergang einerseits mit Korruption und Misswirtschaft durch Jassir Arafat, andererseits mit israelischen Grenzabriegelungen, durch die der bis dahin aufgebaute Pendler- und Güterverkehr zwischen Israel und dem Gazastreifen unterbrochen wurde. Die negativste soziale Folge hiervon war, dass eine hohe Arbeitslosigkeit entstand.

In den darauffolgenden Jahren verhängte Israel solche umfassenden Grenzsperrungen seltener und traf Vorkehrungen, um die Auswirkungen solcher Sperren und anderer Sicherheitsmaßnahmen auf den Import palästinensischer Waren und Arbeitskraft nach Israel zu vermindern. Diese Änderungen führten zu einer drei Jahre anhaltenden wirtschaftlichen Erholung im Gazastreifen.

Der Aufschwung endete mit dem Ausbruch der Zweiten Intifada im Herbst des Jahres 2000. Die Zweite Intifada führte zu völligen Grenzabriegelungen durch die israelische Armee, sowie häufigen Verkehrsbehinderungen in den Palästinensischen Selbstverwaltungsgebieten, wodurch Handel und Arbeitsverkehr stark behindert wurden. Innerer Aufruhr und israelische Militäraktionen in den Palästinensergebieten führten zur Zerstörung wichtiger Fabrikanlagen und Verwaltungsstrukturen, zahlreichen Geschäftsschließungen und einem jähen Abfall des Bruttoinlandsproduktes.

Ein weiterer Hauptfaktor war das Sinken der Arbeitseinkommen infolge der eingeschränkten Anzahl von Bewohnern, denen die Einreise zur Arbeit nach Israel gestattet wurde. Nach dem israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen erlaubte Israel wieder einer begrenzten Anzahl von Arbeitern, nach Israel zu pendeln. Nach dem Sieg der Hamas in den Parlamentswahlen von 2006 hat Israel aber angekündigt, diese Genehmigungen wieder zu reduzieren oder zu beenden.

Israelische Siedler haben während der Zeit ihrer Anwesenheit im Gazastreifen Treibhäuser gebaut und mit neuen landwirtschaftlichen Verfahren experimentiert. Die Treibhäuser boten hunderten von Palästinensern Arbeitsplätze. Als sich die Israelis im Sommer 2005 aus dem Gazastreifen zurückzogen, kaufte die Weltbank die Treibhäuser und stellte sie dem palästinensischen Volk zur Verfügung, um ihre Wirtschaft anzukurbeln. Wenngleich es auch an einigen Orten zu Plünderungen und Vandalismus kam, werden nun die meisten dieser Treibhäuser von palästinensischen Farmern benutzt.

[Bearbeiten] Politische Organisation

Der Gazastreifen ist in fünf politische Einheiten untergliedert: Nordgaza, Gaza, Deir al Balah, Khan Yunis und Rafah.

Bei der zweiten Wahl im Januar 2006 wurden die folgenden Ergebnisse erzielt[14]:

  • Nordgaza: 5 Sitze an die Liste Change and Reform
  • Gaza: 5 Sitze an die Liste Change and Reform, 3 Sitze für die Liste Independent Palestine
  • Deir al Balah: 2 Sitze an die Liste Change and Reform, 1 Sitz an die Partei Al-Fatah
  • Khan Yunis: 3 Sitze an die Liste Change and Reform, 2 Sitz an die Partei Al-Fatah
  • Rafah: 3 Sitze an die Partei Al-Fatah
Die Liste Change and Reform wird überwiegend von der Hamas gestellt.
Die Liste Independent Palestine wird von Mustafa Barghouti angeführt.

[Bearbeiten] Grenzübergänge

[Bearbeiten] Grenzübergang Rafah

Am 15. November 2005 wurde eine Vereinbarung zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde getroffen, nach der an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten in Rafah ein Übergang für Menschen und Waren geschaffen werden soll. Die Grenzabfertigung sollte durch die Palästinensischen Autonomiebehörde unter Aufsicht einer europäischen Beobachtergruppe und mit Fernüberwachung durch Israel erfolgen.

Seit dem 30. November 2005 bis zur Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen waren etwa 70 Europäer unter der Leitung des Italieners Pietro Pistolese am palästinensisch-ägyptischen Grenzübergang in Rafah stationiert. Die Aufgabe der European Union Border Assistance Mission Rafah (EU BAM Rafah) war es, beim Aufbau eines palästinensischen Grenzschutzes zu helfen, die vorgenommene Grenzabfertigung „aktiv zu beobachten“, und zu den institutionalen Beziehungen zwischen den palästinensischen, ägyptischen und israelischen Behörden bezüglich des Grenzüberganges beizutragen.

Nach Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen im Juni 2007 wurde der Grenzübergang bis auf weiteres geschlossen. Weder eine Einreise, noch die Ausreise ist möglich. Israel, Ägypten und die Palästinensische Autonomiebehörde stellten sich bislang auf den Standpunkt, dass die Grenzabfertigungsvereinbarung vom 15. November 2005 immer noch gültig sei. Die Hamas dagegen betrachtet die Grenzabfertigung als in der alleinigen Regelungskompetenz der Hamas-Regierung in Gaza und der ägyptischen Regierung. Letztere steht allerdings unter starkem amerikanischem politischem und finanziellem Druck, keine Konzessionen gegenüber der von den USA als Terroristen deklarierten Hamas einzugehen. Faktisch haben Israel (das die ganze übrige Landgrenze, den Seeweg und die Luft kontrolliert) und die USA mit Druck auf Aegypten ein völkerrechtlich umstrittenes (da nicht durch den UN-Sicherheitsrat sanktioniertes) Embargo gegen den Gazastreifen eingeführt.

[Bearbeiten] Grenzübergang Karni

Für den Export von Gütern nach Israel können am Grenzübergang Karni seit dem 31. Dezember 2005 150 Lastwagen pro Tag und seit Ende 2006 400 Lastwagen pro Tag durchfahren. Darüber hinaus soll der Export von frischen landwirtschaftlichen Gütern ermöglicht werden. Israel hat eine sogenannte Pufferzone im Gazastreifen eingerichtet.

Seit Anfang 2006 ist der Export von Gütern aus dem Gazastreifen praktisch unterbrochen. In den Gazastreifen aus Israel importiert werden können nur noch Lebensmittel, Medikamente bzw. humanitär notwendige Güter sowie Brenn- und Treibstoffe. Dabei war seit Anfang 2006 der Grenzübergang Karni während rund der Hälfte des Zeitraumes geschlossen – von Israel mit Sicherheitsüberlegungen begründet. Entsprechend dieser wirtschaftlichen Abschnürung und der inzwischen praktisch unterbundenen Zahlungsüberweisungen über Banken von und an Regierungsstellen in Gaza wegen des Wahlsiegs des Hamas, sowie den, durch die Angriffe mit Katjuscha-Raketen und den damit begründeten israelischen Militäraktionen, ist das Wirtschaftsleben inzwischen weitgehend zum Stillstand gekommen. Eine humanitäre Katastrophe wird praktisch nur durch Aktivitäten internationaler humanitärer Organisationen und einzelner ausländischer Staaten verhindert.

[Bearbeiten] Luft- und Seezugänge

Daneben kontrolliert Israel weiterhin mit seiner Armee den gesamten Zugang zum Gazastreifen über die Luft (bestehender Flughafen Gaza von Israel teilweise zerstört und Wiederaufnahme von Flugverbindungen ohne Zustimmung Israels nicht möglich) und zur See (Bau eines Hochseehafens bzw. Aufnahme entsprechender Schiffsverbindungen ohne israelische Zustimmung nicht möglich).

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. "In our projections, initial life expectancies at birth for the Israeli population were as during the second half of the 1990s - 76.3 for Jewish men and 80.2 for Jewish women, and 74.2 for Arab men, and 77.4 for Arab women. In the West Bank the projection's initial life expectancies were 71.4 for men and 75.5 for women; and in the Gaza area, 70.4 and 73.4, respectively. Our assumption in all population projections is that, as in the recent past, life expectancy at birth would continue to increase by about one year every five calendar years."; Demography in Israel/Palestine: Trends, Prospects, Policy Implications; Sergio DellaPergola The A. Harman Institute of Contemporary Jewry; The Hebrew University of Jerusalem; 2001; p11; Demography in Israel, 2001
  2. Reuters: Hamas erklärt sich zum Sieger im Gazastreifen 14. Juni 2007 Zitat:"Seit Beginn der Eskalation am Sonntag sind damit mehr als 100 Palästinenser ums Leben gekommen"
  3. Neue Zürcher Zeitung: Israel erklärt Gazastreifen zum «feindlichen Gebiet» vom 19. September 2007
  4. Der Standard: UNO: Israel muss Gaza-Beschluss überdenken vom 19. September 2007
  5. tagesschau – Blackout im Gaza-Streifen – Inszenierung oder humanitäre Krise? (Zugriff am 21. Januar 2008)
  6. tagesschau – Israel öffnet vorübergehend die Grenzen (Zugriff am 21. Januar 2008)
  7. tagesschau – Grenzöffnung zwischen Ägypten und Gaza – Rafah wird zum Marktplatz – vom 24. Januar 2008
  8. tagesschau – Israel will Gaza an Ägypten abschieben - vom 24. Januar 2008
  9. http://www.tagesschau.de/ausland/aegypten2.html
  10. Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, 19.5.2008: [1] Die englischsprachigen Nachrichtenagenturen sprechen auch vom Aufruf gegen die „closure“ (Abschottung/Abriegelung) des Gazastreifens:
  11. Nahost: Waffenruhe zwischen Israel und Hamas Die Zeit, 19. Juni 2008
  12. FAO: Humanitarian Appeal 2006: West Bank and Gaza Strip. 2006 (ohne Datum)
  13. Bericht über Befürchtungen des IKRK, Juli 2006
  14. Wahlergebnisse 2006

[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary
 Wiktionary: Gazastreifen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik
Wikinews
 Wikinews: Gazastreifen – Nachrichten

Koordinaten: 31° 26' N, 34° 23' O


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